Lecithin - was gibt es Neues?

Ergänzende Wege zur "normalen" Medizin.
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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:58

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von neptun »

Hallo Mani,

dazu noch mal ein paar Worte von mir.

Es waren anfangs nicht "viele" Studienteilnehmer. Es waren wenige. Wie zumindest von mir oft thematisiert. Ob nun in der ersten oder in der Dosisfindungsstudie, etc.. Letztlich war selbst die abgebrochene Studie kein Bringer mit etwa 170 Probanden, verteilt aber auf ca. 23 Institute und dann noch in mehreren Ländern. Da hatte kaum ein Arzt die Möglichkeit, wirklich etwas aus seinem Teil der Studie zu ziehen.

Dann bleibt allein zum Wirkmechanismus des PC immer noch und wieder zu vermerken, es wurde nie ein Wort darüber verloren, die cu ist eine chronisch rezidivierende Erkrankung, also geprägt durch den Wechsel von Rezidiv zu Remission und umgekehrt. Und dies kann passieren ohne Medikament oder auch begleitend mit Medikament.
Nur ist es absolut ein Trugschluß, daß man immer, lebenslang, ein Medikament braucht.
Beispiele dafür gibt es zu Hauf, auch ich bin eines.

Nach Prof. Stremmel müßte es aber diesen Mangel fortdauernd geben, was mit der Definition der cu aufgrund der allgemeinen Erfahrung zu deren Verläufen einfach nicht stimmt.

Und dann hätte man mit diesem Wissen erforschen müssen, warum kann es einen PC-Mangel im Darm geben, der dann aber auch wieder verschwindet.
Was wäre also ursächlich für den Mangel und für dessen Verschwinden?

LG Neptun
PS: Viele weitere Fragen wurden gestellt, aber eine Antwort konnte man nicht finden.
Warum entsteht die cu in verschiedenen Altersstufen.
Warum gibt es diese so unterschiedlichen Verläufe.
Warum gibt es die verschiedenen Ausdehnungen der Entzündung.
usw.

gelöschter Benutzer

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Lieber neptun,

ich stimme dir zu, viele Fragen, wenige Antworten. Allerdings wäre es wahrscheinlich so gut wie allen Patienten egal, warum ein Medikament wirkt, die Hauptsache ist, dass es wirkt. Die CED wird für mich als Laien nicht durch fehlendes Lecithin ausgelöst, aber vielleicht kann eben dieses die Symptome trotzdem bekämpfen, nicht aber die Ursachen an sich. Soweit ich es verstanden habe, wird der Lecithin Ansatz auch noch heute bei einigen Experten nicht gänzlich abgelehnt. Ich habe aber zeitgleich keinen Spezialisten gefunden, der die gängigen Lecithin Präparate gegenwärtig empfiehlt und zeitgleich finanziell davon nicht profitiert, vielleicht mag es aber irgendwo welche geben.

Ergänzen möchte ich auch noch, dass ich Originalzitate von Ärzten gefunden habe, die an den damaligen Studien teilgenommen haben. Sinngemäß sagten sie, dass sie durchaus Patienten hatten, die von positiven Effekten berichtet haben, allerdings fehlte letztendlich der empirischer Beweis, dass es sich nicht um Placebos gehandelt hat. Und wieder, Ergebnisse unklar!

Soweit ich das verstanden habe, hält Falk Pharma keine Patente, die zwingend erforderlich sind, um das originale Präparat nachzubauen. Liege ich da richtig? Vielleicht mag mich hier aber jemand korrigieren.

Liebe Grüße

gelöschter Benutzer

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Ich finde zu dem Thema die Beiträge vom User jimi recht interessant, sollte man sich mal durchlesen, wenn man die Beiträge noch nicht kennt. Er ist seit 7 Jahren nicht mehr aktiv gewesen.

gelöschter Benutzer

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Ich teste jetzt einen Selbstversuch und werde hier im Nachgang berichten. ;)

gelöschter Benutzer

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Hallo zusammen,

hier kam zuletzt häufiger die Frage auf, wie das neue Produkt von Prof. Stremmel den Dickdarm erreichen soll. Ich habe dazu folgende Statement von Prof. Stremmel gefunden und stelle es wertfrei hier als Zitat rein

In wissenschaftlichen Studien mit unserem Lecithin konnte gezeigt werden, dass die Weichgelatine-Kapseln im künstlichen Magensaft mit Salzsäure erst nach + 3 hr zerfallen und sich im Zwölffinger-Darmsaft erst nach 75 Minuten verformen. Weichgelatinekapseln ziehen Wasser in ihre Oberfläche, sodass sie in wässriger Lösung zerfallen. Unser nach einer speziellen Formel gefertigter Überzug gewährleistet Resistenz im sauren Magensaft, sodass die Stabilität über 3 Stunden gewährleitet ist. Die Kapselhülle zögert die Auflösung hinaus.

Ich selber bin in der zweiten Woche meines Selbstversuchs mit einem anderen Produkt und werde hier in einigen Wochen berichten.

Viele Grüße

Maxi
Dauergast
Beiträge: 144
Registriert: Mo 8. Dez 2014, 15:33

Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von Maxi »

https://www.researchgate.net/publicatio ... alysis_Ein
Ich habe diesen Artikel (9 Seiten) in deutscher Sprache. Leider kann man ihn nur per Mail versenden.
Wer Interesse hat, bitte melden.
Maxi
( Seit ueber 20 Jahren dank Prof. Stremmel's Lecithin
beschwerdefrei)

dccv-user
neu hier
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Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von dccv-user »

Mani1123 hat geschrieben:
Sa 9. Jul 2022, 15:07
Liebe Leute,

ich habe mir eine Menge Zeit genommen und mich durch gefühlt sämtliche Forenbeiträge und Studien zum Thema Lecithin aus den letzten Jahrzehnten gewühlt, sozusagen meine kleine persönliche Metaanalyse. ;) Dabei haben mich vor allem differenzierte Berichte von verschiedenen Experten interessiert, aber auch Erfahrungsberichte von Patienten. Ich habe sogar mit verschiedenen Studienbeteiligten Kontakt aufgenommen. Am Ende kann ich für mich zusammenfassen, dass nach inzwischen groben 30 Jahren CED-Lecithin-Forschung einfach nichts zusammenpasst. Von Verschwörungen der Pharmaindustrie über geldgierige Studienleiter, von fantastischen Ergebnissen bis völliger Wirkungslosigkeit, es ist einfach alles dabei! Ich für meinen Teil möchte und kann das also abschließend nicht bewerten. Das ist für euch aber nun keine neue Erkenntnis.

Viel mehr möchte ich mit euch folgenden Aspekt aufnehmen.

Angeblich verschlechterten sich die Studienergebnisse bei oral verabreichten Präparaten, sobald das verabreichte Lecithin einen höheren PC-Anteil aufwies. Dies wurde mir schriftlich bestätigt. Andere Vermutungen waren, dass der Säureschutz entscheidend sei. Beides habe ich mit verschiedenen Herstellern, Studienteilnehmern und Ärzten besprochen. Gerade beim Säureschutz bekam ich sehr interessante Aussagen. Zusammengefasst, es gibt mit Eudragit, Schwammkollagen, Schellack und dem neuen Produkt von Prof. Stremmel gegenwärtig mindestens vier Ansätze. Und wisst ihr was, Die Hersteller bestätigen, teils mit externen Untersuchungen "belegt", dass nur ihr eingesetzter Säureschutz der beste sei und die anderen nicht so gut funktionieren würden. ;) Womit wir wieder am Anfang sind, es passt nichts zusammen, weil es keine sauberen und finalen Studien gibt, die Katze beißt sich in den Schwanz. Dann gehen wir doch mal davon aus, dass das ursprüngliche Präparat wirklich das Wundermittel war, für das es viele hielten oder heute noch halten. Es gibt mindestens einen Anbietern, die niedrig dosiertes PC mit Eudragit Säureschutz verkauft. Über dieses Produkt habe ich aber wieder nur durchschnittliche bis schlechte Erfahrungsberichte finden können, wieso ist das so?

Gehen wir einen Schritt weiter. Die CU geht ja immer vom Enddarm aus und arbeitet sich langsam vor. Also müsste rektal eingenommenen Lecithin doch mindestens genauso wirksam sein wie orales, da wir hier keinen Säureschutz brauchen. Unter diesem Link findet ihr die originale Rezeptur für Zäpfchen nach Prof. Stremmel und es gibt auch mindestens einen Anbieter, der genau diese Rezeptur anbietet. Meine Frage ist, wieso bekommen wir von diesen Zäpfchen hier keine positiven Rezensionen, hat diese nie jemand für ein paar Monate getestet oder melden sich die Leute einfach nur nicht?

Zusammengefasst war ich äußerst skeptisch, und nach meinen Recherchen hat sich das nur noch verstärkt. Ich kann und will aber einfach nicht glauben, dass die positiven Rückmeldungen aus der ursprünglichen Studie einen reinen Placebo-Effekt hatten. So oder so, gegenwärtig scheint es aus meiner subjektiven Sicht kein Präparat auf dem Markt zu geben, was einen nachhaltig positiven Effekt für uns Patienten hat, unabhängig von unserer Bereitschaft, den Geldbeutel zu öffnen. Und das, obwohl jegliche Kombination von PC und Säureschutz auf dem Markt frei verfügbar ist.

Liebe Grüße
Gerne möchte ich dir eine Rückmeldung in Form einer persönlichen Erfahrung zu deinen Recherchen geben.
Ich nehme sowohl Lecithin Produkte in Kapselform als auch in Form von Suppositoren ein.

Bei der oralen Einnahme ist es aufgrund der Schwankung von Symptomen im Krankheitsverlauf schwierig einzuschätzen wie groß die Wirkung wirklich ist, subjektiv gibt es aber eine Parallelverschiebung der Symtomstärke nach unten.

Bei den Suppositoren ist es ganz eindeutig, zu 100%.
Ich hatte seit Erstiagnose dauerhaft das Problem mit Jucken im Afterbereich, dauerhaften leichten Schleimabsonderungen, leicht vermehrtem Stuhldrang (mittelfeste, kleine Mengen nur aus dem Enddarmbereich) und kleinen hellen Blutflecken auf dem Toilettenapier. Seitdem ich die Suppositoren verwende sind die Symptome über mehrere Jahre weg. Vor einem Jahr hatte bei einer Flugreise mein Gepäck inkl. Lecithin 36 Stunden Verspätung. Am zweiten Tag war noch alles OK, am dritten Tag begann das Jucken inkl. hellen Blutflecken wieder. Mittags dann wieder das Lecithin verwendet, am vierten Tag noch leichte Symptome und seitdem wieder beschwerdefrei bzgl. der Symptome im Enddarm.
Das Rezept ist im Internet frei zugänglich, sodass man die Suppositoren auch selbst herstellen kann.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Wirkweise bei jedem Patienten sehr individuell ist, da die Ursachen von CU anscheinend sehr komplex und vielfältig sind. Wenn die CU dann durch Lecithinmangel ausgelöst wird oder die Darmbarrierestörung einen größeren Anteil an der Entzündung hat, als die Stärke der Autoimmunreaktion hilft das Lecithin dementsprechend besser.

bodenturnen
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Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von bodenturnen »

Hier das Schaubild zur Lecithin-Hypothese aus dem neuen Stremmel-Artikel bei CU:

https://ibb.co/wW7nFT8

Ich hoffe es ist ok, wenn ich es hier bereitstelle.

Maxi
Dauergast
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Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von Maxi »

Seit 1 Woche ist Prof. Stremmel's Buch "DarmAlarm"auf dem Markt.
Ausführlich befasst er sich da nicht nur mit der Therapie mit Lecithin.

bodenturnen
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Re: Lecithin - was gibt es Neues?

Beitrag von bodenturnen »

Habe vorhin durch Zufall in einem Artikel gelesen, dass die Lecithin-Aufnahme in West Europa und in USA deutlich geringer ist als empfohlen. Hier der Ausschnitt:

„Lecithin findet sich zwar in vielen Lebensmitteln, dennoch ist die tägliche Zufuhr seines wichtigen Bausteins Cholin in Westeuropa und den USA geringer als von Ernährungswissenschaftlern empfohlen. Die tägliche Zufuhrempfehlung für Lecithin beträgt zwischen 3 und 4 Gramm, aber nur 0,2 bis 1 Gramm werden Untersuchungen nach tatsächlich aufgenommen.“
Quelle:
https://infothek-gesundheit.de/lecithin ... on-zufuhr/

Circa die Hälfte des oral aufgenommenen Lecithins wird in die Darmschleimhaut eingebaut.
Quelle:
https://www.buerlecithin.de/lecithin/

Unsere Genetik ist ja noch die der Steinzeit. In dieser Zeit haben sich die Menschen viel lecithinreicher ernährt, insbesondere durch den Verzehr von viel Fleisch und Innereien, Nüssen etc.

Bei der typischen westlichen kohlenhydratreichen Ernährung, hat man automatisch eine Lecithinunterversogung um den Faktor ca. 3,5-17.

Nun kam mir folgender Gedanke:
Was ist, wenn die Lecithin-Hypothese stimmt und einige Menschen aufgrund der Ernährung einfach zu wenig Lecithin aufnehmen oder ihr Körper empfindlicher auf den Lecithinmangel reagiert und dann eine CU entwickeln?

Das würde auch erklären, warum eine Paleo oder SCD-Ernährung einigen hilft.

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