Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Ergänzende Wege zur "normalen" Medizin.
COOLitis
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Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von COOLitis »

Guten Abend zusammen,

vorab: ich bin ziemlich aufgeregt meinen ersten Post hier abzugeben und gespannt auf eure Reaktionen, in der Hoffnung, einen konstruktiven Erfahrungs- und Informationsaustausch loszutreten. Bisher war ich - wie so viele von euch zuvor - stiller Mitleser bzw. Gast...

Kurz zu mir: Ich "leide" seit nun mehr knapp 3 Jahren an einer Proktitis Ulcerosa. Das "Leid" mal in Anführungszeichen gesetzt, da ich trotz aktiv chronischem Verlauf - mit nur wenigen Tagen Unterbrechung Hin und Wieder - zwar an einigen der üblichen Symptome leide: Blut und seit einigen Monaten auch Schleimauflagerungen im Stuhl, aber von Bauchschmerzen, Durchfällen (eher Verstopfung) und Toilettengängen >3mal pro Tag bisher zum Glück verschont blieb. In Summe wohl eher ein milder Verlauf, so auch damals attestiert, aber wie gesagt: Nun ist/war seit Kurzem etwas Schleim dabei und irgendwie bildete ich mir seither auch ein, ein Art "Empfinden" im linken Bauchbereich entwickelt zu haben - auch hier aber kein Schmerz und auch nicht typisch im linken Unterbauch, sondern eher höher bzw. "Mitte/oben links". Ich hatte/habe Sorgen, dass es nun wandert. Wie auch immer...

Ich habe Vieles ausprobiert. Schulmedizin: Mesalazin Zäpfchen helfen sofort (bereits nach 1-2 Tagen), dennoch versuchte ich diese immer wieder nach einer gewissen Zeit auszuschleichen. Natürlich vergebens, die o.g. Symptome kamen bei einer nicht täglichen Einnahme bzw. Einführung immer sofort wieder. Ihr denkt euch jetzt sicherlich: Mein Gott, sei froh, dass es bei dir hilft. Ja, ich bin mir dessen total bewusst, habe aber Angst, dass es irgendwann eben nicht mehr wirkt (Resistenz) und am Ende des Tages ist es Chemie im Körper (Langzeitschäden bzw. Nebenwirkungen). Insofern probierte ich alles an Komplementärmedizin, was per Leitlinie oder studienbasiert "empfohlen" wird: Flohsamenschalen, Curcumin, Kefir, Heidelbeeren, Probiotika (#VSL3, Mutaflor) etc. Natürlich nicht alles auf einmal, aber alles mal phasenweise einzeln oder stellenweise auch kombiniert. Nichts hilft nachhaltig. Auf der anderen Seite scheint es auch keinen "Lifestyle-Effekt" zugeben. Ich kann essen und trinken was ich will, es macht eh keinen Unterschied. Ein wochenlang geführtes Ernährungstagebuch ergab einfach keine Muster oder eindeutige "Trigger". Rigoroser Fleisch-, Alkohol-, Zucker-, Gluten- und Weizenverzicht sind sicherlich gesund, aber liefern auch keine dauerhafte Linderung.

Ich wollte mich nun mit o.g. Komplementärmedizin + Lifestyle, in der Hoffnung auf sich eine irgendwann einstellende Langzeitwirkung begnügen und dann eben doch brav meine Mesalazin Zäpfchen zu mir nehmen. Doch dann stoß ich auf den wohl letzten Joker: Lecithin bzw. Phosphatidylcholin, die diesbezüglichen Beiträge im Forum sowie eben die Heidelberger Studien von Herrn Stremmel - und die Zäpfchenform nach Heidelberger Rezeptur. Letzteres hatte in diesem Kontext insbesondere mein Interesse geweckt, da ich ja eine Proktitis habe und zeitgleich immer die Rede davon war, dass die getesteten Präparate magensaftresistent bzw. mikroverkapselt sein müssen, um überhaupt im Dickdarm anzukommen. Eine Studie zu Lecithin-Zäpfchen gibt es meines Wissens nach nicht, aber es erschien mir speziell in meinem Fall total plausibel, da es ja als Zäpfchen direkt vor Ort wirken würde, eben wie die Mesalazin Zäpfchen. Was mein Interesse ebenfalls befeuerte bzw. mich vielmehr stutzig machte, ist die Geschichte rundum die Studienserie von Herrn Stremmel. Ich meine: Was für ein Zufall, dass es zu einem Studienabbruch kommt, als Salofalk die Zulassungsstudie sponsort. Und auf einmal soll Lecithin in Kombination mit Mesalazin eingenommen werden - nice try... Nachträgliche Studien von Herrn Stremmel (Kombination von Lecithin + Mesalazin --> reduzierte Wirkung von Lecithin) unterstreichen doch, dass da gehörig was stinkt. Lange Rede kurzer Sinn: Ich probierte es aus und es funktioniert, zumindest für den Moment. Ein Zäpfchen pro Tag und die Symptome sind weg und bleiben es auch. Heißt natürlich nicht, dass ich "geheilt" bin, denn das ist nicht möglich - das habe ich schon verstanden. Doch bevor es jetzt losgeht a la "das ist doch reiner Zufall, jetzt bist du eben in einer spontanen Remission": Naja, ich bin seit Monaten nur mit Mesalazin in Remission gekommen. Es gab Hin und Wieder vielleicht mal einen Tag ohne Blut, aber in letzter Zeit blieb mir auch des verwehrt. Kaum nehme ich die Lecithin Zäpfchen, habe ich den gleichen Effekt wie Mesalazin und das seit nun mehr einem knappen Monat anhaltend. Ich berichte natürlich gerne, sollte sich das ändern, da ich keine falschen Hoffnungen wecken möchte. Vielmehr möchte ich aufgrund dieser für den Moment positiven Erfahrung wissen, ob es hier weitere User gibt, die die Zäpfchen mit Erfolg zu sich nehmen, um meine Geschichte (für mich selbst) von anderen bestätigt zu bekommen. Bisher vernahm ich hier nur Erfahrungsberichte zu freiverkäuflichen oralen Lecithin- und den Studienpräparaten, nicht aber zu den Zäpfchen. Weiß hier jemand mehr zu? Gibt es hier jemanden der Ähnliches berichten kann bzw. wisst ihr, ob Herr Stremmel ebenfalls auf Zäpfchen setzt oder im Rahmen der Heidelberger Studien eben besagte zum Einsatz kamen? Die Heidelberger Rezeptur muss ja irgendwo ihren Ursprung haben. Ich bin dankbar für jeglichen Hinweis. Vielen Dank im Voraus!

PS: Schleim ist seither auch zurückgegangen. Das linksseitige Bauchempfinden ist zwar noch etwas da, aber auch weniger ausgeprägt. Ist mir beim Drüberlesen noch aufgefallen.

kiam2009
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von kiam2009 »

Darauf hin hatte ich Professor Stremmel angesprochen. Seine Aussage:

Da Lezithin bei rektaler Gabe mit jedem Stuhlgang verloren geht, ist die orale Gabe mit Einwebung des Lezithin von oben in den Schleim besser.
Unser Körper will stets zum Ursprung zurück, wir müssen ihm nur die Bausteine zur Verfügung stellen.

COOLitis
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von COOLitis »

Danke für die Info. Stimme zu, wobei: Timing ist doch alles... also klar: Wenn man von mehrere Durchfällen pro Tag geplagt ist, schwierig, aber für diejenigen, die es einigermaßen unter Kontrolle haben...

Wundere mich dennoch über die Herkunft der „Heidelberger Rezeptur“, wonach die Zäpfchen hergestellt werden (im Internet einsehbar). Weißt du dazu zufällig mehr?

kiam2009
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von kiam2009 »

Nein, dazu kann ich nichts sagen. Ich bin auch erst in letzter Zeit auf Lecithin gestoßen und da war es für mich logisch, den kürzeren Weg zu wählen, aber scheint nicht so die Wirkung zu haben. Die Rezeptur stammt da wahrscheinschlich aus den Anfängen der Forschung. Vielleicht weiß noch jemand was genaueres, oder hat Erfahrungen sammeln können.
Unser Körper will stets zum Ursprung zurück, wir müssen ihm nur die Bausteine zur Verfügung stellen.

COOLitis
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von COOLitis »

Heißt, du hast die Zäpfchen auch probiert und sie wirk(t)en nicht!? Nimmst du nun andere Lecithin Präparate zu dir?

fly
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von fly »

Moin,
habe auch eine leichte Proktitis Ulcerosa und habe ähnliche Erfahrungen gemacht, nehme seit vielen Jahren Lecithin Zäpfchen. Habe mehrfach versucht diese abzusetzen, dann kommt es nach ca. einer Woche wieder zu den bekannten Symptomen. Oral eingenommenes Lecithin wie z.B. PC medicus scheint bei mir nicht zu wirken.
Beste Grüße

Maxi
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von Maxi »

Eine Studie mit Lecithin Zäpfchen lief im Jahr 2000.
Ein Studienarzt war Dr. Thomas Krummenerl in Münster.
Das Ergebnis ist mir nicht bekannt.

semaforgitara
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von semaforgitara »

Ich habe zirka die gleiche Symptome schon seit 10 Jahren.
Würde sehr gerne den PC Zäpfchen eine Chance geben, könnte mir Jemand verraten wo man sie besorgen kann?

rwettwer
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Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von rwettwer »

Hallo!
Ich wollte mal kurz berichten, welche Erfahrungen ich mit Lecithin habe.
Ich habe (vor langer Zeit) nach langer Recherche selbst angerührte Lecithin-Einläufe gemacht. Diese waren so erfolgreiche, dass mein Arzt Dr. Krummenerl sehr überrasch war, da ich die Einläufe ohne sein Wissen gemacht habe.
Die letzte 20-30cm des Darms waren ohne jede Entzündung. Problem bei mir war allerdings, dass ich im ganzen Darm Entzündungen habe. Ich habe es damals auch nicht geschafft in eine Lecithin -Studie aufgenommen zu werden.
Letztendlich hat bei mir dann nur noch Remicade geholfen.

Catze
Dauergast
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Registriert: Mi 11. Nov 2020, 13:21

Re: Erfahrungsbericht Lecithin Zäpfchen

Beitrag von Catze »

Das klingt toll! Schade dass es nicht ausgereicht hat.
Darf ich fragen wie die Einläufe genau aussahen und Du sie gemacht hast? Liebe Grüße :)

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