Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
Griffin09
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Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von Griffin09 »

Hallo zusammen,

Ich suche dringend einen erfahrenen Crohn-Chirurgen, der Laparoskopie -erfahren ist und Stenosen / Verwachsungen im Dünndarm auch aus Überzeugung minimal invasiv operiert.
Ich hatte bereits einen Thread veröffentlicht zu meiner aktuellen Situation (hier zu finden: https://forum.dccv.de/viewtopic.php?f=3&t=9089

Kurz zusammengefasst möchte der Chirurg hier im Krankenhaus Tübingen kompromisslos eine Laparotomie (Bauchschnitt) durchführen und schauen was er vor findet, mit einer Entfernung des Dünndarms bis zu 50cm (aktuell werden 1 kurzstreckige Stenose vermutet von wenigen cm Länge, an der Stelle der vorherigen OP. Dazu gibt es einen Darmknick, der nun bei einem Dilatations Versuch festgestellt wurde, ca 20 cm oberhalb vom terminalen Ileum, (verursacht evtl durch Verwachsungen im Bauchraum). Zuvor hatte man hier ebenfalls eine Stenose vermutet.
Ich hatte schon bei einigen Untersuchungen und Entscheidungen hier in der Klinik ein ungutes Bauchgefühl. Genauso fühlt es sich nun sehr falsch an, den Bauch erneut komplett aufzuschneiden, wenn es am Ende 2 kleinere Probleme waren, die auch gut laparoskopisch hätten behoben werden können.

Ich hatte bereits eine OP mit Verlust von 90cm neoterminalem Ileums.

Brauche dringend Empfehlungen über erfahrene Chirurgen in Baden-Württemberg evtl. Auch in Bayern, die erstmals laparoskopisch an die Sache ran gehen, sich den Auswirkungen einer weiteren Dünndarmresektion und Öffnen der Bauchdecke bewusst sind und auch nicht während einer aktiven Entzündung operieren wollen.

Leider läuft mir die Zeit weg, da ich schon seit 5 Tagen überhaupt nichts mehr esse aus Sorge vor einem Verschluss. (Der Bauch ist immer voll / dick, auch komplett nüchtern)

Vielleicht hat jemand von euch bereits Erfahrung mit einer laparoskopisch Dünndarmresektion und kann mir berichten.

Danke.

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neptun
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von neptun »

Hast Du denn schon mal telefonisch Kontakt zu den Kliniken und Professoren aufgenommen, die ich Dir schon als Links übermittelt hatte?

LG Neptun

Sonnenblume123
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von Sonnenblume123 »

Hallo Griffin09,

vielleicht wäre die Chirurgensprechstunde vom DCCV auch was für dich? So wie es es sehe ist die nächste Möglichkeit am 24.01.22.
Das Angebot ist nur für Mitglieder, ich weiß nicht ob hier im Forum auch Nicht-Mitglieder unterwegs sind. https://www.dccv.de/betroffene-angehoer ... echstunde/

Ich drücke dir die Daumen, dass du jemanden findest und alles zu deiner Zufriedenheit verläuft.

Liebe Grüße
Sonnenblume

Griffin09
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von Griffin09 »

Ganz herzlichen Dank für eure Hilfe 🙏🏻
Wir haben nun Mannheim kontaktiert. Dr. Kienle war selbst nicht da, aber ein anderer Chirurg, der uns Hoffnung gemacht hat und meinte, sie würden es voraussichtlich zuerst laparoskopisch versuchen zu operieren. Ich warte nun noch das Gespräch mit dem Chirurgen hier ab, heute oder Montag, er hat aber gestern schon über den Internisten verkünden lassen, dass die OP hier nur offen stattfinden wird, obwohl sich die Sachlage geändert hat und bisher weiter ohne plausiblen Grund. (Aussage war "wir müssen eh einen Schnitt machen, und schauen uns den ganzen Darm an, das lohnt sich nicht laparoskopisch" und die Gefahr von Verwachsungen wäre größer...) was ich für sehr fragwürdig halte.

cstamm
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von cstamm »

also kleine anmerkung dazu,so schlecht ist der vorschlag aus tübingen nicht.die intraoperativen möglichkeiten und die sicht sind bei der offenen operation(lapratomie) wesentlich besser.verwachsungen gibt es auch im falle einer lapraskopischen operation.klar kosmetisch ist es natürlich ein unterschied.da du offensichtlich voroperiert bist kann ich dich nur vor einem lapraskopischen eingriff warnen.es ist eine alte und bekannte regel in der bauchchirugie,das vor operationen eigentlich ein lapraskopisches vorgehen ausschließen,trotz modernster technik und routine des operateurs.

gut gemeinter rat, du möchtest bestimmt nicht zwei operationen kurz hintereinander,weil die erste op nicht zielführend war.tatsächlich ist es so,das verwachsungen vorher gegangener eingriffe das lapraskopische vorgehen massiv erschweren und gute sichtverhältnisse für den chirugen behindern.ja,und das trotz hightech,hd kamera,2d,3d etc........

natürlich ist prof.dr.kienle selber ein sehr sehr guter routinierter chirug was die lapraskopie angeht,aber anatomische gegebenheiten kann auch er nicht verändern.würde mir an deiner stelle dazu nocheinmal eine meinung von hier bekannten ced chirugen einholen.

z.b. : prof.dr.med.a.kroesen, kh köln-porz, ja das ist nrw,aber in solch einem falle wäre mir persönlich bei solch einer entscheidung kein weg zu weit.

gute besserung

LG

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neptun
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von neptun »

@cstamm

Dann auch von mir noch eine kleine Bemerkung.
Die versuchte Dilatation ergab anscheinend im Darm eine andere Situation. Es war gar keine Stenose sondern eine Verwachsung mit Knick.
Und die offene OP geht mit der Vorhersage einher, es gäbe einen Verlust von 50 cm bis 70 cm Darmlänge.
Dies bei zwei vermuteten kurzen Stenosen.
Kein Wort zur Strikturoplastik.
KeinWort zu der schon vorhandenen Resektion von anscheinend 90 cm Dünndarmschleimhaut.

Das Problem scheint mir also vielschichtiger, unabhängig von der Laparoskopie.

LG Neptun

FrauHolle
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von FrauHolle »

…dann auch noch eine Bemerkung von mir:

Die Top-Spezialisten werden schon die richtige Entscheidung treffen und sich unter der OP ggfs. umorientieren und doch offen operieren.
Die wirklich erforderlichen Maßnahmen wird man sowieso erst sehen, wenn man Sicht auf das betroffene OP-Gebiet hat….egal ob offen oder geschlossen. Natürlich muss der Verfahrenswechsel vorher angesprochen werden.
Irgendwann gilt es jedoch einfach zu vertrauen, aber natürlich weiterhin Fragen zu stellen.

Auch ein Prof. Kroesen kann nicht zaubern, lässt ggfs. seine Oberärzte operieren und hat eine extrem volle Station mit äußerst engen Dreibettzimmern zu betreuen.
Ich halte es nicht für sinnvoll jetzt noch den einen oder anderen Spezialisten auf einen extra-Thron zu setzen, das hilft niemandem weiter.
Ich halte auch nichts davon, wenn wir hier über OP-Verfahren zu diskutieren. Wir kennen weder die genaue Befundlage noch Griffins persönliche Umstände im Einzelnen, noch die aktuelle Spezialisten-Sicht auf mögliche OP-Verfahren.

Griffin09 hat sich einen Chirurgen ausgesucht und geht jetzt diesen Weg. Ich denke, es geht jetzt auch darum einfach mit Vertrauen nach vorne zu sehen.

VG von Frau Holle

cstamm
Dauergast
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von cstamm »

@neptun: vollkommen richtig,was du schreibst, ein etwas unklarer befund um es vorsichtig auszudrücken.was tübingen betrifft meinte ich auch mit "gut"ausschließlich das empfohlene op verfahren(offen),nach den beschreibungen des fragestellers scheint man in tübingen mit ced wenig erfahrung zu haben.die dort erhobenen befunde empfinde ich als etwas wackelig,die empfohlenen chirugischen massnahmen im bauch selber ebenfalls.sollten die erhobenen befunde tatsächlich so sein,ist das offene vorgehen als solches nicht unbedingt verkehrt.

@frau holle: zu diesem thema(lapratomie/lapraskopie) gibt es öffentliche youtube videos, welche bei diversen dccv patienten seminaren aufgezeichnet worden sind.dort wird von den ced profi chirugen immer wieder warnend und deutlich auf diese problematik hingewiesen.darüber hinaus verlängert das intraoperative konvertieren zu einer lapratomie die op dauer,und bedeutet somit eine größere belastung für den patienten.und es wurde von mir kein anderer chirug auf den thron gehoben,die empfehlung lautete: "z.B.".und bedauerlicherweise hat einer der profis aus dem süden, prof.dr.med.e.jehle in der vergangenen woche dem dccv mitgeteilt,das er entgegen seiner ursprünglichen planungen zukünftig nicht mehr aktiv als arzt und chirug tätig sein wird.
ansonsten hätte ich ihn für eine zweitmeinung im süden deutschlands vorgeschlagen.

FrauHolle
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von FrauHolle »

Hallo cstamm,
cstamm schreibt:
darüber hinaus verlängert das intraoperative konvertieren zu einer lapratomie die op dauer
Das war mir so nicht klar, das ist natürlich ein Argument für eine offene Op…allerdings habe ich selbst andere Erfahrungen mit den Entscheidungen der Top-Chirurgen gemacht.

Ich bedaure auch, dass Prof. Jehle aufgehört hat. Letztlich werden jedoch die genannten Chirurgen alle in eine Reihe gestellt.
Eine Zweitmeinung wird mit € 12,50 vergütet. Willst du erst Kienle beanspruchen und dir dann bei Kroesen eine Zweitmeinung einholen? Das scheint mir unangemessen zu sein.

Ich gehe davon aus, dass Griffin im Uniklinikum ist, dort gibt es eine CED-Spezialisierung. Darum habe ich sein Ansinnen, den Gesprächstermin noch wahrzunehmen und sich parallel zu Mannheim Kontakt aufzunehmen als Zweitmeinung verstanden.
Prof. Kienle ist einer der Top-Chirurgen…insofern eine gute Wahl von Griffin09.

Griffin, du hast schon eine lange Aufenthaltszeit in Tübingen hinter dir, und Unikliniken sind manchmal auch sehr schwerfällig. Es ist sicher gut, nochmal ein klärendes Gespräch zu führen. Wenn du jedoch kein Vertrauen gewinnst hast du die Wahl zu gehen.

FrauHolle
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Re: Chirurg für Laparoskopie Dünndarm gesucht (MC)

Beitrag von FrauHolle »

Guten Morgen Griffin,

noch eine Bemerkung, nachdem ich noch einmal über meine eigenen OP-Ergebnisse nachgedacht habe:

Die endoskopischen OP-Verfahren werden aufgrund ihrer guten kosmetischen Ergebnisse maximal in den Himmel gelobt. Auf eine große Narbe hat niemand Lust, zumal sich die Narben ggfs. mit dem Alter oder durch Gewichtszunahme auch sehr verändern können. Auch eine Narbe im Bereich einer möglicherweise erforderlichen Stomaanlage ist ungünstig.

Man darf aber nicht vergessen, dass mit den laparaskopischen Operationen zwar nur kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht werden, dann aber von mehreren Seiten halbwegs im Blindflug Geräte durch den Bauch geschoben werden, und Luft hineingeblasen wird, um die Sicht zu verbessern. Die dadurch entstehenden Läsionen haben vermutlich zumindest bei größeren Operationen auch große Nachteile. Wenn ein unklarer Befund vorliegt, noch mehr….falls dieser sich dann kompliziert entwickeln sollte.

Ein guter Chirurg ist auch ein „virtuoser Handwerker“. Wenn bei einer offenen Operation die Gewebeschichten und auch die Faszien sauber wieder verschlossen werden, können die Verletzungen je nach Ausgangslage ggfs. geringer sein. Eine feine Naht auf der Bauchdecke als Abschluss kann dann auch kosmetisch ein gutes Ergebnis bringen.
Das Wichtigste ist, dass die Ursache für Deine Beschwerden klar erkannt wird und optimal behoben wird.

VG von Frau Holle

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