Zu mir: Hab Endometriose und hatte die Monate zuvor immer ein starkes Druckgefühl/Fremdkörpergefühl, wenn ich mich auf den Hintern gesetzt habe. Sofort lag natürlich der Verdacht nahe, dass es was gastroenterologisches ist.
Hatte über 5 Proktoskopien, 3 MRTs. Man hat nichts gesehen.
Verdachtsdiagnose als DD beim Befund war kutane Fistel, leicht infiltrative Veränderung laut MRT, aber kein Abszess. Da ich ja Endometriose habe, hab ich die Schmerzen auf die O.P geschoben und davor auf die Endo. Es hieß immer: Vielleicht haben sie ja was nicht weg bekommen.
Verwundert wurde ich, als Schleim aus dem Po kam, der gelb/grün war.
Nun wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich ein Antibiotikum nahm. Weil ich eh eine Blasenentzündung hatte, nahm ich das ein und (oh Wunder) der Schleim und das Stuhl schmieren gingen weg.
Kurz darauf spürte ich erstmals ein Gefühl, als ob ich eine Dornenhecke um den Anus habe. Es war wie taub. Damals konnte ich aber noch schlafen.
Irgendwann vor 3 Wochen stellte sich das Fremdkörpergefühl aber auch nachts ein. Es war immer, als hätte ich eine Wallnuss zwischen Po und Scheide, die mal links vom After ist oder unter der Scheide und die unendlich drückt.
Wenn ich den Schließmuskel dann angehoben habe, war es, als hätte ich viel Gewebe dort dran, das sich hebt. Das ist das ekelhafteste Gefühl, was ich je hatte.
Wenn ich den Schließmuskel anspanne, ist es ein wahnsinniges Fremdkörpergefühl links und rechts.
Ich hatte bislang 2 Darmspiegelungen, 5 Proktoskopien, unzählige Frauenarztuntersuchungen, 3 MRTs und man hat nie was auffälliges in Richtung Abszess oder Fistel. Ich werde bald wahnsinnig.
Die Probleme habe ich ausschließlich nachts. Ich werde stündlich davon munter. Tagsüber habe ich das Fremdkörpergefühl und das Gefühl wenn ich den Schließmuskel anhebe nur selten. Ich laufe rum wie ein Zombie, habe mittlerweile 7 kg abgenommen und stehe nur wenige Millimeter vor dem Zusammenbruch.
Mittlerweile habe ich eine bunte Kiste an Verdachtsdiagnosen und etliche Ärzte wollen mich schon nicht mehr behandeln, weil ich wegen dem gleichen Anliegen bei verschiedenen Kollegen war oder weil sie mich als austherapiert sehen:
Verdachtsdiagnosen lauten:
-Beckenbodensenkung (3 Ärzte meinten es kann sein, 3 andere waren dagegen)
-Verwachsungen (hatte am 28. 05. eine Endometrioseentfernungs O.P und ja danach etliche Entzündungen, was ich darauf schließe, dass das Antibiotikum half)
-Endometrioseherde im septum rectovaginale
-Abszess /Fistel (hatten aber alle Ärzte eher ausgeschlossen)
-Tumor außen am Darm
Meine Rettung wäre eine Laparaskopie, aber die will man frühstens in 3 Monaten machen, weil ich im Mai erst operiert wurde.
Natürlich sind sie gar nicht bis zum Darm runter gekommen und haben daher auch nicht sehen können, ob da was ist.
Ich war bei ungefähr 6 Proktologen, 7 Frauenärzten und 2 Internisten, 2 Gastroenterologoen.
Was ich nun wirklich habe, hat mir keiner sagen können. Alles nur vage Vermutungen und Gelaber.
Mal sagen sie: Ja, Sie haben Endometriose, gut möglich, dass da was vergessen wurde weg zu machen, weil die wächst ja immer wieder.
Dann heißt es: Es können Verwachsungen entstanden sein, am Darm.
Wieder heißt es: Na, ja vielleicht sitzt ja irgendwo ein Abszess.
Das soweit von ärztlicher Seite. Da es größer wird, würde ich mittlerweile auch was bösartiges nicht ausschließen.
Fakt ist, dass was da wächst, wird irgendwie immer größer und es belastet mich.
Es tut weh, es stört.
Ich kann nachts nicht mehr schlafen durch das Fremdkörpergefühl, habe dadurch meine Arbeit verloren und fahre von Arzt zu Arzt, immer in der Hoffnung auf den Durchbruch und das man es endlich findet.
Da ich das jetzt schon seit ungefähr 9 Monaten mache, stellt sich langsam eine Art Resignation/Hoffnungslosigkeit ein.
Ich finde mich langsam damit ab, dass mir vielleicht gar keiner helfen kann, die Diagnose vielleicht zu spät kommt und ich sterben werde.
Hier wurde schon vermutet, dass es ein abgekapselter Abszess ist, der außen am Darm sitzt oder irgendwo versteckt ist. Ich kann es mir gut vorstellen, aber dann denke ich mir, man hätte das bei 3 MRTs und den unzähligen Untersuchungen doch irgendwie merken müssen?
Bis Ende 2020 war ich ein lebenslustiger Mensch, der seinen Job geliebt hat. Mittlerweile ist kaum noch irgendwas von mir übrig.
Ich kann nicht mehr schlafen, habe meinen Job verloren, lebe eigentlich jetzt schon das Leben eines Palliativpatienten.
Ich sitze in der Woche bestimmt 20 Stunden in irgendwelchen Arztpraxen, was ich nun irgendwie auch langsam aufgegeben habe, weil mir keiner von denen wirklich weiter geholfen hat.
Habe mir vorgenommen nur noch zu großen Zentren und guten Kliniken zu fahren. Mannheim wurde mir her von jemandem empfohlen (Großen Dank an dieser Stelle). Da gerade die Bahn streikt und ich aktuell kein Auto habe, bin ich natürlich abhängig, wann sich die GDL mal wieder überlegt auf Normalbetrieb umzustellen.
Bin für den Austausch und die Ideen hier sehr dankbar. Ein kleiner Hoffnungsschimmer am Nachthimmel.
Symptome nochmal in Kurzfassung:
-Januar bis August abwechselnde Druckgefühl beim Sitzen im After (Druckschmerz, teilweise stark, als ob irgendwo ein Fremdkörper ist)
-dann Umwandlung des Fremdkörpergefühls weiter oben in ein Fremdkörpergefühl weiter unten, zwischen Enddarm und Scheide (Position wechselnd) und nur nachts beim liegen und wenn ich den Schließmuskel anspanne, habe ich das Gefühl viel Gewebe dran zu haben
-Überhaupt fühlt sich das Gewebe dann dick und geschwollen an, aber vorrangig nachts beim Liegen
Ich danke allen, die hier immer für mich da sind.
Hier nochmal die Grobzusammenfassung unter der Überschrift, ob sich so auch Verwachsungen oder Abszesse anfühlen könnten?
Fühlen sich so Verwachsungen oder Abszesse an?
Re: Fühlen sich so Verwachsungen oder Abszesse an?
Hatte jemand von euch schon mal Verwachsungen und es war so oder so ähnlich?
-
- ist öfter hier
- Beiträge: 20
- Registriert: Sa 28. Sep 2013, 10:53
- Diagnose: MC seit 1980
- Wohnort: Großraum Düsseldorf
Re: Fühlen sich so Verwachsungen oder Abszesse an?
Hallo! Ich habe so etwas ähnliches, aber doch anders. Es ist aber am rechten Oberbauch, knapp unter dem Rippenbogen, schätzungsweise unter Beteiligung von Dünndarm, Bauchdecke und Rippenfell (weil ich da auch mal operiert wurde). Es ist ein (teils sehr starkes) Druckgefühl mit leichten Krämpfen, wie eine Art Knoten, der sich immer wieder extrem zuzieht. Man sieht eine Erhebung und fühlt Spannungen. Kein Arzt kann etwas entdecken, weder bei MRT Dünndarm oder Ultraschall, und kein Arzt hat irgendeinen Tipp bis auf völlig diffuse Vermutungen in Richtung Verwachsungen / Verklebungen plus Nervenreizungen. Auch bei mir werden diese Schmerzen immer stärker bzw. häufiger, es ist mittlerweile praktisch ein Dauerzustand. Ob Dir das weiterhilft, weiß ich natürlich nicht. Viele Grüße vom Reinifant!
Re: Fühlen sich so Verwachsungen oder Abszesse an?
Muss den Faden nochmal raus holen.
Ist es mittlerweile besser bei dir?
Meine Beschwerden nehmen immer mehr zu.
Hab jetzt Mitte/Ende November nochmal einen Termin wo sie laparoskopisch schauen wollen ob da Verwachsungen/Endometriose bestehen.
Bin echt gespannt. Hoffe ich weiß bald, was es ist.
Ist es mittlerweile besser bei dir?
Meine Beschwerden nehmen immer mehr zu.
Hab jetzt Mitte/Ende November nochmal einen Termin wo sie laparoskopisch schauen wollen ob da Verwachsungen/Endometriose bestehen.
Bin echt gespannt. Hoffe ich weiß bald, was es ist.