Wo fängt man an?

Psychologischen Aspekte im Zusammenhang mit CED.
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MVG
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Wo fängt man an?

Beitrag von MVG »

Hallo zusammen!

Ich habe mir seit letztem Jahr Gedanken gemacht, dass es für mich wichtig wäre eine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie zu beginnen, weil ich gemerkt habe, dass sich vor allem Stresssituationen negativ auf meinen Verlauf auswirken. Gerade dadurch, dass mein Referendariat als Lehrer nächstes Jahr beginnt ist mir ein wenig unwohl und ich möchte mich ein wenig absichern mit einer Therapie.

Im Internet habe ich mich dann auf die Suche gemacht und Therapeut*innen direkt angeschrieben. Wie man aber weiß, ist es sehr schwierig einen freien Platz zu bekommen (selbst für eine Kurzzeittherapie).

Bei einer Therapeutin hätte ich eventuell schneller einen Platz bekommen, wenn mein Hausarzt im Hausärzteprogramm meiner Krankenkasse gewesen wäre. Bei meiner Krankenkasse habe ich mich auch beraten lassen, aber ein Videokurs zu Work-Life-Balance reicht mir nicht. Ich brauch jemanden zum Reden.

Wie sind da eure Erfahrungen? Habt ihr Empfehlungen, wie man am besten einen Platz bekommt?
Ich will jetzt demnächst mal mit meinem Hausarzt darüber reden.

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Wo fängt man an?

Beitrag von neptun »

Hallo MVG,

willkommen im Forum.
Die DCCV hat ein Mitgliedsjurnal, den Bauchredner.
Die letzte Folge behandelte "Psychologische Aspekte bei CED".
Darin dies:
Heike Jäger, Melanie Schich
Mentale Probleme bei CED & PSC
Der Weg zum Psychotherapieplatz Seite 98


Hier aus der Hauptseite der DCCV:
Aktueller Bauchredner
Heft 147 | 4/2021 | Psychologische Aspekte bei CED & PSC

Heft 4/2021 ist Mitte Dezember 2021 erschienen
(Mitglieder der DCCV können die einzelnen Artikel im Bauchredner-Archiv abrufen)

[…] Auch wenn die Ursachen bislang nicht vollständig geklärt werden konnten, steht eines fest: CED & PSC sind keine psychosomatischen Erkrankungen! Eine wichtige Erkenntnis für alle Betroffenen, denn bei vielen hat sich dieser Irrglaube (vor allem die CED betreffend) lange gehalten – ja teilweise sogar unter Mediziner*innen. Die Folge war, dass Betroffene sich und ihre Erkrankung oft nicht ernstgenommen gefühlt haben. Nichtsdestotrotz spielt die Psyche, wie bei den meisten schwerwiegenderen und chronischen Erkrankungen, eine nicht unerhebliche Rolle. Die Diagnose einer CED oder PSC bringt erst mal viele Unsicherheiten und Zukunftsängste mit sich. Aufgrund der körperlichen Beeinträchtigungen fühlt man sich nicht so leistungsfähig und muss sich unter Umständen beruflich und privat stark einschränken. Stress, Ängste und Depressionen können die Folge sein. CED-Betroffene sind gegenüber der gesunden Bevölkerung überdurchschnittlich häufig davon betroffen. Aktuelle Zahlen belegen, dass mehr als 30 Prozent der Menschen mit CED von Angstsymptomen betroffen sind und 25 Prozent von einer depressiven Störung, bei aktiver Erkrankung liegen diese Zahlen nochmals höher (für Angstsymptome bei rund 58 Prozent und Depressionen bei rund 39 Prozent).

Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, bei der Behandlung und Alltagsbewältigung auch die Psyche der Betroffenen stärker in den Blick zu nehmen, was auch wir mit der vorliegenden Bauchredner-Ausgabe einmal mehr tun möchten. Der Schwerpunktteil bildet eine Mischung aus medizinischen Grundlagen und Erkenntnissen zum Zusammenhang von Psyche und körperlicher Erkrankung, praktischen Tipps (z. B. zur Entspannungspraxis) sowie aus Erfahrungsberichten von Betroffenen für Betroffene. Unter Recht und Politik schildern wir ausführlich, wie man am besten an einen geeigneten Psychotherapieplatz kommt. Aufgrund der hohen Nachfrage ist es aber teilweise gar nicht so leicht, zeitnah eine psychotherapeutische Betreuung zu erhalten – und der Andrang hat sich nicht zuletzt durch die Coronapandemie nochmals verstärkt. Eine Möglichkeit stellt hier das Kosten erstattungsverfahren für private Psychotherapeut*innen dar, welches wir ebenfalls ausführlich beleuchten. Wir wünschen Ihnen wie immer eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre und hoffen, dass Ihnen die Zusammenstellung gefällt und hilft. [...]

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Thomas Leyhe, Vorsitzender der DCCV e.V. (aus dem Vorwort)
Wenn Du Dich an die Geschäftsstelle wendest, vielleicht lassen sie Dir den Artikel zukommen.

LG Neptun

MVG
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Re: Wo fängt man an?

Beitrag von MVG »

Hallo Neptun!
Danke für deine Rückmeldung. Ich werde mir diese Bauchredner mal genauer anschauen :)

Curly Sue
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Registriert: Sa 19. Feb 2022, 18:02

Re: Wo fängt man an?

Beitrag von Curly Sue »

Hallo MVG,

vielleicht ist der Weg mit Körperarbeit eine Möglichkeit für dich.
Mir selbst hilft das. Ich finde und fand Körperarbeit so großartig, dass ich sogar eine Ausbildung gemacht habe. Du findest eigentlich in allen größeren deutschen Städten jemanden, der das praktiziert.
Vielleicht kurz ein Überblick:
Körperarbeit ist ein gemeinsamer Prozess, der ein Thema, wie z.B. die von dir beschriebenen Stresssituationen, im Dialog ergründet. Zusätzlich kombiniert der Körpertherapeut Berührungs- und Atemtechniken, die die Aufmerksamkeit für den Körper erhöhen. Die Arbeit mit dem Körper macht unterschiedliche Aspekte eines Themas mental und körperlich erfahrbar.
Dadurch habe ich einen ganz guten Weg gefunden, mit so einigen meiner Problemsituationen umzugehen und noch besser auf Signale meines Körpers zu hören.
Herzliche Grüße

Milalove
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Registriert: So 24. Mär 2019, 12:36

Re: Wo fängt man an?

Beitrag von Milalove »

Hallo MVG,

Dein Beitrag ist jetzt schon etwas her aber ich dachte ich antworte Dir trotzdem mal.

mir selbst hat Psychotherapie wahnsinnig geholfen um auch mit der Krankheit besser klar zu kommen und einfach einen Ansprechpartner zu haben wenn einem mal wieder alles zu viel wird und die Decke auf den Kopf fällt.

Das Problem mit den Plätzen ist auf jeden Fall weit bekannt ich kann Dir da verschieden Dinge empfehlen. Zum einen wirklich wie wild rumtelefonieren und Emails schreiben, ruhig mal 20 oder 30 Therapeutinnen anschreiben/anrufen und ich bin mir sicher da bekommst du mindestens eine Hand voll Erstgespräche. Oftmals kann es sein das du dann noch mal auf eine Warteliste gesetzt wirst aber zumindest ist dir dann ein Platz in den nächsten Monaten sicher. Ansonsten gibt es auch beispielsweise Psychoanalytische Institute die dich weitervermitteln und bei denen man einen Ansprechpartner bekommt bis man einen richtigen Therapieplatz gefunden hat. Falls du studierst gibt es da auch Vermittlungen oder bei einigen Arbeitgebern, gerade größere Firmen haben oft eine Psychosoziale Beratung die man in Anspruch nehmen kann, meist einfach telefonisch - eher als Übergangslösung.

Ich bin auf jeden Fall der Meinung das man von Therapie nur profitieren kann also gib nicht auf wenn es nicht direkt klappt, ich bin sicher du findest bald den/die richtige Therapeut/in für dich :)

LG
milalove

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