
Die Krankheit als solche, damit verbundene Krankenhausaufenthalte, OPs, zig Medikamente, ein ständiges Hoffen und Bangen und dann am Ende doch wieder Enttäuschung... Das Alles zehrt an der Psyche. Körperliche, berufliche Veränderungen, plötzliche Einschränkungen, nie gekannte Ängste. Ein Hausarzt, der Depressionen feststellt, zwischenzeitlich kurze Lichtblicke, was die Psyche anbelangt.
In letzter Zeit schreckliche Albträume. Wenn ich ehrlich bin, spiegeln sie das Erlebte und die Ängste wieder. Szenen vergangener Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte kommen hoch.
Mein Problem: So richtig kann ich das, was in den letzten Jahren passiert ist, nicht wirklich verarbeiten.
Mit meiner behandelnden Gastroenterologin habe ich da noch nicht wirklich drüber gesprochen. Sollte ich vielleicht besser tun?
Ich habe schon von posttraumatischen Belastungsstörungen durch CED gehört. Muss ich mir da Sorgen machen?
- Ich war fest daran, einen geeigneten Psychotherapeuten zu finden, aber entweder mind. 9 Monate Wartezeit oder Selbstzahler (das kann und will ich mir auch nicht leisten (ich hab mir die Krankheit und damit verbundene Nebenwirkungen nicht selbst ausgesucht)). Habe gehört, dass es wohl auch Kliniken/Rehazentren gibt, die auf CED in Kombination mit der Psyche eingehen. Was ist davon zu halten?
Auf der einen Seite stelle ich es mir ganz gut vor. Man ist richtig weg, kommt raus von allem, hat Leute an der Hand, die um die Problematik einer CED Bescheid wissen.
Auf der anderen Seite habe ich Angst, dass ich dann vielleicht ganz am Rädchen drehe.
...Ach, ich bin so unentschlossen, was ich tun soll, wie auch das seelische Innenleben wieder ein Stück Gleichgewicht und Normalität erfahren kann.
Mein Chirurg hat mir diese Woche beim Fädenziehen geraten, in der nächsten Zeit nur das zu tun, was mir Freude macht und mich aufbaut, damit ich richtig auf die Beine komme.
Wenn ich ehrlich bin, was mir Freude macht: Spazierengehen, lesen, bei meinen geliebten Pferden sein. Nichts Weltbewegendes, sie putzen, führen, einfach in ihrer Nähe sein. Das tut mir gut, weil ich das Gefühl habe, dass sie mich so ohne Worte verstehen. Aber ich weiß nicht, ob es ausreicht, um wieder richtig auf die Beine zu kommen.
Bei wem fährt die Psyche auch Achterbahn? Wie könnt ihr Erlebtes verarbeiten? Muss da immer ein Psychologe ran?
Ist nicht so, dass ich nur den ganzen Tag rum heule, habe auch mal Lichtblicke. Aber Albträume, Selbstzweifel, Zukunftsängste - nagt einfach manchmal ein bisschen zu viel an mir.
Grüße von Trüffel