Ob ich hier richtig bin?

Neu im Forum? Hier könnt Ihr Euch vorstellen. Im eigenen Interesse bitte keine richtigen Namen nennen.
Luther
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Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo Zusammen ,

habe gedacht, dass es sinnvoll sein könnte sich hier anzumelden, da - so denke ich - meine aktuelle Erfahrung mit MC, oder CU nicht ganz eindeutig ist.
Aktuell habe ich seit mehreren Wochen Blut (Farbe wie aus den Adern) auf dem Stuhl.
Historie:
Vor 5 Jahren hatte ich eine Magen und Darmspiegelung, das Ergebnis war, dass es keine klare Diagnose gab. So konnte nicht klar gesagt werden, ob es MC, oder CU ist.
Nachdem ich Pentasa für 3 Monate bekommen hatte, war ich bis vor ein paar Wochen beschwerdefrei.

Aktuell:
Wie gesagt, Blut auf dem Stuhl, Laborparameter unauffällig, Calproctin soll noch gemessen werden. Außer das ich mich fühle, als ob ich zuviel Luft im Oberbauch habe, manchmal rechts unten im Unterbauch stechende Schmerzen habe, sowie vorzugsweise am Morgen Blähungen und starke Unterbauchschmerzen habe, muss ich mich zur Toilette zwingen, sonst käme nur Luft :oops: . Die Stuhlmenge ist eher wenig, verteilt und mal mehr, mal weniger von Blut überzogen und übel riechend. Natürlich auch nicht wirklich fest, bröckchenweise :roll:

Gewicht habe ich aber keines verloren.

Die proktologische Untersuchung ergab natürlich auch nichts verwertbares, das Biopsat war unauffällig.Der Proktologe meinte noch während des Eingriffs, es gäbe eine entzündete Darmwand, beim Gespräch aber hinterher meinte er, er hätte Gewebe von einer vernarbten Stelle aus dem Enddarm genommen :shock:

Bis zu einer Koloskopie muss ich noch zwei Monate warten, so jedenfalls die Aussagen mehrerer Praxen die ich kontaktiert hatte
Außer, das ich mir natürlich Sorgen mache, dass etwas noch Schlimmeres hinter den Beschwerden stecken könnte, halte ich diese Ungewissheit einfach nicht aus.
Ach so, als Medikament nehme ich aktuell Claversal als Zäpfchen - 500mg. Ist aber ohne Wirkung!

Ich versuche gerade mir mit Kamille zu helfen, auch nehme ich Silicia Magen und Darmgel, jedoch sorgt das für leichte Verstopfung.
Sonst bin ich ratlos.

Vielleicht kann man mir ja Tipps geben?

Freue mich auf auf Rückmeldungen.

Noch was zu mir. 40 Jahre, männlich- aus Hessen kommend.

Grüße

Rexm94
fühlt sich wohl hier
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Rexm94 »

Hey Luther,

du schreibst, dass die Zäpfchen ohne Wirkung sind.
Es kann sein, dass es einfach eine Zeit dauert, bis es ausreichend wirkt.
Was du alternativ anregen könntest:
- 1000mg Zäpfchen nehmen statt 500mg
- Mesalazin-Rektalschaum ausprobieren

Man weiß natürlich ohne Spiegelung und ohne Calprotectinwert eigentlich gar nichts. Wenn weiter oben im Darm Entzündungen sein sollten, wäre Mesalazin in Tabletten- oder Granulatform angebracht. Selbst wenn da keine Entzündung sein sollte, würde es aber nicht unbedingt schaden, wenn du bis zur Spiegelung einfach trotzdem Mesalazin einwirfst.

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen:

Mesalazinzäpfchen haben bei mir im Rektum nicht ausreichend gewirkt, obwohl sie das eigentlich sollten. Trotzdem hatte ich ganz oben im Rektum immer eine Entzündung und unten war diese verschwunden. Bemerkbar hat sich das aber eigentlich nur durch Blutablagerungen auf dem Stuhl gemacht.
Was mir tatsächlich geholfen hat war die längere Einnahme von Mesalazin-Rektalschaum. Salofalk hat bei mir gebrannt, Claversal war kein Problem.
Andere Tipps habe ich leider nicht.

Liebe Grüße

Rex

Luther
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo Rex,

Danke für Deine Wortmeldung. Ich habe Anfang nächste Woche eine Koloskopie und ehrlich gesagt, Angst vor dem Ergebnis und nicht vor der Untersuchung :oops:
Die Zäpfchen habe ich über 10 Tage genommen, weiterhin Blut in so einer Art leicht schleimiger, wässriger Form.

Ich mache mir deshalb große Sorgen, da ich keinerlei Durchfall habe, sondern nur relativ starke, kneifende Schmerzen im Unterbauch vor dem Toilettengang. Bei MC, oder CU lese ich immer von Durchfällen, die ich aber nicht habe.

Keine Ahnung, ob es noch in Ordnung ist hier in der Vorstellung zu posten, werde aber das Ergebnis der Untersuchung hier
posten.

Möchte noch sagen, dass ich mit einer Praxis Glück hatte, denn diese haben mir kurzfristig einen Termin gegeben. Ein Krankenhaus in der Mainmetropole hat mir erst einen Termin im Oktober geben wollen. Man sagte mir sinngemäß, dass man trotz des Blutes im Stuhl schon nahe am Zusammenbruch sein müsste um Ambulant vor Oktoberfest einen Termin zu bekommen :o :shock:
Ob das noch o.k. ist, weiß ich nicht, da man ja bei so einer Problematik(Blut auf dem Stuhl) doch relativ schnell eine Diagnose stellen sollte, oder kann man hier einfach mehrere Wochen ins Land ziehen lassen?!



Grüße

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neptun
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von neptun »

Hallo Luther,

eine Entzündung im Enddarm, wo dann das Blut hellrot ist, da gibt es normal keinen weichen Stuhl. Der kommt erst, wenn die Entzündung über das Sigma hinaus geht, denn im absteigenden Dickdarm wird der Stuhl am meisten entwässert, was durch die Entzündung dann eingeschränkt ist.

Schmerzen vor dem Stuhlgang, die Tenesmen, und auch Stuhldrang, die verschwinden wieder, wenn die Entzündung im Rektum abklingt.

Du hast auch öfter Schmerzen im rechten Unterbauch, was auf eine zusätzliche Entzündung im Bereich der Ileozökalklappe hinweist, also den Übergang von Dünn- zu Dickdarm. Dort ist sehr häufig der mc lokalisiert. Auch die Kombination dieser Entzündung mit einer weiteren Entzündung im Analkanal, dem Rektum oder dem Sigma gibt es öfter.

Nun kannst Du im Forum viel über die mögliche Medikation, oral wie rektal, lesen, denn das Thema wird quasi täglich bearbeitet.
Da Du außerdem nun wohl erst die Kolo abwarten mußt, so spare ich mir weitere Einzelheiten.

LG Neptun
PS: Durchfall bei mc gibt es z.B., wenn das terminale Ileum entzündet ist und daher die Gallensäure nicht mehr oder ungenügend resorbiert werden kann. Folge sind chologene Durchfälle.

Luther
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo Neptun,

Danke für Deine Rückantwort. Habe den Termin zur Koloskopie nicht wahrnehmen können (Erkältung) und habe mir mit Myrrhinil Intest - hoffe ist i.O. das ich den Namen hier poste - zunächst erfolgreich über 14 Tage geholfen. Kein Bauchkneifen im rechten Unterbauch mehr, Stuhl hat sich verändert (Oberfläche) und dachte, es wäre alles wieder in Ordnung :(
Seit Vorgestern hat sich die Situation geändert, trotz der Einnahme :cry:
Erneut am Papier leicht wässrig rot gefärbte Flüssigkeit mit eine Art Hautfetzen - keine Ahnung wie man das beschreiben soll. Nun ist aber, anders als zuvor, der Stuhl mit Blut durchzogen - nicht mehr überzogen und fest.
Ich habe mich mit einer Gastroenterologin unterhalten, die meinte, eine CU ohne Durchfall hätte sie noch nicht erlebt und empfahl eine Laboruntersuchung auf pathogene Keime.

Damit widersprach sie dem Proktologen, der von einer Proktitis nach der Untersuchung sprach. Denn diese spräche ja für eine CU :roll:
Sehr verwirrend für mich und komisch, dass die Fachleute zu keiner eindeutigen Diagnose kommen. Selbst vor 4 Jahren konnte nicht mit Gewissheit gesagt werden, trotz Koloskopie und Magenspiegelung, was es denn nun ist, CU oder MC.

Ich versuche nun schnell wieder einen Termin zu bekommen. Die Ärztin meinte, dass mit Blut im Stuhl der Patient vorrangig behandelt wird, nannte dafür einen bestimmten Begriff, wie "red......" keine Ahnung was.

Melde mich wieder und Danke für die Wortmeldung.

Grüße

Luther
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo nochmals,

hatte nun meine Gastroenterologische Untersuchung und bin zunächst einemmal glücklich, dass es keine Hiobsbotschaft gab.

Die Diagnose ergab, sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis, nicht näher bezeichneten Ursprungsm(sogenannte segmentale Colitis).
Google ich den Begriff "segmentale Colitis" kommt für mich nichts Verwertbares heraus. Jetzt nehme ich am Tag 4g. Pentasa Sachet. Zunächst erst 2x2Gramm, dann 3 Gramm - da nach 14 Tagen doch wieder Blut auftrat und danach die letzte Erhöhung auf 4Gramm auf einmal.
Nun habe ich zwar kein Blut mehr auf dem Stuhl, jedoch, wie zu Beginn des Schubs, oder der Erkrankung, teilweise heftige, kneifende Schmerzen im rechten Unterbauch. Stuhl ist nahezu normal, etwas unregelmäßig.
Ein starkes Rumoren im Unterbauch und teilweise Blähungen, die m.E. auch die kneifenden Schmerzen verursachen könnten. Leider kommt noch immer ein Gefühl dazu, sich nicht richtig entleert zu haben und einen "Stopfen" im Po zu haben - nicht sehr angenehm :oops:

Der Auszug aus der Coloskopie lautet wie folgt:

Reizlose Divertikel im Sigma, aber zwischen 35cm und 25cm (pe2) findet sich eine circulär entzündliche Veränderung mit Rötung, Schleimhautschwellung, Petechienn und punktförmige Fibrinauflagerungen. Normalbefund wieder im Rectum (pe3)

Die entzündlichen Veränderungen sprechen am ehesten für eine segmentale Colitis, aber nicht für M.Crohn, oder Colitis ulcerosa.
Zudem besteht noch eine geringgradige Sigmadivertikulose, ansonsten unauffälliger Befund im gesamten Colon, einschl. Term Illeum, keine entzündlichen oder Tumors Formationen.

Das Labor bestätigte die Diagnose und nannte den Befund der Histologie, eine hochgradig aktive Colitis vom Typ der sogenannten segmentalen Colitis.

Ich würde den Laborbefund und die Diagnose mal so verstehen, Nichts genaues weiß man, aber behandeln tun wir das mal mit 4g Pentasa täglich :o

Wann sollte sich denn eine Besserung einstellen? (Nehme das Zeug nun ca. 4 Wochen)
Da ich der Meinung bin, dass mit der Aussage des Gastroenterologen, "spricht am ehesten für eine segmentale Colitis" der Befund/ Diagnose nicht eindeutig ist, welche Möglichkeiten gäbe es denn noch mit dem von mir beschriebenen, wiedergegebenen Diagnose, Laborbefund?!

Ehrlich gesagt, erneut eine nicht eindeutige Diagnose, wenn man die Erstdiagnose von vor 5 Jahren heranzieht. Anders als aber damals, spricht m.E. das Pentasa Sachet nicht wirklich an, oder erst mit 4Gramm. Vor 5 Jahren waren es noch 2Gramm Pentasa - aber als xtend, nicht wie jetzt als Sachet. Evtl, ein Grund?

Würde mich freuen, wenn man mir hier weitere Tips geben könnte, oder Hinweise sind jederzeit gerne willkommen, Danke vorab.
LG
Luther

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neptun
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von neptun »

Hallo Luther,

eine Entzündung im Sigma und dann auch anscheinend stark. Müßte ja noch andere Stellen geben, wenn es eine segmentale Colitis ist.
Synonyme für segmental wären auch herdförmig oder diskontinuierlich. Wird bei mc gewöhnlich so angegeben. Weil es das typische Erscheinungsbild ist.
Auch eine Magenschleimhautentzündung kann Hinweis auf den mc sein. Ist schließlich im gesamten Magen-Darm-Trakt möglich.

Hattest Du auch mal Aphten im Mund?

Pentasa wird nicht bis in den Enddarm kommen. Löst sich durch die Ummantelung mit Ethylcellulose frühzeitig im Dünndarm auf und wird deshalb im Bereich der Ileozökalklappe wirksam. Dann eher Salofalk, Claversal oder Mezavant. Rektal wäre ein Mesalazinklysma zur Nacht gut möglich. Das kommt dann wenigstens an. Gibt es z.B. mit 2g/30mf oder 4g/60ml. Mehr Menge geht wahrscheinlich höher in den Darm hinauf.
Vielleicht geht auch noch Budesonidschaum oder die Kombi mit dem Klysma. Den Schaum dann vormittags, wenn Du min. eine halbe Stunde nicht mußt.

LG Neptun

Luther
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo Neptun, Danke für Deine Rückantwort. Dummerweise sorgt die bei mir für noch mehr Verwirrung, da der Gastroenterologe ja meinte, dass es eben kein MC sei, auch und insbesondere nach dem Laborbefund. Ist eigentlich auch vor fünf Jahren ausgeschlossen worden. Einen eindeutigen Befund, ob CU oder MC vorliegt, konnte man aber damals auch nicht feststellen.
Weiter Stellen waren aber nicht betroffen. Es hieß u.a. weiter in dem Befund (ergänzend zum vorher von mir geposteten):

Unauffällige Schleimhaut im Term. Ileum, Coecum, Colon astendes (pe 1) colon transversum(pe 1)und colon descendes (noch pe 1).
Normalbefund wieder im Rectum (pe 3)

Ist denn pe 2 Sigma?

Die damalige Magenspegelung ergab keine Auffälligkeiten, daher gab es diesmal keine. Ich habe auch, soweit ich das beurteilen kann, keine Magenschleimhautentzündung. Jedoch Gallensteine, die ich mit UDC erfolgreich bekämpfe.

Aphten hatte ich vielleicht mal,vor etlichen Jahren, aber bestimmt nicht mehr in den vergangenen 10 Jahren.

Wenn ich mir den Ort anschaue, wo die Schmerzen auftreten, im Bereich Appendix, kann es doch unmöglich im Colon sigmoideum sein, obwohl dort die Entzündung ist, oder?

Hier mal noch ergänzend, dass was das Labor schrieb zum Bereich "pe 2":
2 zeigt Kolonschleimhaut mit unregelmäßiger, teilweise villöser Oberfläche, diffus gestörter Kryptenarchitektur, deutlich verminderter Becherzellreifung, kräftiger Kryptis, Kryptenabzessen und flachen verschorften akuten Ulcera. Dichtes lymphoplasmazelluläres und granulozytäres stromales Entzündungsinfiltrat. Keine lichtmikroskopische Auffälligkeiten bei der zusätzlich durchgeführten PAS- Färbung.

Wenn ich mich recht erinnere, sind die hier beschriebenen Laborbefunde vorwiegend der CU zuzuordnen, wie z.B.:

▪ Störung der Kryptenarchitektur
▪ Becherzellverlust, verminderte Becherzellreifung
▪ Kryptitis

Sollte der Gastroenterologe nicht wissen, dass Pentasa nicht im Sigma wirken kann, oder nur vermindert wirkt?
Budenofalk hat man mir in der ersten Woche verschrieben. Dann abgesetzt. Nach 14 Tagen war dann wieder Blut am Stuhl sichtbar.
Seit ich die Dosis nun auf Maximum habe, bleibt mir zumindest dieses Erlebnis (Blut am Stuhl) bisher noch erspart.

So wie es mir der Arzt "verkauft" hat, wäre alles nicht so schlimm- da ja keine CU und MC vorliegt....
Fakt ist aber, dass es diesmal nicht wirklich auf das Pentasa anspricht - oder ich bin zu ungeduldig?

Grüße
Luther

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neptun
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von neptun »

Hallo Luther,

das Rektum ist ca. 16 cm lang. Darüber liegt das Sigma, in dem sich meist auch die Divertikel befinden, wenn man welche hat. Nach der Krümmung des Sigmas, geht es in den absteigenden Dickdarm über. Linke Flexur bei ca. 50cm. Somit ist die Entzündung zwischen 25-35 cm im Sigma.

Anfang August hattest Du eine Rektoskopie und der Proktologe sagte Dir, Du hättest eine Proktitis. Da ist die Entzündung zumindest auf das Rektum begrenzt, kann nur 4 oder 5 cm sein, aber auch bis 16 cm.

Die schien nun nicht mehr vorhanden zu sein?

Es ist richtig, die beschriebenen feingeweblichen Veränderungen treten häufig unter nicht unerheblicher Entzündung bei cu auf. Können aber auch bei mc auftreten.
Nur scheinen weder Pathologe noch Gastro diese Veränderungen einer von beiden CED zuordnen zu wollen.
Da bleibt eine Frage offen, wieso nicht wenigstens einer?

Und dazu kann man dann eben das Auftreten, den makroskopischen Befund heran ziehen. Aber das will der Gastro anscheinend auch nicht.

Ich hatte Gastroenteritis mit Gastritis gleichgesetzt. Mein Fehler.
Aber eine Magenbeteiligung scheint ja vorhanden und der Arzt geht von einer Infektion aus?
Wurde denn nicht der Stuhl vorher auf Keime untersucht? Oder hinterher?
Aber Deine Symptome und Beschwerden deuteten doch auch gar nicht darauf hin, daß Du eine Magen-Darm-Infektion hast.
Mysteriös.

Zum Pentasa. Dies aus der Fachinfo.

"Metabolismus:
Mesalazin wird sowohl präsystemisch durch die Intestinalmucosa als auch systemspezifisch in der Leber zu N-Acetyl-Mesalazin (Acetyl-Mesalazin) metabolisiert. Die Acetylierung erfolgt teilweise auch durch Bakterien im Kolon. Die Acetylierung scheint vom Acetylierungs-Phänotyp des Patienten unabhängig zu sein. Acetyl-Mesalazin gilt sowohl klinisch als auch toxikologisch als inaktiv.
Resorption:
Es werden 30–50 % der oralen Dosis, hauptsächlich im Dünndarm resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen werden 1–4 Stunden nach Einnahme erreicht. Nach einer schrittweisen Abnahme ist Mesalazin 12 Stunden nach Verabreichung nicht mehr im Blut nachweisbar."

Dies steht im Widerspruch zum Anwendungsgebiet, welches cu angibt. Weil das Mesalazin nicht nur teilresorbiert wird, sondern auch nach einiger Zeit in eine inaktive Form durch Acetylierung umgewandelt wird. Sonst könnte man ja denken, was oben rein geht, muß auch irgendwann unten ankommen. Ist auch in der Fachliteratur sehr schwer etwas zur Ummantelung und damit zum Wirkort zu finden. Aber Ethylcellulose löst sich abhängig vom pH-Wert eher auf als die Beschichtungen mit Eudragit.

Es gibt aber auch Gastros, die gerade Pentasa den Betroffenen mit mc geben, wenn sich die Entzündung im Bereich der Ileozökalklappe befindet. Die wissen es anscheinend.

LG Neptun

Luther
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Re: Ob ich hier richtig bin?

Beitrag von Luther »

Hallo Neptun,

sorry wenn ich mich erst jetzt melde, aber zunächst stellte sich mit Pentasa 3Gramm täglich eine Besserung ein. So hatte ich ab Januar, offenbar zu früh, die Medikamente abgesetzt.
So kam,was kommen sollte - ich aber aufgrund meiner bisherigen "Krankengeschichte" nicht vermutete, wieder eine massive Darmentzündung dabei raus. Von einem auf den anderen Tag, massive Blutauflagerung auf dem Stuhl, der zunächst (erster Tag) noch normal war.
Danach änderte sich auch wieder der Stuhl, Konsitenz wieder nicht mehr ausschließlich fest geformt und neben Blut, auch Schleim und Hautfetzen - so würde ich es nennen.
Den Gastroenterologe kontaktiert und der meinte, wieder Pentasa, 3 Gramm, ggf. 4 Gramm täglich, per ein Jahr :shock: :o

Da sich auch nach 4 Wochen keine durchgreifende Besserung einstellte, wurde mir dann Budenofalk verschrieben - Rektalschaum. Nach einer Woche, keine Besserung.
Dann hatte ich aufgrund eines Unfalls, intramuskulär eine Injektion über 2 Wochen bekommen, deren Bestandteil Novalgin und Cortison war. Die Rückenbeschwerden gingen weg, auch der Darm zeigte sich "beeindruckt". Hier stellte sich eine Besserung ein. Das Mittel hieß Dexaflam 4mg. Geschockt war ich, weil der Orthopäde offenbar, obwohl ich ihn darauf aufmerksam machte, dass ich evtl. CU habe, er ohne Absprache mit dem Gastroenterologen mir dieses Mittel gespritzt hat, der Schuss hätte auch derbe für mich nach hinten los gehen können :shock:

Wie auch immer. Da nachdem ich keine Spritzen mehr bekommen habe, sich die alte Symptomatik wieder einstellte, bekam ich dann, nach dem Gespräch mit einem neuen Gastroenterologe, Claversal Rektalschaum verschrieben. Zusätzlich sollte ich 3 Gramm Pentasa nehmen und sofern das nicht hilft, Prednisolon.
Das Claversal habe ich nicht vertragen, so nehme ich aktuell Salofalk Rektalschaum 1 Gr. Mesalazin, wie das Claversal,und Pentasa Granulat 3 Gramm. Kein Blut im Stuhl bis dato - seit ca. 10 Tagen nehme ich den Schaum.
Gleichzeitig hat man bei mir noch ein MRT gemacht, ohne Kontrastmittel, es wurde nichts gefunden. :P

Jetzt steht zur Diskussion, da ich leider immer noch eine ständiges Kneifen im rechten Unterbauch, ähnlich Blinddarmschmerzen habe und diese einfach von den Medikamenten unbeeindruckt bleiben, dass ich 60 mg Prednisolon Tabletten nehmen soll :o :shock:
Ehrlich gesagt, passt das m.E. überhaupt nicht zu meinem Krankheitsbild und es wäre ja als wenn ich mit einer 2 Tonnen Bombe versuchen würde eine Schnecke zu erlegen.
Da wären doch eher andere tropische Mittel angebrachter, oder?! Zumal ich doch eher ein noch unspektakuläres Beschwerdebild habe.

Überhaupt passt das nicht zur "Diagnose" der segmentalen Colitis, da die Schmerzen bereits im letzten Jahr, einige Monate vor der Untersuchung, direkt bei der Untersuchung und daher, latent zum Beschwerdebild dazu gehören- aber in dem von mir beschriebenen Bereich, keinerlei Entzündung o.ä. im Rahmen der Koloskopie zu finden war :!:

Zu Deiner Frage
Richtig, hatte der Proktologe noch eine Proktitis "diagnostiziert", war diese 4 Wochen später, wenn man dem Befund des Gastroenterologen glaubt, nicht mehr vorhanden - ganz ohne Medikamente :!:

Und wieder stehe ich am Anfang. Nehme nun einmal am Tag Salofalk Rektalschaum, 3 Gramm Pentasa Retard Granulat. Habe zwar kein Blut mehr auf dem Stuhl, auch kein Schleim etc. Aber dennoch ist der Stuhl alles andere als Normal. Auch sind die kneifenden Schmerzen im rechten Unterbauch mein ständiger Begleiter- sehr mysteriös.

Zu meinen Fragen:

1. Siehst Du das ähnlich wie ich hinsichtlich der Dosierung von Prednisolon?
2. Gibt es nicht zunächst andere, weniger hoch dosierte Möglichkeiten es mal mit Kortison zu versuchen?
3. Ist es nicht verwunderlich, dass das Salofalk in dem Darmabschnitt wirkt, wo das Pentasa nicht mehr mit der ausreichenden Dosis ankommt, aber der selbe Wirkstoff, dort wo er eigentlich seine volle Wirkung entfalten sollte - könnte, rechter Unterbauch (Bereich Illeozekalklappe), offensichtlich Null Wirkung hat?

Grundsätzlich denke ich, dass ich noch Glück habe mit meinen Beschwerden, häufige Toilettengänge habe ich nicht, manchmal muss ich sogar nur alle 2 Tage. Für mich alles sehr suspekt und anscheinend sind auch die Gastroenterologen mit der Situation ein wenig überfragt.
Vielleicht hast Du noch Ideen, oder Anregungen?

Mir wäre mal eine klare Diagnose sehr recht, dann wüsste ich wenigstens mit was ich es hier zu tun habe - auch wenn die Ärzte meinen, dass die Behandlung bei mir nicht groß anders ausfallen würde.
Ehrlich gesagt, glaube ich aufgrund dieser Erfahrung mit meinen Ärzten, dass ich hier wenig kompetente Menschen erwischt habe und die Betreuung, sofern man die so nennen möchte, im Schub (sofern überhaupt vorhanden), nicht einmal mangelhaft war.
So auch die Sichtweise eines Gastroenterologen, der mich leider nur telefonisch betreuen konnte.

Sorry für den langen Text, aber ist ja auch schön eine Weile her 8-)

Grüße

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