von Nienah » Fr 2. Dez 2016, 12:37
Hallo,
der Thread ist zwar schon ein paar Wochen alt, aber ich finde die Frage sehr spannend und habe sie mir selbst schon häufig gestellt. Rosawolke, vielleicht konntest du in der Zwischenzeit ja schon eine Antwort für dich finden. Ich erzähle trotzdem kurz. Ich habe MC schon seit vielen Jahren und mein Freund und ich haben uns letztes Jahr für ein Kind entschieden. Im Juli ist unser Sohn auf die Welt gekommen und ich bin nun leider seit der Geburt im Schub. Sicher gibt es Probleme, die gesunde Mütter nicht haben (bei mir ist es vor allem das Problem, auf die Toilette zu müssen, wenn es gerade nicht gut passt - Kind hat Hunger, wird gerade gewaschen, ist quengelig, oder was auch immer - oder auf die Toilette zu müssen, wenn ich mit meinem Sohn alleine unterwegs bin). Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, das macht mir nichts aus. Manchmal macht es mich traurig, weil ich das Gefühl habe, dann nicht vollständig für mein Kind da sein zu können. Aber meistens lassen sich Lösungen finden. Entweder jemand kann einem das Kind kurz abnehmen und beschäftigen (z.B. der Partner oder Familie und Freunde, die gerade zufällig in der Nähe sind) oder ich nehme den Kleinen zuhause einfach mit ins Bad und lege ihn auf eine Decke, solange ich beschäftigt bin. Dann ist er zumindest nicht allein und ich denke, in dem Alter stört es ihn auch noch nicht, wenn ich vor ihm mein Geschäft mache. Wenn wir unterwegs sind, gehe ich vorher oft im Kopf Möglichkeiten durch, wo ich mit ihm zur Toilette könnte. Z.B. gehe ich in einem Supermarkt einkaufen, der auch eine Behindertentoilette hat. Da kann man den Maxicosi ohne Probleme mit reinnehmen. In Cafés etc. geht das auch oft. Oft reicht es ja auch schon, wenn man noch eine erwachsene Person dabei hat, dann kann man sich problemlos kurz ausklinken und nach einer Toilette suchen.
Situationen, denen ich mich nicht gewachsen fühle, gehe ich aber auch gerne mal aus dem Weg und lasse die Dinge dann von meinem Partner erledigen. Er nimmt mir auch einiges ab, wenn ich durch die Krankheit schlapp und müde bin. Das kann ich mir später auch gut für Unternehmungen mit bzw. für den Kleinen vorstellen, die ich wegen des MC nicht auf die Reihe kriege. Ich glaube nicht, dass unser Kind davon Schaden nimmt, im Gegenteil, er wird die Papa-Zeit dann bestimmt auch genießen.
Alles in allem denke ich, dass ich trotz des MC eine gute Bindung zu meinem Sohn aufbauen kann, auch wenn er wahrscheinlich damit leben muss, dass seine Mama öfter mal Bauchschmerzen hat und dann vielleicht nicht so kann, wie sie gerade möchte. Meine Erfahrungen beziehen sich jetzt nur auf die ersten Lebensmonate und ich werde sicher noch über die eine oder andere Hürde durch den MC stolpern, an die ich gerade noch gar nicht denke. Aber wenn man gut plant und auch bereit ist, Hilfe anzunehmen, wird es schon gehen.
Liebe Grüße und alles Gute!