Akkupunktur bei MC

[DM716]

Beim Lesen verschiedener Quellen bin ich immer wieder auf Hinweise gestoßen, dass Akkupunktur bei MC als Begleittherapie einen positiven Einfluss haben soll. Als vertrauensvoll, interessant und vielversprechend empfand ich u.a. den folgenden Artikel:

https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/ ... a_JOOS.pdf

Bevor ich der Akkupunktur aber eine Chance gebe, würde mich interessieren, ob und welche Erfahrungen ihr so damit gesammelt habt. Und, ob ihr es unter dem Strich empfehlen würdet?

[Vesta]

Ich habe zwar CU und habe meine Hoffnung auf Akupunktur gesetzt. Nach 30 Behandlungen (und € 2.100,-- Kosten) habe ich damit aufgehört, da ich keine wesentliche Besserung gespürt habe. Aber vielleicht wäre der Erfolg besser mit einer anderen TCM-Ärztin gewesen. Meine hat immer fünf Patienten gleichzeitig in Kojen behandelt, ich musste immer an ein Fließband denken.

Als Begleitbehandlung zur traditionellen Medikamentation war die Akupunktur nicht schlecht, aber in Remission kam ich nicht. Und der Zeit- und Geldaufwand haben mich dazu veranlasst,damit wieder aufzuhören.

[tosca]

Hallo,

mir hilft es bei Reizdarmsymtomatik. Die Akupunktur bringt Ruhe in den Darm. Zudem fühlte ich mich so energiegeladen wie schon lange nicht. Dadurch habe ich wieder mehr unternommen, was die Lebensqualität steigerte. Ab und zu gönne ich mir daher 10 Behandlungen. Mehr kann Akupunktur aus meiner Erfahrung aber nicht leisten.

Viele Grüße von tosca

[DM716]

...Nach 30 Behandlungen (und € 2.100,-- Kosten) habe ich damit aufgehört, da ich keine wesentliche Besserung gespürt habe...

Hab vielen Dank für deine Antwort. Das Preis/Leistungs-Verhältnis wäre für mich auch nicht in Ordnung. Die Besserung müsste dann schon signifikant sein, um diese finanzielle Belastung dauerhaft als Unterstützungstherapie zu rechtfertigen.

Um die Wirksamkeit der Akkupunktur selbst beurteilen zu können, werde ich es vielleicht doch mal probieren. Ansonsten rätsel ich wahrscheinlich noch ewig rum...

[RosaWolke]

Mir hilft die Akupunktur sehr, allerdings läuft es bei mir etwas anders ab, ich bin ganz alleine mit der TCMlerin. Das würde mich stressen, wenn noch andere Patienten im Raum wären
Ich habe aber auch ein paar Sitzungen benötigt, bis ich mich da einlassen könnte, aber seitdem geht es mir spürbar besser.
Ich mache auch öfters Mal eine Behandlung, wenn ich etwas vorhabe, was mich stresst. Prüfungen oder eine lange Fahrt in den Urlaub, danach fühle ich mich so stark und entspannt, dass ich besser mit Stress-Situationen zurecht kommen.

[Lisboa]

Ich habe gerade einen Morbus Crohn Schub (im Enddarm), nehme begleitend Salofal Granu Stix 3g und Budenfalk Rektalschaum und lasse mir zusätzlich Akupunktur geben. Seit der Akupunkturbehandlung geht es mir zunehmend schlechter. Hat jemand Erfarhung zur Akupunkturbehandlung im akuten Schub? Oder ist Akupunktur nur in der Rezession sinnvoll?

[Banditensocke]

Ich habe zwar CU und habe meine Hoffnung auf Akupunktur gesetzt. Nach 30 Behandlungen (und € 2.100,-- Kosten) habe ich damit aufgehört, da ich keine wesentliche Besserung gespürt habe. Aber vielleicht wäre der Erfolg besser mit einer anderen TCM-Ärztin gewesen. Meine hat immer fünf Patienten gleichzeitig in Kojen behandelt, ich musste immer an ein Fließband denken.

Als Begleitbehandlung zur traditionellen Medikamentation war die Akupunktur nicht schlecht, aber in Remission kam ich nicht. Und der Zeit- und Geldaufwand haben mich dazu veranlasst,damit wieder aufzuhören.

TCM, also chinesische Behandlung mit Akupunktur, braucht gerade bei chronischen Prozessen Zeit. Da muss man Geduld haben - und einen versierten Arzt. Das, was Du beschreibst, klingt nicht gut. Ein guter TCM Arzt

hat eine fundierte Ausbbildung
führt ein ausführliches Anamnesegespräch (dauert um 2 Stunden)
spricht bei jedem Termin mit dem Patienten, um zu erforschen, wie es diesem ergangen ist
passt die Medikamentengabe, individuelle Mischungen, die als Tee getrunken werden müssen, diesem Befinden an und
setzt entsprechend über die Akupunktur dann zielgerichtet Impulse

Dabei ist wichtig, dass das Ganze in Ruhe wirken kann. Dass zeitgleich verschiedene Patienten behandelt werden (=mit den Akupunkturnadeln sitzen oder liegen) ist nicht problematisch, solange für die einzelnen Behandlungsschritte und hier insbesondere auch das Gespräch ausreichend Zeit bleibt.

In "meiner" Praxis sind zeitgleich meist zwei Patienten in Behandlung. Nicht in Kabinen, sondern in separaten Behandlungsräumen. Die Liegen sind beheizt. Der Ablauf ist immer: Gespräch, bei dem sich der Arzt Notizen macht und Fragen stellt, dann ab auf die Liege, Nadeln setzen - und dabei erklären, welche Punkte angesprochen werden, Ruhe. Dann werden die Nadeln entfernt.

Die Kräuterrezepturen werden immer wieder neu angepasst und müssen zuhause meist 3 x täglich eingenommen werden.

Die Behandlungserfolge brauchen aber gerade bei schwierigen Erkrankungen einfach Zeit.

[Lisboa]

Ich dachte, ich bin bei einem guten TCM Artzt, da er eine zwanzigjährige Erfahrung in der Behandlung von Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa hat.

Ich hatte auch ein ausführliches Aufnahmegespräch von 1 1/2 Stunden und bin immer der einzige Patient, der behandelt wird. Die Akupunktur findet auch in einem angenehm warmen Raum statt. Ich bekomme allerdings keine Kräuterrezepturen, sondern auf mich abgestimmte Globulis, die dann bei Bedarf verändert werden. vor jeder Behandlung findet wieder ein Gespräch statt für das immer ausreichend Zeit vorhanden ist.

Bisher hatte ich 5 Behandlungen im Zeitraum von 1 1/2 Wochen und seither wird mein Schub nur schlimmer. Ich habe heute meinen TCM Arzt angesprochen, ob die Behandlung im aktuten Schub überhaupt Sinn macht und er sagte, seiner Meinung ist das der richtige Weg. Da ich aber zunehmend mehr Blut verliere, rät er mich doch zu meinem Facharzt zu gehen. Das werde ich Morgen auch tun und die Akupunktur Behandlung erstmal lassen.

[Kaja]

Hallo Lisboa,

ich bin niemand der TCM hoch lobt oder verteufelt.

Aber Du brauchst m. E. eine eindeutige Diagnose und ein erstmal eindeutiges medikamentöses Regime.

Dein Arzt handelt richtig und verantwortungsvoll:
"Da ich aber zunehmend mehr Blut verliere, rät er mich doch zu meinem Facharzt zu gehen."

Genau da ist der Punkt zu dem ich schreibe, dass Du noch nicht 100 prozentig diagnostiziert wurdest.

Auch gebe ich Dir den Tipp, mal auf der HP Deiner KK nachzusehen. Meine "reguläre" KK bietet u. a. auch "Homöopathische Behandlung" an.

Hast Du Dich hier mal informiert? Wie gesagt, ich verteufel oder unterstütze nichts, jeder muss seinen Weg finden und selber feststellen, was ihm gut tut.
Aber auf diesem Weg, wenn es Deine KK anbietet, bist Du doch schon etwas von Kosten befreit.

Was sagen denn die pathologischen Befunde?

Viele Grüße

Kaja