Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Jana123
Dauergast
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Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Beitrag von Jana123 »

Ich habe schon die Suchfunktion bemüht, aber so wirklich weitergekommen bin ich noch nicht.

Bei mir ist seit etlichen Jahren ein Morbus Crohn bekannt. Nach längerem hin und her wurde auf meinen eigenen Wunsch vor zwei Jahren Vitamin D, B12 und Folsäure getestet aufgrund starker Symptome und Volltreffer. Dreimal starker Mangel, bei MC ja nichts ungewöhnliches. Da mein Terminales Ileum leider stark vernarbt ist, brauche ich zum Teil die Vitamine auch parenteral, also Spritze statt Tabletten. Diese Mängel habe ich jetzt soweit behoben und werden in regelmäßigen Abständen weiterkontrolliert.

Von meiner früheren Hausärztin habe ich auch im Laufe der Jahre immer mal auf ihrer Empfehlung phasenweise Selen, Zink und Magnesium je nach Symptomen genommen. Nur ein paar Wochen, kann ja nicht schaden, meist irgendeine "Werbepackung" von ihr geschenkt bekommen.
Diese Werte wurden nie kontrolliert, da sie angeblich keine Krankenkasse zahlt.

Nach dem Wechsel meines behandelnden Gastroenterologens wurde jetzt umfassend alle diese Werte auf Kassenbasis bestimmt.
Bei der Besprechung wurde auf diese Werte nicht eingegangen, da sie im Normbereich liegen.
Mir ist jetzt aufgefallen, als ich mir die Blutwerte nochmal detailliert angesehen habe, dass doch diese Werte recht niedrig sind, also Selen, Zink, Magnesium, aber auch Kalium mit nur 3,55 (Ref. 3,5-5,5). Natrium war bei der vorherigen Blutabnahme auch wegen vermehrten Durchfall, etc. etwas zu niedrig, so dass ich dafür eine NaCl-Infusion bekommen hatte. Dieses Mal wurde Na nicht mitkontrolliert, wird aber beim nächsten Mal nachgeholt.

Beim nächsten Termin werde ich definitiv noch einmal detailliert diese Werte ansprechen. Meiner Meinung nach möchte ich lieber frühzeitig intervenieren, als wieder solange zu warten, bis ich Mängel und dementsprechende Symptome bekomme.

Hat jemand von euch persönliche Erfahrungen mit längerfristiger Einnahme von Magnesium, Zink oder Selen-Tabletten? Gibt es dort Präparate, die besonders darmschonend sind?
Ganz besonders interessiert mich auch das Kalium. Laut Internet gibt es auch dort die Möglichkeiten, das ganze vorsichtig mit Tabletten anzuheben. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht?

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Roxypüppchen
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Re: Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Beitrag von Roxypüppchen »

Hallo Jana,

sorry wenn ich das so platt sage... . Es gibt nicht umsonst diese Referenzwerte und solange Du Dich in diesem Bereich befindest (wenn auch im unteren Normalbereich) würde ich da gar nichts machen.
Vielleicht kann man, zu Deiner Beruhigung, in ein paar Wochen nochmal ein Blutbild machen um zu sehen ob die Werte tatsächlich weiter fallend sind. Sollte dies der Fall sein wird Dein Arzt gewiss handeln.
Bis dahin empfehle ich Dir auf Lebensmittel mit natürlichen Vitaminen zurückzugreifen.

Ein zuviel an Magnesium kann z.B. Durchfall auslösen.

Alles Gute, Roxy

Zuhause ist nicht, wo das Herz ist, sondern wo der Hund ist. (J. Rose Barber)

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neptun
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Re: Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Beitrag von neptun »

Und Mineralien. :)

LG Neptun

Christian3000
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Re: Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Beitrag von Christian3000 »

Hallo,

ich habs mal eine ganze zeitlang mit sämtlichen Vitaminen und Elektrolyten versucht, um zusehen ob eine Besserung eintritt aufgrund vieler Symptome bei vielen Krankheiten , Laborwerte sowohl im Normbereich und auch zu niedrig.

Fazit: hat absolut nichts gebracht, weder positives noch negatives, Wirkung gleich null! Besonders hatte es mich damals wegen der extremen Müdigkeit permanent und wegen der Haut interessiert gehabt. Elektrolyte hingegen besonders Kalium ist aber vor allem bei schweren Schüben sehr wichtig.

Allgemein muss man aber sagen, sollten die Laborwerte im Normbereich sein,brauch und sollte man da nichts nehmen, sollten sie zu niedrig sein,dann ists sicher nicht verkehrt solange was zu nehmen, bis die Werte wieder im Normalbereich sind. Vitamin D kann vor allem in den Wintermonaten auch nicht schaden und vor allem bei Cortisoneinnahme. Aber sonst ists unnötig wenn alles im Normalbereich ist.

Zu deiner Frage mit Kalium: ist meiner eigenen Meinung nach das wichtigste Elektrolyt und was bei extrem viel Verlust von Blut und Nährstoffe aufgrund der vielen Durchfälle am ehesten bei den Laborwerten sinkt. Hatte da immer drauf geachtet auch bei schweren Schüben in der Notaufnahme wie dann die Werte waren und ob und wie sie sich wieder stabilisiert haben nach Infusionen. Kalium ist lebenswichtig.
Sollte man da zu wenig haben,kann man mal abgesehen von INfusionen im KH, auch zu Hause auch was nehmen, am besten eignet sich da z.b. Kalium Verla, ist Pulver was man in Wasser eingerührt trinkt, geht sofort ins Blut. Aber: nicht zuviel davon nehmen, max. 1 am Tag, kann ich aus eigener Erfahrung sagen(2 nacheinander sind schon zu viel) und auch wie es mir damals im KH gesagt wurde,als es mir mitgegeben wurde. Man kann das normal in der Apotheke kaufen.
Ich nehme Kalium wegen sehr vieler Durchfälle je Tag alle paar Wochen mal und wenn ich im schweren Schub bin in dieser Zeit öfters.

Schönen Gruß

Jana123
Dauergast
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Registriert: Mo 26. Jul 2021, 20:28

Re: Erfahrung mit Selen, Zink und Kalium als Tabletten?

Beitrag von Jana123 »

Danke für eure Antworten.

Ich hätte beim Thema Nahrungsergänzungsmittel als Tabletten noch erwähnen sollen, dass mein terminales Ileum sehr stark vernarbt ist und deshalb dort gar keine Nährstoffe mehr aufgenommen werden, deswegen muss ich B12, Folsäure und vermutlich auch Vit D lebenslang nehmen, und ich zusätzlich aufgrund zahlreicher Unverträglichkeiten und daher eingeschränkter Lebensmittelauswahl wahrscheinlich eine Mangelernährung habe. Eine sehr gute Ernährungsberaterin in der Reha in Bad Hersfeld hatte mir schon vor zwei Jahren empfohlen, verschiedene Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, weil Mängel nur eine Frage der Zeit sind. Mit den Ärzten sind wir dann dort aber so verblieben, dass nur substituiert wird, wo sich auch niedrige Blutwerte finden lassen.

Deshalb stellt sich bei mir weniger die Frage, ob ich substituiere, sondern ab wann ich anfange. Selen und Zink werde ich vermutlich langfristig per Tabletten brauchen. Für Erfahrungen mit gut verträglichen Präparaten wäre ich dankbar. Mir wurde bspw. mal UniZink empfohlen. Hat damit jemand Erfahrung?

Ein anderer Internist (nicht Gastroenterologe) hat jetzt auch nach den Blutwerten gemeint, ich solle auf jeden Fall auch Jod täglich zusätzlich nehmen für meine Schilddrüse, allerdings ohne Bluttest. Wie sind dort bei euch die Erfahrungen? Angeblich sei ein Jodmangel nicht messbar, das bezweifele ich stark.

Ganz großen Dank @Christian3000 für die Erfahrungen mit dem Kalium Präparat. Kalium wird jetzt beim nächsten Bluttest wieder bestimmt und ich behalte den Wert gut im Auge.

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