Reha Föhrenkamp

Wohin zum Kuren? Wo wird mir geholfen? Was habe ich für Erfahrungen gemacht? Wo gibt es Ärzte, die für mich richtig sind?
Mama3
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Reha Föhrenkamp

Beitrag von Mama3 »

Hallo,
hat jemand Erfahrung mit der Reha Föhrenkamp?
Ende Mai bin ich dort und da es meine erste Reha ist,
bin ich etwas unsicher wie es dort ist.

Vieleicht ist oder war gerade jemand von Euch dort und kann mir sagen wie es so war.

LG Anett

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neptun
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von neptun »

Hallo Anett,

ich war 2003 dort.
Hier Kopien meiner Berichte.

ich war in Mölln, Föhrenkampklinik, aber es war 2003. Bei gutem Wetter und Wärme sicher ein Traum. Ich hatte im Herbst auch noch Glück. Hatte mein Fahrrad dabei und bin jedes Wochenende einen Tag unterwegs gewesen. Da kann man zum Schalsee, drumrum fahren, nach Zarrentin mit Lokalen und Fischbrötchen/Räucherfisch, ins Hofcafe Dargow oder nach Großzecher. Es gibt hügelige Landschaft, schöne Gebäude, auch Kraniche habe ich gesehen auf dem Weg zum Schalsee. Bin auch nördlich nach Ratzebug mit dem Dom und Museum von A. Paul Weber. Auch dort kann man am See einkehren mit Fischspezialitäten aus dem See vor einem. Die Klinik liegt direkt am Wald und unweit der kleinen Stadt mit Eulenspiegelmuseum und Lokalen. Durch meinen imperativen Stuhldrang habe ich alles per Rad gemacht und wenn ich mal irgendwo rein wollte, habe ich mich vorbereitet und nachmittags ging es dann. Laufen kann man direkt von der Klinik um den ersten See (6 km) und wenn man es länger möchte nach einigen Tagen, auch noch um den zweiten See (gesamt 10 km). Da bin ich total fit nach Hause gekommen. Habe aber auch alle Gelegenheiten genutzt und körperlich mache ich ohnehin einiges seit Jahren. Meine cu hat mich zumindest daran nicht gehindert, trotz der permanenten Entzündung auf 50 cm. Nur im richtigen schweren Schub läuft gar nichts. Die Bestätigung der 50 cm lies ich mir dort auch geben durch eine Koloskopie. War zeitlich dran und Dr. Koch war sehr gründlich und es gab alles Live und in Farbe.
Es kommt wohl immer auf die Erwartungen und die eigenen Möglichkeiten an. So gab es auch Betroffene, die wollten unbedingt am Wochenende nach Hause. So kann man nach meinem Empfinden nicht abschalten. Du mußt Dich um fast nichts kümmern. Alles wird für einen erledigt. Nur für die eigene Wäsche muß man sorgen. Es gab Montags ein Treffen der CED-Betroffenen mit Gedankenaustausch und ein Arzt war für Fragen und kleine Vorträge dort.
Hauseigenes Schwimmbad, Krafttraining mit Fahrradergometer, Stepper, Zirkeltraining.
Man muß beim Einstellungsgespräch gleich eine Menge an Programmwünsche äußern, damit man viel machen kann, nicht viel Leerlauf hat. Denn Massagen, Fangopackungen, Tiefenentspannung, Kochkurs an einem Vormittag und vieles mehr erwartet einen dort.

Nur das Mittagessen in der Klinik (Schonkost) war etwas zum Abgewöhnen. Aber es gibt ja Gewürze. Abends gab es immer Buffet. Nur Käse mit 10-20 % Fett sagt mir auch überhaupt nicht zu. Aber es gab auch 50 %igen. Und eingelegte Kürbisse. Und zubereitete Salate. Und verschiedene Sorten Öl (z.B. Erdnuß) für gemüsige Salate, Obstsalat. Und wer Wurst mag, die Auswahl war auch groß. Dazu etliche Getränke nach Wunsch und unbeschränkt in der Menge.

Ich war zufrieden und habe in der Zeit keinen Kneipenbesuch abends gemacht, keinen Alkohol getrunken. Dafür nach dem Mittag ein Schläfchen oder auch auf dem Balkon in der Sonne sitzen und in den Wald sehen. Ein Tierpark ist vor der Tür.

Es gibt wenig Gesprächsangebot, z.B. mit einem Psychologen.

Ich habe mich rundum wohl gefühlt. Wer die Lauenburgische Seenplatte nicht kennt, sie ist ein Erlebnis. Also möglichst raus in die Landschaft und die kleinen Städte. Zeit genug hat man. Einen Sonnabend habe ich Besuch bekommen und wir haben die Schaalsee Rundtour mit Rad wiederholt. War ganz toll.

LG Neptun

Mir hat es in der Föhrenkampklink in Mölln sehr gut gefallen. Das Angebot ist in 2003!!! recht umfangreich gewesen. Man konnte einen recht vollen Terminplan bekommen. Und dafür war ich ja da. Trotzdem hatte man genügend Freizeit und konnte zu Mittag liegen oder etwas später. Ich hatte auch einen Balkon und Stuhl.
Dazu jeden Tag schwimmen in der Freizeit. Leider war der Fitnessraum nur zu den Arbeitszeiten geöffnet, aber meine Termine dort, 4 oder 5 Tage die Woche, die habe ich immer ausgedehnt. Mir ging es körperlich ja recht gut. Da mußte man einfach mal Druck machen und beharrlich sein.
Die Gegend ist doch toll und neben Wäldern gibt es eben die Seen. Von der Klinik direkt kann man neben der Straße im Wald zum ersten See laufen. Mit Umrundung und zurück sind es 6 km. Nimmt man noch den 2. See mit, an dem ein Campingplatz liegt, dann sind es 10 km. Fast nur am Wasser laufen und unter Bäumen. Wenn das nichts ist. Habe in 4 Wochen 10 Läufe gemacht, erst 4x mit 6 km, dann 6x mit 10 km.

Ich hatte mein Rad mit. Habe jedes Wochenende eine Radtour gemacht, u.a. zum Schaalsee und den umrundet. Man kommt an Zarrentin vorbei und am Südende gibt es Räucherfisch, frisch aus dem See geholt die Fische. Aber auch der Ratzeburger See ist sehenswert, wie Ratzeburg selbst auch mit der Dominsel. Da ist auch das Museum mit den Werken von A. Paul Weber. Absolut sehenswert.
Und nicht zuletzt Mölln selbst. Ein schöner kleiner Ort. Gab auch einen Diavortrag zu Till Eulenspiegel abends in der Klinik.

Wenn man möchte, man kann sicher auch andere Leute treffen. Ob die allerdings auch fit sind und selbst etwas unternehmen wollen, man muß sicher fragen.
Ich habe zumindest niemanden laufen oder Radfahren sehen.
Aber Raucher und welche, die unbedingt am Wochenende nach Hause wollten, etc.

Dabei ist man dort so schön von allem weg, man hat so viel Zeit, alle Freiheiten der Welt. Man wird umsorgt, es wird geputzt, man muß nicht kochen, man kann am Buffet sicher immer schmackhaftes finden.
Man kann dort auch Vorsätze umsetzen. Ich habe z.B. 4 Wochen nicht ein alkoholisches Getränk zu mir genommen. Weil es eben nicht zum Tagesablauf gehört. Ob wohl ich kein Kostverächter war und bin.

Und selbst in dem Jahr konnte man gut Kontakt mit Zuhause halten übers Telefon.
Ich habe dort viel gelesen, Bibliothek gab es in der Klinik, und ich habe früh und viel geschlafen.
Waren schließlich selbst gewählte ziemlich anstrengende Tage.

Dafür kam ich sehr fit und durchtrainiert und entspannt wieder nach Hause.

Habe dort sogar eine Kolo machen lassen. War turnusmäßig dran und ich konnte das erste Mal alles in Farbe sehen.

Dies meine Empfehlung.

LG Neptun
PS: Man bekommt einen Rehaabschlußbericht. Da sind dann auch alle ermittelten Blutwerte drin. Bei meinem Arzt lief es immer unter der Bezeichnung Colitis-Blut und es war ein großes Blutbild mit Niere, Leber, Pankreas, etc.

Mama3
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von Mama3 »

Hallo Neptun,

ich danke dir und hoffe auch das ich abschalten kann.
Telefon und Internet sind Nebensache auch wenn es zum
Alltag gehört.
Ich denke auch das man sich drauf einlassen muss und hoffe für mich das ich meinen Alltag hinter mir lassen kann.
Aber es wird nicht einfach , ich habe 3 Kinder und bin sonst voll für sie da , damit ich meinem Mann den Rücken freihalten kann.
Diese Situation wird neu für mich werden aber auch gut.
Ich brauche einfach mal Abstand damit ich mich auf mich und meinen Körper konzentrieren kann.

Dumme frage ? Aber wie waren die Betten ?

LG Anett

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neptun
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von neptun »

Hallo Anett,

ich habe dort viel gelesen im Bett und war auch abends nie lange auf.
Somit war das Bett für mich voll in Ordnung.
Ich habe aber auch keine besonderen Ansprüche, machen wir doch auch heute noch Radtouren mit vollem Gerödel, schlafen also mit Daunensack auf selbstaufblasenden Thermomatten im Igluzelt.

Internet war damals noch nicht aktuell. Es gab einen Fernsehraum oder man lieh sich einen Fernseher gegen cash.
Weiß also nicht, wie es heute ist. Aber andere waren später dort.

LG Neptun

Mama3
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von Mama3 »

Es gibt jetzt WLAN auch gegen Aufpreis.
Ich werde versuchen viel Entspannung zu machen.
Schwimmen und spazieren sind ok.Bücher lesen werde ich auf jedenfall ,denn da komme ich sonst nicht dazu.
Mit dem Rad fahren lass ich mal lieber,da bin ich nicht fit genug und eins mitbringen kann ich nicht.

Aber es ist schon mal interessant zu wissen was es so gibt und das es sehr ländlich ist.
Seit wann hast du CU?
Ist es notwendig eine Kolo zu machen?

LG

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neptun
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von neptun »

Hallo Anett,

nein, eine Kolo ist nicht notwendig, paßte mir damals aber sehr gut. Und da ich ohnehin immer ohne Sedierung dabei bin, so konnte ich mir das erste Mal alles in Farbe ansehen. Das hatte ich vorher nie. Nur mein Arzt konnte auf den Monitor in s/w sehen. Hat sich eben viel verändert in den Jahren.
Auch die Auflösung ist besser geworden.

Ich habe meine Diagnose cu seit 1979, hatte aber schon in 1972 Probleme mit Blut und Stuhldrang. Nur damals wurde standardmäßig mit Fingerling untersucht und so sollte ich Hämorrhoiden haben. Habe ich aber nie gehabt. Und die Bezeichnung Gastroenterologe kannte ich da auch noch nicht. Ebenso gab es bis auf Sulfasalazin und Cortison auch keine Medikation.

LG Neptun
PS: Mölln ist eine Kleinstadt, sehr malerisch, am See gelegen und Stadt des Till Eulenspiegel. Aber sonst ist viel Landschaft drum herum, hügelige Landschaft.

Mama3
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von Mama3 »

Hallo Neptun ,
ich danke dir erstmal für die Auskunft.
jetzt bin ich etwas ruhiger und mach mir erstmal
Keine Gedanken mehr darum.
Könnte man sich denn auch ein Fahrrad ausleihen?

LG und schönes WE

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neptun
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von neptun »

???

z.B.

https://www.moelln-tourismus.de/o-fahrradverleih

Dir auch ein schönes Wochenende.

LG Neptun

chelsea
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von chelsea »

Hallo,

ich habe eine genehmigt Reha für Mölln. Am 05.07.2018 kann es losgehen.

chelsea
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Re: Reha Föhrenkamp

Beitrag von chelsea »

Hallo,

ich habe eine genehmigt Reha für Mölln. Am 05.07.2018 kann es losgehen.

Würde gerne mit der Bahn anreisen. Finde aber den Bahnhof Mölln bei "Fahrbahnauskunft..." nicht.
Ist jemand mit der Bahn angereist und kann mir helfen?

glg Chelsea

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