Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Wohin zum Kuren? Wo wird mir geholfen? Was habe ich für Erfahrungen gemacht? Wo gibt es Ärzte, die für mich richtig sind?
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pointe
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Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von pointe »

Hallo zusammen,

bereits vor 10 Jahren wurde bei mir CU diagnostiziert.

Probleme sind aber erst im Herbst 2011 nach einer Beziehung mit einer Borderlinerin aufgetreten - dauerahfter Stress ist wohl nicht so gut bei CU.
Ich hatte dauerend Flatulentien / musste oft aufs WC mit leider nicht so gutem "Ergebnis".

Seit Ende 2011 bin ich in psychologischer Behandlung - ab Februar 2012 begann dann die Analyse. Im Sommer 2012 war ich dann noch mal zur Darmspiegelung.
Ergebnis: Gesamter Dickdarmbereich entzündet. Aber ungewöhnlich geringe Symtomatik für das Entzündungsbild (wenig bis keine Schmerzen).
Mesalazin bekommen - und dummerweise wieder Kontakt zur Borderline Beziehung gehabt. Dann Anfang August einen heftigen Schub. und kurz danach mit Bauchspeicheldrüsenentzündung im Krankenhaus gelandet. Erst nach 2 Wochen wieder raus gekommen. Ergebnis des MRT CU im gesamten Dickdarm! Bauchspeicheldrüse nach Absetzen des Mesalazin wieder ok.

Seither versuche ich den Schub in den Griff zu bekommen. War nach dem Krankenhaus noch 3 Wochen Krank geschrieben bis ich auf ca. 2 Stuhlgänge am Tag gekommen bin. Dann wieder im alten Muster die Arbeit aufgenommen und Mitte Noveber wieder vom Arzt aus dem "Verkehr" gezogen worden und heute den ersten Tag wieder im Job. Ich habe es wohl mal wieder etwas mit meinem Leistungsanspruch übertrieben.

Jetzt endlich einen Antrag zur Reha gestellt - der Arzt ist der Ansicht, dass eine Psychosomatische Klinik erforderlich ist.

Kennt sich da jemand aus? Wie ist das weitere Vorgehen?
Kann ich Klinikvorschläge der Rentenkasse auch ablehnen wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht für mich passt?
Wie lange wird die Rentenkasse der Reha zustimmen - Psychsomatik Aufenthalte dauern angeblich 6 - 8 Wochen?
Wie sieht das mit Einzelzimmern über einen so langen Zeitraum aus (etwas Privatsphäre)? Zusatzkosten usw?
Übergangsgeld wärend der Reha durch die Rentenkasse bei 68% vom Brutto? geht davon noch alles andere wie z.B. Krankenkasse usw ab?

Wäre es sinnvoll sich bei einer Entzündung des gesamten Darmbereiches (festen Anstellung als leitender Angestellter in einer "Anstalt öffentlichen Rechtes" seit 1994 dort beschäftigt) um eine Anerkennung einer Schwerbehinderung zu bemühen? Ist ja leider etwas blöde bei mir. Kann keine 5ASA Medikamente nehmen sonst lande ich gleich wieder mit einer Pankreatitis im Krankenhaus. Zur Zeit nehme ich nur Kortison und Mutaflor. Azathioprin möchte ich wegen der unklaren Wirkung und der erhöhung des Lymphdrüsenkrebs Risiko nicht nehmen.

Ich hoffe es sind nicht zu viele Fragen auf einmal.

LG aus Hamburg

Peter

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Thilo
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Re: Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von Thilo »

pointe hat geschrieben: Kennt sich da jemand aus? Wie ist das weitere Vorgehen?
Kann ich Klinikvorschläge der Rentenkasse auch ablehnen wenn ich das Gefühl habe, dass es nicht für mich passt?
Wie lange wird die Rentenkasse der Reha zustimmen - Psychsomatik Aufenthalte dauern angeblich 6 - 8 Wochen?
Wie sieht das mit Einzelzimmern über einen so langen Zeitraum aus (etwas Privatsphäre)? Zusatzkosten usw?
Übergangsgeld wärend der Reha durch die Rentenkasse bei 68% vom Brutto? geht davon noch alles andere wie z.B. Krankenkasse usw ab?
Hallo Peter,

zunächst einmal kann ich schwer nachvollziehen, dass man einen Reha-Antrag stellt, ohne zu wissen was dann auf einen zukommt.

Zu deinen Fragen:

Klinikvorschläge des Rentenversicherungsträger kannst du immer ablehnen, falls sie dir nicht passen. Niemand wird zu einer Reha-Maßnahme gezwungen. Falls du eine bestimmte Klinik "im Auge" hast, wäre es von Vorteil, zusammen mit dem Antragsformular der Rentenversicherung im Vorfeld deine Wunschklinik mitzuteilen.

Psychosomatische Rehamaßnahmen dauern in der Regel 4 - 6 Wochen. Dies gibt der Rentenversicherunhgsträger vor. Bei medizinischer Notwendigkeit kann die Maßnahme verlängert werden.

In aller Regel verfügen Reha-Kliniken über Einbett-Zimmer. Spezielle Wünsche sind mit dem Versicherungsträger bzw. der Reha-Klinik im Vorfeld abzuklären.

Die Berechnungsgrundlage für das Übergangsgeld beträgt bei allen Trägern 80 % des letzten Bruttoverdienstes, ist jedoch höchstens so hoch wie der Nettoverdienst. Das Übergangsgeld beträgt 75 % dieser Berechnungsgrundlage bei Versicherten die ein Kind haben (§ 32 EStG) oder die pflegebedürftig sind und durch ihren Ehegatten gepflegt werden, der deshalb keine Erwerbstätigkeit ausüben kann, oder deren Ehegatte pflegebedürftig ist und keinen Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung hat. 68 % dieser Berechnungsgrundlage für die übrigen Versicherten. Auskünfte bezogen auf den konkreten Einzelfall erteilt der Versicherungsträger.
Wäre es sinnvoll sich bei einer Entzündung des gesamten Darmbereiches (festen Anstellung als leitender Angestellter in einer "Anstalt öffentlichen Rechtes" seit 1994 dort beschäftigt) um eine Anerkennung einer Schwerbehinderung zu bemühen?
Ganz im Gegensatz zu den Beschäftigten im produzierenden Gewerbe sowie in Industrie und Handel, wird sich bei Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und Beamten eine anerkannte Schwerbehinderung meist positiv auswirken.

Allerdings sind für eine Anerkennung einer Schwerbehinderung die Auswirkungen einer (oder mehreren) Erkrankung(en) ausschlaggebend. Die Beeinträchtigungen durch die Erkrankung(en) sind der entscheidene Faktor für eine Anerkennung; nicht die bloße Diagnose.

Gruß

Thilo

pointe
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Re: Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von pointe »

Hallo Thilo,

erst einmal vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
zunächst einmal kann ich schwer nachvollziehen, dass man einen Reha-Antrag stellt, ohne zu wissen was dann auf einen zukommt.
Natürlich habe ich eine Idee davon was mich erwartet, aber eben nicht so klare Vorstellungen. Mein Arzt und meine Therapeut sind beide der Ansicht, dass es für mich wichtig wäre eine Reha zu machen. Ich soll unbedingt lernen zu "entschleunigen". Und ehrlich ging mir nachdem ich nun wieder so lange krank war der A... ein wenig auf Grundeis.

Ich bin mir recht sicher, dass ich den Teufelskreis von Stress und Schub nicht ohne Hilfe durchbrechen kann. Dafür habe ich einfach eine zu hohe Anforderung an mein eigenes Leistungspensum. Und in der Analyse komme ich zu langsam voran, als dass nicht bald der nächste Schub kommt bzw der jetzige erst mal richtig ausklingt.

LG
Peter

pointe
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Re: Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von pointe »

Kann mir evtl jemand noch eine gute Klinik empfehlen, die sowohl eine psychosomatische Austrichtung hat, sich aber auch mit CU auskennt?

minimonster
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Re: Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von minimonster »

Die Beziehung zu der Dame, die leider eine Borderline Erkrankung hat, muss überhaupt gar nichts mit der CU zu tun haben.

CU ist KEINE psychosomatische Erkrankung. Ein Leben ohne Stress gibt es nicht.

Eine ordentliche, medikametöse Therapie ist m. M. nach am wichtigsten.

Eustress wirkt sich meistens sehr gut auf den Verlauf aus.

minimonster

pointe
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Re: Reha Antrag gestellt - was kommt nun auf mich zu?

Beitrag von pointe »

In einer Borderline Beziehung hat man einen fast ständig erhöhten Cortisol Spiegel - das führt irgendwann dazu, dass der Körper krank wird.
Die Intensität ist sicher auch von der Ausprägung der Störung und der evtl selber vorhandenen Komplementärstörung abhängig.

Ich weiß auch, dass CU nicht durch derartige Dinge ausgelöst werden sollen, sie sind jedoch einer der Punkte die zu einer Verschlechterung des Zustandes führen oder sogar einen Schub auslösen können.

Was nun bei mir ausschlaggebend für meine Verschlechterung und den Schub verantwortlich ist kann ich nicht sicher sagen, jedoch ist der zeitliche Zusammenhang schon mehr als auffällig.

Hier noch ein Link aus einem Borderline Bereich den ich betroffenen nur wärmstens ans Herz legen kann: http://www.borderlinezone.org/biochemie ... der1a1.htm

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