Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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anyone12
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Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Beitrag von anyone12 »

Guten Morgen :)

ich würde gerne über eure Erfahrungen hören, die auch von Blutungen bei MC betroffen sind.

Die Blutungen sind bei mir eigentlich das einzige Symptom der Erkrankung. Daher hat es auch lange geduert bis bei mir die Diagnose MC festgestellt wurde. Daraufhin nehme ich nun Salofalk 3 mg täglich. Erst wurde es dadurchbesser. Allerdings habe ich dann den GI wechseln müssen, der dann wieder glaubte die Diagnose MC in Frage zustellen und mir mein Medikament nicht mehr verordnet hat. Dann kehrten die Blutungen zurück und sind manchmal über Wochen da und teilweise auch ziemlich stark. Mein GI meinte allerdings, dass er mich erstmal nicht auf ein anderes Medikament umstellen möchte, da ich sonst keine Beschwerden habe.
Allerdings ist es schon beunruhigend immer zu sehen, dass da (so viel) Blut ist. Und irgendwie beunruhigt es mich, da so eine Blutung durch eine Entzündung ja auch nicht grade auf die leichte Schulter genommen werden sote. Daher wollte ich mal fragen ob es hier andere mit einer ähnlichen atypischen Symptomatik gibt und wie ihr damit umgeht?

Grüße

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neptun
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Re: Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Beitrag von neptun »

Hallo anyone,

wurde denn vom neuen Arzt wenigstens eine kleine Rektoskopie gemacht?
Da kann man leicht ermitteln, ob Entzündung die Ursache ist, oder ob es eine andere Ursache für die Blutung gibt. Zum Beispiel Hämorrhoiden.
Außerdem, wie kann der Arzt ansonsten die Diagnose eines anderen Arztes in Frage stellen, wenn er sich nicht selbst wenigstens ein Bild von Dir macht, dazu natürlich auch die bisherigen Unterlagen einsieht?

LG Neptun

anyone12
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Re: Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Beitrag von anyone12 »

Guten Morgen Neptun,

danke für deine Antwort. Bei der Diagnose MC wurde bei mir eine Spiegelung gemacht, wo auch Entzündung als Ursache der Blutungen festgestellt wurden. Als ich den Arzt wechselte hatte dieser die Behandlung abgesetzt, da ich ja keinerlei Symptome mehr hatte. Als die Blutungen zurück kehrten durfte ich (etwa vor genau einem Jahr) erneut eine Spiegelung machen, wo er dann auf das gleiche Ergebnis kam wie mein vorheriger Arzt (Entzündung der Darmwand als Ursache für die Blutungen). Allerdings kehren diese Blutungen, auch nachdem ich jetzt wieder Salofalk nehme, immer wieder und sind teilweise auch recht stark. Mein Arzt sah bisher aber darin kein Grund die Therapie zu ändern. Mich verunsichern diese Blutungen allerdings, da ich sie nicht einfach so hinnehmen oder ignorieren kann.

Liebe Grüße

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neptun
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Re: Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Beitrag von neptun »

Hallo anyone,

in der Leitlinie mc steht, man kann Mesalazin bei mc einsetzen, auch wenn die Studienlage dazu nicht eindeutig ist.
Mit dem Salofalk hattest Du schon Erfolg.
So sollte jetzt auch Mesalazin rektal zum Einsatz kommen. Je nach Höhe der Entzündung nimmt man Zäpfchen, Schaum oder Klysma zur Nacht. Der Wirkstoff soll möglichst lange auf der entzündeten Darmschleimhaut liegen.

Bringt dies noch nicht den Durchbruch, man kann die rektale Behandlung mit einem cortisonhaltigen Schaum am Vormittag ergänzen, wenn man min. eine halbe Stunde nicht auf die Toilette muß.

Das wären die Schritte, bevor man zu einem Immunsuppressivum oder Biological wechselt.

Überzeuge Deinen Arzt davon.

Gutes Gelingen und LG Neptun

Regenschirm
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Re: Krankheitsverlauf MC mit Blutungen

Beitrag von Regenschirm »

Hallo anyone,
ich kenne auch blutige Stühle bei MC. Bei mir ist allerdings trotzdem fast ausschließlich das Colon betroffen. Nun habe ich es nicht mehr, nach der ganzen Tippeltappeltour der Medikamente mit teilweise Nebenwirkungen, und/oder Unwirksamkeit, Wirkverlust nach 2 Jahren folgte 2019 die Ektomie. Vielleicht kannst Du ja versuchen, über Ernährung Dein Mikrobiom günstig zu beeinflussen, bevor die Chemiekeule Dein ständiger Begleiter ist. Leider erst sehr spät habe ich von resistenten Stärken (z.B. in grünen Bananen und gekochten, abgekühlten Kartoffeln) erfahren, die wohl ein günstiges Milieu für die physiologischen Mikroben im Dickdarm bilden. Habe damit und mit lebendigem Kefir zeitweise tatsächlich meine Stuhlkonsistenz erheblich verbessern können. Kann Dir nur empfehlen, Dich dazu mal zu belesen. Pathologisch wirken meiner Erfahrung nach Industriezucker und Auszugsmehle. Die wegzulassen machte Ballaststoffreiches auch bekömmlich. Gerade, wenn bei Dir noch die Strukturen gut erhalten sind , ist es ja vielleicht einen Versuch wert.
LG Regenschirm

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