Panik vor der Darmspiegelung

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
Angsthase01
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Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Angsthase01 »

Hallo,
ich bin neu hier. Leide zwar nicht an einer Darmkrankheit, brauche aber trotzdem Hilfe. Es hatten hier sicher schon einige eine Darmspiegelung.
Mein Problem:
Ich hatte im Februar einen Termin zur Darmspiegelung, lediglich zur Vorsorge. Ab 55 zahlt das ja die Kasse. Ich muss dazu sagen, dass ich Angstpatient bin, vor jeglicher Art von Behandlung/OP habe ich Panikattacken. Ich habe furchtbare Angst, keine Kontrolle mehr zu haben. Genau das passiert aber bei so einer Untersuchung. Ich war also dort in der Praxis, sie wollten mir eine Schlafspritze geben und es ging nicht. Ich musste das Ganze abbrechen. Nahm mir dann vor, das Ganze im Herbst zu wiederholen, mich dann besser vorzubereiten. So weit so gut.
Ich machte dann wenigstens einen Stuhltest bei der Hausärztin und der war leider POSITIV! Und ich soll nun zeitnah eine Spiegelung machen lassen.
Die Praxis nimmt mich aber nicht mehr, sie sagen das geht bei mir nur stationär. In die Klinik gehe ich aber nicht.
Ich gegoogelt Darmspiegelung und Angstpatienten, bei der Kasse angerufen, andere nach Ärzten gefragt. Alles leider erfolglos. Termine auch erst Ende Juni.
Nun bin ich leider ratlos, ich brauche schnell einen verständnisvoll Arzt und wende mich hierher. Was soll ich tun mit diesen Ängsten? Kennt jmd einen solchen Arzt in München?

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von neptun »

Hallo und willkommen.

Nun kann es vielfältige Gründe für okkultes (verstecktes) Blut im Stuhl geben.
Hoffen wir mal, es ist nicht der Darmkrebs, denn dann hättest Du viel wertvolle Zeit verloren.

Warum läßt Du also nicht die hohe Koloskopie ohne Sedierung machen?
Dann hättest Du auch keinen Kontrollverlust.

Das kann man gut überleben und man kann sehen, wie es im Darm aussieht auf einem Bildschirm. Man kann auch Fragen stellen, die hoffentlich gut beantwortet werden.

Ich habe schon min. 10 Kolos gehabt ohne Sedierung. Ist nun auch nicht jedermanns Sache, aber mit Bauchatmung und Ruhe geht es sicher auch bei Dir gut.
Du würdest zu den 5-10% gehören, die mal ihren Darm gesehen haben.

Was da geschieht, kannst Du hier in meinem Artikel lesen.
https://forum.dccv.de/viewtopic.php?f=3 ... kolo#p1640

Deine Angst kann Dir sicher niemand nehmen.
Und was soll ein verständnisvoller Arzt denn machen, was nicht auch in der ersten Praxis versucht wurde?

LG Neptun

greenorest
Dauergast
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Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von greenorest »

Hallo,

ich kann mich Neptun anschließen. Auch ich habe gute Erfahrungen mit Kolo ohne Sedierung gemacht. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft (nur direkt am Anus hat man Sensoren, der Rest des Darmes ist nicht schmerzempfindlich), der Arzt bei mir war sehr erfahren und ruhig.
Gegen Panik hilfen auch sehr gut Meditationsübungen, zB autogenes Traing, progressive Muskelentspannung, Atemübungen oä.

Gruß Tina

Angsthase01
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Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Angsthase01 »

Danke für eure Antworten.
Ohne Sedierung kann ich das leider nicht machen, so lange kann ich nicht stillhalten. Zumal eine Magenspiegelung gleichzeitig gemacht wird.
Ich bin bei der letzten Spiegelung ohne Vorbereitung reingegangen, das wird schon... Diesmal würde ich mit dem Arzt vorher über meine Ängste reden, würde mir das "OP-Zimmer" ansehen etc. Daher bräuchte ich einen verständnisvollen Arzt. also, falls jemand einen solchen in MÜNCHEN kennt, wäre mir sehr geholfen.

Leinelchi
Dauergast
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Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Leinelchi »

Hallo,

Du musst dich möglichst bald entscheiden. Nicht zu wissen was im Darm los ist, und wie Neptun schon schrieb eventuell wertvolle Zeit verlieren, würde ich nicht machen. Sollte es auch nur z.B. eine Entzündung sein, ist es besser wenn eine Behandlung rasch erfolgen.

Den OP bzw. Untersuchungsbereich in Corona-Zeiten anschauen zu können, ist denke ich, ist derzeit absolut nicht möglich. Was willst Du da auch sehen?

Eine Sedierung ist nicht schlimm, was willst Du unter Kontrolle haben? Mit dem Arzt sprechen ist in Ruhe anschließend doch viel besser. Entscheidungen während der Kolo gibt es als Patient nicht zu treffen. Alles Wichtige wird vorher besprochen, Fragen geklärt, dann wird nur noch gespiegelt. Anschließend kurzes Gespräch, Besprechung und Überlegungen zu weiterem Vorgehen dann bei einem neuen Termin in der Praxis des Gastro. So hab ich es schon sehr viele Male erlebt. Ob in Praxis oder Klinik immer das Gleiche vorgehen. Klar bin ich immer aufgeregt vorher, bei meinem Morbus Crohn ist immer mal was Neues an der Tagesordnung. Da hab ich gerne etwas Zeit nach der kurzen Info, bis zum Termin beim Gastro.

Eine gute Entscheidung, mach es bald!
Leinelchi

Ambeth
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Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Ambeth »

Guten Morgen,

Mir geht es auch so:
Habe schreckliche Angst vor Magen -und Darmspiegelung. Das Einführungs(-gruppen!)gespräch war extrem unempathisch, der Arzt leierte lapidar eine Litanei an gruseligen Risiken und Folgen runter (Perforation, Blinddarmentzündung..), sodass ich mich schon die Radieschen von unten angucken sehe...
Ich bin extreme Angstpatientin und wünsche mir nichts sehnlicher als etwas mehr Menschlichkeit.

Tanja226
hat sich häuslich eingerichtet
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Registriert: Sa 9. Jan 2021, 12:59

Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Tanja226 »

Ich kann dich beruhigen.
Ich hatte einen ähnlichen Horror und kam schon mit einem Blutdruck von 180 in die Praxis.
Ich war wacklig auf den Beinen und hatte das 2. Abführmittel raus gebrochen die Nacht zuvor.
Die Schwester spritzte mir was, ich bin eingeschlafen und als ich aufgewacht bin, hatte ich alles schon wieder an und war frisch erholt, wie von einem langen Mittagsschlaf.
Lass dir Propofol spritzen und du wirst selig schlafen.
Es war wirklich nicht schlimm und das sagt dir auch jemand, der immer Panik hat vor allem und jedem.

Ambeth
neu hier
Beiträge: 3
Registriert: So 25. Apr 2021, 06:58

Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Ambeth »

Liebe Tanja,

Danke für deine Antwort. Hier sedieren sie mit Dormicum, ich hoffe, das wirkt ähnlich gut.
Leider habe ich ein zwanghaften Katastrophendenken, gehe also davon aus, dass etwas schiefgeht und/oder etwas Schlimmes gefunden wird. Oder, dass aus irgendeinem Grund die Untersuchung nicht durchgeführt werden kann... wie man es dreht und wendet, es bleibt für mich eine absolute Horrorvorstellung. Das einzig "Positive" ist, dass mein Leidensdruck langsam groß genug wird, es machen zu lassen.

gelöschter Benutzer

Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von gelöschter Benutzer »

Hallo in die Runde,

ich lasse meine Magen- sowie meine Darm-Spiegelungen immer komplett ohne Sedierung durchführen. Ich bin bei derartigen Eingriffen gerne "bei der Sache" und vertrage die Medikamente zur Sedierung nicht so gut. Bei der Magenspiegelung bekomme ich Xylocain Spray in den Rachen, das unterdrückt den Würgereiz. Schmeckt ziemlich mies und es fühlt sich beim Schlucken unangenehm an, aber alles nicht kritisch. Die Magenspiegelung halte ich somit mit konzentrierter, ruhiger Atmung durch die Nase ohne Probleme aus. Tipp, vorher Nasenspray nutzen, falls man leicht verschnupft ist. ;) Man kann sich auch Musik mitnehmen, oder ein Hörbuch. Die Darmspiegelung ist für mich unangenehm, das kann ich nicht verneinen. Bei mir tut es auch etwas weh, wenn das Koloskop um die beiden "Kurven" geführt wird sowie erneut, wenn die Ileozäkalklappe erreicht wird und der letzte Teil des Dünndarms überprüft wird. Aber auch hier, alles auszuhalten und 15 Minuten nach den Spiegelungen kann ich gemütlich nach Hause fahren, als wäre nichts gewesen.

Um etwas die Angst vor dem Propofol oder Dormicum zu nehmen. Bei meiner ersten Spiegelung im Krankenhaus sagte mir der Gastroenterologe, dass er in 20 Jahren nur einen einzigen Fall mit einer schwerwiegenden allergischen Reaktion hatte, und diese konnte ohne bleibende Schäden recht unkompliziert behandelt werden. Mag sein, dass er da nicht ganz ehrlich war, aber da ich eh bereits vorab auf die Sedierung verzichtet hatte, hätte er dafür keinen Grund gehabt.

Viele Grüße
Mani1123

Cisco786
beginnt sich einzuleben
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Registriert: Fr 22. Okt 2021, 23:21

Re: Panik vor der Darmspiegelung

Beitrag von Cisco786 »

Hallo , ich hatte nur ein mal eine Magendarmspiegelung, ich war sediert und ich leide bis dato an starken Schmerzen im Bauch , es ist ein Jahr her .

Ich war sediert und bereue diese so sehr , ich hätte auf die Sedierung verzichten und alles beobachtet .

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