Erfahrungsbericht: Rinvoq / Upadacitinip

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Chipmunk
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Registriert: Mi 8. Feb 2023, 17:01

Erfahrungsbericht: Rinvoq / Upadacitinip

Beitrag von Chipmunk »

Hallo Zusammen,

ich habe das relativ neue Medikament Rinvoq (Upadacitinib) von 09/22 - 02/23 genommen und möchte kurz meine persönlichen Erfahrungen schildern. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant :)

Kurz zu mir:
Ich habe eine Pancolitis Ulcerosa seit 03/20. Mit nur kurzen Unterbrechungen folgte bislang ein schwerer Schub (zw. 25-50 Stuhlgänge/Tag) dem nächsten. Sowohl Cortison als auch alle getesteten Biologika zeigten keine Wirkung. Nach etwa 5-8 Monaten hörte der Schub immer wieder von alleine auf.

Nun zu Rinvoq:
Bei ca. 30 Stuhlgängen/Tag startete ich mit den vorgesehene 45mg Rinvoq/Tag. Bereits 4 Stunden nach Einnahme spürte ich eine gewisse „Beruhigung“ im Darm.
Nach 2 Tagen hatte sich die Stuhlfrequenz bereits auf ca. 15 reduziert.
In den darauffolgenden 2 Wochen kam es zu einer weiteren Reduzierung auf ca 6-8 Stuhlgänge/Tag.
Leider hielt dieser Abwärtstrend nicht an. Es kam immer wieder zu starken Schwankungen, auch Tage mit bis zu 10 blutigen Durchfällen kamen vor.

Trotzdem sollte ich nach 2 Monaten die Dosis auf 30mg/Tag reduzieren.
Ab da wurden die Schwankungen immer größer, wirklich gute Tage waren keine mehr dabei. Stuhlfrequenz zwischen 9-16 blutigen Durchfällen/Tag.
Eine Verbesserung stellte sich trotz weiterer Einnahme nicht mehr ein.

Nebenwirkungen:
Ich bekam innerhalb weniger Tage starke Akne am ganzen Körper. Die Haut war wirklich extrem entzündet, sodass sich an einer Stelle sogar eine Narbe gebildet hat. Da ich sonst nichtmal einen Pickel im Gesicht habe, empfand ich das als extrem störend.
Mit der Reduktion auf 30mg verschwanden die Hautprobleme langsam wieder.
Des Weiteren stellte sich nach etwa 1,5 Monaten Einnahme ein leichter Reizhusten ein, der auch bis jetzt nicht mehr weggegangen ist. Auch die Nase ist immer wieder verstopft. Da ich solche Probleme sonst nicht habe vermute ich auch hier das Rinvoq.

Von schweren Nebenwirkungen bin ich zum Glück verschont geblieben. Die Akne war für mich persönlich zwar extrem schlimm u belastend, aber das ist natürlich sehr subjektiv.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich froh bin, auch einen JAK-Inhibitor eine Chance gegeben zu haben. Ich war extrem skeptisch am Anfang. Das Nebenwirkungsprofil ist wirklich nicht ohne und eine dauerhafte Einnahme wäre für mich daher ohnehin nicht in Frage gekommen.
Aber kurzfristig habe ich eine Eindämmung meiner Beschwerden auf ein erträglicheres Maß erreichen können und damit bin ich zufrieden.

Liebe Grüße,

Chipmunk

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