Mariske - was tun?

Über die sonstigen medizinischen Probleme.
Antworten
Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Mariske - was tun?

Beitrag von Trüffel »

Hallo,
zeitgleich mit meinem Crohn-Schub vor 1 Jahr sind Analfissuren und wenige Wochen später Marisken aufgetreten. Die Fissuren begleiten mich immer noch, durch Diltiazem-Salbe bekomme ich sie aber recht gut in den Griff, sodass die in diesem Jahr achte Fissur gerade am Abheilen ist. ;)
Die zwei Marisken sind aber geblieben und werden von allein wohl auch nicht mehr weggehen. Sie stören mich, fühlen sich an wie ein Fremdkörper. Hinzu kommt eine erschwerte Analhygiene. Wir haben zu Hause kein Bidet, Duschen geht auch nicht immer, außer Haus sowieso nicht möglich. Fazit: After wird wund, tut weh - einfach nur nervig und schmerzhaft.

Mein Gastro meint, die lästigen Teile bei einer lokalen Anästhesie abtragen zu lassen. Sowas würde ich nur machen lassen, wenn ich in Remission bin - Wunde muss sicherlich in Ruhe abheilen können.
Hat jmd. sich Marisken schon mal entfernen lassen und mag mir seine Erfahrung mitteilen?

Danke im Voraus! :)
Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Korona
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 558
Registriert: So 15. Sep 2013, 21:17
Diagnose: CU

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von Korona »

Hallo Trüffel,

mir wurden kleine, ca. 3-4 mm lange Marisken direkt bei einer Koloskopie entfernt, ist völlig unkompliziert gewesen. Hab zwei, drei Tage immer alles abgeduscht und dann war gut. Vorher haben sie sich öfter entzündet, schwollen an, wirklich lästig. Ich war im Schub als das gemacht wurde. Es heilte sehr gut.

LG, Korona

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von Trüffel »

Hallo Korona,

das ist ja schön zu lesen, dass bei dir die Mariskenentfernung völlig unkompliziert war und das nun gut abgeheilt zu sein scheint! :) Die lästigen Dinger sind hoffentlich auch nicht wieder gekommen?
Den Gedanken, dass mir da jemand am Po "rumschnippelt", finde ich ehrlich gesagt nicht so toll, aber wenn ich danach keine Probleme mehr mit den Marisken habe, wäre ich sogar bereit dazu. Das scheint mir dann doch ein kleiner, ziemlich harmloser Eingriff zu sein. Ich möchte dennoch noch abwarten, bis sich der Schub gelegt hat.

Was mir gerade noch durch Kopf geht, ob ich so einen Eingriff kopple mit den Fissuren (die bei mir mittlerweile chronisch sind und ödematöse Narben gebildet haben, was nicht so angenehm ist). Wenn ich mir die Marisken entfernen lasse, könnte man die Narben evtl. gleich mitversorgen? Was Letzteres betrifft, meine ich irgendwo erfahren zu haben, dass so etwas aber nicht so ungefährlich ist, weil da der Schließmuskel verletzt werden und man dadurch inkontinent werden kann. Ist das wirklich so "gefährlich"? Habe schon einige, nicht unkomplizierte OPs hinter mir (allerdings nicht im Darmbereich), aber die Vorstellung, mit gerade 20 Jahren inkontinent zu werden, ist halt nicht so prickelnd...

Schönes Wochenende
Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

_Stephan
Dauergast
Beiträge: 306
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:38

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von _Stephan »

Hallo Trüffel,

die Marisken entfernen zu lassen ist sicher ganz sinnvoll, das kann glaube ich sogar mit einer Schlaufe abgeschnürt werden.

Bei den Fissuren wäre ich vorsichtig.
Ich habe beides zusammen machen lassen und das ist ganz schleichend ausgeheilt und erst jetzt nach ca. 3 Jahren ziemlich so wie vorher, weil ich ständig eine Entzündung im Enddarmbereich habe (und ca. 8mal täglich Stuhlgang sowie etwas aggressiveren Stuhl wegen Pouch).
Wie du richtig vermutest kann es auch zu leichter Inkontinenz kommen, wenn die Narbe bis in den Schließmuskel-Bereich läuft.

LG Stephan

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von Trüffel »

Hallo Stephan,
oh je, das klingt ja nicht so schön, wenn das bei dir 3 Jahre gedauert hat, bis die Fissuren-Behandlung ausgeheilt war. Jetzt ist hoffentlich alles im grünen Bereich?

Ich muss das mit den Fissuren-Narben vorher auf jeden Fall auch nochmal mit einem Doc abklären, Pro und Contra gegeneinander abwägen und werde mich dann für das kleinere Übel entscheiden.
Ist da mein Gastro eigentlich noch zuständig für (Behandlung von Marisken und/oder Fissuren)? So viel ich weiß, ist er nicht chirurgisch tätig. An einen Chirurgen wenden? Zu einem Proktologen gehen? Ich kenne jemanden, der zusätzlich auch in der Chirurgie ist und recht kompetent, wie man so schön sagt, sein soll.

LG Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

_Stephan
Dauergast
Beiträge: 306
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:38

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von _Stephan »

Hallo Trüffel,

mittlerweile ist es ganz gut verheilt bei mir, ja.

Bei einem Proktologen bist du richtig aufgehoben, ich habe das auch bei einem machen lassen.

LG Stephan

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von Trüffel »

Hallo Stephan,

das klingt ja schön, dass es bei dir jetzt gut ist. :)
Dann werde ich mal schauen, wann ich denn einen Termin beim Proktologen bekomme. Wird wohl etwas dauern...

LG
Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

_Stephan
Dauergast
Beiträge: 306
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:38

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von _Stephan »

Hallo Trüffel,

lass dich mal beraten.
Die Marisken kannst du denke ich ohne Sorgen entfernen lassen.
Mit den Fissuren wäre ich bei aktiver Entzündung im Enddarm vorsichtig, wenn eine Chance besteht, dass sie noch von selbst verheilen. Ohne die Marisken bleibt ja auch weniger vom Stuhl hängen.

Abduschen ist auf jeden Fall empfehlenswert, du brauchst nicht unbedingt ein Bidet. Es gibt auch Dusch-WC-Aufsätze als Ersatz für die normale WC-Brille, die einfachste Ausführung reicht da eigentlich und da ist nur ein zusätzlicher Kaltwasseranschluß erforderlich (z.B. über T-Stück von der Zuleitung des WCs oder des Waschbeckens).

LG Stephan

Trüffel
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 484
Registriert: Sa 3. Jun 2017, 18:52

Re: Mariske - was tun?

Beitrag von Trüffel »

Hallo Stephan,

danke für deine liebe Rückmeldung!
Ja, beraten werde ich mich lassen. Mit den Fissuren bin ich schon noch skeptisch. Die Narben sind ziemlich unangenehm und mir wäre das sehr recht, wenn das mal ein Ende nimmt. Aber da ich inzwischen seit über einem Jahr im akuten Schub stecke und derzeit immer noch eine Fissur nach der anderen habe (bei momentan 20x pro Tag/Nacht zur Toilette ist das nicht so toll), wäre das vielleicht wirklich nicht die beste Lösung, sich jetzt einem chir. Eingriff, auch wenn er im Grunde sehr klein ist, zu unterziehen. Vielleicht erst nur die Marisken und dann später evtl. die ödematösen Narben, wenn ich mal in Remission bin. Oder beides noch aufschieben. ... Ich sprech mit dem Doc drüber.

Bisher habe ich es immer mit Abduschen gemacht. Geht zu Hause eigentlich ganz gut, ist halt etwas umständlich. Habe mir schon ernsthaft überlegt, ein Bidet anzuschaffen (haben wir leider nicht), aber dein Vorschlag von einem Aufsatz gefällt mir sehr viel besser. Danke!
(Unterwegs bringt mir das zwar leider nicht viel, aber da bin ich mit sehr viel pflegendem Feuchtpapier gut eingedeckt.)

LG
Trüffel
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

(Marie von Ebner-Eschenbach)

Antworten