Impfung gegen Corona als CU-Patient

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
greenorest
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Re: Impfung gegen Corona als CU-Patient

Beitrag von greenorest »

Hallo,

ich sehe es so: Früher oder später wird man sich mit dem Coronavirus auseinander setzten müssen, entweder durch die Impfung oder durch eine Infektion. Je weniger Lust man auf (privaten) Dauerlockdown hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit.

Die Impfung ist inzwischen millionenfach erprobt und sicher, Nebenwirkungen bekannt und entsprechend bewertet (kein AstraZeneca für jüngere mehr). Das Risiko ist hier m.E. minimal. Wenn die Impfung in irgendeinerweise einen Schub begünstigen könnte, dann würde es die echte Infektion sicher erst recht tun.

Das Risiko einer Coronainfektion ist deutlich höher als das einer Impfung. Auch wenn das Risiko, an Corona zu sterben, für junge Leute wirklich sehr klein ist, Long-Covid ist gar nicht so selten. Viele Leute im Bekannten- und Kollegenkreis waren oder sind längere Zeit eingeschränkt.

Schließlich kommen organisatorische Aspekte hinzu. Es ist absehbar, dass man ohne Impfung stark eingeschränkt wird was die Teilnahme am öffentlichen Leben angeht. Auch eine 14-tägige Einzelhaft (Quarantäne) ist einfach Mist.

Ich bin 2x mit Biontec geimpft. Ich hatte eine Reaktion auf die zweite Impfung (grippeähnlich) aber der Darm blieb total ruhig.

Gruß Tina

Mike R.
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Re: Impfung gegen Corona als CU-Patient

Beitrag von Mike R. »

Moin,
mein Gastro, der mich ich seit fast 20 Jahren behandelt, hat mir zur Impfung geraten.
Ich bin bereits durch damit, war für mich überhaupt keine Frage es nicht zu tun.

viele Grüße

VfBSpike
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Re: Impfung gegen Corona als CU-Patient

Beitrag von VfBSpike »

VfBSpike hat geschrieben:
Do 12. Aug 2021, 03:44
Hallo Anteus,

ich bin MC- und PSC-Patient. Am 25.05. habe ich die zweite Impfung mit Biontech erhalten.
Mein Hausarzt, meine niedergelassene Gastroenterologin und der Chefarzt des Leberzentrums haben mir die Impfung unabhängig von einander empfohlen. Erstere beiden hätten mir die Impfung auch umgehend in ihrer Praxis verabreicht.

Die jährlich notwendige MRCP (wegen PSC) hat vor vier Wochen einen größenauffälligen Lymphknoten im Coecalpol gezeigt („Blinddarm“). Der Befund der umgehend erfolgten Koloskopie war eindeutig: eine Vielzahl an Entzündungsherden im Terminalen Ileum, um die Ileozökalklappe und im Colon ascendes - schwerer Schub.

Besonders auffällig: Wegen der Kombination MC/PSC ist bei mir eine jährliche Darmspiegelung nötig. Die planmäßige Koloskopie Mitte Februar war noch völlig unauffällig.

Ohne diese Diskussion im Forum wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung und dem Schub herzustellen. Der zeitliche Ablauf lässt jedoch einen kausalen Zusammenhang naheliegend erscheinen.

Aber: Selbst bei Kenntnis dieses „Risikos“ hätte ich mich dennoch ohne zu Zögern für die Impfung entschieden. Durch die Impfung wird das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf deutlich gesenkt. Damit übersteigt der Nutzen der Impfung das Risiko für mich bei Weitem !

Bitte verzichte nicht leichtfertig auf den Impfschutz. Dass wir überhaupt die Möglichkeit haben, mit einer Immunisierung die Ansteckung mit gefährlichen Krankheiten und deren Ausbreitung zu verhindern, ist einer der größten medizinischen Errungenschaften unserer Zivilisation. Dennoch: Am Ende ist die Entscheidung für oder gegen die Impfung immer eine individuelle Einzelfallentscheidung - nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken. Die Entscheidung selbst kann dir allerdings niemand abnehmen.

Zu guter Letzt: (Diffuse) Angst vor etwas zu haben ist (fast) immer ein extrem schlechter Ratgeber.

Ich hoffe, ich kann dir damit einen wichtigen Impuls für deine eigene Entscheidung mitgeben.

Viele Grüße

VfBSpike
++++++Update++++++

Mein Immunsystem hat Antikörper gegen Adalimumab („Humira“, “Amgevita“) gebildet. Der Laborbefund ist eindeutig. Das Medikament wirkt bei mir nicht mehr. Daher der schwere Schub. Kein Zusammenhang mit der Impfung. Ich werde jetzt auf Ustekinumab („Stelara“) umgestellt.

Viele Grüße

VfBSpike

Alexej Tepes
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Registriert: Di 16. Mai 2017, 15:30

Re: Impfung gegen Corona als CU-Patient

Beitrag von Alexej Tepes »

Moin!

Habe seit 1990 M-C, bin 52 und 2 Tage nach der 2. Impfung mit BionTec einen schweren Schub bekommen. Da seit 2006 keinen nennenswerten Schub mehr hatte, halte ich das für mehr als Zufall. Ich hatte gehofft, hier etwas mehr Infos / Berichte zu finden.
Hat jemand das ganze dem RKI berichtet, bzw. dort versucht etwas zu erfahren?


VG
Alexej

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