Eure Erfahrungen und Tipps
Verfasst: So 15. Apr 2018, 20:14
Hallo an alle, die das hier lesen
Ich bin Bunny, 21 Jahre alt, weiblich und wurde kurz nach meinem 20. Geburtstag mit der Nachricht konfrontiert, dass ich CU habe. Nach längerem hin und her, habe ich mich dazu entschieden, Rat bei Gleichgesinnten zu suchen, da diese meist die eigenen Ängste und Zweifel etwas besser nachvollziehen können.
Ich hatte bis zu dem Tag meiner Diagnose schon ein angeknackstes Selbstbewusstsein, da zum Ende meiner Schulzeit zwei meiner engsten Freunde aus heiterem Himmel beschlossen hatten, sie möchten nicht mehr mit mir befreundet sein und stattdessen anfingen mich zu ignorieren/auszugrenzen/über mich zu lästern. Die letzten zwei Jahre an der Schule waren mit vielen Tränen, Einsamkeit und wenig Selbstwertgefühl gefüllt. Geblieben sind meine zwei Freundinnen aus Kindertagen, die aber erst nach Beendigung der Schulzeit aufhörten mit den vorher genannten zwei Personen zu verkehren...
Nach meiner Diagnose waren meine Mutter, meine Schwester und meine zwei Kindheitsfreundinnen für mich da. Haben sich über meine Krankheit informiert, weil sie von uns vorher noch gar keiner kannte.
Mein Vater, mit dem ich ein eher schwieriges Verhältnis führe, ist der Meinung, dass CU durch die richtigen Medikamente wieder geheilt werden kann und scheint den Sinn einer chronischen Erkrankung nicht so ganz zu verstehen. (Seine Antwort auf die Aufforderung meiner Mutter, er könnte bei mir doch einen Krankenbesuch machen, nachdem ich aus dem Krankenhaus wieder ins traute Heim entlassen wurde, war nur: "Wer ist denn krank?" - Ich verbrachte danach noch fast zwei Monate bettlägerig...)
Meine Mutter ist da sehr viel entgegenkommender und trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie denkt ich simuliere nur, wenn ich außerhalb meiner Schub-Zeiten Beschwerden habe. Das und die Tatsache, dass sie immer so ein "Nicht schon wieder"-Gesicht zieht, wenn ich zugebe, dass ich wieder häufiger am Tag auf die Toilette muss oder Bauchschmerzen habe, haben mich dazu übergehen lassen einfach nur lächelnd zu nicken, wenn sie fragt, ob es mir gut geht. (Auch wenn dem mal nicht der Fall ist...)
Bei meinen Freundinnen ist mir aufgefallen, dass sie sich in meinen Augen immer mehr distanzieren. Wir wohnen seit unserem Studium nicht mehr in einer Nachbarschaft und eine arbeitet nebenher noch, was unsere Zeit miteinander radikal einschränkt, aber auch auf Nachrichten oder Anrufe wird wenn überhaupt meist erst nach Stunden oder Tagen reagiert.
Als wir vor ein paar Monaten zusammen im Urlaub waren hat eine von ihnen eine Bemerkung über meinen Rektalschaum gemacht, den ich dabeihatte. In ihren Augen mag das als auflockernder Jux gemeint sein, aber mich hat es irgendwie verletzt, weil es sich so angefühlt hat, als würde sie sich über mich lustig machen. Ich persönlich traue mich auch nicht, sie darauf anzusprechen, weil ich Angst habe, dass sie mir ebenfalls eröffnen, dass sie nicht mehr mit mir befreundet sein möchten. Über meine Krankheit rede ich mit ihnen so gut wie gar nicht, weil ich sie damit nicht nerven möchte.
Und dann sind da noch die Menschen, die seltsam gucken, wenn man die Behindertentoilette benutzt, wenn man doch augenscheinlich jung und fit ist... Von einer Toilettenfrau durfte ich mir auch schon anhören, dass ich bitte die normale Frauentoilette und nicht das Behinderten-WC benutzen solle. Danach fühlte ich mich irgendwie, als hätte ich was schlechtes getan.
Ich muss mich wie eine jammernde Heulsuse anhören, aber ich hoffe, ihr habt dennoch ein paar Tipps für mich, wie ich mit der Situation am besten zurechtkommen kann und vielleicht hat jemand von euch ganz ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte sie mit mir teilen...
Liebe Grüße, eure Bunny
Ich bin Bunny, 21 Jahre alt, weiblich und wurde kurz nach meinem 20. Geburtstag mit der Nachricht konfrontiert, dass ich CU habe. Nach längerem hin und her, habe ich mich dazu entschieden, Rat bei Gleichgesinnten zu suchen, da diese meist die eigenen Ängste und Zweifel etwas besser nachvollziehen können.
Ich hatte bis zu dem Tag meiner Diagnose schon ein angeknackstes Selbstbewusstsein, da zum Ende meiner Schulzeit zwei meiner engsten Freunde aus heiterem Himmel beschlossen hatten, sie möchten nicht mehr mit mir befreundet sein und stattdessen anfingen mich zu ignorieren/auszugrenzen/über mich zu lästern. Die letzten zwei Jahre an der Schule waren mit vielen Tränen, Einsamkeit und wenig Selbstwertgefühl gefüllt. Geblieben sind meine zwei Freundinnen aus Kindertagen, die aber erst nach Beendigung der Schulzeit aufhörten mit den vorher genannten zwei Personen zu verkehren...
Nach meiner Diagnose waren meine Mutter, meine Schwester und meine zwei Kindheitsfreundinnen für mich da. Haben sich über meine Krankheit informiert, weil sie von uns vorher noch gar keiner kannte.
Mein Vater, mit dem ich ein eher schwieriges Verhältnis führe, ist der Meinung, dass CU durch die richtigen Medikamente wieder geheilt werden kann und scheint den Sinn einer chronischen Erkrankung nicht so ganz zu verstehen. (Seine Antwort auf die Aufforderung meiner Mutter, er könnte bei mir doch einen Krankenbesuch machen, nachdem ich aus dem Krankenhaus wieder ins traute Heim entlassen wurde, war nur: "Wer ist denn krank?" - Ich verbrachte danach noch fast zwei Monate bettlägerig...)
Meine Mutter ist da sehr viel entgegenkommender und trotzdem habe ich das Gefühl, dass sie denkt ich simuliere nur, wenn ich außerhalb meiner Schub-Zeiten Beschwerden habe. Das und die Tatsache, dass sie immer so ein "Nicht schon wieder"-Gesicht zieht, wenn ich zugebe, dass ich wieder häufiger am Tag auf die Toilette muss oder Bauchschmerzen habe, haben mich dazu übergehen lassen einfach nur lächelnd zu nicken, wenn sie fragt, ob es mir gut geht. (Auch wenn dem mal nicht der Fall ist...)
Bei meinen Freundinnen ist mir aufgefallen, dass sie sich in meinen Augen immer mehr distanzieren. Wir wohnen seit unserem Studium nicht mehr in einer Nachbarschaft und eine arbeitet nebenher noch, was unsere Zeit miteinander radikal einschränkt, aber auch auf Nachrichten oder Anrufe wird wenn überhaupt meist erst nach Stunden oder Tagen reagiert.
Als wir vor ein paar Monaten zusammen im Urlaub waren hat eine von ihnen eine Bemerkung über meinen Rektalschaum gemacht, den ich dabeihatte. In ihren Augen mag das als auflockernder Jux gemeint sein, aber mich hat es irgendwie verletzt, weil es sich so angefühlt hat, als würde sie sich über mich lustig machen. Ich persönlich traue mich auch nicht, sie darauf anzusprechen, weil ich Angst habe, dass sie mir ebenfalls eröffnen, dass sie nicht mehr mit mir befreundet sein möchten. Über meine Krankheit rede ich mit ihnen so gut wie gar nicht, weil ich sie damit nicht nerven möchte.
Und dann sind da noch die Menschen, die seltsam gucken, wenn man die Behindertentoilette benutzt, wenn man doch augenscheinlich jung und fit ist... Von einer Toilettenfrau durfte ich mir auch schon anhören, dass ich bitte die normale Frauentoilette und nicht das Behinderten-WC benutzen solle. Danach fühlte ich mich irgendwie, als hätte ich was schlechtes getan.
Ich muss mich wie eine jammernde Heulsuse anhören, aber ich hoffe, ihr habt dennoch ein paar Tipps für mich, wie ich mit der Situation am besten zurechtkommen kann und vielleicht hat jemand von euch ganz ähnliche Erfahrungen gemacht und möchte sie mit mir teilen...
Liebe Grüße, eure Bunny