Schlechte Erfahrungen mit Probiotikum

Ergänzende Wege zur "normalen" Medizin.
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mala
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Schlechte Erfahrungen mit Probiotikum

Beitrag von mala »

Mein Sohn (13, Morbus Crohn) befindet sich seit Dezember ohne Schulmedizin in Remission. Im Januar hatte er einen Stuhl PH-Wert von 6,5 und einen Calprotectin-Wert von 41 (also beides in der Norm).

Nach einer Darmflora-Analyse waren die Lactobazillen und die Bifido-Bakterien erniedrigt. Da er schon seit Jahren eine Rötung an der Harnröhrenöffnung hat und ich im Netz gelesen hatte, dass sich Lactobazillus Acidophilus gerne dort ansiedelt, habe ich nach Rücksprache mit dem Heilpraktiker meinem Sohn ein Probiotikum besorgt, dass diesen Bakterienstamm und einen Bifido-Stamm enthält.
Nach Einnahme der ersten Kapsel hatte mein Sohn am nächsten Morgen leicht Bauchweh (was er seit Monaten nicht mehr hatte) und musste 2x hintereinander auf Toilette (sonst muss er nur 1 x). Da ich gelesen hatte, dass man einschleichend anfangen sollte, habe ich nun 3 Tage gewartet, bis ich ihm die 2. Kapsel gegeben hatte. In diesen 3 Tagen hatte er keine weiteren Beschwerden. Nach der 2. Kapsel und 3. Kapsel (nochmal 2 Tage später) wurde seine Haut schlechter und begann sich an den Händen zu röten und zu jucken. Nach der 4. Kapsel wurde die Haut noch ein bischen schlechter und ich vermutete einen Zusammenhang mit dem Probiotikum. Ich setzte es deshalb ab und gab es ihm seither nicht wieder.
Eine erneute Darmflora-Analyse ergab nun, dass sich die Bifidobakterien etwas erhöht hatten, aber die Laktobazillen deutlich erniedrigt hatten, obwohl sie durch das Probiotikum zugeführt wurden! Ausserdem hatte er nun nach 4 Wochen auf einmal einen Stuhl-PH-Wert von 8! Glücklicherweise war Calprotectin noch in der Norm.
Am meisten hat mich bestürzt, dass sein Appetit nun auf einmal schlechter wurde, nachdem er endlich mal 2 kg zugenommen hatte. Seit 4 Wochen hat er nun nicht weiter zugenommen. Seine Haut wird langsam wieder besser, aber ist immer mal wieder gerötet.

Meine Schlußfolgerung:
Probiotika können sehr wohl Nebenwirkungen haben.
Es wäre zu einfach, eine Darmflora-Untersuchung zu machen und dann die fehlenden Bakterien zuzuführen und alle gesundheitlichen Probleme werden gelöst.

Was habt Ihr für Erfahrungen mit Probiotika gemacht?
Ob sich das von alleine wieder einrenken kann?

Rasperrypie
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Registriert: Di 28. Nov 2017, 22:45

Re: Schlechte Erfahrungen mit Probiotikum

Beitrag von Rasperrypie »

Hallo,
Wenn du das hier noch liest und diese plattform noch nutzt, dann kannst du doch gerne zurückschreiben, denn mir geht es sehr gleich wie deinem sohn :)
Lg

Nasimiyu
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Registriert: Mo 25. Sep 2017, 20:41

Re: Schlechte Erfahrungen mit Probiotikum

Beitrag von Nasimiyu »

Hallo,
ich kann mich den negativen Erfahrungen leider nur anschließen. Bevor bei mir die Diagnose der CU gestellt wurde, sind bei mir einige Versuche unternommen worden meinen Darm nach Antibiotikaeinnahmen wieder zu sanieren - mir ging es damit immer schlechter als ohne. Nach dem 3. Versuch hat es auch mein damaliger Arzt eingesehen...
Ich vertrage innerhalb des Schubes nicht mal Joghurt, komischer Weise aber Kefir... mir wurde gesagt, dass er auch viele "gute Bakterien" für den Darm enthält, ob es jetzt stimmt oder nicht, kann ich nicht sagen, aber mir schmeckts ;)
Lg Nasimiyu

LauraW
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Registriert: Mi 7. Feb 2018, 12:23

Re: Schlechte Erfahrungen mit Probiotikum

Beitrag von LauraW »

Bei Vorerkrankungen wie MC oder anderen Darmerkrankungen sollte die Darmflora bzw. das Mikrobiom nie ohne Therapeuten durchgeführt werden. Darmbakterien sind in den meisten fällen der Schlüssel zur Gesundheit! Ich selbst hatte nur einige kleinere Beschwerden (Asthma, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten) und konnte durch eine Sanierung meines Mikrobioms sowie der zufuhr von Probiotika, Linderung der Symptome herbeiführen. Nun sind 7 Jahre vergangen und ich habe 5 mal in diesen 7 Jahren Probiotika eingenommen. Erst jetzt bin ich meine Beschwerden komplett losgeworden. Bei meinem Neffen der an MC leidet haben wir es nicht so wie bei mir gemacht. Uns wurde nämlich gesagt das der Status seines Mikrobioms nicht so auf die Bakterien der Probiotika reagieren würde, wie bei einem gesunden Menschen. Es wurde auch eine Darmflora-Analyse durchgeführt. Anschließend wurde aber eine spezielle probiotische Mischung für ihn zusammengestellt welche er über 3 Monate, begleitend mit einem Heilpraktiker als Therapeuten, eingenommen hat. Gleichzeitig musste aber auch die Ernährung umgestellt werden.
Menschen die ihre "kleinen" Beschwerden loswerden wollen oder einfach mal auf eigene Faust etwas für ihre Gesundheit tun wollen, können dies meiner Meinung nach gerne mit hochwertigen Probiotikas versuchen so wie es hier beschrieben wird https://darmsanierungkur.com/probiotika-test/ Bei stärkeren Vorerkrankungen sollte meiner Meinung nach jedoch ein Therapeut konsultiert werden um solche "Nebenwirkungen" zu vermeiden.
Natürlich muss auch der Lebensstil stimmen sonst wird keine Therapie helfen. Ich betrachte das Leben, die Gesundheit und dadurch auch die Krankheiten immer ganzheitlich. Die Schulmedizin ist da leider etwas am hinterherhinken, weshalb ich lieber mit Naturheilkundlern und Heilpraktikern zusammenarbeite. Wer täglich Milchprodukte, Fleisch und Zucker in Form von raffiniertem Zucker in industriell verarbeiteten Lebensmitteln Konsumiert, kann die Besten Probiotika einnehmen und sie werden nicht helfen!
Wer das mit den Bakterien besser verstehen will, dem empfehle ich übrigens das Buch "Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit" von Dr. Anne Zschocke. Es ist sehr umfangreich und enthält die neusten Erkenntnisse aus der Mikrobiom-Forschung. Außerdem ist es leicht zu verstehen ;)

viele Grüße
Laura

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