Diagnose Morbus Crohn

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nox
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 10
Registriert: Do 11. Mär 2021, 14:49

Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von nox »

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen.
Ich bin 24 Jahre alt und hab Ende letzten Jahres nach einer Magen-Darm-Spiegelung und einem MRT vom Darm die Diagnose Morbus Crohn bekommen. Pünktlich zu Beginn meines Masterstudiums ging das ganze letzten September los mit andauernden Durchfällen, Magen-Darm-Krämpfen, Blähungen und ständigem Sodbrennen. Vor etwa vier Jahren hatte ich schon einmal eine ähnliche Phase, damals war allerdings lediglich der Magen näher unter die Lupe genommen worden, weshalb hier nichts festgestellt wurde. Doch siehe da, dieses Mal stellte sich heraus, dass ich sowohl eine Zwerchfellhernie als auch eine Entzündung im Dünndarm habe. Mittlerweile habe ich die halbe Familie der Protonenpumpenhemmer durch, nehme Entocort-Kapseln ein und vernichte täglich mehrere Beutel Gaviscon, um mein Sodbrennen im Zaum zu halten, da hierdurch zwischenzeitlich die gesamte Speiseröhre und der Mundraum entzündet waren. Zwischenzeitlich war die Entzündung etwas abgeklungen, aber nachdem das Entocort wohl etwas verfrüht reduziert wurde, stecke ich wieder mitten im Schub. Aktuell diskutieren meine Ärzte, ob ich Kortison-Tabletten bekommen soll, um den akuten Schub endlich zu beenden. Zusätzlich zu der Diagnose Morbus Crohn wurden bei mir vor vier Jahren bereits eine Laktose- und eine Fruktoseintoleranz festgestellt und praktischerweise bin ich seit 7 Jahren Vegetarier, wodurch sich die Ernährung insgesamt nun dezent schwierig gestaltet, da ich mit vielen Repzeptvorschlägen für Morbus Crohn Patienten aufgrund meine Intoleranzen leider nicht viel anfangen kann. Meine Ernährung ist gerade jetzt während des Schubs sehr einseitig, weshalb ich zur Zeit auch Vitamine einnehme bzw. Spritzen bekomme. Auch das fallende Gewicht ist ein großes Problem.

Da alles noch sehr frisch ist und ich mich aktuell auch noch mitten im Schub befinde wirbeln mir gerade eine Menge Fragen durch den Kopf wie "wird es jetzt dauerhaft so sein, dass ich Fett oder Zucker nur schief anlächeln muss und ich davon Durchfall bekomme?", "Kann ich mein Studium fortführen?", "Wird jeder kleine Anflug von Stress jetzt immer einen Schub auslösen?" ...
Die Diagnose hat mein Leben getroffen wie eine Bowlingkugel und ich versuche aktuell alles wieder ein bisschen zu ordnen.
Ich fühle mich gerade etwas überfordert und alleine und hoffe, dass mir der Austausch hier im Forum hilft etwas besser damit klar zu kommen, was hier gerade mit mir und meinem Leben passiert.

So viel zum Thema kurze Vorstellung :lol:

LG

nox

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MCMorbyDick
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 98
Registriert: Di 8. Sep 2020, 11:09
Diagnose: 01/20 MC

Re: Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von MCMorbyDick »

Hi Nox,

willkommen im Forum! :D
Ich bin genauso alt wie du und habe Anfang letzten Jahres meine MC Diagnose erhalten, ebenfalls zum Masterbeginn.
Es kann ein bisschen dauern bis die Therapien richtig abgestimmt sind und dann auch richtig wirken.
Wie du vllt schon in diesem Forum lesen konntest, macht hier jeder unterschiedliche Erfahrungen mit der Krankheit und die Verläufe sind individuell.
Ich möchte dir an dieser Stelle aber mit meinem Krankheitsverlauf Hoffnung machen. :)
Mein erster Schub (11/19 - 05/20) hatte bei mir auch die Wirkung, dass ich kein Fett, keinen Kaffee und keinen Zucker vertragen habe.
Besonders Kaffee war schlimm! Sobald ich ihn getrunken habe, habe ich blutigen Durchfall bekommen. Und jetzt - in genau diesem Moment- habe ich eine von mir zur Hälfte leergetrunkene Tasse Kaffee neben mir stehen. Bei mir waren die Entzündungen im Dünn- und Dickdarm sowie im Magen und der Mundhöhle. Ich musste nachts stündlich mit Durchfall und Krämpfen aufs Klo und hab innerhalb eines Monats 14% meines Körpergewichts verloren. Doch jetzt bin ich wieder fast bei meinem Ausgangsgewicht, habe nur noch selten Durchfälle und kann so gut wie alles wieder essen und trinken.
Das mit den Beschwerden und Unverträglichkeiten kann sich also wieder verbessern.

Auch wenn jetzt vieles kompliziert und niederschlagend scheint, lohnt es sich, nicht zu resignieren.
Mir persönlich hat es sehr geholfen, ein Mindset anzunehmen, das ein positives Bild von der Zukunft hat und lösungsorientiert ist. Geduld ist dabei natürlich auch besonders wichtig!
Guck was dir gut tut und was zur langfristigen Linderung deiner Symptome sowie zum Zugewinn an Lebensqualität beitragen kann.

Ich hoffe, dass es dir bald besser gehen wird und dass du in diesem Forum den Austausch findest, den du dir erhoffst! :)

Alles Gute!


LG
Ellen


P.S. Wir können uns auch gerne mal per PN austauschen. Du scheinst dich ja in ner ganz ähnlichen Lebenslage wie ich zum Zeitpunkt meiner Diagnose zu befinden :)

Juli92
ist öfter hier
Beiträge: 27
Registriert: Fr 16. Jul 2021, 15:31

Re: Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von Juli92 »

Hey ihr beiden,

Ich habe auch pünktlich zum Master meine Morbus Crohn Diagnose erhalten. Ich war vor zwei Wochen im Krankenhaus, nach der ganzen Diagnostik nehme ich nun seit 7 Tagen Budenofalk 9mg ein. Ich habe heute das erste mal keinen Durchfall gehabt (ein Jahr lang jeden Tag mehrmals Durchfall wie Wasser) und musste fast heulen vor Freude. Ich hoffe, dass es bei mir einen moderaten Verlauf nimmt. Habe bisher keine Beteiligung von Magen oder Mund. Ich habe nur starke Schmerzen und die wässrigen Durchfälle. Ich habe auch eine Therapie angefangen um mit drr Angst klar zu kommen..
Wie läufts bei euch im Studium?
Geht ihr auch einfach ganz offen mit der Krankheit um?
Habt ihr eine Ernährungsumstellung oder Ernährungsberatung gemacht? Ich bin mir nicht sicher, was ich essen darf und was nicht.. Ich bin aber auch fructoseintolerant.

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