Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Ergänzende Wege zur "normalen" Medizin.
tirolerin1810
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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von tirolerin1810 »

Hallo.
Mir wurden vom Krankenhaus Cannabis empfohlen. Ein Anästhesist hat mir dort erklärt, dass es eines der besten Mittel gegen chronische Darm Krankheiten ist.

Er konnte es mir aber nicht verschreiben, da man solche Präparate über die Krankenkasse ansuchen muss.
Bin dann dorthin und es wurde mit der Begründung abgelehnt, dass aktuell Cannabies als Nahrungsergänzer im Leistungskatalog stehen. Solange sie nicht als Medikamente klassifiziert sind, bekommt man diese auch nicht verschrieben.

Die lustige Dame in der Krankenkasse hat mir dann mitgeteilt, dass ich mir doch einfach ein Bäumchen auf den Balkon pflanzen soll. Denke, die hatte noch nie richtige Schmerzen.

Denke, solange die Pharmaindustrie hier so dagegen arbeitet wird sich hier auch nicht viel ändern.

LG Tirolerin

eule1980
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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von eule1980 »

Hallo zusammen,

ich bekomme derzeit die Cannabistherapie. Mein Antrag wurde zwar abgelehnt, im Rahmen der Genehmigungsfiktion ( meine KK hat die 3 Wochen-Frist verpasst) zahlen sie jetzt. Leider versuchen sie das Ganze jedoch noch auf 6 Monate zu begrenzen, deshalb werde ich trotzdem klagen müssen.
Es geht mir um Welten besser mit der Therapie, ich konnte meine Schmerzmittel extrem reduzieren und zumindest esse ich auch wieder.

Bei Fragen gerne melden.

LG eule

132
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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von 132 »

Hey Eule,

bei mir sieht es ganz ähnlich aus. Ich hab allerdings Colitis Ulcerosa und nehme zwischen 0,2-0,5g Cannabis am Tag zu mir.

Ich bin 19 Jahre alt und meine Ärzten lag von Anfang an viel daran, mir möglichst die ganzen Medikamente und deren Nebenwirkungen zu ersparen. Mein Gastro und mein Hausarzt wollte mir allderings kein Cannabis verschreiben, da er keine Ahnung davon hatte.

Meine Mutter hatte mir direkt bei der Suche unter die Arme gegriffen und ihr Hausarzt hat sich sofort dazu bereit erklärt, mir zu helfen.
Als ich dann das erste mal da war, die Überraschung: Er half nicht nur mir, ich half ihm und seinen Patienten. Er hatte gerade angefangen sich mit Cannabis zu beschäftigen, hatte aber keine Praxisbezug und generell wenig Ahnung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon 3 Monate Cannabis genommen (von einem guten Freund, alles biologisch aus seinem Garten ;) ). Wir haben mittlerweile eine sehr gute Beziehung zueinander und er betont immer wieder, wie froh er ist, mich als Patient zu haben.

Was ich damit sagen will: Jeder Arzt, abgesehen von Zahn- & Tierärzten kann Cannabis über Btm-Rezept verschreiben. Die kosten müssen hierbei selber getragen werden.
Das Problem sind die falschen Informationen und die Pharmaindustrie, die Cannabis immer wieder als schlechtes, selten wirkenden und gefährliches Medikament darstellt. Die Berichte als jemand mit Ahnung zu lesen, ist einfach nur grässlich. Dadurch sind viele Ärzte eingeschüchtert und wollen das ganze nicht. Dazu kommt, dass sie wenig Hilfestellung bekommen. Ich kreide das unseren Politikern groß an, dass das ganze so läuft. Dazu kommt, das Cannabis das einzige Medikament ist, wozu eine Kostenübernahme der KK beantragt werden muss. LÄCHERLICH! Ich habe selbst keine Kostenübernahme, obwohl die gesetzlichen Forderungen erfüllt sind. Sie kreiden in einer Stellungnahme an, dass Colitis nicht unbedingt eine schwerwiegende Krankheit sei und es absolut unzulässig sei, dass ein Patient ein Betäubungsmittel erst selber aus einem unaktivem Betäubungsmittel herstellen muss (Stichwort decarboxylierung). Naja, absolut lächerlich, was hier passiert. Mein Arzt und ich halten es zudem für absolut lächerlich, dass sich so viele Ärze vor dem Thema drücken und ihm ausm Weg gehen, weil Cannabis ja abhängig mache. Ebenfalls lächerlich! Es ist mittlerweile erwiesen, dass eine Therapie mit Cannabidoiden nicht abhängig macht.

Dazu hier eine Aussage von Dr. Müller-Vahl:
,,Solche Erfahrungen führt die Psychiaterin Kirsten Müller-Vahl ins Feld, wenn sie auf das Risiko der Suchtentwicklung angesprochen wird. "Dass Patienten medizinisches Cannabis absetzen wollen, und es nicht können, habe ich noch nicht gehört", sagt die Medizinerin von der Medizinischen Hochschule Hannover, die sich in der "Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin" engagiert.

Prinzipiell hat Cannabis ein Suchtpotenzial. Bis zu zehn Prozent der Konsumenten entwickeln eine Abhängigkeit. Doch Kirsten Müller-Vahl zufolge sind Kiffer und Patienten kaum zu vergleichen: "Gewohnheits-Konsumenten sind auf das High aus. Sie steigern ihre Dosis, sobald ein Gewöhnungseffekt einsetzt und können irgendwann Probleme haben, ohne die Droge auszukommen." Medizinisches Cannabis dagegen ist in der Regel niedriger und vor allem immer gleich dosiert. Selbst wenn es anfangs die Stimmung spürbar aufhellt, lasse diese Wirkung rasch nach, wenn sich Patienten an die Arznei gewöhnt haben."


Kämpft für euer Recht, Cannabis kann für Patienten einer Darmerkrankung, sowie für Patienten mit vielen anderen Erkrankungen, eine echter Segen sein und das Leben wieder lebensfähig machen!


Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, einfach anschreiben.
~132

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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von 132 »

132 hat geschrieben:Hey Eule,

bei mir sieht es ganz ähnlich aus. Ich hab allerdings Colitis Ulcerosa und nehme zwischen 0,2-0,5g Cannabis am Tag zu mir.

Ich bin 19 Jahre alt und meine Ärzten lag von Anfang an viel daran, mir möglichst die ganzen Medikamente und deren Nebenwirkungen zu ersparen. Mein Gastro und mein Hausarzt wollte mir allderings kein Cannabis verschreiben, da er keine Ahnung davon hatte.

Meine Mutter hatte mir direkt bei der Suche unter die Arme gegriffen und ihr Hausarzt hat sich sofort dazu bereit erklärt, mir zu helfen.
Als ich dann das erste mal da war, die Überraschung: Er half nicht nur mir, ich half ihm und seinen Patienten. Er hatte gerade angefangen sich mit Cannabis zu beschäftigen, hatte aber keine Praxisbezug und generell wenig Ahnung. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon 3 Monate Cannabis genommen (von einem guten Freund, alles biologisch aus seinem Garten ;) ). Wir haben mittlerweile eine sehr gute Beziehung zueinander und er betont immer wieder, wie froh er ist, mich als Patient zu haben.

Was ich damit sagen will: Jeder Arzt, abgesehen von Zahn- & Tierärzten kann Cannabis über Btm-Rezept verschreiben. Die kosten müssen hierbei selber getragen werden.
Das Problem sind die falschen Informationen und die Pharmaindustrie, die Cannabis immer wieder als schlechtes, selten wirkenden und gefährliches Medikament darstellt. Die Berichte als jemand mit Ahnung zu lesen, ist einfach nur grässlich. Dadurch sind viele Ärzte eingeschüchtert und wollen das ganze nicht. Dazu kommt, dass sie wenig Hilfestellung bekommen. Ich kreide das unseren Politikern groß an, dass das ganze so läuft. Dazu kommt, das Cannabis das einzige Medikament ist, wozu eine Kostenübernahme der KK beantragt werden muss. LÄCHERLICH! Ich habe selbst keine Kostenübernahme, obwohl die gesetzlichen Forderungen erfüllt sind. Sie kreiden in einer Stellungnahme an, dass Colitis nicht unbedingt eine schwerwiegende Krankheit sei und es absolut unzulässig sei, dass ein Patient ein Betäubungsmittel erst selber aus einem unaktivem Betäubungsmittel herstellen muss (Stichwort decarboxylierung). Naja, absolut lächerlich, was hier passiert. Mein Arzt und ich halten es zudem für absolut lächerlich, dass sich so viele Ärze vor dem Thema drücken und ihm ausm Weg gehen, weil Cannabis ja abhängig mache. Ebenfalls lächerlich! Es ist mittlerweile erwiesen, dass eine Therapie mit Cannabidoiden nicht abhängig macht.

Dazu hier eine Aussage von Dr. Müller-Vahl:
,,Solche Erfahrungen führt die Psychiaterin Kirsten Müller-Vahl ins Feld, wenn sie auf das Risiko der Suchtentwicklung angesprochen wird. "Dass Patienten medizinisches Cannabis absetzen wollen, und es nicht können, habe ich noch nicht gehört", sagt die Medizinerin von der Medizinischen Hochschule Hannover, die sich in der "Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin" engagiert.

Prinzipiell hat Cannabis ein Suchtpotenzial. Bis zu zehn Prozent der Konsumenten entwickeln eine Abhängigkeit. Doch Kirsten Müller-Vahl zufolge sind Kiffer und Patienten kaum zu vergleichen: "Gewohnheits-Konsumenten sind auf das High aus. Sie steigern ihre Dosis, sobald ein Gewöhnungseffekt einsetzt und können irgendwann Probleme haben, ohne die Droge auszukommen." Medizinisches Cannabis dagegen ist in der Regel niedriger und vor allem immer gleich dosiert. Selbst wenn es anfangs die Stimmung spürbar aufhellt, lasse diese Wirkung rasch nach, wenn sich Patienten an die Arznei gewöhnt haben."


Kämpft für euer Recht, Cannabis kann für Patienten einer Darmerkrankung, sowie für Patienten mit vielen anderen Erkrankungen, eine echter Segen sein und das Leben wieder lebensfähig machen!


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~132

Achso, noch folgendes:
Manche haben Angst wegen der Kosten, weil sie oft sowas wie 800€/Monat oder mehr hören.

Leute, das sind Patienten, die sehr viel brauchen. Außerdem sind Blüten günstiger und man kann sich selber einfach ein Öl daraus herstellen. Am Beispiel einer 5g Dose Bedrocan:

Bedrocan : 22% THC
1g enthalten also 220mg THC, die ganze Dose demnach 1100mg THC.
Man bezahlt meisten 120€ für so eine Dose, wenn man aber eine ,,nette Apotheke" hat, auch oft 60€. Das reicht bei mir für einen ganzen Monat oder sogar länger, und ich bin schon durch die Eingewöhnungsphase durch und meine Dosis steigt nicht mehr wirklich.

Es wird immer nur über die Patienten gesprochen, die unheimlich viel brauchen, weil es für diese ein unheimliches Leid ist, diese Kosten zu tragen.
Ein Großteil der Patienten benötigt aber nur 50-400mg/ Tag, was noch nicht unbezahlbar ist. Hier noch ein Video von Dr. Grotenhermen, was vieles gut zusammenfasst:
https://www.youtube.com/watch?v=sDRHMlcENcA&t=1417s

~132

eule1980
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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von eule1980 »

Hallo 132,

naja ich muss sagen, es ist durchaus frech, was die Apotheke abrechnet. Ich weiss, was meine Apo für das Cannabis zahlt und mit der Kasse wird über das Doppelte abgerechnet. Da bin ich fast vom Stuhl gefallen, als ich das gesehen habe.

LG

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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von 132 »

Hi,

Da können die Apotheken aber nichts für. Sie sind verpflichtet einen 100%igen Aufschlag zu nehmen. Die Apotheken, die es ohne diesen Aufschlag verkaufen, begehen streng genommen eine Gesetzeswidrigkeit und werden teilweise abgemahnt. Die, die es machen, gehen dieses Risiko ein, um Patienten zu helfen. Eigentlich traurig, was hier passiert.
Siehe hier: https://hanfverband.de/nachrichten/news ... bisblueten

Bei Interesse an Apotheken, die ohne 100%igen Aufschlag verkaufen, bitte PN an mich.

Gruß
132

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TueCron
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Re: Jemand hier der Genehmigung für Cannabis bekommen hat?

Beitrag von TueCron »

Hallo zusammen,
also ich habe von der Schmerzambulanz im Khs Cannabis-Extrakt verschrieben bekommen. Es war aber aufwändig sie zu bekommen. Obwohl die dort sehr aufgeschlossen waren, musste ich zuerst noch eine Psycho-somatische Therapie in der Tagesklinik hinter mich bringen. Die Krankenkasse (bei mir die TK) hat es jetzt auch genehmigt. Ich bekomme 10% Cannabis-Extrakt in Traubenkernöl. Ich habe aber auch gehört, dass sich die KK oft erstmal sperrt. Dann muss man widersprechen und widersprechen, irgendwann genehmigt es der MKD (Medizinische Kontroll-Dienst) dann doch.
Die Wirkung ist fantastisch obwohl ich erst in der geringsten Phase bin.
LG
Tommi

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