CU + Diabetes Typ I stellt sich vor

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rawo26
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Registriert: Di 26. Mär 2019, 23:10

CU + Diabetes Typ I stellt sich vor

Beitrag von rawo26 »

Hallo zusammen,
gerne möchte ich mich bei Euch im Forum vorstellen! Mein Name ist Ralf, bin 55 Jahre, bin seit 24 Jahren Typ I Diabetiker und habe vor knapp 12 Jahren meine CU dazu bekommen. Nach anfänglichen schwierigen Jahren habe ich eine gute Balance beider Krankheiten gefunden und bin bis heute von grösseren Schüben verschont geblieben. Es scheint allerdings jetzt die Zeit gekommen zu sein, dass sich immer wieder Polypen am Anfang des Dickdarms, also nach der Dünndarmklappe bilden, die auch erfolgreich entnommen wurden. Die Biopsieergebnisse liegen erst in 2-3 Wochen vor. Mehrere KH-Ärzte haben mir geraten darüber nach zudenken, den gesamten Dickdarm operativ entfernen zu lassen. Das Tumorrisiko würde dadurch wohl erheblich gesenkt werden nach 12 Jahren CU. Ich bin vor 12 Jahren aus dem Krankenhaus mit dem CU Befund entlassen worden, mit dem Hinweis des OA: Lassen Sie Ihren Dickdarm entfernen oder machen Sie sich noch 10 schöne Jahre. Ihre Krebsrisikorate liegt bei über 70%. Damals ein richtiger Schock. Heute bin ich froh, dass ich so lange mit Dickdarm ausgehalten habe. Allerdings scheinen die 12 schönen Jahre vorbei zu sein und daher denke ich immer mehr darüber nach dem Rat der Ärzte folge zu leisten.

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:58

Re: CU + Diabetes Typ I stellt sich vor

Beitrag von neptun »

Hallo Ralf,

willkommen im Forum.

Wollte der OA damals im Krankenhaus schon einen künftigen Kunden gewinnen?
Wies die Anamnese darauf hin oder war da schon der Befund mit einigen Polypen gegeben?

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, was den Arzt zu dieser Aussage bewogen hat. Sicher ist allgemein ein Krebsrisiko bei Entzündung erhöht, je ausgedehnter, je stärker, je länger die Entzündung vorhanden ist.
Aber durch die meist in jungen Jahren schon erfolgte erste Koloskopie für die Diagnose und dann durch Folgekoloskopien zur Überwachung der Entzündungsaktivität und letztlich durch die Vorsorgekoloskopien zur Darmkrebsfrüherkennung, da kann man davon ausgehen, im Regelfall sind wir gerade mit den CED doch in einer komfortablen Situation.

So wird auch seit Jahren mit Aussagen zur Darmkrebsgefahr zurück gerudert.
Gründe sind weiterhin die bessere Ausbildung der Gastros, daß die Diagnosen früher gestellt werden, die leistungsfähigeren Endoskope, die deutlich größeren Möglichkeiten in der Medikation.

Und auch vor 12 Jahren war schon die Aussage falsch, 70 % aller cu-Betroffenen würden ihren Darm verlieren.

Nun zu Deinem Ansinnen. Sicher sind auch hier Informationen und Wissen gut, wenn eine Entscheidung zur Kolektomie ansteht.

Wie ich Dich verstanden habe, bisher wurden in den Polypen keine Neoplasien gefunden.
Kennst Du die Leitlinie cu? Sie stellt das aktuelle Wissen rund um die cu dar. Darin sind einige Hinweise zu lesen, wie man im Fall der Fälle vorgehen kann und sollte. Das mag als Richtlinie für Dich interessant sein.

Hier der Link dahin. Ab Seite 33 geht es insgesamt um das Thema Intraepitheliale Neoplasien (IEN), besonders ab Seite 42.
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-009.html

Wenn die Polypen bisher alle im aufsteigenden Dickdarm lokalisiert waren, vielleicht wäre dann auch eine Teilresektion des Dickdarmes denkbar. Macht man bei cu aufgrund von Entzündung zwar eigentlich nicht, aber bei Dir würde ja ein anderer Grund vorliegen.

Denkbar ist auch, du stellst Dich noch mal für eine Zweitmeinung woanders vor, wenn Du nur in einem Krankenhaus warst und/oder auch nur mit Chirurgen gesprochen hast.

Vielleicht sind die bisherigen Aspekte auch anders zu bewerten. Aber dafür brauchst Du sicher alle Befunde der letzten Kolos und der Interventionen. So weiß dann der Arzt um die jeweilige Anzahl der Polypen, die Art, die Größe, den Befund der Pathologie dazu.

LG Neptun

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