Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Kaktusblüte
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Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo in die Runde,

ich habe seit August 2021 meine CU-Diagnose. Begonnen habe ich mit Claversal Tabletten. Nach einigen Monaten bin ich auf Mezavant umgestiegen.
Seit meinem zweiten Schub im Januar 2022 begleitet mich eine chronische Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche. Meine Ärztin geht von einer chronischen Fatigue als Begleiterscheinung meiner CU aus.
Neulich habe ich aus einem ganz anderen Grund nochmal den Mezavant-Beipackzettel studiert. Und dabei bin ich über Folgendes gestolpert:
Unter "Häufige Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 10 Patienten auftraten" steht da auch: Kraftlosigkeit, Erschöpfung (extremes Müdigkeitsgefühl).
Jetzt frage ich mich, ob meine Erschöpfung und Kraftlosigkeit am Ende Nebenwirkungen des Mezavants sind?
Ich habe im Internet geschaut: Beim Beipackzettel von den Claversal Tabletten taucht das als Nebenwirkung nicht auf. Also ist es keine grundsätzlich mögliche Nebenwirkung vom Mesalazin sondern von den Zusatzstoffen vom Mezavant :?:
Meine Frage: Hat jemand Erfahrungen mit solchen Nebenwirkungen beim Mezavant? Oder weiß da irgendwas?

Viele Grüße
Kaktusblüte

Catze
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Re: Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Beitrag von Catze »

Hi Kaktusblüte,
Ich würde sagen, es muss nicht sein, kann sein.
Im besten Fall kommt es durch die Zusätze, dann kann sich ein Wechsel des Herstellers sicher lohnen. Da würde ich an Deiner Stelle etwas Überzeugungsarbeit gegenüber Deiner Ärztin leisten.
Ich wollte z.B. kein Claversal, da ekelhaft süße Zusätze, Pentasa Granulat ist da neutraler.
Bei hoher Mesalazin Dosis ca. 4g hatte ich immer wieder das Gefühl von Kreislaufschwäche/ Überforderung mit vermehrtem Schweiß, auch Erschöpfung. Ohne geht es mir von den Beschwerden her besser, wobei immer noch Müdigkeit aufkommt, eher aber im Schub, nicht in Remission. Zumindest nicht im Ausmaß einer Fatigue.

Natürlich kann es auch andere Ursachen haben, deine Erschöpfung. Das kriegst Du nur durch Beobachten, Austesten raus. Eventuell auch mal bis zu wenigen Tagen Mesalazin weglassen, ob sich Dein Befinden verändert.

Hoffe ich konnte etwas weiterhelfen :)

Catze
Dauergast
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Re: Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Beitrag von Catze »

Ist denn dein Schub weg?
Falls ja, wäre meine Erfahrung, dass Du fitter werden solltest, da ja die Entzündung weg ist.
Oder es liegt an sich an anderen Verdauungsproblemen. Die machen mir zB auch Erschöpfung. Stimmt da alles, dann bin ich fit.

Catze
Dauergast
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Re: Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Beitrag von Catze »

Achso und Mesalazin vertrage ich rektal besser, da es lokal wirkt und nicht den ganzen Körper belastet.
Nehmr hier Salofalk Klysmen.

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Kaktusblüte
Dauergast
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Re: Erschöpfung/Müdigkeit als Nebenwirkung von Mezavant?

Beitrag von Kaktusblüte »

Hallo Catze,

herzlichen Dank für Deine Antworten!
Deine Einschätzung "es muss nicht sein, kann sein" sehe ich ähnlich. Mir ist klar, dass Erschöpfung etc. immer viele mögliche Ursachen haben kann. Ich war hauptsächlich neugierig, ob es hier im Forum Leute gibt, die in der Hinsicht Erfahrungen mit Mezavant gemacht haben, weil es explizit als mögliche Nebenwirkung angegeben wird.
Vielleicht wechsle ich für eine Zeit zurück auf die Claversal Tabletten und schaue, was passiert. Ich wusste nicht dass es Claversal auch als Granulat gibt? Weil Du von ekelhaft süßen Zusätzen schreibst? Aber ich komme sowieso mit den Tabletten besser klar. Im Granulat ist meist irgendein Süßstoff, was auf Dauer mit meiner Fructose-Sorbit-Unverträglichkeit heikel ist.
Rektal nehme ich Mesalazin sowieso parallel. Aber bei Pancolitis muss es auch oral sein.
Ich bin seit Anfang Oktober in Remission. Die Erschöpfung und Co beIeiten mich seit meinem vorletzten Schub (Januar-März 2022). In beiden Schüben war es mit der Erschöpfung extrem. Danach wurde es in Mini-Schritten etwas. Aber eine Grunderschöpfung bleibt, Ich bin seit Januar 2022 viel, viel schneller erschöpft und kraftloser als ich davor, früher war.
Aus der Beratungstelle von der DCCV und von einer Ärztin vom UKE weiß ich, dass es chronische Fatigue häufiger bei CED gibt und dass es immer auch Patient*innen gibt, bei denen die Fatigue da ist, auch wenn die Entzündung im Griff ist. Von daher finde ich die Vermutung meiner Ärztin nicht abwegig.
Aber ich will weiter schaue, dass ich andere mögliche Faktoren ausschließen kann.

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