Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
Olagwin
fühlt sich wohl hier
Beiträge: 68
Registriert: Sa 28. Nov 2015, 14:40

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Olagwin »

So eine richtige Antwort könnte ich dir nicht geben, weil ich es für mich auch noch nicht so weiß.
Ich versuche den pragmatischen Ansatz, dass man nicht über Dinge trauern sollte, die man nicht oder kaum ändern kann sondern sie als Teil des Lebens akzeptieren und besser froh über die Dinge sein, die man hat und noch kann.
Trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, giftigen Neid zu haben auf gesunde Menschen und wie die manchmal mit ihrem Körper umgehen, auch wenn ich früher sicher genauso war.

Vermutlich ist es wichtig, sich für schlechte Phasen etwas zu suchen, was man trotzdem gut tun kann und womit die Zeit schnell vorbei geht. In guten Phasen kann man ja weitestgehend positiv leben.

Benutzeravatar
Mondkalb
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 464
Registriert: Fr 21. Dez 2012, 20:32
Diagnose: CU

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Mondkalb »

Guten Abend Olagwin,
Olagwin hat geschrieben: Trotzdem ertappe ich mich manchmal dabei, giftigen Neid zu haben auf gesunde Menschen und wie die manchmal mit ihrem Körper umgehen...
Zitat von Montesquieu:

„Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen. Und dies ist deshalb so schwer, weil wir die anderen für glücklicher halten, als sie sind.“

Dieses Zitat könnte man nun auch ummünzen, statt glücklich findet dann der Begriff gesund Anwendung. ;)

LG Mondkalb
“Wenn man nicht weiß, wo man hin will, kommt man meistens woanders raus!”

Benutzeravatar
neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
Beiträge: 5497
Registriert: Do 20. Dez 2012, 19:58

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von neptun »

Sehr schöner Gedanke!!! :)

LG Neptun

Annett
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 14
Registriert: So 22. Mai 2016, 15:10
Diagnose: CU seit 2009
Wohnort: Sachsen

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Annett »

... Wie wahr!
Nur leider merkt man erst wenn die Gesundheit fehlt, wie toll es mit ihr war!

Liebe Grüße!
Annett

Benutzeravatar
Mondkalb
könnte auch hier einziehen
Beiträge: 464
Registriert: Fr 21. Dez 2012, 20:32
Diagnose: CU

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Mondkalb »

Guten Abend Neptun,

DANKE ;)

LG Mondkalb
“Wenn man nicht weiß, wo man hin will, kommt man meistens woanders raus!”

Vinda91
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 12
Registriert: Mo 16. Mai 2016, 22:56
Diagnose: CU

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Vinda91 »

Man muss irgendwie das Beste draus machen, aber das ist oft leichter gesagt als getan.

Kennt jemand dieses "Problem", dass jede Veränderung einem Angst einflößt und man sich darüber andauernd Gedanken macht bzw. jegliche konkrete Situationen ausmalt?
Ich finde derzeit keine eigene Wohnung und werde in eine WG ziehen, was ich zunächst gar nicht mal so schlecht finde, da ich natürlich weniger zahlen werde ;-) Natürlich freue ich mich über mein wunderschönes Zimmer in bester Lage aber nun mache ich mir dauernd Stress und hab Angst vor der Situation mit nur einer Toilette. "Was denken wohl meine Mitbewohner, wenn ich öfters auf Toilette muss? Was ist wenn ich mal wieder zur Darmspiegelung muss und dann abführen muss?" "Wie erkläre ich, dass ich mich bei vielen Dingen beim Essen einschränke?" So oder so ähnliche Gedanken kreisen seit Tagen durch meinen Kopf und ich weiß, dass ich mich für nichts schämen muss.
Ich denke, dass mir ein Zusammenleben mit anderen gut tun würde, damit ich mich nicht so wie die letzten Jahre zurückziehe und einigel und ich merke auch dass ich im letzten Jahr selbstbewusster geworden bin ;)

Aber kennt ihr es auch, dass man dann in einen Gedankenstrudel gerät und sich komischer als alle anderen fühlt?
Diese Gedanken und Sorgen verfolgen mich dann den ganzen Tag aber ich kriege es nicht hin mit meiner Familie und Freunden darüber zu reden, weil ich nicht glaube dass sie es nachvollziehen können bzw. sie solche Gedanken für übertrieben halten und sie mir raten mich nicht dauernd mit solchen Kleinigkeiten verrückt zu machen.

Diese Gedanken stressen mich auch im Hinblick auf meinen Job, den ich bald anfangen werde. Zwar kenne ich mein Team und alles dort schon, da ich meine Ausbildung dort gemacht habe aber dennoch macht es mir mehr und mehr Sorge, was wohl sein wird, wenn ich doch noch mal einen Schub kriege oder dass mir der Stress körperlich zusetzt.

Hat jemand eine gute Idee oder Methode, wie man solche Gedankenstrudel und Sorgen durchbricht? Ich kann dann nämlich nicht mehr schlafen. :(

Liebste Grüße

Vinda

angie0408
fühlt sich wohl hier
Beiträge: 68
Registriert: Do 10. Okt 2013, 21:14

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von angie0408 »

Hallo Vinda,
ich würde erst einmal abwarten und die Mitbewohner kennenlernen (es hörte sich so an, als wenn du sie noch nicht kennst). Wenn es sich dann so ergibt, würde ich ihnen von deiner Krankheit erzählen. Und wenn du mal abführen musst, würde ich bescheid sagen. Ich weiß ja nicht, ob deine Eltern noch in der Nähe wohnen, sonst könntest du ja auch den Tag dort verbringen... Aber wenn es im Augenblick noch nicht akut ist, warte erst einmal ab, wie es so läuft mit den neuen Leuten. Genauso auf der Arbeit. Bei mir weiß inzwischen dann doch fast jeder im Grobern, was ich habe. Je nachdem, wie privat ich mich mit den unterschiedlichen Mitarbeitern unterhalte, wissen sie mehr oder weniger. Aber du musst dich auch nicht bei jedem erklären. Am besten, abwarten und schauen, wie sich das entwickelt (als "echte" Mitarbeiterin wirst du sicherlich auch noch eine andere Beziehung zu den Kollegen bekommen, als als Azubi). Und wenn du dann Probleme hast oder dich krank fühlst, zum Arzt musst oder so, kommt man ja meist ins Gespräc , wie du dich fühlst oder ob duwieder fit bist, dann kann man ja ein bisschen was von seiner Erkrankung erzählen. Vielleicht hörst du dann ja auch, dass viele Menschen irgendwelche Krankheiten haben, auch wenn man es ihnen nicht gleich ansieht.
Also versuche, ganz rational daran zu gehen. Vielleicht läuft alles super und über alles andere kannst du dir Gedanken machen, wenn es soweit ist.
LG Angie (die auch nicht immer so rational ist, wie sie sein sollte und sich auch oft Gedanken über "ungelegte Eier" macht)

Per
ist öfter hier
Beiträge: 30
Registriert: Sa 2. Jan 2016, 22:46

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Per »

Hallo,
wie geht es Dir jetzt?

Ich denke, es gibt hier auch alles... Ich habe VIELLEICHT CU (momentan nennen wir es "Unspezifische Colitis"). Ich habe seit 20 Jahren Beschwerden und viele typische CU-Symptome, da aber bei einer ersten Koloskopie und Magenspiegelung damals nichts festgestellt wurde, Verdacht war wegen längerer Zeit in den Tropen auch auf Parasiten etc, aber nichts, haben sie mich schließlich mit "Reizdarm" nach Hause geschickt. Ich hatte eigentlich nie einen normal funktionierenden Darm, aber keine Diagnose, also "nichts". Hab das so hingenommen... Über Haut- und Hausärztin wurde dann letztes Jahr eine erneute Diagnosestellung angestoßen, diesmal klar Verdacht CU, Koloskopie entsprechend, alles sprach für CED, nur das Labor nicht. Ich bin zum Nachgespräch der Kolo gegangen und war sicher: CU. Und anders als Du war ich so froh, endlich eine Diagnose zu bekommen!
Anders als Du habe ich dann aber (wieder) keine eindeutige Ansage bekommen. Anzeichen für chronische Entzündung, aber nicht eindeutig genug. Und anders als Du habe ich darum erstmal geheult. Ich war völlig durch den Wind, weil ich dachte, jetzt werde ich wieder nach Hause geschickt, ohne dass ich "was habe".
Das stimmte nicht, ich werde wie bei einer CED behandelt, und die (noch) nicht Festlegung auf einen Namen schützt mich auch, z.B. könnte ich noch verbeamtet werden und muss jetzt gar nichts dazu sagen. Inzwicshen sehe ich, ich werde ernstgenommen, regelmäßig kontrolliert und behandelt. Ob es dann CU ist oder unspezifische Colitis ist mir inzwischen eher egal bzw. ich sehe die Vorteile der nicht-Diagnose bei mir. Aber "dem Kind einen Namen" geben zu dürfen kann auch hilfreich sein. Dass man nicht mehr "bisschen auf seine Ernährung achten" sollte, oder "weniger Stress könnte helfen" oder "mal Milch weggelassen?"... oder einfach "was MACHST Du eigentlich immer so lange auf dem Klo??!" Mit Diagnose geht auch das alles besser :-D Und entscheidend: THERAPIE. Das beruhigt mich sehr, dass ich endlich (nach 20 Jahren!) eine Behandlung und Kontrollen meines Zustandes bekomme.
Also... das Geheule kenne ich auch, aber eher aus Frust über die FEHLENDE Diagnose. In Kombination mit teils massiven Beschwerden fühlt man sich da manchmal wie ein Simulant.
Und: CU kann sehr milde Verläufe haben. Nicht vergessen, hier tauschen sich v.a. die aus, für die es eine größere Rolle im Leben spielt. Weil es neu ist, oder weil es sehr präsent ist. Meine Mutter hat eine CU (darum hatte ich auch keine Angst vor der Diagnose) und hatte im Prinzip 2 Schübe und kommt mit etwas Salofalk nun seit Jahrzehnten wunderbar klar. Eine andere Freundin ist seit 15 Jahren beschwerdefrei...
CED muss kein Weltuntergang sein. Und wenn es sich doch mal so anfühlt: Lass es raus... und hier findest Du sicher viele Leute, die all das mehr als gut verstehen.
Alles Gute!

Per
ist öfter hier
Beiträge: 30
Registriert: Sa 2. Jan 2016, 22:46

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von Per »

Huch, das war eine Antwort an mya.stones Beitrag vom Juni... - ich hatte die 2. Seite des Threads nicht gesehen! Sorry, passt jetzt nicht zu den letzten Antworten.

DerDancer
beginnt sich einzuleben
Beiträge: 16
Registriert: Do 8. Jun 2017, 15:11

Re: Belastbarkeit und Zukunftsangst !

Beitrag von DerDancer »

Hallo auch =)
ich bin 27 jahre alt, mit 19 diagnose bekommen...
Also ich persönlich hänge (seit8 Jahren) in den Seilen wegen solchen gedanken und auch bei der reha hat sich herauskristallisiert das Menschen die das schon 15 jahre haben es nicht akzeptieren wollen. Sie wollen funktionieren, was erleben, was schaffen. Ich denke es ist die Gesunde Natur des Menschen Neugierig zu sein und was erleben zu wollen und durch diesen Cut dreht man und wendet sich auf der stelle ohne erfolg.

Ich hoffe ich finde einen ausweg. in der reha sagten sie mir ich könnte gut zeichen, obwohl ich es erst in der Reha angefangen habe, die Therapeuten meinen ich könnte meine trauer und wut wunderbar zum ausdruck bringen. zuhause angekommen habe ich keinen stift mehr angefasst. ich liebe laute musik sie verdrängt die Probleme. Soziale Netzwerke und Computerspiele geben mir teilweise erfolgerlebnisse wonach ich in der Lage bin Termine, Formulare, Ziele abzuarbeiten. jedoch ist mir bewusst das es auch eine art von Zeitverschwendung ist (Videospiele) aber zu Karate, Boxen, Fitness, studium fehlt mir etwas die disziplin und willenskraft. ich hoffe es in zukunft aber in die richtung lenken zu können.

Liebe Grüße von meiner Seite

Antworten