Verdacht auf MC - und Angst davor

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Ergänzung: Das Ileum wurde untersucht und mit "Lymphatischer Hyperplasie" beschrieben.

Nein, eine Art Walze oderso ertaste ich nicht. Fühlt sich alles relativ normal an. Ist auch nicht druckempfindlich.

Tja... Trotzdem - Das klingt alles wahrscheinlich relativ eindeutig für euch. :(

NewKidOnTheBlock
Dauergast
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von NewKidOnTheBlock »

Hallo Stern,

selbst wenn du MC haben solltest, weißt du doch gar nicht, wie er verläuft. Warum dann jetzt schon darüber nachdenken, ob du den Beruf aufgeben musst? Macht er dir denn grundsätzlich Spaß? Dann ist er doch ein stabilisierender Faktor. Und in einer Schule gibt es doch auch genügend Toiletten. Oder macht es dir Sorge, wie die Schüler und Kollegen reagieren?

Natürlich kannst du dich krankschreiben lassen, du bist es ja auch. Aber geh doch nicht jetzt schon davon aus, dass das lange sein muss. Es kann doch auch schön sein, wenn du dir beweist, dass du auch mit MC arbeiten kannst. Für mich ist die Arbeit auch eine Ablenkung, die mich vom Grübeln abhält. Wenn es körperlich geht, tut mir die Arbeit gut.

LG
NewKid

PS. Ich habe dir eine PN geschrieben.

Stern77
hat sich häuslich eingerichtet
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Puh, Schule und Durchfall sind schon Dinge, die sich nicht gut vertragen. Man kann ja nicht immer so spontan auf die Toilette gehen. Und natürlich möchte ich Klassen ungern einweihen... Da gäbe es andere Krankheiten, die kompatibler sind - aber es ist eben ein Thema, was irgendwie und irgendwann auffallen wird. Kollegen wären wahrscheinlich nicht das große Problem - Aber Schulklassen wären ein Problem, ja. Es ist einfach die Schulsituation, die mir gedanklich quasi schon jetzt Bauchprobleme macht: Unterricht in einer lebhaften 5. Klasse. Aufsichten bei Klassenarbeiten... Es gibt viele Situationen, wo man nicht einfach mal weg kann. Wo man sich vorher erklären muss. Wo man die Aufsichtspflicht hat und wo in Abwesenheit durchaus ne Menge Quatsch passieren kann. Mal zum Kopierer gehen kann ich planen und in Phasen legen, die ich abschätzen kann. Auch das macht man eher außerhalb des Unterrichts. An vollen Tagen ist man einfach 3x90 Minuten eingesetzt. Ohne Bauchprobleme ist das anstrengend, aber machbar. Mit CED bräuchte ich da glaube ich erstmal... Tja. Wieder Vertrauen?! Ich hatte in den letzten Jahren ganz vereinzelt mal die Situation, dass ich schnell auf die Toilette musste. Das möchte man (ich) einfach nicht als Aussicht auf die nächsten Jahre haben... Ich erinnere mich mit sehr unguten Gefühlen daran.

... Und das ist jetzt nur die Aufsichtssituation. Was man Schülern sagt, müsste ich mir auch länger überlegen. Wahrscheinlich am Anfang des Jahres eine Ansage machen.

Toiletten sind vorhanden, aber oft relativ weit weg von meinem Raum. Da muss ich durch Flur und Treppenhaus rennen.

Puh... Ich gehe wahrscheinlich zu weit voraus. Erstmal den Arzt anhören...

NewKidOnTheBlock
Dauergast
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von NewKidOnTheBlock »

Nach allem, was ich hier so gelesen habe, ist ja nicht jeder Verlauf geprägt durch permanenten Durchfall. Und falls du die Diagnose bekommst, kannst du ja auch offen mit dem Schulleiter besprechen, ob es Möglichkeiten gibt, dich in Klassen einzusetzen, in denen du auch mal kurz wegrennen kannst. Es ist schließlich auch im Interesse der Schule, dich so einzusetzen, dass du möglichst wenig Krankheitszeiten hast.

Vielleicht kannst du auch mit deinem Hausarzt oder dem Gastroenterologen besprechen, ob eine Reha möglich ist. Mir hat sie sehr gutgetan, sowohl körperlich als auch psychisch. Bist du gesetzlich oder privat versichert? Falls du privatversichert bist, würde ich erst den Versicherungsschutz checken, ehe du das beim Arzt ansprichst. Das ist wichtig.

LG
NewKid

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neptun
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von neptun »

Hallo Stern,

Eileiterentfernung. Mein Fehler.

Wenn Du nun endlich zu einem Gastro und in Behandlung kommst, Dein Zustand wird sich bestimmt verbessern, wenn Du entsprechende Medikation bekommst. Und da ist man heute doch vielfältig aufgestellt, wie Du im Forum lesen kannst.

Und auch symptomatisch wäre bei Durchfall einiges möglich, ob nun rektale Behandlung, Loperamid, Paracodintropfen, indischer Flohsamen.

Und dazu ist es auch noch ein Unterschied, ob es dann zum imperativen Stuhldrang käme. Damit wäre wahrscheinlich erst mal kein Unterricht abzuhalten, aber wie ich schrieb, es gibt diverse Möglichkeiten der Behandlung.

LG Neptun

Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Ja, ich werde wohl irgendwie Medikamente brauchen. So geht es dauerhaft nicht... Auch wenn ich nicht richtig krank bin. Irgendwie dazwischen. Mein Freund sagt manchmal, "du hast doch nichts!" - Doch. Er steckt ja nicht in mir drin. :|

Flohsamenschalen nehme ich schon jetzt wieder einige Tage, die sind wirklich nicht schlecht.

Dieser imperative Stuhlgang (schönes Wort... :mrgreen: der befehlende Stuhlgang) war die erste Erfahrung, die ich vor 4 Jahren im Sommer mit diesem Thema aus heiterem Himmel machen durfte. Auf einer mehrstündigen Zugfahrt. Das alleine reicht glaub ich zur Illustration dieses traumatischen Erlebnisses... 8-).

Mal gucken, was der Arzttermin am Donnerstag bringt. Ein Medikament für die Urlaubszeit wäre vielleicht ein Anfang...

Ich danke euch fürs Lesen, Unterstützen, Tips geben... :).

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neptun
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von neptun »


Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Ich habe den Beitrag überflogen und... Tja. Ich war schockiert. Ohne Worte. :|

Ich muss gerade hauptsächlich kurz loswerden... Ich war gerade bei meiner Gyn. Der Eierstkock ist top in Ordnung...(ich so: :| :cry:). Ich hatte gefragt, wie weit sie in den Darm sehen kann mit dem Ultraschall. Sie hat dann gesagt, beim Blinddarm würde sie Wasser sehen, das sei ungewöhnlich. Das ist dann wohl auch für meine sehr punktuellen Schmerzen verantwortlich. Diese Schmerzen hatte ich auch im Herbst schon - der Gastroenterologe hatte keinen Ultraschall gemacht.

Sie hat mir das Ultraschallbild mitgegeben (... So bekomme ich als Kinderlose auch mal ein Ultraschallbild vom Frauenarzt... :evil: ). Sie meinte, sie hofft, dass es kein akuter Blinddarm ist und hat mir Blut abgenommen. Wenn die Entzündungswerte hoch sind, meldet sie sich heute noch.

... Blinddarm-OP statt Urlaub?!? Wird ja immer besser. :roll:

Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

So, ich war in einer Gastroenterologischen Praxis und die Entscheidung war überfällig, habe ich gemerkt. Der Arzt hat mir zwar leider keine Medikamente verschrieben, aber macht jetzt endlich eine ausführlichere Diagnostik.

Ich habe laut Ultraschall eine leichte Entzündung im Übergang Dünndarm-Dickdarm, den Blinddarm an sich fand er recht unproblematisch. Auf jeden Fall ist es kein akuter Blinddarm.

Die Blutwerte gestern vom Gyn waren top und wenig aussagekräftig. Er hat nochmal Blut abnehmen lassen für mehr Werte (- keine Ahnung welche).

Ich muss eine Stuhlprobe abgeben wegen zunächst Calprotectin. Keime vielleicht langfristig auch, aber die sind empfindlich und lassen sich wohl nicht so gut / lange transportieren und die muss ich dann vielleicht vorbeibringen - aber das fand er auch nicht so dringend. Kommt vielleicht später dran.

Eventuell wäre noch mal eine Darmspiegelung dran. Wenn er Medikamente einsetzt, will er wohl alles einmal selber abchecken.

Morbus Crohn und auch Colitis ist nicht ausgeschlossen, aber auch noch nicht bewiesen. Morbus Crohn braucht wohl unter Umständen sehr lange bis zur Diagnose (10 Darmspiegelungen kann mal sein...).

Alles in allem war der Besuch der Praxis goldrichtig und überfällig. Der Arzt war kompetent auch nett. Auch wenn ich jetzt genauso mit leeren Händen dastehe wie vorher, geht es mir trotzdem besser. Zum Urlaub meinte er, dass ich das selber entscheiden muss. In XX gibt es ja auch Krankenhäuser...!

Der Arzt meinte auch, dass der Krankenhausarzt zwar eine Ambulanz hat, aber die dort natürlich ganz anders arbeiten als in einer Praxis. Da läuft man als ambulanter Patient eher nebenher. Ja, das war meine Erfahrung (auch wenn der Arzt an sich sicherlich gute Arbeit gemacht hat).

Tja. In der nächsten Zeit erfahre ich hoffentlich etwas mehr Hilfreiches über mein Bauch-Innenleben!

Lucky1972
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Diagnose: CU seit 1989

Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Lucky1972 »

Wenn du dann Gewissheit hast, geht es dir bestimmt besser als in diesem Schwebezustand.
Ich verstehe deine Bedenken wegen der Arbeit in der Schule. Ich habe auch Lehramtstudiert und arbeite nicht in der Schule. Es gibt aber auch CEDler die als Lehrer*innen arbeiten. Das hängt sicher auch davon ab, wie wichtig einem der Beruf ist
Viele Grüße
Lucky

„Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“
(Oscar Wilde)

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