Blumentopf und Bier

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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Thilo
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Registriert: Sa 22. Dez 2012, 21:17

Blumentopf und Bier

Beitrag von Thilo »

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Die Geschichte eines unbekannten Verfassers, die uns zum Nachdenken und Handeln anregen darf:

Wenn die Dinge in deinem Leben schwieriger werden, wenn 24 Stunden am Tag nicht genug sind erinnere dich an den "Blumentopf und das Bier"

Ein Professor stand vor seiner Philosophie-Klasse und hatte einige Gegenstände vor sich. Als der Unterricht begann, nahm er wortlos einen sehr großen Topf und begann diesen mit Golfbällen zu füllen. Er fragte die Studenten, ob der Topf nun voll sei. Sie bejahten es.

Dann nahm der Professor ein Behältnis mit Kieselsteinen und schüttete diese in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die Kieselsteine rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei. Sie stimmten zu.

Der Professor nahm als nächstes eine Dose mit Sand und schüttete diesen in den Topf. Natürlich füllte der Sand den kleinsten verbliebenen Freiraum. Er fragte wiederum, ob der Topf nun voll sei. Die Studenten antworteten einstimmig mit "Ja".

Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte nunmehr den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten.

"Nun" sagte der Professor als das Lachen langsam nachließ, "ich möchte. dass Sie diesen Topf als die Repräsentation Ihres Lebens ansehen. Die Golfbälle sind die wichtigsten Dinge in Ihrem Leben: Ihre Familie. Ihre Kinder, Ihre Gesundheit. Ihre Freunde, die bevorzugten ja leidenschaftliche Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden.

Die Kieselsteine symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, Ihr Haus Ihr Auto. Der Sand ist alles andere, die Kleinigkeiten. Falls Sie den Sand zuerst in den Topf geben, gibt es weder Platz für die Kieselsteine noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie alle Zeit und Energie in die Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge im Leben.

Achten Sie auf die Dinge, welche Ihr Glück gefährden. Spielen Sie mit Ihren Kindern. Nehmen Sie sich Zeit für eine medizinische Untersuchung. Führen Sie Ihren Partner zum Essen aus. Es wird immer noch Zeit bleiben, um das Haus zu reinigen oder Pflichten zu erledigen. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Prioritäten. Der Rest ist nur Sand".

Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren soll. Der Professor schmunzelte: "Ich bin froh, dass Sie das fragen. Es ist dafür da, Ihnen zu zeigen, dass egal wie schwierig unser Leben auch sein mag, immer noch Platz für ein bis zwei Bierchen ist".
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Cats
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Beiträge: 743
Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:19
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Cats »

Hallo Thilo,

eine altbekannte Geschichte, aber immer noch gut. :-)

Leider vergeuden viele im Leben zu viel Zeit und Energie mit "dem Sand" und die wirklich wichtigen Dinge bleiben auf der Strecke. Manch einer wird sich bei näherer Betrachtung wiedererkennen.

LG Marina
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Loui
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Loui »

sehr lustig :D
Egal wie schlimm es is, für was gutes ist immer noch Platz :D
Ich würde aber ein Glas Wein dem Bier vorziehen :D :)

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Karin
Dauergast
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Karin »

Hey Thilo,

Richtig guter Text . Kannte ich noch gar nicht !

Danke!

LG Karin
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Mondkalb
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Mondkalb »

Hallo Zusammen!

Wenn es immer so einfach wäre! Was aber wenn wir uns die Golfbälle nicht selbst aussuchen können? Was wenn Golfbälle verloren gehen, sie aber nicht ersetzbar sind?
Die entstandene leere kann weder durch nachrutschende Kieselsteine, geschweige durch den Sand ersetzt werden, weil diese zu Nichtig sind um die verlorengegangenen Golfbälle je zu ersetzen. Die Anzahl der Golfbälle ist am geringsten, darum sind sie ja so Wertvoll, auch wenn wir uns sie nicht immer selbst aussuchen können.

Aber es gibt sicherlich sogar den ein oder anderen, wo der Text 1:1 funktioniert. Wo den Golfbällen nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt, da die Bedeutung noch verkannt wird, hierfür ist der Text aber wiederum ganz hilfreich. ;)

LG Mondkalb
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Konrad
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Konrad »

Hi Mondkalb,

als ich den Text vor einigen Jahren zum ersten Mal gelesen habe, hatte ich ähnliche Gedanken wie Du. Das Fehlen von Golfbällen empfinde ich als Verlust der höchsten Kategorie, sei es durch Tod eines Familienmitglieds, oder aber auch das Verlassenwerden durch eine Vertrausensperson. Schlimm genug das alles, und betrifft Menschen, die schon mit beiden Beinen im Leben stehen/standen.

Aber ich denke, mit der Geburt sind ja noch nicht alle Medien (Dichten, ich nenns mal so obwohl's physikalisch nicht korrekt ist) vorhanden, also ist das Glas da noch nicht voll. Je jünger also jemand ist, desto eher können Lücken ersetzt werden. Sonst wären viele Waisen auf Grund des Verlustes eines/beider Elternteile unrettbar verloren, und dem ist ja Gott sei dank wohl nicht so.

Klar wird das Ersetzen fehlender Teile im Glas mit zunehmendem Alter immer problematischer, wir werden immer wählerischer in der Wahl unserer Partner/Freunde/Bekannten. Sprich: Wir haben unser Glas schon fast gefüllt, es bleibt kaum noch Spielraum zu Veränderungen, es sei denn wir fangen ganz von vorne an und kippen das "Glas aus". Dann ist ja wieder Platz, aber wer macht das schon...

Der Text gibt da viele Interpretationsmöglichkeiten und ist mehrfach überlegenswert. Bestimmt gibts auch noch mehr, als ich hier beschrieben habe. Was ich selber für mich damals draus gezogen habe: Lücken immer durch möglichst grosse "Dichten" ersetzen. Die kleinstmöglichste ist wohl am einfachsten, aber auf Dauer nicht empfehlenswert...

LG Konrad
Timschal

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Mondkalb
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Mondkalb »

Hallo Konrad,

die obige Geschichte (Thilo`s Beitrag) gefällt mir, sie liest sich so leicht, ich war geneigt sie einfach nur aufzusaugen und als Stimmig zu empfinden, aber es ging nicht.
Es ist bei mir, oben, kein Versehen gewesen das ich zweimal auf das nicht selbst aussuchen der Golfbälle hinwies.

Eine etwas andere Interpretation die mir, zu deinen ergänzend, noch am Herzen liegt:

Was wenn ein Medium (Golfball) unbemerkt sich verändert, es ein Teil von einem wird, leidenschaftlich Verfolgt von einem selbst, und somit das Leben ausgefüllt hat, zum Schluss aber nur ein Sandkorn verbleibt?
Das traurige ist das das Sandkorn eventl. die Bedeutung eines Golfballes hat/hatte oder jedoch darüber hinaus auch noch behält.

Den Einsatz des Begriffs Medium finde ich hier angebracht, da hier ebenfalls vieles Reininterpretiert werden kann. Das kann der Mittelpunkt im Leben sein, aber auch das Sprachrohr zu den Toten, womit ich mich zu deinen Text wieder hoch begebe.

LG Mondkalb
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Eusebia
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Eusebia »

Hallöchen,

eine großartiger Text und so wahr. Vielen Dank Thilo.

Also bei mir ist das aber eher so, dass ich mittlerweile zuviele Golfbälle habe oder einen zu kleinen Topf.

Ich habe schon länger das Gefühl, dass ich aus meinem Topf immer einige Golfbälle entfernen muss, wenn neue Golfbälle dazu kommen. Das finde ich zwar sehr schade, aber es geht nicht anders. Alles andere wäre Überforderung und Überforderung ist nunmal schlecht für uns.

Früher hatte ich viel mehr Zeit mich um Freunde und Verwandte zu kümmern. Heute ist das so, dass ich mit meinen drei erwachsenen Kindern und meinen vier Enkeln ausgelastet bin und deshalb nur noch wenig Zeit bleibt mich um Freunde und Verwandte zu kümmern. So ist das eben. Man kann halt nicht alles haben. Auf jeden Fall habe ich ein sehr erfülltes Leben und möchte keinen Tag mit meinen Enkeln missen.

VG Eusebia
Wer sich nicht selbst helfen will, dem kann niemand helfen.
Hans A. Pestalozzi

Konrad
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Konrad »

Klar Mondkalb,
Konrad hat geschrieben:Der Text gibt da viele Interpretationsmöglichkeiten und ist mehrfach überlegenswert
mein Beitrag war keine Kritik an Dich, sondern nur als zusätzlicher Denkanstoss gedacht.
Mondkalb hat geschrieben:Das traurige ist das das Sandkorn eventl. die Bedeutung eines Golfballes hat/hatte oder jedoch darüber hinaus auch noch behält.
...das war das was ich meinte mit dem Verlust einer "Vertrauensperson", die einem doch noch einiges bedeuten kann

LG Konrad
Timschal

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Mondkalb
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Re: Blumentopf und Bier

Beitrag von Mondkalb »

Hallo Konrad,

ich habe mich keinen Augenblick von dir kritisiert gefühlt. Ich habe ja auch geschrieben ergänzend zu deinen Interpretationen.
Ich finde es gut wenn sich jemand Gedanken macht und nicht nur Abnickt, du hattest meine Gedanken gut verstanden. Deine Zeilen trafen den Punkt.

Um es verständlich zu machen:
Meine Gedanken gingen noch etwas weiter. Der Mittelpunkt ist der Bruder, er stirbt, es folgt Trauer, daraus hervor tritt in den Mittelpunkt, eine Überlebensschuld, dem verstorbenen Bruder gegenüber.

Hier sind wir bei dem Verlust deiner angesprochenen Vertrauensperson und der von mir gemeinten Überlebensschuld die eigentlich nur den Wert eines Sandkorns haben sollte, aber doch die Bedeutung eines Golfballes hat/hatte oder jedoch darüber hinaus auch noch behält.
Diese Überlebensschuld, bei Geschwistern, kommt wohl sehr oft vor!

Zum Schluss waren wir wohl Opfer unserer Interpretation, darauf jetzt aber ein Bier. Prost! :lol: :lol:

LG Mondkalb

PS: Ich habe übrigens kein Problem mit wohlformulierter Kritik, da mach dir bei mir keine Sorgen!
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