Ich habe noch keine Diagnose, aber auf jeden Fall massiv Darmprobleme, die mein Leben einschränken (siehe andere Threads). Heute sind meine Freundin und ich von einem Verwandten in ein Restaurant eingeladen worden. Vielleicht kann ich nicht hin gehen, wegen Schlaflosigkeit (Müdigkeit), Übelkeit, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen.
Ich bin sehr traurig, weil ich ein geselliger Mensch bin. Insbesondere jedoch befürchte ich meiner Freundin nichts bieten kann.
Es macht mich sehr traurig. Ich möchte weinen. Ich habe Angst vor einer Diagnose.
Angst, dass ich meiner Freundin nichts bieten kann
Re: Angst, dass ich meiner Freundin nichts bieten kann
Hallo,
gerade diese Themen habe ich mit einem Psychologen für mich geklärt. Seither kann ich gut mit der Erkrankung umgehen, habe zu einem besseren Weg für mich gefunden.
Alles Gute
Leinelchi
gerade diese Themen habe ich mit einem Psychologen für mich geklärt. Seither kann ich gut mit der Erkrankung umgehen, habe zu einem besseren Weg für mich gefunden.
Alles Gute
Leinelchi
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- Dauergast
- Beiträge: 158
- Registriert: Sa 13. Mär 2021, 17:06
Re: Angst, dass ich meiner Freundin nichts bieten kann
Hallo Blue,
vielleicht hilft es ein bisschen, wenn du offen mit dem Thema umgehst. Also klar kommuniziert, dass dir vielleicht immer mal bei einer Verabredung die Krankheit dazwischenfunken kann. Dass du auch sagst, dass Essengehen für dich zur Zeit nicht so sehr mit Freude verbunden ist, dass du vielleicht nur eine oder 2 Stunden dabei bist.
Und davon abgesehen, nur weil du jetzt den Eindruck hast, du kannst nie wieder unbeschwert planen und Unternehmungen machen, heißt das doch nicht, dass es so sein wird. Es mag im Augenblick so sein, aber es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen du normal leben kannst.
Ich fand die Wörter: nie, nie wieder, immer, jemals wieder etc. schlimm. Ich bemühe mich, dann zu denken:
Nein, nicht nie wieder, sondern nur jetzt nicht.
Und: Nein, nicht immer, sondern nur jetzt.
Irgendwann wirst auch du eine Diagnose haben und deinen ersten Schub überwunden haben. Und dann weißt du aus eigener Erfahrung: Es wird auch mal wieder besser.
Ich habe in meinem ersten Schub gedacht, ich würde nie wieder Kaffee oder Wein vertragen. Aber irgendwann hat doch beides wieder geschmeckt. Und ich dachte, Essengehen würde mir nie wieder Spaß machen. Stimmte auch nicht.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald eine Diagnose bekommst. Ich finde es einfacher, wenn man endlich weiß, wo man steht.
Dir alles Gute
LG
NewKid
vielleicht hilft es ein bisschen, wenn du offen mit dem Thema umgehst. Also klar kommuniziert, dass dir vielleicht immer mal bei einer Verabredung die Krankheit dazwischenfunken kann. Dass du auch sagst, dass Essengehen für dich zur Zeit nicht so sehr mit Freude verbunden ist, dass du vielleicht nur eine oder 2 Stunden dabei bist.
Und davon abgesehen, nur weil du jetzt den Eindruck hast, du kannst nie wieder unbeschwert planen und Unternehmungen machen, heißt das doch nicht, dass es so sein wird. Es mag im Augenblick so sein, aber es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen du normal leben kannst.
Ich fand die Wörter: nie, nie wieder, immer, jemals wieder etc. schlimm. Ich bemühe mich, dann zu denken:
Nein, nicht nie wieder, sondern nur jetzt nicht.
Und: Nein, nicht immer, sondern nur jetzt.
Irgendwann wirst auch du eine Diagnose haben und deinen ersten Schub überwunden haben. Und dann weißt du aus eigener Erfahrung: Es wird auch mal wieder besser.
Ich habe in meinem ersten Schub gedacht, ich würde nie wieder Kaffee oder Wein vertragen. Aber irgendwann hat doch beides wieder geschmeckt. Und ich dachte, Essengehen würde mir nie wieder Spaß machen. Stimmte auch nicht.
Ich drücke dir die Daumen, dass du bald eine Diagnose bekommst. Ich finde es einfacher, wenn man endlich weiß, wo man steht.
Dir alles Gute
LG
NewKid
Re: Angst, dass ich meiner Freundin nichts bieten kann
Hey,
vielen Dank für die Antworten.
Ich habe leider wegen falschen Schamgefühl Probleme damit Dinge ehrlich zu kommunizieren. Das ist eine lange Geschichte. Entschuldigung im Voraus.
Ich habe in meiner Kindheit schlechte Erfahrungen damit gemacht, Dinge ehrlich kommunizieren. Meine Familie kommt aus dem Libanon, aber ich bin unter Deutschen aufgewachsen. Wenn ich gesagt habe, was ich wirklich denke, wurde ich von den anderen Kindern häufig ausgelacht.
Ich hatte als Kind schon phasenweise Probleme mit der Verdauung. Ich habe keine Ahnung, ob das mit der Krankheit jetzt zu tun hat. Ich habe mich sehr geschämt und versucht es zu verheimlichen. Dann aber, als ich schließlich mit meinen Eltern darüber sprach, reagierten sie sehr verständnisvoll.
Anschließend ging es mir jahrelang gut und dann hatte ich wieder einen Phase mit Verdauungsproblemen und psychischen Problemen. Ich habe das meiner Freundin, meinen Eltern, meinen Schwestern und meinen Freunden schließlich erzählt und habe zu, Glück nur positive Reaktionen erhalten. Ich hatte Angst vor ihren Reaktionen. Deswegen habe ich so lange gezögert.
Dieser Verwandte jedoch weiß nichts davon, wenn es ihm nicht jemand erzählt hat.
Dann hatte ich eine Phase wo es mir so schlecht ging wie noch nie im Leben mit Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Verdauung und Psyche. Aus der Phase komme ich jetzt gerade wieder raus seit ein, zwei Wochen. Ich hatte nicht die Kraft mit ihnen darüber zu reden. Außer mit meinem Vater.
Ich habe eine schlechte Erfahrung gemacht. Ich habe jedoch Leuten, die ich nicht gut kenne, davon erzählt. Gerade, weil ich die nicht gut kenne und ich es mir von der Seele reden wollte. Sie haben meine Männlichkeit und Fähigkeit eine Beziehung zu führen in Frage gestellt.
Ist dein Leben denn jetzt wieder „normal“? Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich keine normale Zukunft mit Hochzeit, Kinder, sich meine Karriere normal weiterentwickelt. Meine Freundin möchte alle diese Dinge, aber ich habe Angst.
Ich habe auch gelesen, dass Leute mit CED nicht ein normales Lebensalter erreichen.
vielen Dank für die Antworten.
Ich habe leider wegen falschen Schamgefühl Probleme damit Dinge ehrlich zu kommunizieren. Das ist eine lange Geschichte. Entschuldigung im Voraus.
Ich habe in meiner Kindheit schlechte Erfahrungen damit gemacht, Dinge ehrlich kommunizieren. Meine Familie kommt aus dem Libanon, aber ich bin unter Deutschen aufgewachsen. Wenn ich gesagt habe, was ich wirklich denke, wurde ich von den anderen Kindern häufig ausgelacht.
Ich hatte als Kind schon phasenweise Probleme mit der Verdauung. Ich habe keine Ahnung, ob das mit der Krankheit jetzt zu tun hat. Ich habe mich sehr geschämt und versucht es zu verheimlichen. Dann aber, als ich schließlich mit meinen Eltern darüber sprach, reagierten sie sehr verständnisvoll.
Anschließend ging es mir jahrelang gut und dann hatte ich wieder einen Phase mit Verdauungsproblemen und psychischen Problemen. Ich habe das meiner Freundin, meinen Eltern, meinen Schwestern und meinen Freunden schließlich erzählt und habe zu, Glück nur positive Reaktionen erhalten. Ich hatte Angst vor ihren Reaktionen. Deswegen habe ich so lange gezögert.
Dieser Verwandte jedoch weiß nichts davon, wenn es ihm nicht jemand erzählt hat.
Dann hatte ich eine Phase wo es mir so schlecht ging wie noch nie im Leben mit Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Verdauung und Psyche. Aus der Phase komme ich jetzt gerade wieder raus seit ein, zwei Wochen. Ich hatte nicht die Kraft mit ihnen darüber zu reden. Außer mit meinem Vater.
Ich habe eine schlechte Erfahrung gemacht. Ich habe jedoch Leuten, die ich nicht gut kenne, davon erzählt. Gerade, weil ich die nicht gut kenne und ich es mir von der Seele reden wollte. Sie haben meine Männlichkeit und Fähigkeit eine Beziehung zu führen in Frage gestellt.
Ist dein Leben denn jetzt wieder „normal“? Manchmal kommt es mir so vor, als hätte ich keine normale Zukunft mit Hochzeit, Kinder, sich meine Karriere normal weiterentwickelt. Meine Freundin möchte alle diese Dinge, aber ich habe Angst.
Ich habe auch gelesen, dass Leute mit CED nicht ein normales Lebensalter erreichen.
Re: Angst, dass ich meiner Freundin nichts bieten kann
Hallo,
ja ein auch mit CED erreichen wir ein normales Lebensalter und bei entsprechender Behandlung auch gute Lebensqualität. Bei mir chronisch aktiver Verlauf und trotzdem immer wieder Phasen mit Beschwerdefreiheit die ich dann voll genieße.
Dazu ist aber auch notwendig offen die Probleme mit der Erkrankung anzusprechen, gerade bei Freundin, oder auch Eltern. Vertraute helfen sehr normales Leben zu leben.
Alles Gute
Leinelchi
ja ein auch mit CED erreichen wir ein normales Lebensalter und bei entsprechender Behandlung auch gute Lebensqualität. Bei mir chronisch aktiver Verlauf und trotzdem immer wieder Phasen mit Beschwerdefreiheit die ich dann voll genieße.
Dazu ist aber auch notwendig offen die Probleme mit der Erkrankung anzusprechen, gerade bei Freundin, oder auch Eltern. Vertraute helfen sehr normales Leben zu leben.
Alles Gute
Leinelchi