Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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Leinelchi
Dauergast
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Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Leinelchi »

Hallo an Alle,

wie geht es Euch mit dem Gedanken Corona zu bekommen?

Bin 61 Jahre, MC, Stelara und zudem hypersensibles Bronchialsystem. Zudem ist der Blutdruck im letzten Jahr schon mal auf 250/100 hochgeschnellt, damals noch Stelara und Cortison, wurde keine Ursache gefunden, es wurde auf Budesonid geschoben.

2019 hatte ich auch schon mal eine heftige Panikattacke, seither immer mal wieder leichte Attacken. Der Psychologe wo ich noch 2 Stunden genehmigt habe ist nicht geimpft und meint es ist doch nicht so schlimm mit Omnikron, meist harmloser Verlauf. Ich kenne aber schon Personen da sind nach wie vor, Probleme vorhanden nach der Erkrankung vorhanden, vielleicht auch LongCovid und die waren gesund und ohne Medikamente vorher.

Mein Gastro meinte unbedingt versuchen sich sehr gut zu schützen. Bin bereits Renterin, habe also schon Möglichkeiten. Tipp des Arztes: Keinen Sport in der Halle, nicht Essen in Gaststätten drinnen, Kontakte meiden, besser mit Auto als mit Bahn fahren. Der hat gut reden, ist jung und wahrscheinlich gesund.
Nach seiner Meinung ist immer unklar wie der Verlauf bei Ansteckung dann ist, es kann keine Prognose gegeben werden. Zwei der Patienten von ihm waren schon betroffen, mussten nicht ins Krankenhaus, aber es war wohl nicht so einfach, und die waren jung. Diese Aussage war auch schon vor 1 Monat, keine Ahnung wie viele es nun waren.

Meine Bekannten lockern nun alle, nach dem Motto wir sind ja geimpft. Fühle mich ausgeschlossen von den Unternehmungen, Angst dann keine Freunde mehr zu haben.

Wie geht Ihr mit den Ängsten um? Konnte auch keine Studie finden, wieviele unter Immunsuppression im Krankenhaus waren bzw. schlimmer erkrankt waren. Habe auch Angst alleine zuhause das durchstehen zu müssen. Keine Ahnung wie die Betreuung durch die Hausärztin sein wird.

Viele Fragen und krasse Ängste
Leinelchi

greenorest
Dauergast
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Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von greenorest »

Hallo Leinelchi,

kennst du diese Daten?
https://www.dccv.de/betroffene-angehoer ... r-verlauf/

Das Fazit scheint zu sein, dass Patienten mit CED nicht per se ein großes Risiko tragen. Die Impfung schützt nach wie vor gut vor einem schweren Verlauf. Du hast demnach wahrscheinlich ein Risiko, was mit dem von anderen deiner Altersgruppe vergleichbar ist.

Gruß Tina

Leinelchi
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Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Leinelchi »

Hallo,

ja diese Seite des DCCV kenne ich und auch das darin erwähnte Register. Es handelt sich dabei aber um eine Beobachtung vor Omikron. Das Register wurde inzwischen beendet und erfasst nicht mehr die derzeitige Situation. Neuere Veröffentlichungen scheint es nicht zu geben.

Mich verunsichert halt dass es in der Presse und auch von Ärzten immer wieder heißt bei den Geimpften in den Kliniken auch mit schwerem Verlauf handelt es sich um Ältere, Vorerkrankte und Menschen unter Immunsuppression. Dies trifft alles auf mich zu, habe zum Alter, CED, auch noch ein überreagierendes Bronchialsystem.
Mein Gastro konnte mich bezüglich meiner Angst da bisher nicht beruhigen. Seine Aussage so viel wie möglich sich schützen, wenig Kontakte usw.

Aber schön langsam möchte auch ich mal wieder etwas normaler leben, mit Kontakten und auch drinnen. Trau mich aber überhaupt nicht, durch die Aussagen auch meines Arztes und seiner Study Nurse.

Leinelchi

Avocado
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Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Avocado »

Hallo zusammen,
Meine Bekannten lockern nun alle, nach dem Motto wir sind ja geimpft. Fühle mich ausgeschlossen von den Unternehmungen, Angst dann keine Freunde mehr zu haben.
Ich kann deine Ängste verstehen. Die meisten Experten gehen aber davon aus, dass die Fallzahlen in einigen Wochen wieder deutlich niedriger sein werden. Und wenn es gute Freunde sind, werden sie das sicher verstehen und auf dich "warten". Vermutlich ist das Risiko ab Frühling wieder deutlich vertretbarer. Außerdem kann man sich vielleicht auch mal draußen im Park o.ä. treffen?

Abgesehen davon ist das mit den Immunsuppresiva alles nicht so eindimensional, wie man zunächst so denkt. Man könnte meinen: Unterdrücktes Immunsystem = schwerer Verlauf. Stimmt grundsätzlich wohl auch, aber: Die Vergangenheit hat gezeigt, dass schwere Verläufe auch durch Überreaktionen des Immunsystems entstehen können. In der Wissenschaft wird daher sogar angenommen, dass einzelne Immunsuppresiva vor einem schweren Covid19-Verlauf schützen können. Trotzdem gilt natürlich: Besondere Vorsicht ist geboten.
Sehr wichtig auch zum Selbstschutz - das zeigen Studien - sind gut sitzende FFP2-Masken, zur Not auch OP-Masken. Das wird leider oft verkannt (ich sehe immer mehr freie Nasen).

LG
Avocado

Golem XIII
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Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Golem XIII »

greenorest hat geschrieben:
So 20. Feb 2022, 15:17
Hallo Leinelchi,

kennst du diese Daten?
https://www.dccv.de/betroffene-angehoer ... r-verlauf/

Das Fazit scheint zu sein, dass Patienten mit CED nicht per se ein großes Risiko tragen. Die Impfung schützt nach wie vor gut vor einem schweren Verlauf. Du hast demnach wahrscheinlich ein Risiko, was mit dem von anderen deiner Altersgruppe vergleichbar ist.

Gruß Tina
Die Studie lief von März 2020 bis Mai 2021. Bis zum Ende der Studie waren wohl noch nicht alle geimpft, sodass ich denke, auch um die Daten nicht zu verfälschen, dass die Daten für Ungeimpfte CED-Patienten gelten. Ich kann mich aber auch irren.

Zum Vergleich: Ich selbst habe ich meine erste Impfung erst Ende April erhalten.
Allerdings sind seit Mai 2021 bis heute mehrere neue Varianten entstanden und im Umlauf (gewesen).

Leinelchi
Dauergast
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Registriert: Mi 2. Sep 2020, 11:28

Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Leinelchi »

Hallo an Alle,

danke für Eure Antworten. Es hilft mir immer sehr bei Problemen sich auszutauschen und die Meinung von Anderen zu erfahren. Da ist das Forum eine sehr gute Plattform.

Bezüglich der Immunsuppression werde ich schön langsam auch ein Stück relaxter, schieb nicht mehr so Panik irgendweine Erkrankung zu bekommen. Wenn ich mir Stelara spritze passe ich danach 2 Wochen immer sehr gut auf, da merke ich auch immer dass der Körper in der Zeit extrem arbeitet. Da schau ich kaum Kontakte zu haben, nur einkaufen, Arzt mit Maske.

Das hat mich letzte Woche auch vor einer Corona-Ansteckung geschützt. Unser Sohn wurde in der Arbeit angesteckt ist nun positiv. Gott sei Dank ohne Symptome. Da wir uns nicht trafen, da ich erst spritzte, nun kein Problem für mich. Das ist schon das 3. Mal dass ich haarscharf vorbeigeschrammt bin. Hatte bisher bei engsten Familienangehörigen (hab da nur 4 Personen) in unserer Wohnung die Maske nicht auf. Abstand ja und auch lüften.

Im Treppenhaus (13 Parteien) Maske immer dabei und wenn zu nah, setzte ich sie auch auf. Gerade unseren älteren Mitbewohner kommen da sehr oft sehr nahe.

Alles Gute Euch
Leinelchi

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MCMorbyDick
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Registriert: Di 8. Sep 2020, 11:09
Diagnose: 01/20 MC

Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von MCMorbyDick »

Hallo Leinelchi,

vllt kann ich dir mit meinen persönlichen Erfahrungen hier etwas die Angst nehmen.

Ich habe MC und kriege derzeit die Höchstdosis Adalimumab (Biologica) und täglich Budenosid (lokalwirksames Kortison). Neben meinem MC habe ich außerdem Asthma und viele Allergien. Ich bin schon immer sehr schnell und oft krank geworden. Seit Dezember bin ich geboostert.

Letzte Woche Donnerstag bin ich ins Krankenhaus gekommen, da ich einen akuten Schub hatte (CRP 115), mir zwei Fissuren rausgeschnitten werden sollten und ich auf Abszesse und Fisteln untersucht werden sollte.
In der Notaufnahme wurde ich dann positiv getestet. Laut meinem CT Wert war ich zudem hochansteckend. Dennoch wurde ich operiert.
Meine Coronasymptome sind sehr mild. Ich habe eig nur 3 Tage lang Symptome gehabt: Husten und Schnupfen. Kein Fieber oder ähnliches. Und das trotz meiner Grunderkrankungen und immunmodulierenden Medikation.

Natürlich gibt es verschiedene Verläufe, aber seit Omikron umgeht hatte ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis viele positive Fälle (trotz Impfung) und alle davon waren sehr mild und schnell vorbei. Das hat mir etwas die Angst genommen und hat mir bei der Diagnose Hoffnung und Zuversicht gegeben.


LG
Ellen

Leinelchi
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Re: Immunsuppressiva und Panik an Corona zu erkranken

Beitrag von Leinelchi »

Hallo Ellen,

danke für Deine Antwort. Ja das nimmt mir wirklich die Angst. Gestern habe ich auch eine Bekannte getroffen, deren Tochter hat Multible Sklerose und Hammermedikament. Corona verlief bei Ihr zwar nicht leicht, mit ziemlich starkem Husten, Gliederschmerzen, aber kein Krankenhausaufenthalt. Ausser Husten hat sie inzwischen nichts mehr. Das macht Hofffnung!

Alles Gute Dir
Leinelchi

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