Fistel-Drainage ohne Abszess?

Über die sonstigen medizinischen Probleme.
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Mischkas
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Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo zusammen,

mache erstmals eine Kurzform von meinem Problem.
Es wurden zwei Analfisteln gesichtet der genaue Verlauf der Gänge wurde noch nicht festgestellt.
CRP soll nicht erhöht sein was normalerweise einen Abszess ausschließt.
Internistin meint dass wenn OP nicht angesagt ist eine Drainage gelegt wird.
Nun wollte ich fragen ist dies das normale Verfahren eine Drainage anzulegen auch wenn kein Abszess und Eiter vorhanden sind?

Lange Version:

Vor zwei Monaten bei der letzten Infliximab Infusion wurde das Azathioprin nach 4Jahren abgesetzt wegen (viel)zu hohen Leberwerten und immer stärkeren Kopfschmerzen.

Heute morgen war das neue Rendez-vous für die Infliximab Kur die leider nicht durchführbar war da bei der Voruntersuchung zwei neue Analfisteln entdeckt wurden.Laut Gastroenterologin müsse erst abgesichert werden das kein versteckter Abszess vorhanden sei da Infliximab das Ganze sonst eskalieren könnte.

Problem bei mir kann kein MRT (auch offen) wegen Klaustrophobie durchgeführt werden um die Fistelgänge ausfindig zu machen.
Nun wird erstmals Sonntag ein Scanner gemacht, diverse Blutanalysen und COVID-Test.
Montags ist eine Rektoskopie und Echographie angesagt.
Die ganzen Ergebnisse werden dem CED-Proktologe gesendet der dann entscheidet ob operiert oder Drainage angelegt wird.

Falls kein Abszess vorhanden ist will die Gastroenterologin das Infliximab von
5mg/kg/8Wochen auf 10mg/kg/8Wochen erhöhen. Zugleich soll an Stelle von Azathioprin
6-mercaptopurine gestartet werden da es "anscheinend" besser von der Leber toleriert wird.
Ich hatte im August starke Leberschmerzen dachte erst es sei eine verstauchte Rippe nach zwei Wochen hat sich der Schmerz nach innen verlagert bis ich gemerkt habe dass es die Leber ist die nicht mehr mitspielen will.
Ein Test wegen Antikörper (Infliximab) wurde heute durchgeführt gleichzeitig auch Calprotectine.

Muss sagen die Enttäuschung ist gross normalerweise wäre im Oktober dass zweijährige mit Infliximab angesagt und im November war die Routine Koloskopie geplant.Wir hatten mit der Gastroenterologin abgesprochen wenn die Ergebnisse der Koloskopie eine Remission anzeigen dass wir progressiv die Medikamente absetzen.

Nun gut zu meiner eigentliche Frage ist es geläufig eine Drainage bei Fisteln anzulegen wenn kein Abszess oder Entzündung vorliegt?

Die Frage wurde sicherlich schon öfters gestellt aber bei der Sucheingabe bin ich auf 1100 Treffer gelandet ist mir ein kleines bisschen zuviel um alles durchzulesen.
Im Bezug auf Fisteln bin ich leider noch kein alter Fuchs und will es eigentlich auch nicht werden aber die Teile scheinen mich zu mögen.

LG Mischkas
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Konrad
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Konrad »

Hallo Mischkas,
Mischkas hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 17:15
Es wurden zwei Analfisteln gesichtet der genaue Verlauf der Gänge wurde noch nicht festgestellt
Wie wurden die gesichtet? Sono? Wo fangen die an, wo enden die? Durch die Schließmuskel?
Mischkas hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 17:15
CRP soll nicht erhöht sein was normalerweise einen Abszess ausschließt
Abszesse entwickeln sich mit der Zeit, wenn eine Fistel vorhanden ist. Ein sicheres Anzeichen ist dann Fieber. Ich glaube, eine Entdeckung durch CRP ist eher zufällig, da der Wert ja nicht täglich geprüft wird. Ein akuter Abszess macht sich aber auch anfänglich durch ein Druckgefühl bemerkbar. Wird dann täglich unangenehmer, anschließend Fieber
Mischkas hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 17:15
Internistin meint dass wenn OP nicht angesagt ist eine Drainage gelegt wird
Mischkas hat geschrieben:
Mo 21. Sep 2020, 17:15
Nun gut zu meiner eigentliche Frage ist es geläufig eine Drainage bei Fisteln anzulegen wenn kein Abszess oder Entzündung vorliegt?
Wäre ein vernünftiger Vorschlag, wenn ein MRT bei Dir ausgeschlossen ist

ABER: Das Problem ist damit nicht endgültig behandelt. Ich verstehe durchaus Deine Klaustrophobie wg.MRT. Das ist nicht jedermanns Sache. Doch es gibt auch Möglichkeiten einer Sedierung, Wie vor einer OP eine "Scheiß-egal-Tablette". Sprich mit Deinem Gastro drüber. Nach Deiner Schilderung ist eine Abklärung über MRT (hochauflösend) mehr als wünschenswert. Sono ist m.E.nicht hinreichend

Das war alles noch vor einer ev.OP, eine Drainage ist aber schnell gelegt

Für eine Fistelsanierung, wenn sie denn nötig ist nach dem MRT sollte ein Chirurg mit Spezialgebiet Proktologie ran.
Schreib bitte, wie es weiter ging, vllt.können wir weiter helfen

Alles Gute

LG Konrad
Timschal

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Mischkas
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo Konrad,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.

Die Fisteln wurden natürlich nicht zufällig gefunden.Ich hatte die Internistin darauf angesprochen wegen Blutung bei Stuhlgang und Gefühl von nicht vollständiger Entleerung.Hatte auch öfters falschen Stuhldrang. Zwischendurch spürte ich auch wie eine Verhärtung am (im) Anus.

Die Internistin hat nur ein wenig den Anus gespreizt um nach Fissuren zu schauen und hat sofort zwei Fistelöffnungen gesehen (hatte nicht gefragt auf welcher Uhrzeit die liegen).

Das ganze wird am Sonntag (Scanner) und Montag (Rektoskopie) genauer angesehen.

Ja MRT wäre das beste auch um sicher zu gehen wie die Gänge genau verlaufen.
Ich hatte schon einen Versuch mit Sedierung gemacht sie hatten es geschafft mich bis zur Schulter reinzuschieben.Auch der offene wurde ausprobiert ohne Erfolg.
Ich hatte schon den Vorschlag gemacht einen Versuch mit auf dem Bauch liegen und rückwärts reingeschoben (d.h Kopf Richtung Ausgang)zu machen wurde aber abgelehnt.

Der CED-Proktologe hat mir schon einmal eine Fistel gespalten die war aber einfach d.h ging nicht durch den Schliessmuskel. Diesmal ist es noch offen wie sie verlaufen. Er hatte mich schon dreimal operiert diesbezüglich hat er mein volles Vertrauen.

Ich werde auf alle Fälle Bescheid sagen wie es weitergeht.
Denke da kommen meinerseits auch noch so einige Fragen.

Nochmals Danke für Deine Antwort

LG Mischkas
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neptun
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von neptun »

Hallo Mischkas,

bei Dir scheinen die Fisteln noch keinen Weg nach außen gefunden zu haben. Sie enden wohl blind im Gewebe. Daher dann auch die Gefahr für einen Abszess, der aber trotzdem bei Wachstum zu Schmerzen führen sollte. Ist schließlich eine Raumforderung.

Nach meinem Verständnis wird eine Drainage gemacht, wenn die Fistel nach außen dringt, was ja auch mit einem Abszess passieren kann. Da kann man dann einen Loop einfädeln, also die Fadendrainage durch After, Fistel, Austritt an der Haut und zurück zum After. Ob man extra ein Loch selbst anlegt, ist mir unbekannt.

Die Darstellung einer Analfistel kann (und sollte) mittels Endosonografie stattfinden. Sollte dem MRT-Sellink in Präzision und Darstellung ähnlich sein.

Will man an der Infliximabinfusion etwas drehen, so sollte man im Vorwege doch den Talspiegel bestimmen, also direkt vor der nächsten Infusion, und dann auch den Antikörpertiter. Schließlich soll es ja einen Grund geben, weshalb man die Dosis verdoppelt oder den Zeitraum verkürzt.
In dem Sinne sollte eigentlich nicht gelten, mehr hilft auch besser, denn schließlich werden die Botenstoffe weggefangen und weg ist weg.
Der Antikörpertiter wird ja bereits bestimmt.

6-MP ist Purinethol und Azathioprin das Prodrug.
Es wird also bekömmlicher sein, weil man sich den ersten Durchgang durch die Leber mit Aza erspart. Bei manchen war dieses dann verträglich. Wie es bei Dir mit den hohen Leberwerten sein wird, weiß man sicher niccht. Ist eben Dein Risiko, wenn Du zustmmst.

LG Neptun

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Mischkas
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo Neptun,

auch Dir erstmals vielen Dank für die Antwort.
Ich habe mir schon mal ein paar Sachen aufgeschrieben für den Montag wie Fisteln die blind in dem Gewebe enden, Endosonografie etc.

Das letzte mal wurde die Endosonografie erst nach der Fisteloperation durchgeführt da Tumore gefunden wurden zur Metastasensuche (ohne Kommentar).

Falls die Fisteln blind in dem Gewebe enden ohne dass sich ein Abszess gebildet hat wäre es vielleicht interessant nach Stammzellentherapie zu fragen?

Persönlich hoffe ich dass die Fisteln nicht durch den Schliessmuskel gehen damit direkt gespaltet werden kann.Ich denke wenn kein Abszess, Entzündung vorliegt und es sich um einen einfachen Verlauf handelt wäre die Drainage nur verlorene Zeit da ja später trotzdem operiert werden müsste (also wenn ich das richtig verstanden habe).

Von Purinethol habe ich hier im Forum schon des öfteren gelesen muss mich aber auch hier erstmals in Ruhe mit dem Ganzen auseinandersetzen.
Crohn ist bei mir die einzige chronische Krankheit die in Remission kommen kann deshalb habe ich die letzten Monate nur noch Infliximab und Mesalazin (nachdem ich auch Azathioprin abgesetzt hatte)eingenommen.

Bei den anderen Probleme habe ich gegen den Willen der Fachärzte die gesamte Medikation abgesetzt da die Medikamente nur ein verzögern der Krankheit oder ein "Wohlbefinden" hervorrufen.

Aktuelle habe ich das Anmeldeformular für den nächsten Ironman Hawaii wieder in die Schublade gesteckt aber ich wahr wenigsten ein paarmal Kastanien sammeln (Pilze hat mir der Hepatologe verboten).

Es ist irgendwie paradox bei Lungenemphysem etc. wo ich die Medikamente abgesetzt habe hat sich nichts verändert bei Crohn wo ich mich voll behandle bekomme ich mal wieder einen Tritt an's Schienbein.

Nun schön hoffe dass es bei den Fisteln bleibt bis jetzt haben die Ärzte noch jedesmal beim rumstochern irgend einen "Blödsinn" ausgegraben.

LG Mischkas
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neptun
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von neptun »

Hallo Mischkas,

zur Stammzelltherapie weiß ich nichts.

Fisteln bergen im Gewebe immer das Risiko eines Abszesses. Viele werden ja entdeckt, wenn sie einen Weg zur Haut gefunden haben oder eben in der mehr oder weniger tiefen Tiefe im Gewebe Schmerzen oder dann auch Fieber verursachen, der CRP sich deutlich erhöht.

Es gibt ja etliche Geschichten, wo ein Abszess zur Druckentlastung dann geöffnet wird, eventuell ausgeschnitten, damit der Eiter abfließt. Dann ist auch die Fadendrainage Möglich, denn man hat dann Anfang und Ende der Fistel.

Infliximab steht seit Jahren in dem Ruf, gegen Fisteln am besten zu helfen, sie zum Stillstand zu bringen, eventuell zum Austrocknen. Wurde auch mal für Aza geschrieben, hat sich nach den Geschichten meines Erachtens überhaupt nicht bestätigt.

Dagegen helfen temporär die Antibiotika Ciprofloxacin und Metronidazol. In Kombination gegeben, damit sich durch Ciprofloxacin nit eine antibiotikaassoziierte Colitis bildet auf der Grundlage einer Überwachsung der Darmflora mit Clostridium difficile, dessen Toxine A und B dann die Entzündung auslösen.

Was war mit "Scanner" gemeint? Ein CT?

Meines Wissens kommen nur MRT-Sellink oder Endosonografie in Betracht, wenngleich man auch von Färbemethoden liest und manueller Suche.

Wahrscheinlich ist nun erst mal die Untersuchung abzuwarten, bevor man mehr andenkt.

Klingt gut, wenn der mc sich ruhig zeigt, aber zumindest die Fisteln sind/waren ja Ausdruck (ursächlich) einer Entzündung, die sich nun ins angrenzende Weichteilgewebe erstreckt hat.

Machste halt Hawaii nächstes Jahr. Läuft ja nicht weg. ;)

LG Neptun

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Mischkas
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo Neptun,

danke Dir für die Erklärungen also meine Gastroenterologin meinte auch solange ich keine Antikörper gegen Infliximab gebildet habe versuchen wir es damit weiter zu machen.
Das mit dem Talspiegel bestimmen muss ich mit ihr mal absprechen aber normalerweise ist sie eigentlich was Protokoll anbelangt sehr gewissenhaft.

Ja sorry "Scanner" ist natürlich ein CT ich habe eine solche Menge von den Teilen machen müssen dass mir der Namen auf deutsch gar nicht mehr geläufig ist.
CT wird nur durchgeführt um eventuelle Abszesse ausfindig zu machen soll auch für die Suche nach Abszessen in der Tiefe gut sein.
Was Fistelgänge anbelangt taugt CT natürlich nichts da wird der Proktologe anhand von der Rektoskopie und den eventuell bestehenden Abszesse sehen müssen wie er weitermachen will.

Internistin hat mir erklärt es könne vorkommen bei MC dass die Fisteln und Abszesse nicht bei allen Leuten starke Schmerzen auslösen diesbezüglich scheine ich schon mal Glück zu haben.

Ja mal sehen normalerweise sollte ich ja montags ein wenig schlauer sein.

LG Mischkas
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Mischkas
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo zusammen,

ist eigentlich eher "witzig" wie es sich hier weiterentwickelt hat anscheinend will mein Körper wieder einmal einen auf Individualismus machen.

Also sonntags konnte mit dem CT keine Abszesse gefunden werden auch Fisteln sind keine erkennbar gewesen.
Am Darmausgang wurde eine "Masse" festgestellt (werde später darauf eingehen).

Blutanalysen sind bis auf Alat,Asat alle okay.
Vitamin B12 und D3 werden ein wenig aufgestockt besteht aber keinen Drang.
Calprotectine ist auf 80 war seit 4Jahren nicht mehr so gut.
CRP auch nur leicht erhöht
Talspiegel soll zu niedrig sein
Der Talspiegel (concentration résiduelle)wird bei mir regelmässig überprüft ich kannte nur den französischen Namen nicht aber ich wusste das meine Gastroenterologin was Protokoll anbelangt gewissenhaft ist.
Danke Neptun so habe ich wieder was neues gelernt worauf ich Acht geben muss.
Der niedrige Talspiegel ist mitunter der Grund warum meine Gastroenterologin das Infliximab erhöhen will.

Nun zu meiner heutigen Rektoskopie.
Die Gastroenterologin konnte keine Fisteln finden. Die ganze Darmwand vom Rektum ist einwandfrei,sah noch nie so gut aus bis auf den Darmausgang wo sich ein größeres "Masse" befindet.
Meine Gastroenterologin hatte noch nie sowas gesehen der Kollege vom Nebenraum kannte es auch nicht.Selbst für den Professor war es eine Neuigkeit.
Die Gastroenterologin hat es beschrieben als ob eine größere Fläche mit Divertikeln besiedelt ist diejenigen aber nicht von der Darmwand nach innen gewachsen sind sonder umgekehrt d.h. die flache Seite der Divertikeln im Darm Innern und die "Ausstülpungen" in die Darmwand.
Auf der Masse befinden sich von der Form her zwei Wiesenstäublinge (Die rundlichen Pilze auf der Wiese die beim drauftreten eine "Staubwolke" lassen)
Auf den zwei Pilzformen hat es eine kleine kreisförmige Öffnung (Wurde deswegen von der Internistin letzte Woche als Fisteln angesehen).
Wenn die Gastroenterologin mit der Klemme auf "den Pilz" drückte strömte Schleim und Blut aus.

Alle drei waren sich einig dass es höchstwahrscheinlich nicht maligne ( bösartig) ist konnten dem aber keinen Namen geben.
Auf alle Fälle wurde das Ganze von allen Seiten photographiert und gleichzeitig sind Biopsien gemacht worden.

Mein Termin mit dem CED-PROKTOLOGE (Chirurgen) am 6.Oktober wurde beibehalten.
Bis dahin dürften die Ergebnisse der Biopsien bekannt sein und eventuell kann man dann auch dem Ganzen einen Namen geben.
Der Proktologe kann so auch nochmals nach Fisteln Ausschau halten und sich die Sache ansehen.

Für mich ist eher alles positiv ich habe keine Fisteln, Infliximab wird höher dosiert aber scheint weiterhin zu wirken.
Was die Masse anbelangt solange man nicht weiss um was es sich handelt lohnt es sich nicht darüber den Kopf zu zerbrechen vor allem waren sich die Spezialisten ja einig dass es höchstwahrscheinlich ungefährlich ist.

LG Mischkas
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neptun
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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von neptun »

Hallo Mischkas,

welche Irrwege. ;)

Ich kenne die Pseudopolypen, welche aus einer überschießenden Reaktion der entzündeten Darmschleimhaut entstehen. Die können nicht entarten und sie verschwinden mit der Zeit, wenn es keine Entzündung mehr gibt.

Ich hatte auch welche.
Vielleicht sind es die meisten bei Dir.
Klingt nach einem Areal, auf dem sich die Polypen befinden.
Bei mir waren die etwas weiträumiger verteilt.

Was allerdings mit den beiden Bovisten ist, die kenne ich auch nicht.
Bin gespannt, was die Ärzte dazu finden. Ich habe bisher nie davon gelesen und auch nichts dazu gefunden.

LG Neptun

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Re: Fistel-Drainage ohne Abszess?

Beitrag von Mischkas »

Hallo zusammen,

der Proktologe hat sich nochmals alles angeschaut und konnte auch keine Fisteln feststellen.
Die Resultate der Biopsien lagen noch nicht vor ich bekam aber trotzdem das Grüne-Licht für die Infliximab-Kur (wurde am gleichen Tag durchgeführt).

Wegen den fehlenden Biopsieresultate wurde erstmals nichts an der Dosierung von Infliximab geändert.
Ab Montag starte ich mit dem Purinethol (Azathioprin wurde vor 2 Monaten (nach 4Jahren) wegen starken Kopfschmerzen und zu hohen Leberwerten abgesetzt) das ganze mit wöchentlicher Blutbildkontrolle (+Talspiegel).Die Leberwerte werden speziell überprüft.
Der Calprotectine ist unterdessen auf 220 gestiegen ist bei mir aber normal er spielt immer Yo-Yo und dies sagt nichts über mein Wohlbefinden aus.

Was die Wiesenstäublinge (Bovisten) anbelangt haben die Ärzte weniger phantasievolle "Namen" gefunden wie ich.
Sie reden nur von Massen,Ulcerationen,Pseudopolypen (wie Neptun richtig interpretiert hat) und Läsionen.

Laut Befund:
(2 lésions une de 15mm ulcérée en son centre,pitpattern Vn,
une 2è de 20mm ulcéro- bourgeonnante avec pitpattern Vi,
saignement au contact).

Die Gastroenterologin hat vereinfacht erklärt dass sich über die Läsionen Narben gebildet haben die wiederum mit entzündeten Pseudopolypen überwachsen sind.
Nun schön die Bovisten werden wohl ein anderes mal getauft.

Nun heisst es Biopsieresultate abwarten aber da sind sich alle Ärzte einig dass es gutartig sein soll.

LG Mischkas

PS. Ich bin natürlich froh dass keine Fistel-OP ansteht ist für mich erstmal das wichtigste.
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