Hallo zusammen, ich bin noch neu hier und in der Diagnostikphase.
Wegen starken Bauchkrämpfen mit Fieber, wässrigen Durchfällen und Nachweis von Blut im Stuhl wurde bei mir eine Koloskopie durchgeführt. Bis zum Koloskopietermin hat es dann ein paar Wochen gedauert, dann waren die Symptome schon deutlich besser, dennoch wurde festgestellt, dass das terminale Illeum entzündet ist. Mein Arzt hat auf dem Befundbericht die Crohn-Diagnose gestellt, sagt aber gleichzeitig, dass die Entzündung auch von gelegentlicher Ibuprofen-Einnahme verursacht sein könnte und es doch kein Crohn ist und wir abwarten sollten.
Die Beschwerden sind zwar besser, die Bauchschmerzen halten aber an. Mir passt es nicht so ganz, dass nicht behandelt wird.
Kann das Illeum von alleine ohne Behandlung abheilen und ist es möglich, dass die Entzündung ausschließlich von Ibu verursacht wurde und es gar kein Crohn ist?
Kann ich selbst etwas tun, um das Ausheilen der Entzündung zu beschleunigen?
Ich freue mich sehr über Meinungen und Erfahrungen.
Gruß, Cece
Terminales Illeum entzündet - Crohn?
Re: Terminales Illeum entzündet - Crohn?
Hallo Cece,
willkommen im Forum.
NSAR sind bei uns verpönt, sollten strikt gemieden werden, weil sie einen Schub der CED auslösen können. Nicht die CED selbst.
Darüber hinaus können sie bei Einnahme selbst auch zur NSAR-induzierten Colitis führen. Dazu sollte es aber nicht nur eine gelegentliche Einnahme sein.
Ob nun direkte oder indirekte Wirkung, das kann niemand sagen, weil es bei Dir vorher keine diagnostizierte CED gab.
Aber das Befallsmuster und die Histologie sollten eigentlich Aufschluß geben für einen CED-erfahrenen Gastro.
Das Wesen der CED sind chronisch rezidivierende Entzündungen. Die CED sind also geprägt durch den Wechsel von Entzündung zu Remission zu Rezidiv. Das kann auch ohne Medikamente passieren.
Muß aber nicht, und da sich das Krankheitsbild verschlechtern kann, so wird in der Regel der Körper medikamentös für einige Zeit unterstützt.
Eine Entzündung kann abklingen, aber die CED kann nicht abheilen. Die Veranlagung hat man sein Leben lang. Man kennt nur nicht seinen Verlauf.
Du hattest Fieber, wässrige Durchfälle, Bauchschmerzen.
Das sind schon Symptome einer starken Entzündung.
Wenn im terminalen Ileum eine gewisse Länge des Dünndarmes entzündet ist, dann kann temporär die Gallensäure nicht mehr resorbiert werden und die gelangt in den Dickdarm, der darauf mit chologenen Durchfällen reagiert. Die brennen meist am After, weil sie aggressiv sind. Auf Dauer würde sich auch ein Vitamin B12-Mangel einstellen, weil dies ebenfalls in diesem Bereich des Darmes resorbiert wird.
Ich würde erst mal von einem mc ausgehen.
Als Akutbehandlung wäre das spezielle Cortison Budesonid (Präparate Budenofalk, Entocort) geeignet. Es wirkt vor Ort, also topisch, durch spezielle Ummantelung und damit Freisetzung. Trotz der nicht vorhandenen systemischen Wirkung kann es bei längerer Einnahme zu den bekannten Nebenwirkungen von Cortison kommen, wenn man dafür eine Prädisposition hat.
Wirkt Budesonid nicht ausreichend, so wäre Cortison systemisch (Prednisolon) die nächste Stufe der Akutbehandlung. Nach Leitlinie für eine Induktionstherapie mit einer Anfangsdosis von 1mg je kg Körpergewicht. Ausschleichen dann nach Schema über ca. 3 1/2 Monate.
Als Dauerbehandlung der ersten Stufe wäre in diesem Bereich Pentasa (Mesalazin) geeignet, weil sich die magensaftresistente Ummantelung frühzeitig im Dünndarm auflöst. Nach Leitlinie sollte bei Entzündung min. 3g/d genommen werden.
LG Neptun
willkommen im Forum.
NSAR sind bei uns verpönt, sollten strikt gemieden werden, weil sie einen Schub der CED auslösen können. Nicht die CED selbst.
Darüber hinaus können sie bei Einnahme selbst auch zur NSAR-induzierten Colitis führen. Dazu sollte es aber nicht nur eine gelegentliche Einnahme sein.
Ob nun direkte oder indirekte Wirkung, das kann niemand sagen, weil es bei Dir vorher keine diagnostizierte CED gab.
Aber das Befallsmuster und die Histologie sollten eigentlich Aufschluß geben für einen CED-erfahrenen Gastro.
Das Wesen der CED sind chronisch rezidivierende Entzündungen. Die CED sind also geprägt durch den Wechsel von Entzündung zu Remission zu Rezidiv. Das kann auch ohne Medikamente passieren.
Muß aber nicht, und da sich das Krankheitsbild verschlechtern kann, so wird in der Regel der Körper medikamentös für einige Zeit unterstützt.
Eine Entzündung kann abklingen, aber die CED kann nicht abheilen. Die Veranlagung hat man sein Leben lang. Man kennt nur nicht seinen Verlauf.
Du hattest Fieber, wässrige Durchfälle, Bauchschmerzen.
Das sind schon Symptome einer starken Entzündung.
Wenn im terminalen Ileum eine gewisse Länge des Dünndarmes entzündet ist, dann kann temporär die Gallensäure nicht mehr resorbiert werden und die gelangt in den Dickdarm, der darauf mit chologenen Durchfällen reagiert. Die brennen meist am After, weil sie aggressiv sind. Auf Dauer würde sich auch ein Vitamin B12-Mangel einstellen, weil dies ebenfalls in diesem Bereich des Darmes resorbiert wird.
Ich würde erst mal von einem mc ausgehen.
Als Akutbehandlung wäre das spezielle Cortison Budesonid (Präparate Budenofalk, Entocort) geeignet. Es wirkt vor Ort, also topisch, durch spezielle Ummantelung und damit Freisetzung. Trotz der nicht vorhandenen systemischen Wirkung kann es bei längerer Einnahme zu den bekannten Nebenwirkungen von Cortison kommen, wenn man dafür eine Prädisposition hat.
Wirkt Budesonid nicht ausreichend, so wäre Cortison systemisch (Prednisolon) die nächste Stufe der Akutbehandlung. Nach Leitlinie für eine Induktionstherapie mit einer Anfangsdosis von 1mg je kg Körpergewicht. Ausschleichen dann nach Schema über ca. 3 1/2 Monate.
Als Dauerbehandlung der ersten Stufe wäre in diesem Bereich Pentasa (Mesalazin) geeignet, weil sich die magensaftresistente Ummantelung frühzeitig im Dünndarm auflöst. Nach Leitlinie sollte bei Entzündung min. 3g/d genommen werden.
LG Neptun
Re: Terminales Illeum entzündet - Crohn?
Hallo Neptun,
vielen Dank dir für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr weiter.
Im Blutbild wurde nun wie von dir vorhergesagt ein B12 Mangel festgestellt.
Ich werde das Vorgehen nochmal mit dem Arzt besprechen.
Lieben Gruß,
Cece
vielen Dank dir für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr weiter.
Im Blutbild wurde nun wie von dir vorhergesagt ein B12 Mangel festgestellt.
Ich werde das Vorgehen nochmal mit dem Arzt besprechen.
Lieben Gruß,
Cece