Haarausfall nach Colitis-Schub - wie lange dauert das an?

[Ann@]

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrungen zu Haarausfall nach CU-Schub gemacht?

Ich habe im Juli 2021 einen Colitis-Schub diagnostiziert bekommen und dann Anfang August mit 50mg Cortison angefangen. Das habe ich dann langsam ausgeschlichen (zwischendrin auch mal mit dem Ausschleichen pausiert, weil es wieder schlechter war), seit Anfang Februar 2022 bin ich jetzt weg von Cortison und nehme nur noch Mutaflor zur "Stabilisierung".

Im Juli/August hat dann langsam der Haarausfall angefangen. Damals dachte ich, dass der durch den Nährstoffmangel ausgelöst wurde (gerade mein Eisen-Wert war katastrophal). Allerdings wurde der Haarausfall immer schlimmer und hört auch jetzt nach über einem halben Jahr nicht auf, meine Laborwerte sind eigentlich wieder in Ordnung. Habt ihr da Erfahrungen gemacht bzw. kann der Haarausfall vielleicht auch durch das Cortison kommen? Und wie lange hat es bei euch gedauert, bis er aufgehört hat?

Ich bin ja einerseits echt froh, dass der Schub jetzt wieder so gut unter Kontrolle gebracht wurde, andererseits kann ich mir meine Haare in Strähnen rausziehen, was mich mittlerweile etwas in Panik versetzt Habt ihr vielleicht auch Geheimtipps, wie man da etwas dagegen steuern kann?

Vielen Dank schonmal für eure Rückmeldungen!

[Luska]

Hallo Ann@,

ja, ich kenne das auch. Bei mir kam es auch in Zeiten (zu) langer Prednisolon-Einnahme. Es hörte erst auf als das Prednisolon ausgeschlichen war, ich mit dem Crohn richtig eingestellt war und ich wieder "normal" essen konnte.

Bei mir waren die Haare so dünn, dass nichts blieb als zwischenzeitlicheine Kurzhaarfrisur zu wählen. Mit der Zeit pendelte sich alles wieder ein und die Haare wuchsen neu und so wie vorher nach. Ich war damals 17 und es war für mich auch schwierig, langsam dabei zuzusehen, wie man strähnenweise Haare verliert. Im Nachhinein muss ich sagen, hätte ich die Haare viel eher abschneiden sollen und nicht erst als sie recht kahl waren. Das wäre für mich einfacher gewesen.

Ich habe leider keinen Tipp, aber vielleicht hilft es dir zu lesen, dass es Verläufe gibt, bei denen der Körper es von alleine schafft, sich zu regenerieren in Bezug auf das Haarwachstum.

LG Luska

[Ann@]

Hallo Luska,

vielen Dank für deine Antwort, das beruhigt mich schonmal, dass es anderen auch so ergangen ist.

Weißt du noch, wieviel Zeit nach der Prednisolon Einnahme vergangen ist, bis der Haarausfall aufgehört hat? Würde mich sehr interessieren, bin mittlerweile seit einem Monat weg vom Cortison aber ein Ende ist immer noch nicht in Sicht...

Liebe Grüße!

[Luska]

Leider kann ich es dir nicht mehr genau sagen - es ist 17 Jahre her was ich aber noch sehr genau weiß, ist, dass bereits ganz feine Haare nachwuchsen, obwohl gleichzeitig noch Haare ausfielen. Das sah man natürlich stärker als ich die „alten“ Haare kurz geschnitten hatte.

[Lea09]

Hey Ann@,

ich habe jetzt auch seit Anfang 2021 leichten Haarausfall und seit gut einem viertel-halben Jahr eher schlimmeren. Es macht mich psychisch ordentlich fertig, da man (vor allem ich) es deutlich sehe und merke. Ich nehme kein Cortison, da es bei mir keine Wirkung hatte. Ich bekomme seit Anfang 2021 Infliximab. Meine Nährstoffe sind in Ordnung, von der Pille kann es eigentlich nicht kommen, ich ernähre mich gut und niemand weiß so richtig, woher es kommt.

Ich schätze mittlerweile, dass es die Medikamente und die Erkrankung an sich ist. Ich laufe eigentlich nur noch mit Dutt herum, weil man es da nicht so sehr sieht.

Allerdings kann ich mich entscheiden, die Medikamente abzusetzen und meinen Dickdarm zu verlieren, oder eben meine Haare. Mir geht es mal besser mit dem Haarausfall, mal schlechter.

Haarausfall kann einige Monate nach dem auslösenden Ereignis auftreten und kann auch mal ein halbes Jahr dauern, muss aber nicht.
Am Besten lässt du dir mal alle Werte durchchecken (Eisen, Vitamin D,...) und ansonsten kann man leider nicht viel machen außer die Ursache zu beheben, wenn man sie findet. Und Geduld haben:(

Halte durch,
LG, Lea

[Venicebeach222]

Hallo zusammen,
ich hatte auch mit sehr deutlichem Haarausfall zu kämpfen. Bei mir hat es sich erst drei Monate nachdem ich wieder auf 2g Mesalazin runter war wieder eingependelt. Dann sind die Haare auch gut nachgewachsen und jetzt - ca. 6 Monate später - fühlen sie sich wieder "normal" an.
Ich glaube bei den Haaren ist leider Geduld gefragt. Mir hat eine zusätzliche Seleenkur geholfen, dass die Haare besser nachwachsen.

[Polly20]

Hallo Zusammen )
Ich habe seit 1997 CU.
Damals war ich 27...
um 30 herum fing es an , dass meine Haare immer dünner wurden. Ich hatte eine echt Mähne auf dem Kopf.
Konnte es aber lange kaschieren... zunehmend aber fiel es immer stärker auf (leider im Scheitelbereich.
Natürlich habe auch ich viel probiert, Hautarzt , Vitamine... ich glaube es zumindest etwas verzögert zu haben..
Aber ich persönlich glaube , dass es die Krankheit ist!
Der Darm ist ein wichtiges Organ, wenn das aus dem Gleichgewicht gerät, können viele Wertstoffe nicht verarbeitet
werden. Ich leide schon Jahre unter dem Haarverlust, und benutze jetzt Echthaarclips--
Und trage oft Stinbänder...
Damit ertrage ich es einigermaßen.
Ich persönlich habe verschiende Medikamente genommen, aktuell Humira.
Ich habe nie feststellen könne, ob es ein spezielles Med war...
Jedenfalls dauert es immer min 3-4 Monate bis sich das Wachstum stabilisiert. ( das ist der Zyklus des Haarwachstums(
Lg Polly