Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Schwerbehinderung, Rente, Kur etc. Austausch unter Betroffenen. Hier erfolgt keine Beratung durch den AK Sozialrecht!
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SuPi
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Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von SuPi »

Hallo Ihr Lieben,

nachdem mich die letzten von inzwischen sehr vielen OPs ziemlich dahin gerafft haben, versuche ich mich nun seit einiger Zeit wieder am Arbeitsplatz (Übersetzerin/Bürotätigkeit m. hohem Stressfaktor durch Abgabetermine etc.)...allerdings immer noch mit 75 % bzw. einer 30h-Woche. Und ich muss ehrlich sagen: Mit 75 % bin ich mehr als bedient.
Da mir inzwischen über 1m Dünndarm fehlt, machen mir von abends bis morgens häufige sekretorische Durchfälle, die damit verbundenen Mangelerscheinungen (B12, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen, D3,...), Schlafentzug und Untergewicht zu schaffen. Mit dem Substituieren komm ich kaum hinterher, aber ich setze trotzdem alles daran, so normal wie möglich weiterzuleben.
Obwohl der Wunsch nach Normalität groß und mein Wille stark ist, merke ich aber allmählich trotzdem, dass ich bei meiner aktuellen körperlichen Verfassung einer Rückkehr zur Vollzeittätigkeit/40h plus Überstunden nicht mehr gewachsen bin.
Im Moment klappt das mit den 30h noch dank alter Urlaubstage vom letzten Jahr, aber das ist natürlich keine Dauerlösung.
Daher tendiere ich nun immer mehr dazu, offiziell bzw. vertraglich auf 30h zu reduzieren.
So weit so gut...nur würde sich das Ganze finanziell natürlich doch erheblich bemerkbar machen, vor allem dann, wenn WIEDER EINMAL Krankengeld ansteht bzw. nur 60 % vom gekürzten Gehalt gezahlt werden würden.

Deshalb wollte ich mal nachfragen, ob es jemandem von euch bereits ähnlich ergangen ist und es für eine solche krankheitsbedingte Stundenreduzierung auch irgendeine Form von Ausgleichslösung gibt.
Einen Beratungstermin beim VdK hab ich bereits vereinbart, allerdings erst Ende nächster Woche.
Bin dankbar für jeden hilfreichen Tipp! ;)

Viele Grüße
SuPi
Das Interessante im Leben sind die Veränderungen, auch wenn die Übergänge manchmal etwas schwierig sind.

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neptun
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Re: Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von neptun »

Hallo Supi

warum stellst Du nicht umgehend einen Antrag auf EM-Rente? Du solltest begründen, warum Du nur noch weniger als 6 Stunden täglich arbeiten kannst und der Antrag sollte auf "halbe EM-Rente" lauten. Zumindest lese ich aus Deinem Text, daß Du keine volle EM-Rente willst.
Kann man zwar nicht ankreuzen auf dem Vordruck, aber ich habe damals auch einen Antrag auf volle EM-Rente gestellt für unbestimmte Zeit. Das sollte nicht zu überlesen sein in Deinen Begründungen. So wissen die wenigstens, wie der Hase laufen soll.

Und die Begründung, da hast Du doch anscheinend etliche Argumente, wie Untergewicht, Anämie, Mangelerscheinungen, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit, vielleicht Konzentrationsfähigkeit nur für einige Stunden aufgrund Erschöpfung, etc.

Und aus den Geschichten hier erscheint mir, solch einem Antrag auf Teil-EM-Rente gibt die DRV viel eher nach, weil Du ja noch arbeiten möchtest. Bei der vollen EM-Rente legen die die Hürde höher.

Eventuell kannst du auch den Eintrittstermin, der meist auf den Antragstermin gelegt wird, vorverlegen. Zum Beispiel der letzte OP-Termin, der Dich nun vollends zum Glück "nicht hingerafft" hat, aber einschränkt in der Leistungsfähigkeit.

Welchen Hinzuverdienst Du haben darfst, das kannst Du vorab bei der DRV errechnen lassen für verschiedene Beispiele. Ist aber wesentlich mehr als ein Minijob. Du wärest auch nicht auf 20 Stunden festgelegt, denn Dir wird ja nur bescheinigt, daß Du nur noch zwischen 3 und unter 6 Stunden täglich arbeiten kannst. Da wärest du also in einer vertraglichen Regelung auch nicht eingeschränkt. Je nach dem würdest Du bei höherer Stundenzahl nur dann eben nicht ganz die halbe EM-Rente bekommen.

Dein Arzt wird Dein Ansinnen doch sicher unterstützen. Der wird auch zu Deinem Verlauf und dem aktuellen Stand eine schriftliche Stellungnahme verfassen müssen.
Den Antrag kannst Du Dir über die DRV oder KK oder Internet besorgen.

Um die Entscheidung zu forcieren, kannst Du auch Befunde, OP-Berichte und was sonst noch wichtig erscheint, gleich in Kopie mitschicken. Es gilt zwar der Grundsatz Reha vor Rente, aber je nachdem, wie die Aktenlage ist, kann Dir dies erst mal aufgedrückt werden, es kann aber auch schon nach Aktenlage entschieden werden. Wie Du es schreibst, eher wohl positiv für Dich.

Ich wünsche Dir viel Erfolg.
LG Neptun

Anschi70
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Re: Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von Anschi70 »

Hallo Supi,
ich möchte dir Mut machen einen Antrag zur Erwerbsminderungsrente zu stellen. Habe den Schritt vor ca. 2 Jahren gemacht und bin erst nach Gesprächen mit unserem Personalrat darauf gekommen, denn ich wollte erneut meine Stunden reduzieren und habe mich beraten lassen. Darauf hin habe ich einen Antrag gestellt und war auch nicht bei einer Reha , sondern hatte einen Termin beim Gutachter und nach 5 Monaten einen Bescheid zur Teilrente unbefristet erhalten. Bin von Beruf Krankenschwester und arbeite jetzt als Arzthelferin in einer Ambulanz und habe bei der Antragstellung immer eine Teilrente favorisiert, denn ich liebe meine Arbeit und den Kontakt zu Menschen.Gehe an 3 Tagen jeweils 5 Stunden arbeiten und das ist gerade so machbar für mich. Leider hatte ich gesundheitlich viele Tiefen in dieser Zeit mit Schüben, Krankenhaus, durch Nebenwirkungen abgebrochene Therapien( Humira, Simponi), aber ich bin sehr dankbar,dass ich diesen Schritt gegangen bin. Habe auch im Forum viel Hilfe erhalten. Dieser Mittelweg macht mir trotz allem immer wieder Mut und ich hoffe auf bessere Zeiten.
Wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße Anschi

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neptun
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Re: Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von neptun »

Hallo Supi,

keine Reaktion auf die Beiträge und nun auch keine Info, was letzte Woche beim VdK gelaufen ist?

Vielleicht meldest Du Dich noch mal?

LG Neptun

SuPi
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Re: Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von SuPi »

Hallöchen und ein großes Sorry für die verzögerte Antwort!
Eure Antworten haben mir sehr geholfen und mir fürs erste auch etwas Sorge genommen.

Wollte aber tatsächlich den Termin beim VdK erst noch abwarten, bevor ich mich wieder melde.

Also, wir werden nun gemeinsam den Antrag auf Teilrente (bzw. zum Ausgleich von Arbeitsstunden weniger pro Woche) bei der Rentenversicherung stellen.
Natürlich wird die Bearbeitung des Antrags eine Weile in Anspruch nehmen (mich also noch ein paar Urlaubstage kosten) und die Sache mit dem medizinischen Gutachten von der DRV beunruhigt mich auch noch etwas, weil ich befürchte, dass man mir trotz allem doch noch ein "NEIN!" vor den Latz knallen könnte...
Andererseits schätzt der VdK-Bearbeiter die Chancen bei meiner OP-Vorgeschichte, den jetzigen Mangelerscheinungen und dem damit verbundenen erforderlichen Infusionsaufwand etc. "eigentlich sehr gut" ein, also hoffen wir einfach das Beste.
Viel mehr bleibt mir ja nicht ürbig, oder?

Liebe Grüße
SuPi
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neptun
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Re: Erwerbsminderungsrente bei Stundenreduzierung

Beitrag von neptun »

Hallo Supi,

ich drücke die Daumen.
Sollte der Antrag im ersten Anlauf nicht durchkommen, es bestehen ja die Möglichkeiten des Widerspruchs und letztlich auch des Klageweges.
Ich gewann vor Jahren vor dem SG nach 2 1/2 Jahren seit Antragstellung.

Alles Gute und LG Neptun

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