Hi: MC, Ileozökalresektion, chologene Diarrhoe

Neu im Forum? Hier könnt Ihr Euch vorstellen. Im eigenen Interesse bitte keine richtigen Namen nennen.
Antworten
M7_♂
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 5
Registriert: Sa 28. Mai 2022, 11:09

Hi: MC, Ileozökalresektion, chologene Diarrhoe

Beitrag von M7_♂ »

Hi,

Um hier Leidensgenossen zu finden, möchte ich (m, Mitte 50) mich vorstellen.

Vor gut einem Jahr wurde mir wegen eines Darmverschlusses (Ileus) der Bereich um den Blinddarm entfernt (Ileozökalresektion). War ganz abgemagert, doch das hat sich gebessert. Seit der OP leide ich unter chologener Diarrhoe.

Unmittelbar nach meiner OP war ich in Bad Hersfeld in der Vitalis Klinik zur Kur. Wegen Corona war das Angebot begrenzt, dennoch kann ich die Kurklinik guten Gewissens weiterempfehlen.

Was MC angeht, so kenne ich einige medikamentöse Nebenwirkungen aus eigener Erfahrung. (Wasser in den Beinen nach Cortison, Pankreatitis nach Azathioprin, allergischer Schock mit anschließender Nervenschädigung nach Remikade, Muskelschmerzen nach Mesalazin), doch all das ist inzwischen kein Thema mehr.

Mein Alltag ist so eingerichtet, dass ich morgends Kaffee trinke, trotz der abführenden Wirkung, damit der Darm für den Tag leer ist. Gegessen wird nur einfachstes Gebäck und getrunken wird nur 200ml Saft im Tetrapack. (Tee dauert zu lange, und mehr als 200ml will ich nicht trinken, um nicht auf Toilette rennen zu müssen.) "Richtige" Malzeiten gibt es erst nach der Arbeit.

Mit einem 1€-Job (4x 5 Stunden / Woche) teste ich aus, wie ich im Alltag mit allem klar komme. Besser als gedacht. Ich bin zwar schnell müde, und zu Hause nicht sehr aktiv, aber es geht. Was davon der Kachexie (Abmagerung vor der OP) oder der Darm-OP geschuldet ist, kann ich nicht beurteilen. Auf alle Fälle ist der 1€-Job besser, als nur in der Bude zu hocken. (Sch*** Corona).

Durchfälle verlegen sich auf abends und in der Nacht oder an meinen freien Tagen, wo ich nicht ganz so vorsichtig esse und trinke. Von daher muss ich nur selten Loperamid einnehmen.

Die Untersuchung mit meiner Fachärztin steht noch aus, weil meine ortsansässige Gastroenterologin sich m.E. nicht so gut mit dem in der Überschrift genannten Krankheitsbild auszukennen scheint.

Ich warte seit einem halbes Jahr auf den Termin. :(

Wie schon gesagt suche ich hier im Forum Leidensgenossen zum Erfahrungsaustausch, und ganz allgemein nach Infos.

Gruß M7

Benutzeravatar
neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
Beiträge: 5498
Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:58

Re: Hi: MC, Ileozökalresektion, chologene Diarrhoe

Beitrag von neptun »

Hallo M7,

willkommen im Forum.
Durch die OP scheint die Resorption der Gallensäure eingeschränkt oder aufgehoben. Die wird normal im terminalen Ileum resorbiert, kommt nun in den Dickdarm, der damit nichts anfangen kann und mit chologenen Durchfällen reagiert.

Abhilfe schafft hier Colestyramin, ein Harz, das die Gaallensäure biindet. An die richtige Dosierung muß man sich herantasten, denn die Ausschüttung der Gallensäuremenge hängt auch mit der aufgenommenen Nahrung zusammen.

Hätte man Dir eigentlich von Seiten des Gastros oder auch Chirurgen mitteilen müssen, daß mit solcher Folge zu rechnen ist.

Ebenso kann sich auch noch ein Vitamin B12-Mangel einstellen. Man hat davon ein Depot im Körper, aber das verbraucht sich. Dann muß meist mit monatlichen Spritzen lebenslang substituiert werden. Die Ausfallerscheinungen bei Vitamin B12-Mangel sind sehr vielfältig. Es greift in viele Körperfunktionen ein.

Du solltest also Deinen Arzt darauf ansprechen/hinweisen, damit Du die MIttel bekommst.

Eventuell kann auch noch indischer Flohsamen etwas helfen die Gallensäure zu binden und den Stuhl zu regulieren.

Wenn Du die Suche oben rechts bemühst mit "Colestyramin" wirst Du sehen, es ist im Forum seit all den Jahren Dauerthema.

LG Neptun

M7_♂
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 5
Registriert: Sa 28. Mai 2022, 11:09

Re: Hi: MC, Ileozökalresektion, chologene Diarrhoe

Beitrag von M7_♂ »

@Neptun
Danke für die Infos!

B12-Mangelerscheinungen werde ich mir nochmal genauer anschauen. In regelmäßigen ungegelmäßigen Abständen nehme ich handelsübliche Multivitamin mit Mineralien, Kalium und Magnesium und auch Calcium. Letzteres seltener, da ich das über Milch und Quark ausreichend bekommen sollte. Dass Vitamin B12 nebst der Gallsäure nicht resorbiert wird, ist mir durch gute Kur-Seminare bekannt. Man sagte mir 3-monatliche Spritzen würden reichen. Ich bekam sie vor wenigen Tagen. Da schrieb mein Hausarzt in den Medikamentenplan "monatlich", so dass ich nochmals nachhakte. Man hätte mir vorher das Blut abnehmen sollen und nicht nach der Spritze, um den Spiegel zu überprüfen. Beim nächsten Mal wird das nachgeholt.


Meine ortsansässige Gastroenterologin hatte das Colestyramin abgesetzt, da es zu Verstopfung führen kann, und wollte zuerst die Entzündung beseitigen.

Was ich davon halte, kannst du dir möglicherweise denken. Da ich sie dann mehrfach auf den osmotischen Druck angesprochen habe, hat sie zumindest dazu bewogen mich an eine Fachärztin zu überweisen. Morgen ist der Termin, auf den ich, wie oben schon gesagt, ein halbes Jahr warte. (Befunde seien nicht angekommen).

Davon verspreche ich mir eine bessere Medikation (derzeit 3 Budenofalk). Heute checke ich noch die Laborwerte beim Hausarzt, die ich morgen mit zur Untersuchung mitnehme.
Ich checke die Entzündungswerte und die Standardmineralien (Ca, Ka, Ma, Fe). Letztere kann ich bei Bedarf ergänzen.

Ich frage die Fachärztin auch nach einer Ernährungsberatung und Reha-Gymnastik u.a.m.

Flohsamen gemischt mit Apfelpektin streue ich mir übrigens in die Haferflocken. Ich denke die Wirkung wird sich besser entfalten, wenn ich wieder Colestyramin bekomme.

Ich hatte es eine Zeitlang mit laktosefreier Milch versucht. Aber es hat keinen signifikanten Unterschied gemacht, dass ich jetzt wieder auf normale Milch im Kaffee und in den Haferflocken umgestiegen bin. Es ergab sich keine Verschlechterung, dass ich vorerst bei normaler Milch bleibe.

Soweit erstmal.

Benutzeravatar
neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
Beiträge: 5498
Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:58

Re: Hi: MC, Ileozökalresektion, chologene Diarrhoe

Beitrag von neptun »

Hallo M7,

die Daumen sind gedrückt für eine effektive zukünftige Behandlung. :)

LG Neptun

Antworten