lese nun auch schon einige Zeit mit und dachte mir, jetzt ist der richtige Zeitpunkt mich auch mal vorzustellen.
Ich bin 29 Jahre und bei mir wurde Mitte November Morbus Chron, allerdings in einer leichteren Form diagnostiziert.
Im Februar nahm alles seinen Lauf. Über Nacht habe ich plötzlich starke Durchfälle bekommen. Ich muss dazu sagen, dass ich seit meiner Kindheit keinerlei Probleme im Magen-Darm-Bereich kenne. Da dachte ich mir noch, jetzt hat es dich auch mal erwischt. Danach wurde alles wieder ein bisschen besser, aber die Durchfälle vor allem nach dem Essen blieben. Da musste es schon manchmal echt schnell gehen und nach dem Essen groß etwas Unternehmen, geschweige spazieren gehen waren erst mal nicht drin. Habe alles zu diesem Zeitpunkt recht entspannt gesehen. Ich dachte, das wäre normal und der Darm braucht einfach einige Zeit um sich wieder zu regulieren. Ein bisschen Schonkost und das wird schon wieder.
Leider hat mich Ende April dann eine starke Erkältung gepackt und ich musste auch hier seit Jahren das erste Mal wieder ein Antibiotikum nehmen. Von da an hat sich die Situation deutlich verschlimmert. Mehr Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen und schmerzen im rechten Oberbauch. Auch hier war erst mal der Gedanke, alles ganz normal, Antibiotika sind halt nicht gut für den Darm. Von da an war es ein Auf und Ab. Mal schlechtere, mal bessere Tage.
Zwei Monate später habe ich mir dann gedacht, sollte es nicht besser werden gehe ich nach meinem Urlaub mal zum Arzt.
Und dann kam der katastrophale Urlaub (Sri Lanka). Ich habe bereits im Flieger und am Umstiegsflughafen in Dubai etwas gegessen und kurz vor dem Boarding ging es dann los. Starke Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen und mein Kreislauf war im Keller
. Mit biegen und brechen und auf Androhung der Flugbegleiterinnen, dass ich nur als Alternative ins Krankenhaus nach Dubai kann, habe ich dann den Weiterflug überstanden. Musste im Flieger noch ein Fragebogen ausfüllen, nicht das ich irgendwelche Krankheiten einschleppe. Furchtbar kann ich nur sagen und alle gucken ein an, als ob man irgendwelche tödlichen Keime in sich trägt 
. So ging es dann den ganzen Urlaub weiter, Ausflüge mussten aufgrund der Durchfälle abgebrochen werden, ich konnte nichts mehr essen, war total kraftlos, die Hitze hat zusätzlich meinen Kreislauf belastet und ständig diese Panik was bloß los mit mir los ist. Leider bin ich kein besonders mutiger Mensch und habe mich deshalb auch nicht getraut dort in ein Krankenhaus zu gehen. Also musste ich mich zwei Wochen durch den Urlaub quälen und habe nur gedacht, hoffentlich komme ich wieder nachhause. Der Tag des Rückfluges kam und ich habe mich mit Vomex zugedröhnt und davon benebelt habe ich den Rückflug, irgendwie geschafft. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so froh wieder zuhause zu sein. Am nächsten Tag direkt zum Arzt. Ultraschall, Stuhlproben Blutabnahme und Co. haben allerdings nicht außer erhöhten Leberwerte ergeben. Ich habe wirklich gedacht, ich werde verrückt. Ich kann mir das doch nicht eingebildet haben? Leider hat sich die Situation auch drei Wochen nach dem Arztbesuch nicht gebessert. Immer wieder diese Anfälle. Mein Arzt hatte anfangs noch den Verdacht, dass ich am Flughafen etwas Schlechtes gegessen habe, aber nachdem ich dann wieder kam und die Oberbauchbeschwerden immer schlimmer wurden, hat er mich zum Gastroenterologen geschickt. Termin in 6 Wochen. Eine Krankmeldung noch dazwischen habe ich es dann noch geschafft, die Zeit bis zum Termin zu überbrücken. War erst mal nicht sehr aufschlussreich. Magen- und Darmspiegelung, noch mal Stuhlproben und Blutabnahme, Termin in 6 Wochen. Ich habe mir nur gedacht, jetzt bin ich einmal krank und ich muss Monate warten, bis mir richtig geholfen wird. Naja auch diese Zeit habe ich überstanden, merkte aber auch, dass ich mittlerweile gravierend mit Ängsten zu kämpfen hatte. Am besten nicht mehr rausgehen und nur noch zuhause verkriechen. Naja bei der Darmspiegelung stellte sich dann eine Entzündung am Übergang vom Dünndarm in den Dickdarm heraus und der Verdacht auf Morbus Chron. Drei Wochen später habe ich dann nach der Überprüfung der Gewebeproben und ein Entzündungsmarker war wohl erhöht, die endgültige Diagnose Morbus Chron bekommen. Das war schon ein Schock für mich, da ich bis zu Letzt an Bakterien gedacht habe. Bekomme nun Bodenofalk 9 mg und Dosis dann im Sechswochenrhythmus um je 3 mg reduzieren. Wenn die Behandlung gut anschlägt, muss ich wenigstens nichts durchgängig nehmen und nur wenn sich ein akuter Schub ankündigt. Muss jetzt noch zum MRT Sellink, wovor ich sehr viel Angst habe und bekomme aktuell Vitamin B12 gespritzt. Im Februar habe ich einen Kontrolltermin bei meiner Gastroenterologin, dann noch mal eine Sonografie und hoffentlich ist bis dahin schon alles besser. Ich habe einige Ernährungstipps bekommen (keine Zitrusfrüchte, Körner und faserige Lebensmittel) und den Rest sollte ich ausprobieren. Habe versucht alles umzustellen, habe mir ein Kochbuch speziell für Morbus Chron geholt mich viel belesen und bin mit guten Vorsätzen an die Sache rangegangen. Schnell kam die Ernüchterung. Wie soll man, etwas ausprobieren, wenn man täglich arbeiten muss. Immer wieder Rückschläge, eine falsche Sache und mir ging es den nächsten Tag richtig schlecht. Ich muss dazu sagen, dass ich im Sportbereich arbeite, sowohl Verwaltung als auch Kursbetrieb. Aktuell habe ich mich deshalb krankschreiben lassen und probiere jetzt ganz in Ruhe aus, was ich vertrage. Backe jetzt mein Brot und Brötchen selber, bereite nur noch alles schonend zu, habe meine Ernährung komplett umgestellte und komme nun endlich deutlich besser damit zurecht. Hatte auch das Glück, das ich eine Ernährungsberaterin im Sport betreue, die mir auch noch gute Tipps gegeben hat. Ich sehe häufig wie schlecht die Menschen mit ihren Erkrankungen umgehen und keine Rücksicht und im Zweifel lieber eine Tablette nehmen, habe mir immer geschworen so nie zu werden und bin deshalb bemüht alles zu tun, damit es mir besser geht. Nun bin ich so gut wie beschwerdefrei, habe nicht das Gefühl mich einschränken zu müssen und kann endlich wieder aufatmen. Die ganze Geschichte hat so meine Psyche belastet, dass ich dachte. ich werde verrückt. Bin aber froh, dass ich eine sehr gute Gastroenterologin habe und einen lieben Mann, der mich super unterstützt und für alles Verständnis hat.
Der Text ist doch ein bisschen länger als geplant geworden
Aber tat gut das Ganze noch mal aufzuschreiben. Hoffe nun, dass ich weitere Tipps und Anregungen von Gleichgesinnten bekomme.
Hab das Glück, das ich einen verständnisvollen Ehemann habe. Und auch die Arbeit macht mir keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil ich werde so gut es geht unterstützt. Mein Job besteht zum einen Teil aus Verwaltungsaufgaben, da fühle ich mich kaum eingeschränkt und zum anderen Teil aus Sport. Da merke ich es natürlich am meisten. Die körperliche Belastung ist schon echt anstrengend. Aber auch hier habe ich verständnisvolle Teilnehmer, die meinen sportlichen Anteil im Kurs mit übernehmen