Vorstellung & Ratschlag "Colitis - Analfissur"

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Toffisun
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Registriert: Do 25. Nov 2021, 14:45

Vorstellung & Ratschlag "Colitis - Analfissur"

Beitrag von Toffisun »

Hallo zusammen,

ich lese jetzt schon seit ein paar Jahren hin und wieder einige Berichte durch und wollte mich mal vorstellen und eine Ratschlag von euch einholen.

-- Krankheitsgeschichte --
Ich bin 35 Jahre / Männlich und habe seit 8 Jahren Colitis Ulcerosa. Ich habe auf einer Geschäftsreise bemerkt das ich Blut im Stuhl habe und bin nach 2 Wochen zum Proktologen gegangen der auf Hämorriden getippt hat - der Klassiker :). 2 Wochen später hatte ich eine Darmspiegelung weil es nicht besser wurde. Dort wurde dann gleich eine Colitis festgestellt und mit Mesalazin behandelt. Das hat leider nicht so gut funktioniert weil sich der Körper erst dran gewöhnen muss und die Entzündung bis in die linke Flexur vorgedrungen war. Dann kam die Cortison Keule und alles war für 2 Jahre gut. Dann der nächste Schub mit Rektalschaum und Cortison wieder beruhigt. 2 Jahre später deutete sich der nächste Schub an mit Blut im Stuhl jedoch ohne Beschwerden. Habe es dann nur mit Zäpfchen probiert. Das ganze ging dann ca. 1 1/2 so weiter, Blut mal da und dann wieder weg. Dann wurde es jedoch "schlimmer". Vermehrter Stuhldrang mit Tenesmenn. Dann kontinuierlich mit Rektalschaum "Mesalazin und Budenofalk" behandelt. Nach 6 - 8 Wochen war alles wieder gut. Vor einer Woche wieder etwas Blut im Stuhl, und mit der Rektalschaum Kombi begonnen. Schaut auch wieder ganz gut aus.

Ich habe seit 09/2021 eine Analfissur welche ich nach ca. 1 Woche Beschwerden beim Proktologen Festellen ließ. Dann wurde ein Dilitiazemsalbe verschrieben und nach 8 Wochen waren die Beschwerden weg. Zum Ende hat sich noch eine Analvenenthrombose dazugesellt :/ :). Der Proktologe hat wieder in den Popo geschaut und Hämorriden 2 Grades festgestellt. Eigentlich nix wildes, hat sich jedoch Sklerosiert. Dabei hat die Fissur evtl. wieder nen
Knacks bekommen. Von 11/2021 - 02/2022 hatte ich dann eigentlich keine Beschwerden. Dann wieder ein "Stressiger" Stuhlgang und die Fissur war wieder auf. Der Riss ging bis zum Schließmuskel runter. Dann habe ich mir eine PoDusche, einen Sitzhocker und einen Fissurstift zugelegt. Wieder Dilitiazemsalbe und der Arzt meinte das Sie jetzt Chronisch ist und evtl. operiert werden muss. Ich passe daher extrem auf was ich esse und bin bei der Anwendung ziemlich diszipliniert. 04/2022 wurde es wieder besser, jedoch hat eine weiter Analvenenthrombose den Heilungsprozess nicht vereinfacht. Ende 04/2022 war ich wieder beschwerdefrei und der Arzt meinte das es verheilt ist und die Narbe weis ist. Das soll ein gutes Zeichen sein. Nach 2 Wochen hatte ich eine etwas härtere Begegnung auf dem Klo. Hab schon gemerkt das wieder was passiert ist. Diesmal jedoch nicht so krass. Keine Krämpfe nur etwas Schmerzen. Die Beschwerden sind meisten bis ca. 1 - 3 Uhr vorhanden. Nach 1 Woche wurde alles wieder besser. Ich trotzdem wieder zum Arzt. Dieser meinte das Sie anscheinend wieder zugewachsen ist wenn Sie auf war. Das ganze geht bis jetzt ungefähr so weiter. Beschwerden für ca 1 Woche - dann 1 -2 Wochen Ruhe. So wie ich und der Proktologe das sieht, habe sich bis jetzt noch keine markanten Hautveränderungen gebildet. ("Mariske usw." )

Habe jetzt schon das Gefühl das es im Gesamten besser wird, werde jedoch später noch meine Frage stellen.


-- Ernährung --
Ich ernähre mich sehr gesund und ausgewogen. 1x Fleisch die Woche und ca. 1-2 x Fisch.
Morgens "Haferschleim mit Leinsamen und Hafermilch" // Mittags " Meistens Suppe mit Dunkelrot" // Abends " Ein Mix - aber viel Quinoa / Buchweizen / Reis / Kartoffeln / Gemüse "
Trinke 2 -3 Liter Wasser
Gelegentlich Bier
Nichtraucher

-- Nahrungsergänzung & Medikamente --
1 -2 Beutel VSL3
2 Tabletten Mutaflor
12 Tabletten Myrhillin Intest
3 - 4.8 g Boswellia Serrata "5 Loxin"

3 g - 4.5 g - Claversal Micropellets
1g Suppositorien - Dauerhaft im Wechsel mit Beschwerden
1 -2 g Rektalschaum - Claversal Mesalazin - 1x Abends im Wechsel mit Budenofalk
1 g Budenofalk - 1 x Abends im Wechsel mit Mesalazin

-- Psyche --
Stress und Angstzustände sind meistens ein Auslöser für Schübe usw.
Mit der Colitis komme ich im großen und ganzen gut zurecht. Besteht ein Schub jedoch länger dann entwickeln sich bei mir Angstzustände.

-- Meine Frage --

Die Analfissur ist ein wirklich leidiges Thema, weil ich dadurch kontinuierlich eingeschränkt bin und zeit längerem richtig Angst habe aufs Klo zu gehen. Vertraue meinen Körper irgendwie nicht mehr so ganz das er das schafft.
Mach ich mir mit dem Heilungsprozess etwas vor und sollte mich lieber gleich operieren lass ?
Hat jemand mit Colitis Erfahrung & OP ?
Sollte ich vielleicht abwarten weil die Tendenz ja besser wird oder ist das der milde Verlauf einer chronischen Analfissur ?
Hat schon jemand einen ähnlich Fissurverlauf gehabt und dann war alles wieder gut :-)
Verwende zu der Salbe noch Medigel - Will das die Wunde heilt und die Narbe wieder Elastisch wird. Vorschläge ?


So das war es jetzt erstmal von meiner Seite :-)

Vielen Dank fürs Lesen

Toffisun
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Beiträge: 22
Registriert: Do 25. Nov 2021, 14:45

Re: Vorstellung & Ratschlag "Colitis - Analfissur"

Beitrag von Toffisun »

Hallo zusammen,

jetzt sind ja doch schon einige Monate seit meinem Beitrag vergangen und ich wollte euch einfach mal meinen aktuellen Stand und die Erfahrungen mitteilen die ich bis jetzt gemacht habe.

Ich habe mich an einen weiteren Proktologen in eine UNI - Klinik begeben und zu diesem gewechselt. Ich würde jetzt nicht sagen das der andere schlecht war, jedoch ist die Betreuung um Welten besser.
Er hat mir die Angst vor einer weiteren Proktoskopie genommen, da er mir gesagt hat das er ein "Kinderproktoskop" verwendet. Das ist nur so dick wie ein Zeigefinger und man spürt wirklich fast nix. Sollten ihr in der selben Situation sein, dann fragt vorher nach einem Kinderproktoskop.

Der Arzt konnte zuletzt am 7.7 keine eindeutige Analfissur feststellen, jedoch hat er gesagt das entzündlich veränderte Haut bei 6 Uhr SSL vorfindet. Aus seiner Erfahrung hat er mir zu diesem Zeitpunkt trotzdem zu einer OP geraten. Jetzt hab ich einen Termin für den 11.10 ausgemacht und einen Tag vorher wird nochmal geschaut.

Ich würde sagen das die Analfissur seit dem nicht mehr "wirklich" aufgerissen ist, jedoch habe ich schon noch hier und da Probleme damit. Ab und zu ein Fremdkörpergefühl. Das bekomme ich aber meistens nach stärkerem Stuhlgang oder vom einführen des Applikators von Rektalschaum.

Mein persönlicher Tipp wenn man Rektalschaum verwenden muss. Ich habe auf die Spitze eine etwas dickere Salbe geschmiert (z.B. Hametum, Posterisan Protect ) und auf den Rest Gleitgel. Ich finde die Spitze kann sehr schnell was verletzen.

Als Salbe hat bei mir Manuka Honig sehr gut geholfen. Wenn ich ein Suppositorium einführen muss, schmiere ich dieses vorher mit der Salbe ein und rein damit.

Für den besseren Stuhl kann ich unbedingt einen WC-Hocker empfehlen, diesen verwende ich nur noch und die Entleerung ist viel besser als zuvor.
Für die Analhygiene habe ich mir eine PO-Dusche gekauft, kann ich auch so wirklich empfehlen. Total angenehm und viel sauberer alles.

So das war es erstmal. Sollte jemand Fragen haben versuche ich diese aus meinem aktuellen Stand zu beantworten.

Beste Grüße

Lucky1972
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Diagnose: CU seit 1989

Re: Vorstellung & Ratschlag "Colitis - Analfissur"

Beitrag von Lucky1972 »

Danke, dass du deine Erfahrungen teilst!!!
Viele Grüße
Lucky

„Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
(Oscar Wilde)

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