"Toilette in der Nähe" - Syndrom

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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bjoernNRW
beginnt sich einzuleben
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Registriert: So 14. Jun 2015, 10:37
Diagnose: CU seit 2003

"Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von bjoernNRW »

Hallo zusammen,

ich habe seit gut 20 Jahren eine bestätigte CU......."schlimme" Schübe bisher 2mal........AZA & Puri-Nethol vertrage ich nicht, MTX ging einigermaßen.
Zur Zeit nehme ich "nur" Mesalazin......mir geht es damit nicht wirklich gut, aber besser, als mit Cortison oder MTX.....

Folgende Situation: Ich bin arbeitstechnisch voll ausgelastet, ich arbeite als Außendienst im Vertrieb und bin eigentlich den ganzen Tag auf Achse.....
Morgens merke ich meine CU, da ich erstmal 2-6 mal auf die Toilette muss......abends dann das selbe!

Aber warum habe ich den ganzen Tag über nichts?

Vor einigen Wochen war ich geschäftlich auf einer Minikreuzfahrt, habe mir mit einem Kollegen die Kabine geteilt....und siehe da! NIX! Wenn es viel war, dann 1 Stuhlgang am Tag!

Spielt sich der ganze Mist nur in meinem Kopf ab? Wie kann es sein, dass ich z.B. von der Kreuzfahrt nach Hause komme, und sofort auf´s Kloh muss?

Kennt dieses Phänomen sonst noch jemand?

Gruß,

BODO

Unity
hat sich häuslich eingerichtet
Beiträge: 86
Registriert: Mo 29. Jan 2018, 22:18

Re: "Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von Unity »

Moin,

ich kenne das teilweise auch. Ich habe seit 5 Jahren CED und mein Drang aufs Klog zu müssen ist morgens höher und vor allem wenn ich zuhause oder im Büro bin. Wenn ich unterwegs bin mit Kollegen muss ich seltener das Klo aufsuchen. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich bin sehr froh darüber.

Was ich zudem festgestellt habe: Mein Bedürfnis nach Klogängen ist vor allem im Urlaub bislang anders gewesen - ich musste einfach weniger. Ich kann auch nicht erklären, woran das liegt. An "Entspannung" eher nicht. Wir haben vor allem Urlaube gemacht, wo man viel unterwegs war - Japan, Südafrika, China. Da war man abends froh, wenn man die Füße hochlegen konnte. Auch Klos gab es nicht an jeder Ecke - Safari, U-Bahn, Reisebus etc. Und es hat trotzdem immer gut geklappt.

Was diese beiden Situationen "Unterwegs mit Kollegen" und "Unterwegs im Urlaub" für mich persönlich gemeinsam haben: Mich stressen viele (fremde) Leute eher. Keine Ahnung, ob das die Kommunikation zw. Gehirn und Darm da zeitweise beeinflusst.

Viele Grüße

Unity

Ariana
ist öfter hier
Beiträge: 49
Registriert: Fr 9. Aug 2019, 13:44

Re: "Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von Ariana »

Das kann verschiedene Ursachen haben. Hatte es morgens auch meist recht häufig, und am Tag eher weniger.

Die Reise an sich bzw. An- und Abreise kann stressig sein, auch wenn man das eventuell nicht gleich merkt. Auch kann es am Essen liegen. Es gibt so viele Ursachen. Mir ging es nach meinem Urlaub auch echt mies. Aber das hat sich zum Glück wieder gelegt und ich hab seit gut vier Monaten keine Beschwerden mehr.

ChipundDeil
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Registriert: Mo 9. Jul 2018, 19:13

Re: "Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von ChipundDeil »

Hallo Leute,

ich kenne diese Situation auch, wenn ich Stress habe, dann muss ich seltener auf Klo, morgens muss ich öfters, und tagsüber gar nicht.
Es liegt meiner Meinung nach an der Stresssituation, was wir haben.

Körper mobilisiert sich, und wir haben weniger Beschwerden.

Vielen Dank für das Lesen.

P.s: Alles oder vieles ist Nervensache.

Tippelbruder
neu hier
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Registriert: Di 28. Apr 2020, 18:53

Re: "Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von Tippelbruder »

Hallo liebe Leidensgenossen,
ich kann das auch nicht so deuten,aber es muss auch viel vom Kopf kommen. Im Urlaub, gerade bei Kreuzfahrten mit den Land Auspflügen, hatte ich keine Probleme. Man geht morgens vor beginn auf die Toilette und es klappt dann alles wunderbar. Wenn ich aber hier im Supermarkt ein gewisses Produkt suche, spielt mein Darm verrückt. Zum Glück ist dort auch eine Kunden Toilette. Dann stehe ich ja zum Glück nicht alleine vor dem Problem. :lol:

Sarah_CU
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Beiträge: 7
Registriert: Di 28. Apr 2020, 12:15

Re: "Toilette in der Nähe" - Syndrom

Beitrag von Sarah_CU »

Hallo zusammen :)

bei mir ist es ähnlich, nur hat sich über die Zeit dadurch eine Art Panik vor bestimmten Situationen, in denen eben mal keine Toilette in der Nähe ist, ausgeprägt. (Momentan ist das wieder im Griff ;) ). Da stehe ich mir sehr oft selbst im Weg. Als Beispiel nehme ich mal ganz einfaches Kanu-Fahren. Dort kann man nicht mal gerade fix zur Toilette, und diese Situationen bereiten mir Angst und ich versuche diese dann möglichst zu meiden, auch wenn sie ja eigentlich Spaß machen sollten.
Oder Autobahnfahren und in einen Stau kommen --> ganz schlimm. Eine Zeit lang konnte ich nicht einmal mehr ohne Panik Auto fahren deswegen. Angststörungen können einen schon leider ziemlich einschränken, wenn man dies zulässt. Und das große Problem ist eigentlich, dass ich einen "Stress-Darm" habe, also bei Stress sofort zur Toilette muss. Und das geht bei mir leider dann auf Knopfdruck :lol: Da ist es dann nicht direkt meine CU die will, dass ich zur Toilette muss, sondern meine Angst und der damit verbundene Stress. Das erste was ich mache, wenn ich irgendwo bin wo ich mich nicht auskenne: zu schauen, wo die nächste Toilette ist. Das beruhigt dann und alles ist gut :lol:
Ablenkung ist wohl das Beste, weswegen wohl einige über Tag so gut abgelenkt sind, dass sie garnicht an eine Toilette denken müssen :idea:

Ein bleibt ein sehr interessantes Thema, die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm :D

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