mir hat das zurückschauen geholfen. Seit ich vieles anders als am Beginn meiner Krankheit mache, habe ich (schon seit 1999) eine stabile Remission. Wenn ich einfach so weiter gelebt hätte wäre das vielleicht nicht der Fall.
Ich habe ganz viel an mir gearbeitet. Es war auch nicht immer leicht und es hat auch lange gedauert. Aber man kann sich verändern. Was man nicht kann ist: Man kann keine anderen verändern. Keine Freunde, keine Familie und keine Kollegen und auch keine Chef`s. Die muss man hinnehmen wie sie nun mal sind. Aber man kann sich soweit verändern, dass man mit dieser Gesellschaft zurecht kommt.
Ein Beispiel: Zum Ärgern gehören immer zwei, einer der ärgert und einer der sich ärgern lässt. Früher hat es mir was ausgemacht, dass andere über mich gelacht haben, heute lache ich am lautesten über mich selbst. Seit ich mir vorgenommen habe, mich nicht mehr von anderen aus der Ruhe bringen zu lassen, gelingt es mir auch. Einfach ein dickeres Fell wachsen lassen hat mir sehr viel geholfen.
Ein weiteres Beispiel: Ich bin schon überempfindlich auf die Welt gekommen und ich habe auch überempfindlich auf alles reagiert. Schon als Baby war ich Schreikind,

Ich bin zwar immer noch nicht ganz stressfrei, aber ich arbeite daran.

Manchmal mache ich etwas nicht, nur weil ich weiß, dass dies auch viel Stress bedeuten würde. Ich wäge das heute sorgfältig ab und ich bin dabei auch nicht unglücklich, das ich das jetzt nicht machen kann. Man kann sagen, ich habe mich mit mir und mit meinen Möglichkeiten arrangiert und das gefällt mir. Mein Selbstbewusstsein ist heute auf einem guten Level.
Fazit: Gerade durchs Zurückschauen habe ich doch die Möglichkeit etwas anders zu machen. Wenn ich meine Sensibilität/Ängstlichkeit/Stressanfälligkeit nicht kontinuierlich abgebaut hätte, weiß ich nicht wo ich mit meiner Krankheit heute stehen würde.
VG Eusebia