Frage zur Diagnose Morbus Crohn

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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cihanlan
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Frage zur Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von cihanlan »

Hallo liebe Mitglieder,

vorab wünsche ich euch Allen alles Gute und hoffe, dass es in der nahen Zukunft Möglichkeiten gibt, um die CeD Erkrankungen vollkommen zu heilen.

Nun zu meiner Frage. Ich habe seit Jahren mit ständigem Toilettengang nach dem Essen und schubweisen Schmerzen im rechten Unterbauch zu kämpfen. In den letzten 2 Jahren ist es mit dieser Woche zum dritten Mal vorgekommen. Ich hatte bereits auch Abszesse am Steißbein vor ungefähr 8 Jahren, die operativ entfernt wurden und wurde wegen Verdacht auf Morbus Crohn letztes Jahr ins Krankenhaus geschickt.

Zu diesem Zeitpunkt als ich im Krankenhaus war, hatte ich aber kaum noch Schmerzen ( ich weiß nicht, ob das einen deutlichen Unterschied bei der Diagnose macht) und bei mir wurde eine Magenspiegelung, Sonographie, Bluttests und Darmspiegelung (Ileo-Coloskopie) durchgeführt. Alle Tests waren unauffällig, außer dass ich eine Eosinophillie habe und Neutrophile Granulozyten erniedrigt (37,6) und eosinophile & basophile Granulocyten erhöht waren (9,3 & 1,3). Zudem hatte ich eine leichte Entzündung im terminalen Ileum und die Biopsie hat sagt: ,,1. Biopsat vom terminalen Ileum mit lymphofollikulärer Hyperplasie sowie einer regulär strukturierten Dünndarmschleimhaut. 2. Stufen-PE's vom Colon mit einer leicht hyperplastischen, regulär strukturierten Dickdarmschleimhaut mit teils leicht erhöhtem Rundzellgehalt im Stroma.''
Als Kommentar steht:,, Die Veränderungen in der Colonschleimhaut sind unspezifisch. Keine Collitis, insbesondere kein Indiz für eine aktive chronisch entzündliche Darmerkrankung im Sinne eines Morbus Corhn oder einer Collitis ulcerosa. Auch eine lymphozytäre oder kollagene Collites liegt hier jeweils nicht vor. Keine Ileitis. Kein Anhalt für Malignität.''

Bei der empfohlenen Weiterbehandlung steht, dass ,, bei weiter bestehenden Beschwerden allergolog. Diagnostik und Stuhldiagnostik bei unklarer Eosinophillie, gegebenenfalls erneute Ileokoloskopie mit PEs aus dem terminalen Ileum.''


Jetzt zu meinen Fragen an Euch:
Wie wahrscheinlich ist es, dass die Biopsie aus der leichten Entzündung CeD-Krankheiten nicht erkennt?

Macht es einen Unterschied für die Diagnose, wenn bei der Darmspiegelung nicht der komplette Dünndarm untersucht wird und zu der Zeit der Untersuchung der Schub mit Entzündungen schon fast vorbei ist?

Hattet Ihr ähnliche Erfahrungen?


Vielen Dank für eure Antworten und natürlich sollte ich zu einem Facharzt gehen, aber ich wollte euch Betroffenen fragen, da ich persönliche Erfahrungen sehr schätze.

Alles Gute an euch!

LoveSweet
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Re: Frage zur Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von LoveSweet »

Hey bei mir war Colo auch unaufällig inkl. Gewebe.

Im MRT aber Stenose und Entzündung 2cm im term. Ileum.
Doch eher Reizdarm laut Ärzten wird weiter überprüft ausgeschlossen ist CED aber nicht jedoch unwahrscheinlich.

Was kam bei dir raus?
Woher kam die Entzündung?
Hast du auch wie ich so ein grummeln/vibrieren beim term. Ileum?

Jana123
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Re: Frage zur Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von Jana123 »

Ich hatte schon zwei Kolos in Remission (also in Phasen ohne Entzündungen). Bei beiden stand im histologischen Befund dabei als Gesamturteil, dass es ein Morbus Crohn in Remission sei. Die Diagnose Morbus Crohn war natürlich schon gestellt. Aber es stand halt bei beiden dabei, "gering bis mäßig vermehrte, chronisch entzündliche Infiltration". Also scheint es tatsächlich auch in Remission histologisch nachweisbare Veränderungen zu geben.

Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung.

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Frage zur Diagnose Morbus Crohn

Beitrag von neptun »

In Remission ist heutzutage das definierte Ziel ein "Mucosal Heaing", also eine vollständige Abheilung der Darmschleimhaut. Damit gäbe es die geschilderten Restbefunde nicht mehr.

Für Betroffene ist es aber ziemlich unerheblich, wenn gefühlt eine Remission vorhanden ist.
Letztlich ist dann noch die Unterscheidung zu treffen, wird diese Remission normal als Zeitraum unserer chronisch rezidivierenden Erkrankungen erlangt, die ja gerade geprägt sind durch den Wechsel von Rezidiv zu Remission, oder nur unter dem Einfluß von Medikamenten.

LG Neptun

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