Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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hajueg66
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Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von hajueg66 »

Hallo wer hat Erfahrung nach Resektion TE und Illozökalklappe. Welche postoperative Probleme sind zu erwarten
Gruss hajue

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Eusebia
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von Eusebia »

Hallo hajue,

bei mir wurde das 1999 gemacht. Da wurde das ganze „Eck“ ausgeräumt. Terminales Illeum, Iliozökalklappe, Blinddarm, ein Stück Dickdarm und ein Stück Dünndarm. Dann wurden Dick- und Dünndarm seit bei seit verbunden. Die OP wurde über einen großen Bauchschnitt durchgeführt, da ich mir bei dieser Gelegenheit auch die Gebärmutter entfernen lies. Aber die OP geht natürlich auch mit Schlüssellochchirurgie.

Ich war damals 13 Tage im Krankenhaus und danach noch ca. 8 Wochen krank geschrieben. Ein viertel Jahr später hatte ich eine REHA. Danach war ich dann wieder voll einsatzfähig. Das heißt voll einsatzfähig war und bin ich ja eh nicht, weil ich ja durch die Krankheit beeinträchtigt bin. Aber mir ging und geht es besser als vor der OP, zumal ich danach sofort in Remission war und immer noch bin.

Beeinträchtigungen durch die OP gibt es natürlich auch. Ich habe durch den Verlust des terminalen Illeums ein Gallensäureverlustsyndrom, die Aufnahme verschiedener Vitamine ist behindert, z.B. Vitamin B12 und es besteht immer die Gefahr, dass an der Nahtstelle einen neue Entzündung aufflammt. Deshalb ist man nach der OP auch nicht „geheilt“ sondern nur in Remission und muss sein ganzes Leben darauf acht haben, dass die CED nicht weiter wütet.

Gegen das Gallensäureverlustsyndron nehme ich Lipocol das bindet die Säure und ich habe keinen Durchfall. Vitamin B12 lass ich mir alle 6 bis 8 Wochen spritzen und zur Remissionserhaltung nehme ich Pentasa sachet. Außerdem rauche ich nicht, das ist bei MC ganz wichtig und ich habe auch mein Leben etwas umgekrempelt. Stressvermeidung ist angesagt und wo er sich nicht vermeiden lässt, mehr Gelassenheit in Stress Situationen erlernt durch Qi gong. Gesündere Ernährung, ich esse so gut wie kein Fastfood und trinke ganz selten mal gesüßte Getränke (Cola und co). Ansonsten kann ich heute alles essen ganz ohne Einschränkung.

VG Eusebia
Wer sich nicht selbst helfen will, dem kann niemand helfen.
Hans A. Pestalozzi

Marc86
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von Marc86 »

Hey,

Also ich bin zur Zeit 3 ,mal operiert.das erstmal war 1997.bei mir wurde auch das Terminals Ileum,ilieozikalklappe und Blinddarm entfernt.die Heilung war bis jetzt immer eigentlich ganz gut.meine Narbe ist relativ groß, schätze so gut 17 cm. :| war immer so um die 10 Tage in der Klinik und dann auch so um die 6-8 Wochen krankgeschrieben.

Falls du noch was wissen willst,melde dich einfach.
Leg marc

jessi86
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von jessi86 »

Hallo,
bei mir wurde auch 2007 aufgrund eines Durchbruchs das Illeum und die Klappe entfernt. War zwar lange danach im Krankenhaus(wegen schlechter Blutwerte) aber durch die Schmerzmittel hatte ich kaum Beschwerden. Meine Narbe am Bauch (vom Bauchnabel abwärts ca. 11cm) ist nicht so gut verheilt, musste unten etwas geöffnet werden da es sich wohl entzündet hatte oder so was. Und da war dann halt ne kleine Öffnung, die sie aber nicht zugenäht haben sondern einfach immer sauber gespült und so von alleine zuheilen lassen. Sieht dementsprechend sehr hässlich aus(für mein Empfinden), aber naja.... Ich musste als ich zuhause war, dann regelmäßig zum Chirurgen um die Narbe zu versorgen. Die Nahrungsaufnahme wurde langsam gesteigert von flüssig,breiig zu fest, damit der Darm geschont wurde. Auf Reha dann gings mir super, als ob ich gar nichts hatte. Kein Bauchweh,Stuhl wurde immer fester und konnte auch so gut wie alles essen. Wurde dann nach der Reha mit Aza therapiert (5Jahre) da ging es mir auch gut mit. Erst nach absetzen von Aza hab ich nen Reizdarm entwickelt( auch sehr blöd-aber das ja ein anderes Thema). Komischer weise habe ich nicht mit Gallensäureverlust zu tun. Ja und B12 bekomme ich auch einmal im Quartal gespritzt.
Da bei mir auch einige Stellen im Dünndarm übernäht wurden (weil durch die Entzündungen ziemlich "porös") ist ja die Gefahr von Stenosen gegeben. Aber am Übergang vom Dick-Dünndarm war bei mir bisher immer alles "sauber".
Bisschen unübersichtlich geschrieben, hoffe konnte dir trotzdem mit meiner Erfahrung dienen ;)
Mfg Jessi

-peanut-
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von -peanut- »

Hallo!

Ich hatte 2012 eine Ileozökalresektion, wegen eines großen Konglomerattumors mit Fisteln und Abszessen. Bei mir wurde auch ein großer Bauchschnitt gemacht. Nach der OP gings mir gar nicht gut, hatte andauernd Fieber, ziemliche Schmerzen und meine Blutwerte waren schlechter als sie sein sollten. Ich hatte eine Blutvergiftung, weil sich ein Abszess im Bauchraum gebildet und meine Darmnaht aufgerissen war, deswegen musste ich noch einmal operiert werden. Daraufhin wurde ein Ileostoma angelegt und ich hatte zwei Drainagen im Bauch. Die nächsten Tage habe ich auf der Intensiv verbracht, aber danach gings mir relativ bald besser. Insgesamt war ich drei Wochen im Krankenhaus. 9 Monate später konnte das Stoma rückverlagert werden, d.h. Dünndarm und Dickdarm konnten wieder zusammengenäht werden. Das war wieder eine große Bauch OP. Ein paar Monate später hat sich an der Darmnaht eine Stenose gebildet, die mit Medikamenten nicht in den Griff zu bekommen war. Deswegen hatte ich 2014 eine Anastomosenresektion, wieder ein großer Bauchschnitt. Bei meinen letzten beiden OPs war ich nur 7 Tage im Krankenhaus. Aufstehen und essen (Brühe) darfst du noch am Tag der OP.
Bei meiner OP unter Remicade (Rückverlagerung) hatte ich Wundheilungsstörungen. Hatte an beiden Bauchnähten Abszesse, einen subkutanen, der punktiert wurde und einen oberflächlich, der gespalten wurde. Unter Humira hatte ich keine Probleme mit der Wundheilung...
Kurz nach meiner Anastomosenresektion hat sich die neue Darmnaht wieder verengt. Seitdem versuchen wir die Stenose, bzw. allgemein den Crohn, wieder mit diversen Medikamenten unter Kontrolle zu bringen. OP nur noch im absoluten Notfall, also Darmverschluss.
Ansonsten habe ich sehr viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten und mein Darm nimmt kaum noch Vitamine und Mineralstoffe auf. Ob das durch die OPs kam, oder die etlichen Entzündungen kann ich nicht sagen.
Das waren jetzt meine Erfahrungen mit postoperativen Problemen. Aber ansonsten ging alles gut ;)

Gruß
peanut

maryam
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von maryam »

Hallo,

bei mir wurde vor 3 Wochen ein ca. 20 cm langes Stück Dünndarm samt Ileozökalklappe entfernt (offene Ileozöklaresektion, zwei kleine Schnitte und ein 3-4 cm langer Schnitt am Bauchnabel). Ich hatte eine ca. 10 cm lange Stenose, die hoch entzündet war und teilweise war der Darm verbacken. Ich hatte gehofft, dass ich nach der OP wieder normal essen kann, jedenfalls sagten das die Ärzte im Krankenhaus. Leider kann ich das nicht. Ich habe dauernd Blähungen und "Seitenstechen", außerdem bin ich sehr schwach. Durchfall ist erträglich. Ich wurde 5 Tage nach der OP entlassen, war vor 1 Woche beim Gastroenterologen und kann dort in 3 Wochen wieder vorbei. Bin total nervös, will aber nicht dauernd beim Arzt aufschlagen. Wie lange muss ich noch Geduld haben, wann sollten die Schmerzen, also das Seitenstechen, verschwinden?

Herzliche Grüße und danke für eine hoffentlich schnelle Antwort.
Herzliche Grüße, Maryam

Maulwurf13
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Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von Maulwurf13 »

Hallo maryam,

ich wurde vor zwei Jahren operiert (ebenfalls Ileozökalresektion mit Schlüssellochtechnik). Mir wurde damals gesagt, dass ich nach "ein paar Tagen Krankenhaus und zwei Wochen Krankschreibung" wieder fit sein sollte. Als ich aus dem KKH kam, war ich ebenfalls total schlapp und konnte kaum ein paar Meter laufen. Insgesamt dauerte es nach der OP 5 Wochen, bis ich wieder arbeiten konnte. Ich hatte auch fiese Schmerzen in der Seite, beim Bücken hatte ich das Gefühl, dass die Narbe innerlich ziept. Nachts konnte ich mich nur drehen, wenn ich meinen Bauch "festgehalten" habe. Ich habe mich gefragt, wann das endlich aufhört. Mein Hausarzt hat natürlich Blutkontrollen, Ultraschall etc. gemacht, um "böse" Sachen aufzuschließen. Im Übrigen habe ich bei der OP einen Bluterguss in der Bauchdecke bekommen, der bestimmt auch noch Schmerzen verursacht hat. Zu meinen 100 km entfernten Gastroenterologen wäre ich in der Zeit gar nicht gekommen (weil mir der Weg einfach zu anstrengend war), habe aber telefonisch mit ihm Kontakt gehalten. Nach ca. drei Monaten meinte ich, mit dem Sport wieder anfangen zu müssen - viel zu früh, es ging einfach nicht. Alles in allem hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich komplett schmerzfrei war - das Schlafen war wieder einfacher, das innere Ziepen ließ nach und auch die Seitenschmerzen waren weg. Ich dachte auch immer, dass es doch alles schneller gehen müsste. Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass ich mit 6 Monaten rechnen soll, wäre ich ruhiger gewesen. Also, gedulde Dich noch etwas, mit der Zeit wird es sicherlich besser. Gib Deinem Körper die Zeit, die er benötigt!


Viele Grüße,
Maulwurf13

maryam
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Registriert: Mi 4. Feb 2015, 20:21

Re: Resektion Terminales Illeum inklusive Illiozökalklappe

Beitrag von maryam »

Hallo Maulwurf,

das, was Du beschreibst, kenne ich auch, das Ziepen an der Nahtstelle, die Annahme, dass ich nach 3 Wochen wieder fit sein sollte, die Unmöglichkeit, sich im Bett umzudrehen ... Im Krankenhaus hatte ich den Eindruck gewonnen, dass ich ab sofort, also nach 5 Tagen Aufenthalt, wieder funktionieren müsse. Ich fände es ebenfalls besser, wenn die Ärzte sagen würden, dass eine längere Genesungsdauer (durchaus auch bis zu 6 Monate) durchaus normal sein kann.

Deine Antwort hat mich sehr beruhigt, herzlichen Dank dafür!

Alles Gute, Maryam
Herzliche Grüße, Maryam

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