Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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Ellie
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Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von Ellie »

Liebe Mitbetroffene!

Euer Tipp mit der Einnahme des Azathioprin bis kurz vor dem Schlafengehen zu warten , war ein Volltreffer. Vielen Dank nochmal!!!! Seither habe ich keine Übelkeit mehr und fühlte mich recht gut.
Jedenfalls bis zum nächsten grippalen Infekt. Jetzt der 2. in 3 Monaten, aber das ist wohl normal unter Aza. Nur das Joggen fiel mir sehr schwer und ich musste fast die Hälfte der Strecke gehen.
Nun weiß ich auch warum, denn mein Hausarzt gab mit heute die letzten Laborwerte:
GPT: +81; GOT:+39; GGT: +++445; ALk. Phpsph.: +120; CRP: +7,1 (War allerdings kurz nach der Erkältung)
Er wirkte nicht sonderlich begeistert und schlug vor das Aza nach Rücksprache mit dem Gastro zu ersetzen bzw. abzusetzen. Der Gastro ist leider im Urlaub und kommt erst wieder, wenn wir im Urlaub sind. Also muss ich wohl erst mal so weiter machen, auch wenn ich mich manchmal ganz schön schlapp fühle.
Habt ihr Erfahrungswerte oder gibt es Höchstgrenzen der Leberwerte? Welche Alternativen gibt es zu Azathioprin?

Ich wünsche euch gute Besserung

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neptun
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Re: Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von neptun »

Hallo Elli,

ich hatte Dir schon zu meiner Leberwerterhöhung geschrieben und meinem schlechten Befinden. Da hatte ich das Aza bereits abgesetzt, bevor mein Arzt anrief und sagte, ich solle aufhören.

Nun gab es bei mir keine zwei Meinungen, denn ich habe mich schlecht gefühlt und das wollte ich beenden. Da hätte der Arzt auch zögern können.

Du bist also gefragt, geht es Dir so schlecht, daß Du es nicht mehr hinnehmen willst, auch ziemliche Bedenken hast?
Ich hatte Dir geschrieben, schon manche Betroffene mit Oberbauchschmerzen waren so hart im Nehmen und vielleicht nicht informiert und landeten dann im Krankenhaus. Da ist es dann die öfter eintretende Bauchspeicheldrüsenentzündung mit Erhöhung der Lipase.

Da der Wirkungseintritt ohnehin sehr lange dauert, wäre eine Terminverschiebung durch einen Auslaßversuch bis zur Rücksprache mit Deinem Gastro vielleicht zu tolerieren. Aber das hängt wohl auch mit Deinem Befinden und der eigenen Einschätzung zusammen.

Körper reagieren nun mal unterschiedlich und es ist Deine Entscheidung.

LG Neptun

kattie
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Re: Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von kattie »

Hallo Neptun, welche Nebenwirkungen hattest Du denn unter AZA?

Meine Leberwerte sind leicht erhöht, aber der Arzt hielt das für nicht bedenklich und wollte es beobachten.

Seit ein paar Tagen sieht es bei mir unter Purinethol aber so aus:
Kräfteverfall, müde, erschöpft, teilweise Bauchschmerzen, allgemeines Unwohlsein. So wie ich jetzt drauf bin, schleppe ich mich morgen wohl nicht zur Arbeit.

Was mich absolut verwirrt: normalerweise sind das bei mir klare Anzeichen, dass der Schub wieder aktiv wird und ich das Kortison hochfahren müsste, aber mein Stuhl sieht ok aus! Keine erhöhte Frequenz, kein Schleim, kein Blut.

Irgendeine Idee?

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neptun
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Re: Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von neptun »

Hallo Kattie,

ähnlich Deiner Beschreibung ging es mir auch. Keine Kraft, Unwohlsein, müde und erschöpft. Ich hätte mich in die Ecke schmeißen können. Nachts auch Druck im oder unterm Brustkorb mit stechendem Schmerz, der bis in den Unterkiefer zog. Das wurde nach dem Absetzen aber alles schnell wieder besser. Mit Purinethol haben mein Arzt und ich es nicht noch versucht. Ich habe da so weiter gemacht wie vorher mit meinem chronisch aktiven Verlauf.

Nun waren mein Arzt und ich zum Glück auch gleicher Meinung, aber sonst wäre mir Aza bei den Nebenwirkungen auch egal gewesen. Ich hatte es ja auch so bei dem Befinden schon selbst abgesetzt.

LG Neptun

kattie
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Re: Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von kattie »

Hallo Neptun,

vielen Dank. Mhh, im Brustkorb habe ich keine Schmerzen. Sollte es das Purinethol sein, wundert es mich, dass das erst passiert, nachdem ich es schon Monate nehme, und zwar seit November 2015. Mittlerweile denke ich auch an einen Infekt. Mal schauen, wie es morgen aussieht. Es abzusetzten wäre ein schlag für mich, da ich ja praktisch alles durch habe und sonst nichts geholfen hat :(

Ellie
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Re: Aza und weiter erhöhte Leberwerte

Beitrag von Ellie »

Hallo Neptun und kattie!

Vielen Dank für eure Antworten. Tut mir leid , dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich war im Urlaub. Ich weiß das du (Neptun) mir bereits geraten hast, das Aza abzusetzen. Der Hausarzt hat mir ebenfalls dazu geraten. Das Problem bei mir ist wahrscheinlich, dass ich deine Selbstsicherheit noch nicht habe , mich über die Anordnung des Gastro-, ohne eine Rücksprache mit ihm , hinweg zu setzen. Diese wollten wir , mein HA und ich uns vor meinem Urlaub noch einholen, leider war der Gastro bis zu meiner Abreise ebenfalls im Urlaub, also habe ich die Medikation erst einmal beibehalten. Mir geht es körperlich recht gut. Ich konnte mich im Urlaub gut erholen und sogar mit leichtem Sport wieder anfangen. Das einzige was stört ist, dass ich weiterhin rezidivierende Unterbauchschmerzen rechts mit wechselnder Intensität habe (im Schlimmsten Fall nehme ich Novaminsulfon und Tramal Tropfen), so wie vor der Behandlung auch. Insbesondere Nachts , so dass ich schlecht einschlafen kann.
Ein befreundeter Arzt hat freundlicherweise einen bekannten Gastroenterologen aus Magdeburg kontaktiert , der mir mittels E-Mail dazu riet auf Humira umzusteigen. Ich sollte zur Beratung zu ihm fahren. Das würde ich auch machen, aber ich suche auf Dauer einen guten Gastro hier in Berlin, wo ich auch wohne, als Ansprechpartner. Mein jetziger ist wirklich sehr nett, aber kaum zu erreichen, da er Chefarzt in einem Krankenhaus ist. Meist ist seine Sekretärin am Telefon, die mir verspricht, dass er sich bei mir meldet. Natürlich passiert das aber eher selten. Dabei rufe ich wirklich nicht oft an.
Ich bin wirklich mittlerweile ziemlich verunsichert . Mein Hausarzt versucht mich zu unterstützen, stößt jedoch offensichtlich auch an seine Grenzen. Ich habe darum gebeten , dass er den Facharzt selbst anruft , um die Behandlung mit ihm zu besprechen. Vielleicht klappt es beim nächsten mal. Ich muss kommenden Dienstag wieder zur Blutentnahme und die Woche darauf zur Besprechung. Ich hoffe , dass sich meine Leberwerte bis dahin , unter den günstigen Bedingungen , wieder verbessert haben.
Vielleicht kennt jemand von euch einen guten Gastroenterologen in Berlin , zu dem ich wechseln könnte, falls das weiter so schleppend verläuft. Aber ich habe auch schon euren Beiträgen entnommen, dass die Arztsuche recht nervig und unbefriedigend sein kann. Ich denke ich bin relativ geduldig . Immerhin läuft das ganze jetzt schon seit eineinhalb Jahren. Ich weiß, dass die meisten schon 20 Jahre und mehr mit der Krankheit leben. Wahrscheinlich habe ich das auch schon viel länger und rückblickend fallen mir auch viele Beschwerden ein, die damit vereinbar sind. Aber im Moment nerven mich die täglichen Schmerzen. Ich habe gehofft, dass sie unter der Therapie besser werden würden.
Na ja, Kopf hoch und durch! Es könnte noch viel schlimmer sein. Immerhin geht es mir so gut, dass ich meinen Alltag gut hinbekomme.
Ich wünsche allen im Forum ein möglichst beschwerdefreies Pfingsten!
Liebe Grüße Ellie13

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