Panikattacken bei CED

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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Meggy
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Panikattacken bei CED

Beitrag von Meggy »

Hallo an Alle,

ich habe ein größeres Problem was meine Panikattacken angeht. Vor 2 Jahren litt ich schon einmal an Panikattacken. Immer wenn ich keine greifbare Toilette in der Nähe hatte bekam ich eine Panikattacken -gefolgt von Durchfällen, Schweißausbrüchen und allem was dazu gehört.

Diese Panikattacken habe ich durch ein "Wunder" im Hochseilgarten verloren.

Nach einem Umzug nach Norddeutschland und einem neuem Job habe ich erneut Panikattacken bekommen, weil ich meinen Arbeitsplatz in einem Büro als einzigste Angestellte nicht so oft verlassen konnte. Meine Arbeitgeber wussten, dass ich CED habe.

Ende vom Lied ist nun ein mehrwöchiger Krankenschein mit schweren Panikattacken und der Kündigung im Monat Januar. Ich habe mit meinem Arzt über diese Problematik gesprochen. Er hat mir ein Psychopharmaka empfohlen. Ich war sehr skeptisch dieses einzunehmen, da ich eher eine Therapie machen wollte. Die Therapeutin ist vorerst im Urlaub und hat mich auch empfohlen das Medikament zu nehmen. So weit so gut. Das Medikament hat mir total den Boden unter den Füßen weggezogen...ich habe mich immer mehr zu Hause zurückgezogen und so waren die Panikattacken nicht mehr mein Problem, sondern dass ich völlig "stoned" mit Medis voll auf der Couch gesessen war und nicht mehr klar kam.

Nun habe ich das Medikament wieder abgesetzt und weiß mir ehrlich gesagt keinen wirklichen Rat. Hat jmd. von euch Erfahrungen hiermit? Hatte auch noch über eine Globuli Therapie nachgedacht.

Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig Mut machen :-)

Beste Grüße Meggy

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froggy
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von froggy »

Hallo Meggy,

vorweg muss ich sagen, dass ich dir keine ultimativen Tipps geben kann, aber ich denke ich kann dich in einigen Punkten sehr gut nachvollziehen.

Bei mir hat in diesem Jahr auch so richtig mit Panikattacken angefangen. Schweißausbrüche, Herzrasen, das Gefühl gleich sterben zu müssen, komplettes "Nebensichstehen", Schwindelattacken, bis hin zu "orientierungslos durch die Gegend laufen". Ich hatte veränderte Zeitwahrnehmung (alles lief in doppelter Geschwindigkeit) usw.

Meine damalige Hausärztin konnte/wollte mir nicht helfen, hat mich immer nach 1-2 Minuten aus ihrem Zimmer geschoben und mich mit Krankenscheinen abgespeist. Ich bin dann selber erst durch meine Symptome (zusätzliches Hände- und Fußkribbeln, trockener Mund) im Internet darauf gestoßen, dass es sich um Panickattacken handelt.

Was soll ich sagen, meine neue Hausärztin möchte mich erstmal vom Entocort wegbringen und meinen Vitamin B12 Mangel in Ordnung bringen und dann weiterschauen. Das zieht sich auch schon eine ganze Weile. Jedenfalls hab ich mich damals auch auf die Suche nach Hilfe gemacht und bin an mehreren Stellen auf ein Buch aufmerksam gemacht worden. Nun möchte ich keine Wunderheilung beschreien, und ich muss zugeben, dass ich immer noch ab und zu von Panikattacken heimgesucht werde, aber es hat mir soweit geholfen, dass ich mehr darüber Bescheid weiß und nun bei einer Panikattacke nicht mehr wortwörtlich "in Panik verfalle", sondern weiß, wie lange das andauert und das es auch wieder weggeht. Ob das reicht, um die Panikattacken komplett loszuwerden, wage ich aber ein wenig zu bezweifeln.

Das Buch ist von Roger Baker und heißt "Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden" Kann man in 2-3 Stunden verschlingen. Ich würde es aber nicht als alleinige Hilfe verstehen.

Liebe Grüße
Christian
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Mondkalb
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von Mondkalb »

Hallo Meggy,

Panikattacken hatte ich weil die Erdenbürger dieser Welt in Konkurrenz mit mir waren, im Bezug zum nächsten Abort.
Merklich gekoppelt war die Besserung, der Panik /Angstzustände, mit dem besser werden meines Verlaufs.

Dein Jobverlust ist ein harter Schlag, für deinen Verlauf nicht förderlich. Die Angst deinen Arbeitsplatz nicht verlassen zukönnen löst jetzt wahrscheinlich Fragen der Zukunft betreffend ab. Wie geht es weiter bei Gesundheit, Arbeit?

Pass auf dich auf, lass dich von der Situation nicht überfahren auch wenn es schwer fällt. Psychopharmaka können einen Menschen stark verändern, deine Bedenken sind nicht ohne Grund.

Wenn dir der Hochseilgarten bei deinen Panikattacken geholfen hat, wäre es nochmals einen Versuch wert?
Es heißt ja immer, es ist alles erlaubt was Hilft, auch wenn es merkwürdig nach außen hin scheint. Es wäre ein Schritt.

LG Mondkalb
“Wenn man nicht weiß, wo man hin will, kommt man meistens woanders raus!”

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Carmen
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von Carmen »

Hallo Meggy,

manchmal muss man etwas rumprobieren, bis man das passende Medikament in der richtigen Dosis findet, das hilft und mit dem man zurecht kommt. Schildere die Nebenwirkungen und lass Dich vom Facharzt über Alternativen beraten. Psychopharmaka ersetzen bei Panikattacken keine Psychotherapie, können Dir den Weg aber erleichtern.

Welches Medikament hast Du genommen?

Viele Grüße
Carmen
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Johann Wolfgang von Goethe)

Meggy
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von Meggy »

Hallo,

schon mal vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich hatte das Medikament Lyrica (2 x 75mg). Ich war mit dem Medikament so eingeschränkt, dass ich nur noch zu Hause war...da konnten meine Panikattacken nicht ausbrechen :( Ich habe mit meinem Arzt und einer Therapeutin gesprochen..allerdings konnte ich noch keinen Termin bei ihr bekommen -wegen Urlaub-. Mein Arzt und die Therapeutin sagten mir, dass sie bisher gute Erfolge damit erzielt hätten. Nach Rücksprache mit meinem Arzt bin ich um die Hälfte herunter und habe es dann ausgeschlichen, weil ich absolut nicht damit klar kam.

Ich denke, dass ich verschiedene kleinen Schritte gehen muss um an mein Ziel zu kommen. Mein Partner steht mir da schon mal bei :) Es ist auf jeden Fall aufbauend darüber reden zu können und die ein oder andere Alternative aufgezeigt zu bekommen.

--<---@ danke

Sommersprosse
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von Sommersprosse »

Hallo Meggy,

ich möchte dir auch noch gern meine Erfahrungen mit den Angst/Panikattaken schreiben, vielleicht hilft es dir ja ein wenig weiter.

Bei mir drehten sich die Panikattaken anfangs auch um alles war mit der Erreichbarkeit der Toilette zu tun hatte. Ich kenne alle von euch geschilderten Symthome. Irgendwann wäre ich am liebsten nur noch zu Hause geblieben, aber das ging natürlich nicht.
Meine erste Anlaufstelle war mein Gastro, der mich an eine Psychologin weiter überwiesen hat. Mit dem Termin hat es etwas gedauert und ich hatte dann ein Gespräch und sie hat mir eine Verhaltenstherapeutische Ambulanz empfohlen.
Nach einem Vorgespräch dort, habe ich eine Verhaltenstherapie über, ich glaube es waren mehr als 2 Jahre, gemacht. Ich habe alles über die Panik und die natürlichen körperlichen Reaktionen erfahren. Es folgten viele Übungen und hilfreiche Gespräche.
Ich habe zu keiner Zeit Medis gegen meine Angst nehmen müssen.

Das ist jetzt schon einige Jahre her - meine Panikattacken sind verschwunden, Angstgefühle habe ich ab und an immer noch, ih kann jedoch ganz gut damit umgehen.

Liebe Grüße
Sommersprosse
Nichts kann so wichtig sein, als das es nicht fünf Minuten warten kann.[

sissi1
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von sissi1 »

Hallo,

ich kann auch über Panikattacken sprechen..

mein Mund war so trocken, wie die Wüste Sahara und ich dachte jeden Moment, das ich ersticke, weil ich das Gefühl hatte, mein hals schnürt zu..
Ich habe viele vom HNO-Arzt bis zum Neurologen alle Ärzte durch, und zum Glück gibt es "Google" !!! Als ich eines Abends sehr starkes Herzstechen, Atemnot und meiner Meinung nach einen tauben Arm bekommen habe, hat mich mein Mann in die Notfallaufnahme gebraucht. Verdacht auf Herzinfakt - mit 26Jahren!!
Es hat sich zum Glück nicht bestätigt, ich habe mich so reingesteigert, das ich sogar Herzrythmusstörungen bekommen habe, bis ich irgendwann begriffen habe, das es nichts organisches ist.. Ich habe mich dann dazu entschlossen, eine Verhaltenstherapie zu machen, und ich kann es nur jedem raten. Ich bin immer noch in dieser Therapie und es tut mir wirklich sehr gut. Alles habe ich noch nicht überwunden, aber ich bin auf einem guten Weg...

Das Buch "Keine Panik, vor der Panik" kann ich sehr empfehlen, es erzählt von einer jungen Frau, welche über ihre Panikattacken spricht. Ich habe mich vielmals in ihrem Buch wieder gefunden und habe so manchen Tipp mitgenommen.. Wenn ich mal wieder eine Attacke hinter mir habe, schnappe ich mir das und muss eigentlich über mich selber lachen..

Ich habe keine Medis zu diesem Problem genommen, obwohl ich mich manche Tage kaum aus dem Haus getraut habe!!!!

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silvy
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von silvy »

ich hatte zum glück noch keine panickattacke aber eine frage, soll man immer bei der bewerbung angeben das man MC hat oder erst bei der vorstellung?

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neptun
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von neptun »

Hallo Silvy,

weder noch. Du bist auch bei Nachfrage zu einer chronischen Erkrankung nach dem Gesetz nicht auskunftspflichtig und darfst sogar dabei lügen. Einzig darf Dich die Erkrankung nicht so einschränken, daß Du überhaupt nicht fähig wärest, die Stelle anzutreten.

Ansonsten kennt niemand seinen zukünftigen Verlauf und somit wäre alles Spekulation.

Halte Dich also immer bedeckt, denn sonst wird es mit der Arbeitssuche essig. Niemand wird Dich einstellen, wenn Du vorab schon Zweifel beim Arbeitgeber schürst.

LG Neptun

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silvy
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Re: Panikattacken bei CED

Beitrag von silvy »

hallo neptum

danke, bisher hab ichs auch bedeckt gehalten, habe meinen behindertenbescheinigung auch nur mitgeschickt wen sowas mit dran stand....zum glück hab ich Bürokauffrau gelernt, was ich auch nur noch machen kann, wegen Beine und so. Doch leider warte ich trotzdem seid langer zeit auf eine Zusage, was den ganzen Streß verursacht hat. lg

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