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Lecithin Zufuhr

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 16:02
von Reiwill
Leider wurde die Lecithin Studie ja abgebrochen, sodass man die sehr teuren Magensaftresistenden Kapseln selber bezahlen muß, was mir nicht möglich ist. Ich bin nun auf der Suche, so etwas selber herzustellen und habe mir überlegt, ob man nicht mit Hilfe von Zäpfchen das Lecithin in den Dickdarm transportieren kann oder noch preiswerter, eventuell als Einlauf.
WAs haltet ihr davon?

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Sa 13. Jan 2018, 18:04
von Reiwill
Ich schreibe jetzt noch mal was dazu. Habe mich in den letzten Stunden mal hier im Forum eingelesen. ES wird immer wieder auf die Heidelberger Rezeptur hingewiesen.
Nur wie ist diese Rezeptur? Wo kann ich die bekommen.
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Die 2. Frage, es wird von mind. 97% Phosphatidyl Cholin gesprochen. Ein normales entöltes Lecithin (Reinlecithin) hat aber nur knapp 30% Phosphatidyl Cholin. Kann man das auch zum Herstellen von Zäpfchen oder Einlauf verwenden.
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Ich weiß, hier schütteln jetzt sicher einige den Kopf. Aber mir ist das gekaufte wirklich viel zu teuer. Kann ich mir als Rentner nicht leisten. Will mir entweder selber Zäpfchen herstellen oder mittels Klistier zuführen oder denke auch darüber nach, ob ich nicht einfach Lecithin Kapseln (auf Gelantine oder Zellulose Basis) mir anal zuführe.
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Haben das manche schon versucht?
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Bin für jeden Feedback dankbar.

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Mo 15. Jan 2018, 23:38
von moe_b
Hallo Reiwill,

ich sehe es ähnlich wie du. Das Problem ist ja, dass gerade im letzten Darmabschnitt einfach relativ wenig P.cholin ankommt, weil das weniger wird, je weiter es nach unten geht. Tatsächlich haben Standard-Lecithin Kapseln ähnliche Mengen, wie du sie beschreibst, d.h. man müsste davon je nach Dosis 6-12 Kapseln futtern, was super ins Geld geht. Wenn man das ganze also lokal appliziert, hat man nicht das Problem, dass auf dem Weg viel verloren geht. Was schwierig bleibt, ist dass eine lokale Anwendung denke ich eher hilfreich bei distalen Entzündungen, d.h. im Bereich Enddarm / Colon sigmoideum.

Es gibt einen US-Amerikaner namens Michael Briggs, der in einem von ihm selbst entworfenen Behandlungsplan beschreibt, dass er sich Zäpfchen und Einläufe (auf englisch: "retention enema", d.h. dass man kleinere Mengen mit Hilfe eines Klistiers anwendet und tatsächlich drinbehält) auf Basis von verschiedenen Mittelchen gemacht hat, wo u.a. auch P.cholin mit enthalten war.

Briggs schreibt, dass er durch den umfassenderen Plan, den er erarbeitet hat, wirklich wieder gesund geworden ist (ich weiß, auf solche Behauptungen reagieren viele Leute allergisch), ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten: ich habe mir seit ca. 3 Wochen regelmäßig solche Einläufe selbst zubereitet und angewendet und bin wirklich begeistert. Von einem äußerst empfindlichen Zustand inkl. Blut und Durchfällen zu Beschwerdefreiheit innerhalb von 3 Tagen. Das war meine PERSÖNLICHE Erfahrung.

Ich werde die Tage auch mal eine grobe deutsche Zusammenfassung vom Ansatz von Briggs hier reinstellen, das dauert wegen dem Übersetzen und Zusammenfassen halt aber seine Zeit.

In Orientierung an Briggs "Rezept" die folgende (grobe) Zusammenstellung der Einläufe (das Rezept der Zäpfchen findest du auch bei ihm):
- ca. 50 ml Wasser oder Tee (entzündungsberuhigende Tees wie Kamille oder Calendula)
- ca. 1 g Colostrum, d.h. Erstmilch von Kühen (immunmodulierend und regt bestimmte Wachstumsfaktoren in Zellen an)
- ca. 5 g L-Glutamin Pulver (kann der Darmschleimhaut als Energiequelle dienen)
- ca. 500 mg Gluthathion (starkes Antioxidanz) aus geöffneten Kapseln
- ca. 4000 I.U. (internationale Einheiten) Vitamin E-Öl (auch antioxidant)
- ca. 1 g Phosphatidylcholin, was bei den Lecithintabletten, die ich verwendet hab etwa 2-3 Tabletten war
Ich habe eine Woche lang jeden Tag einen Einlauf gemacht, seit 2 Wochen ca. jetzt 1 - 2 x pro Woche und der Effekt hält an. Ich habe die Kosten dafür mal grob überschlagen, es sind am Ende ca. 2- 2,50 € pro Anwendung ;) Wenn du nur P.cholin + Tee verwendest, halten sich die Kosten also echt in Grenzen.
Wenn du noch ein paar mehr Infos oder Anwendungstipps brauchst, schreib mir einfach eine PN ;)

Hier findest du den Plan von Michael Briggs: http://thepowerofpoop.com/wp-content/up ... 15-1-1.pdf - wie gesagt, ich werde den die Tage auch nochmal umfassend kommentieren und hier evtl. vorstellen und zur Disposition stellen ;)

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 08:12
von Uwe7
Reiwill hat geschrieben:... so etwas selber herzustellen und habe mir überlegt, ob man nicht mit Hilfe von Zäpfchen das Lecithin in den Dickdarm transportieren kann oder noch preiswerter, eventuell als Einlauf.
Hallo Reiwill,

ich kann das gut nachvollziehen. Wir hatten vor einigen Jahren hier einen User, der meiner Erinnerung nach mal selbst so etwas hergestellt hat. Vielleicht erreichst Du ihn ja; ich habe Dir dazu eine private Nachricht geschickt.

LG Uwe

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 11:29
von Anton
Hallo,
ich kann mich auch noch an den User erinnern.

Alternativ möchte ich noch mal an die Lecithin-Zäpfchen erinnern. Die sind nicht ganz so teuer. Gibts hier auch Infos dazu.

LG Anton

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 22:22
von Reiwill
Erst mal danke für die Infos. Besonders interessant scheint dieses Biggs Protokoll zu sein.
Auch in Hinsicht darauf, dass Natrium Butyrat und Propionat zum Zeitpunkt der aktiven CU noch keinen Sinn machen. Diese beiden SCFAs habe ich mir gerade besorgt und habe mit er oralen Einnahme begonnen. Stoppe ich jetzt aber und starte wieder, wenn die Phase 1, also die Entzündung behoben ist.
Dagegen werde ich die 5-ASA Zäpfchen jetzt wieder öfters nehmen. Außerdem sollte Curcumin zu diesem Zeitpunkt wirken und eventuell auch Weihrauch. Beide habe ich ja auch mir besorgt und habe auch schon mit der oralen Einnahme begonnen. Mache ich weiter. Mariendistel und NAC habe ich auch als Pulver, außerdem Glycin.
Vitamin E, Glutamin und Lecithin muß ich mir erst bestellen. Dann werde ich mit den Klistiers beginnen.

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Di 16. Jan 2018, 23:01
von Reiwill
Noch eine Frage für die Menge ab Klistier:

Führt man sich die ganzen 50ml Lösung auf einen Satz zu oder verteilt. Denn in Zäpfchen würde ja nie soviel reingehen, sind ja allein schon 3g vitamin E. Außerdem verteilt Biggs ja die gesamte Dosis in 10 Zäpfchen und nimmt ein Zäpfchen pro Nacht. Also sollte man doch eigentlich nur ein Zehntel als Klistier sich einführen oder habe ich da was falsch übersetzt?
"enough melted cocoa butter to make about 10 suppositories (to be used one a night, until a few weeks after symptoms were gone to make sure everything was healed up nicely):
1,000 mg L-glutamine, 2,500 mg phosphatidylcholine, 4,000 IU vitamin E, 600 mg quercetin, 500 mg curcumin, 500 mg NAC, 500 mg N-acetyl L-glucosamine (NAG), 500 mg reduced glutathione, ~100 mg zinc carnosine, 2 grams colostrum, and 800 mg EGC"

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 02:45
von Goldmund
Habe auch das Briggs Protokoll gelesen und halte es für die zielführenste komplementäre Therapievariante.
Trinke jeden Morgen 15mg L-Glutamin mit 1 Teelöffel Ulmenrinde + MSM + Weizengraspulver und habe in Verbindung mit Lecithin Kapseln dadurch große Fortschritte gemerkt.
Mein fulminanter Schub ging fast 1 Jahr und selbst mit Ciclosporin + Remicade + Antibiotika + Kortison + Mesalazin kam ich in dieser Zeit nicht in vollständige Remission.
Da mein Zustand nicht mehr ganz so akut war, als ich die Briggs Studie fand, hab ich das mit den Klysmen ausgelassen. War mir auch nicht sicher, ob das Klysma meine ganze Pancolitis abdeckt.
Zumindest nehme ich neben obigen noch sein genanntes Rutin, Kurkuma und Zinc Carnosine. Dazu die passenden Probiotikastämme. Colostrum habe ich abgesetzt.
Konnte mittlerweile Ciclosporin und Kortison absetzen, der Remicade Wirkungsrückspiegel ist so gering, sodass ich das demnächst wahrscheinlich auch absetzen werden.
Wie das ganze langfristig verläuft kann ich nicht sagen, aber ich glaube ich bin auf einem guten Weg.
Ist aufjedenfall einen Versuch wert!

LG Goldmund

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Mi 17. Jan 2018, 12:46
von Reiwill
Danke Goldmund, das scheint also wirklich ein guter Ansatz zu sein. Was ich mich aber frage ist, ob MSM, das du einnimmst, da nicht kontraindiziert ist. Denn es ist ja ein Schwefelspender und könnte im Darm eventuell ebenfalls zur Entwicklung von H2S führen oder irre ich mich? Ich habe deshalb ja auch schon methioninreiche Speisen ziemlich reduziert, um möglichst wenig Schwefel in den Darm kommen zu lassen.

Re: Lecithin Zufuhr

Verfasst: Fr 19. Jan 2018, 18:13
von Goldmund
Ja, darüber habe ich auch nachgedacht. Die Weglassprobe hat mir dann aber bewiesen, dass mir das MSM gut tut (und es ist spottbillig dazu).
Esse auch eher in die Paleo Richtung, also viel Fleisch. Hatte zum Thema Methionin mal folgenden Artikel gelesen und gebe meinem Morgensmoothie seitdem immer etwas Glycin hinzu.
Ich glaube das hebelt den entzündungsfördernden Effekt etwas aus.

http://www.feuer-im-darm.de/ernaehrung- ... ycinmangel