Emotionaler Stress als Auslöser?

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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Karloe
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Re: Emotionaler Stress als Auslöser?

Beitrag von Karloe »

Elli73 hat geschrieben:
Di 19. Mai 2020, 16:04
Auch ich kann mich anschließen. Jeder verdammte Schub war an vorangegangene heftige Ereignisse gekoppelt. Mutter Diagnose Alzheimer, Heim, Brustkrebs, Tod. Schwiegermutter- Brustkrebs - Tod. Schwiegervater - Suizid. Aber auch nur mal meine bevorstehende Geburtstagsparty mit 50 Personen zu organisieren, was mich innerlich fürchterlich gestresst hat. Ich bin grundsätzlich ein angst- und sorgenvoller Mensch. Habe bereits 2 Therapien hinter mir - hat nichts gebracht. Ich habe IMMER Angst, der Himmel stürzt über mir ein. Ich nehme immer das Schlimmste an... und mein Darm reagiert darauf. Ich weiß nicht, was der Körper alles produziert, wenn man solchen Stress hat... wahrscheinlich Cortisol. Aber warum entzündet sich dann etwas?

Hat jemand zufällig Erfahrung mit Lasea oder sonstigen "angstlösenden" Beruhigungsmitteln? Könnte uns das helfen?

Alles Liebe
Elli
Ich glaube das müsstest du einfach mal ausprobieren mit dem Lasea. Ich habe es schon mal genommen, aber nicht so viel von gemerkt. Aber hey, es stimmt total, wir sind alle sehr unterschiedlich und es kann sein, dass es bei dir sehr viel wirkt.
Kunst kann nicht gelehrt werden - aber der Weg zur Kunst kann gelehrt werden.

Jill18
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Re: Emotionaler Stress als Auslöser?

Beitrag von Jill18 »

Hi zusammen,
hm. also damals im KH haben sie Gallensteine festgestellt..... mehr nicht. Die erste Darmspiegelung hatte ich dann ja im Juli 2019.
Status der GB? wurde seitdem nicht mehr kontrolliert, ich hatte aber auch keine Koliken mehr. Danke für den Hinweis, ich werde das untersuchen lassen! Lg Jill

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Dannilein
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Re: Emotionaler Stress als Auslöser?

Beitrag von Dannilein »

Auch ich denke, das die psyche eine sehr grosse Rolle spielt.
Ich war damals in einer sehr chaotischen und teils emotional sehr schwierigen Beziehung. 6 Jahre lang... 2004 kämpfte meine Mutter gegen Krebs. Es ging damals gut aus, aber auch das war für mich mehr als belastend. im Oktober 2007 gingen die ersten Beschwerden los. Im Februar 2008 bekam ich die Diagnose Morbus Crohn.
Ich trennte mich wenige Monate später von meinem Freund und nahm mir die Zeit, um auf die Beine zu kommen. Der erste Schub war extrem mit viel Gewichtsverlust etc.
Im Jahr darauf zog ich aus meinem Elternhaus aus. Das war ein Segen für mich... Mein eigenes Reich, mein eigenes Klo. Ich kam mit aza und einer enormen entspanntheit in totaler remission. Mein Darm sah aus, als wäre nie etwas gewesen.
Ich war dann auch wieder in einer neuen Beziehung mit einem wunderbaren Menschen. Wurde schwanger, habe geheiratet... Alles gut. Ich setzte das aza ab, es ging auch gut, bis zur Geburt meines zweiten Kindes 1,5 Jahre später. Meine zweite Tochter war ein schreikind. Mein Mann voll berufstätig, ich allein mit zwei kleinen Kindern und eines davon hat mich echt fertig gemacht :lol:
Das war so ein Stress für mich, das der nächste Schub folgte. Mit diesem Schub eine fistel und mehrere abszesse inklusive Operationen.
Dann Einstellung auf Humira. Das hat mir meine Beschwerden zwar nie 100% genommen... Aber ich komme damit gut klar. Muss dazu sagen, das ich nie so richtig auf meine Ernährung geachtet habe. Das hat mir auch oft Probleme gemacht.
So hatte ich jetzt wieder 4 Jahre lang größtenteils Ruhe. Die drainagen machen manchten manchmal Mücken, aber nie schlimm.

Dann kam es letztes Jahr wieder richtig bitter. Meine Mama bekam wieder eine Krebsdiagnose. Lungenkrebs.. Sehr weit vortgeschritten. Es Folge eine heftige Zeit mit Chemo, Bestrahlung etc. Ich war am Ende... Ich hab geholfen, wo ich nur konnte. Im Haushalt, gekocht, getröstet und unterstützt. Nebenher Mein eigener Haushalt und zwei Kinder.
Ich war seelisch und körperlich am Ende.
Die Chemo dann im November letzten Jahres zuende und kam etwas Entspannung rein. Aber nur bis Februar diesen Jahres. Dann wurde festgestellt, das der Tumor gestreut hat. Wieder Bestrahlung... Aber alles nurnoch palliativ. Ich brach emotional zusammen.
Dann kam Corona... Ich durfte meine Mama nicht sehen. Ausser mein Vater, durfte niemand ins Krankenhaus.
Im April ist meine Mama verstorben. Ich sah sie zuletzt, nach vielen Wochen, 4 Tage vor ihrem Tod.
Am Abend bekam ich den Anruf und brach diesmal ganz ein.
Jetzt, zwei Monate später, bekam ich einen abszess. Wurde operiert und schleppe mich seither durch die Tage. Mein Bauch ist soweit ruhig.. Aber ich kann nicht wirklich sitzen und bin deshalb im Moment nur hier zuhause.

Also ich kann das auch immer mit Stress in Verbindung bringen.
Ich muss es irgendwie wieder schaffen, Ruhe in mein Leben zu bringen und offensichtlich auch jetzt mal etwas an meiner Ernährung ändern. Ich lasse seit 4 Wochen den Kaffee weg, das hat schon eine große positive Wirkung auf meinem Darm.

Watchdog
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Re: Emotionaler Stress als Auslöser?

Beitrag von Watchdog »

Hallo zusammen,

ich möchte gerne auch meine Erfahrung mitteilen.
Ich hatte mich selbstständig gemacht mit einem Produktionsbetrieb. In einer Branche in dem der kleinste Fehler 10.000 Euro kostet.
Unerfahren wie ich was hatte ich mich von einem MItarbeiter auf der Nase rum tanzen lassen. Er hat sich immer wieder Krank gemeldet, seine Arbeit nicht gemacht und sich abfällig über seine Kollegen geäußert. Er hatte mich so aufgeregt das ich innerlich am Kochen war, ja... mir wurde richtig Warm. Ich habe Ihn gekündigt. Seine Frau hatte mich angerufen, Familie... Kinder.... . Ob ich Ihn nicht wieder einstellen könnte. Hatte mich weichkochen lassen. Ich hatte Ihn wieder eingestellt. Er ist EINEN Tag zur Arbeit gekommen und hat sich dann wieder Krank gemeldet. Ich hatte mich wieder aufgeregt. Wirklich sehr...

Seit dem Tag wurde es über Monate hinweg immer schlechter. Bis ich nur noch 55 KG wog bei 1,88m.

Versucht euch zu entspannen. Überlegt, was kann euch denn im schlimmsten Fall passieren? Meist ist alles halb so wild wenn man es mit ein paar Metern Abstand betrachtet. (Das Betrifft natürlich keine Tragödien wie z.B. Todesfälle)

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