Verdacht auf MC - und Angst davor

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Guten Morgen!

Mebeverin hatte auch nicht wirklich eine Wirkung, so dass ich mich nach einem Alptraum-Arbeitstag gestern erstmal krankgemeldet habe. Jede Pause zur Toilette rennen mit Druck im Darm, dann voluminöse Stuhlgänge, ständig Angst vor "Unfällen", ständig leichte Schmerzen im Blinddarmbereich, mittlerweile auch Tendenz zur leichten Gewichtsabmahme, alles verstärkt bei Stress und Bewegung... Das funktioniert gerade nicht mit Arbeit, ich brauche Ruhe und muss das klären. Jetzt sitze ich zuhause und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht soooo krank fühle, aber weiß genau, dass mein Bauchproblem im Job wieder verstärkt da wäre. Die Psyche ist glaube ich nicht auslösend, aber definitiv verstärkend.

Mir wurde jetzt vom Gynäkologen und auch vom Gastroenterologen eine Bauchspiegelung empfohlen. Wenn zwei Ärzte verschiedener. Fachrichtungen das empfehlen, werde ich das wohl machen. Der Gastroenterologe will keine weiteren Medikamente ohne Darmspiegelung ausprobieren. Das findet er nicht sinnvoll. Eine Bauchspiegelung zuvor sieht er allerdings noch sinnvoller, da meine Probleme so wenig eindeutig sind und er scheinbar eher Ursachen außerhalb des Darms vermutet. Beide Ärzte sagten aber auch, dass man eine Darmentzündung auch von außen (Verdickung...) sehen kann.

Der Gynäkologe hat einen Ultraschall gemacht, aber direkt nichts darauf gefunden, was zu meinen Beschwerden passt. Ein mir bekanntes Myom hat er nochmal benannt. Es passt nicht zu den "Blinddarmschmerzen", aber vielleicht übt es Druck auf den Darm aus? Endometriose wurde vor Jahren mal diagnostiziert - vielleicht hat sich da was am Darm angesiedelt oder ist da sogar reingewachsen. Wenn irgendwas am Blinddarm sein sollte, würden sie ihn rausnehmen. Es kann natürlich auch relativ ergebnislos verlaufen... Tja. Aber irgendwas muss passieren - mein Bauch ist einfach nicht in Ordnung gerade, er funktioniert völlig anders als vor ein paar Jahren. Bis vor 4 Jahren kannte ich Durchfälle nur im Rahmen von Magen-Darm-Infekten und habe mir ansonsten keine Gedanken darüber machen müssen.
Mittlerweile würde ich mich auch mit einer CED-Diagnose abfinden, - irgendwas Behandelbares ist in Ordnung, nur diese Ungewissheit soll zuende sein. :cry:

Ich suche also weiter...

Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Ich komme gerade aus dem OP. D
Ein Myom wurde entfernt. Der Blinddarm sah unkompliziert aus und ist noch drinnen. Nach Morbus Crohn sieht der Darm von außen nicht aus.

Sie haben ausgedehnte Endometriose gefunden - was das heißt, erfahre ich morgen im detaillierten Arztgespräch.

LoveSweet
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von LoveSweet »

Wurde so eine Bauchspiegelung bei dir gemacht?
Also von außend raufgesehen mit 3 so Schnitten wie bei einer Blinddarm Operation?

Stern77
hat sich häuslich eingerichtet
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Im Prinzip ja. Ein paar mehr Schnitte noch wegen eines anderen Problems. Aber im Normalfall 3.

cstamm
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von cstamm »

also das cröhnchen sieht man nicht unbedingt bei der diagnostischen lapraskopie- ist ja auch logisch-man schaut auf die darmschlingen bei der lapra und nicht in den dünndarm !!!!! zu zwei tritt der crohn segmental auf und nicht kontinuierlich !! bringen alle bisher durchgeführten untersuchungen nichts, könnte man noch eine kapselendoskopie machen,sofern du keine stenosen im dünndarm hast,oder aber dann eine spiralenteroskopie , das ist derzeit das modernste instrument und erlaubt den einblick in den gesamten dünndarm ! zugangswege je nachdem welchen bereich man einsehen möchte,entweder wie bei der magenspiegelung,oder wie der normalen darmspiegelung.geht man bei der untersuchung durch den dickdarm, vorbereitung mit abführen. die spiralenteroskopie ist der nachfolger der doppelballonendoskopie, und geht viel viel schneller. also man verwendet diese sowohl zu diagnostischen zwecken, als auch zu endoskopischen eingriffen im dünndarm.ist nur noch nicht so bekannt und verbreitet,gibt in deutschland noch nicht so viele kliniken die über dieses instrument verfügen, die meisten machen noch bei bedarf die doppelballon endoskopie,die wesentlich zeitaufwändiger ist,und auch noch eine sogenannte diagnostische lücke im dünndarm hat.ich würde mich auf mrt,normale magen darm spiegelung und auch diagnostische lapraskopie um den crohn sicher auszuschliessen wie in deinem fall niemals verlassen. ist bei der spiegelung des gesamten dünndarm auch nichts zu sehen,kann man das thema crohn erst einmal bei seite legen ! crohn ist oftmals in der normalen diagnostik äusserst schwierig und langwierig. denke die meisten gastros kennen auch die spiralenteroskopie noch nicht,oder auch nicht den einsatz zu rein diagnostischen zwecken !! Die Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden und erfordert normalerweise aus medizinischer sicht keinen stationären aufenthalt.wird meines wissens aber derzeit nur in kliniken durchgeführt.

cstamm
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von cstamm »

Noch eine kurze Anmerkung zu der Untersuchung die ich vorgeschlagen habe für dich, also das geht aber wie gesagt nur in Kliniken, und erfordert zu mindestens eine Nacht stationär nach der Untersuchung. Ambulant wird bei dieser Untersuchung unter keinen Umständen gemacht.

Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Danke.
Ich warte jetzt erstmal ab, ob Endometriose etc. die Ursache für die Probleme sein könnten, denn das wurde ja sicher diagnostiziert. Tatsächlich auch am Darm. Ob es in den Darm hineinwirkt, weiß ich nicht, finde es aber nicht völlig abwegig.
Die Behandlung heißt dann Wechseljahrstherapie, Operation, Hormone... :?

LoveSweet
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von LoveSweet »

Hallo, irgendwelche News?

Lg

Stern77
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von Stern77 »

Nein.
Ich starte jetzt gerade die Endometriose-Hormonbehandlung und überlege noch, ob ich parallel eine weitere Darmspiegelung machen lasse, oder das erstmal eine längere Zeit abwarte. Bin die ganze Zeit krankgeschrieben und es zieht sich ewig... Aber so arbeiten ist keine Option momentan. Da würde ich eher kündigen. :-(

Der Gastroenterologe macht nicht weiter ohne Darmspiegelung, da ich zwei unklare Entzündungsbefunde aus den letzten Jahren habe und ihm das alles nicht deutlich genug ist. Kann eine CED sein, muss aber nicht... Tja.

Naja. Zumindest hat mich die ganze Sache auf die Endometriose aufmerksam gemacht, die so oder so behandelt werden muss, egal ob der Darm sich dadurch beruhigt oder nicht. Das könnte unbehandelt auch böse enden, weiß ich mittlerweile.

glöckchen09
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Re: Verdacht auf MC - und Angst davor

Beitrag von glöckchen09 »

Hallo Stern77,

ich bin selbst betroffen von endometriose und Morbus Crohn. Ob du nun die koloskopie machen lässt oder erst die endometriose behandelst musst du selbst entscheiden, ich kann dir nur meine Erfahrung mitgeben.
Solange die endometriose gewütet hat, hat der darm gesponnen. immer passend zur periode hatte ich zusätzliche durchfälle, blut im stuhl, stärkste schmerzen, kreislauf usw. seit bald 5 jahren nehme ich ein hormonpräparat im dauerzyklus also ohne abbruchblutung und es ist viel besser! was eine unbehandelte endometriose anrichtet ist nicht zu verachten.
der crohn ist seitdem auch viel ruhiger, seit die hormonschwankungen weg sind. da ich erst 31 jahre alt bin ist eine totale entfernung der gebärmutter/eierstöcke für die ärzte leider noch undenkbar. irgendwann möchte ich aber gerne von den hormonen weg.
wie gehts dir denn momentan? welche medikamente nimmst du? greifst du noch auf ibu zurück, bei schmerzen?

grüße, glöckchen09

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