hiermit möchte ich mich nun auch mal vorstellen, nachdem ich hier bereits einige Beiträge aufmerksam gelesen habe. Ich bin Jahrgang 1987 und habe letztes Jahr die Diagnose Colitis Ulcerosa erhalten.
Seitdem ich denken kann habe ich Probleme mit meinem Darm: ich hatte täglich Blähungen und oft Durchfälle, allerdings ohne große Bauchschmerzen und ohne Blut ihm Stuhl.
Mai 2017 hatte ich meine ersten richtigen Probleme: Bauchschmerzen im gesamten Dickdarm und Durchfall. Das hielt ca. 5 Monate an und ist von alleine geheilt. In den Stuhlproben konnte nicht festgestellt werden.
2018 war ich nahezu symptomfrei
Mai 2019: Durchfälle und zum ersten Mal auffällig blutiger Durchfall. Hier wurde auch der Campylobacter festgestellt, allerdings hatte ich schon Wochen zuvor Probleme. Nach einem Antibiotikum und einer Darmspiegelung war ich wieder komplett symptomfrei.
Seit Mai 2020: Früh morgens flüssigen Durchfall. Seit September Blut im Stuhl.
Ende September 2020 und Anfang Dezember 2020 hatte ich Darmspiegelungen, bei der sich eine Verschlechterung der Entzündung im kompletten Dickdarm herausgestellt hat.
Gewicht September 2020: 88 kg (Größe: 190 cm)
Gewicht Dezember 2020: 78 kg
Seit September mache ich keinen Sport und gehe höchstens etwas spazieren. Zuvor habe ich wöchentlich Ausdauer- und Krafttraining gemacht.
Ich habe mich seit 2019 stark mit der CED CU befasst und auch viel über Ernährung gelesen und geschaut.
Folgende Lebensmittel gegen die Entzündungen habe ich bereits ausprobiert:
- Fenchel-Tee
- Kamillen-Tee
- Gerstengraspulver
- Hanfsamenschalen
- Kurkuma
- Ingwer
- Leinöl
- Lactosefreie Produkte
- Heidelbeeren
- Babyspinat
- Feldsalat
- weitestgehend vegetarische Ernährung
- fettarme Ernährung
Seit dem 7.10. nehme ich zum ersten Mal Kortison und Mesalazin.
Folgende Dosis an Kortison habe ich genommen:
Woche mg
1 60
2 50
3 40
4 30
5 20
6 15
7 30
8 30
9 25
10 20
11 17,5
12 40
13 40
Nach drei Tagen mit 60 mg Kortison ging es mir gut. Bei einer Verminderung der Dosis auf 20 mg ist deutlich mehr Blut im Stuhl, weswegen ich die Dosis immer wieder erhöht habe. Mein behandelnder Arzt möchte nun eine Therapie mit Azathioprin beginnen, wovor ich aber die Nebenwirkungen befürchte und dies auch meine Familienplanung behindert (man soll während der Einnahme und 6 Monate nach Absetzen keine Kinder zeugen), schiebe ich diese Therapie bisher vor mich her und versuche mich mit Kortison einigermaßen über Wasser zu halten.
Parallel bin ich seit Mitte Dezember bei einem Homöopathen, von dem ich Globuli (Tormentilla comp., Barium/Pancreas comp.), Pulver (Stibium metallicum praeparatum D6) und Tropfen (Aloe D4, Reizdarm, Folliculi Lymph. D15) sowie Curcumin und Selen erhalten habe. Bisher habe ich dadurch keine Besserung der Beschwerden. Das Einzige, was einigermaßen zu helfen scheint, ist das Kortison. Selbst von dem Mesalazin (Granulat und Suppositorien) merke ich keine Besserung. Ich habe mir eine zeitliche Grenze gesetzt, da mein Zustand nur schwer zu ertragen ist. In vier Wochen würde ich der Therapie mit Azathioprin zustimmen.
Seit 3 Wochen habe ich auch die Einnahme der Eisentabletten abgesetzt, da diese auch negativ meine Verdauung beeinflusst (noch mehr Durchfall). Nun bekomme ich alle 14 Tage eine Eiseninfusion.
Ich gehe nun täglich maximal 10 mal auf die Toilette, morgens mindestens zweimal, manchmal auch nachts.
Der Homöopath sagte, dass ich ebenfalls Probleme mit meiner Bauchspeicheldrüse habe und ggf. später Diabetes bekommen könnte. Des Weiteren habe ich zeitweise ein Stechen unter der rechten Rippe in der Nähe der Leber. Mein Hausarzt sagte, dass es die Galle(nsteine) sein könnte, weswegen ich auf Fettiges verzichten sollte.
Ich ernähre mich nun so gut es geht ballaststoffarm, d. h. Gemüsebrühe, Weissbrot, Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, Obst. Im Prinzip ist es egal was ich esse, ich vertrage nichts gut und es wird höchstens schlimmer. Am besten geht es mir, wenn ich nichts gegessen habe.
Meine Hoffnung ist nun die Therapie mit Azathioprin nicht beginnen zu müssen. Solange probiere ich alle Alternativen aus.
Vielen Dank fürs Lesen und viele Grüße