Beim 2 Schub ist alles anders... und viel länger

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Angel14
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Beim 2 Schub ist alles anders... und viel länger

Beitrag von Angel14 »

Guten Abend :)

Ich habe die Diagnose CU vor 3 Jahren bekommen. Es hat mit Schleim und Blut im Stuhl begonnen. Meine Hausärztin hat mich dann zum Gastro überwiesen. Dort kam dann leider die Diagnose. Ich hatte dann in dem Schub einige schwere Wochen mit bis zu 15 Durchfällen. Bekam Cortiment 9 mg und es wurde dann bald besser. Die kommenden 2 Jahre war absolute Ruhe, nicht einmal Durchfall.
Salofalk 3 mg nahm ich durchweg.
Im Dezember 2020 hat es dann wieder begonnen. Ich hatte grünen flüssigen Schleim vor dem Stuhl. Es war eine schreckliche Zeit, da ein Familienmitglied im Sterben lag und für mich eine Welt zusammenbrach.
Mein Gastro stellte wieder eine Entzündung fest und ich bekam Cortiment. Allerdings zog es sich diesmal viel viel länger... ich nahm es fast 9 Wochen und begann es dann auszuschleichen.
Der flüssige wässrige Durchfall war immer nur abends und am frühen Morgen. Irgendwann nur am Morgen. Allerdings so schlimm, dass ich die 5 Meter bis zum Bad manchmal nicht geschafft habe.
Mit 3 Kindern und Arbeit war es nicht leicht.
Inzwischen ist es nur noch einmal am Morgen. Leider ist die Zeit zwischen 5 und 6 Uhr. Ich wache mit Blähungen auf und gehe aufs Klo. Muss nicht mehr rennen und es ich auch nicht mehr Wasser.
Aber so fest wie nach dem ersten Schub ist es nicht.
Manchmal ist es "realtiv" normal, manchmal am Anfang wässrig und dann kommt es fester nach, manchmal ist ein wenig Schleim dabei.
Und Blähungen sind auch noch da.
Ich habe vor jedem Morgen Angst was mich erwartet auf dem Klo.
Habt ihr mir einen Rat, wie ich die Blähungen loswerde?
Und ich würde soooo gerne nach all den Monaten am Wochenende länger schlafen.
Ich weiß, es geht so vielen viel schlechter...
Danke Euch!

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neptun
Inventar - wird täglich mit abgestaubt
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Re: Beim 2 Schub ist alles anders... und viel länger

Beitrag von neptun »

Hallo Angel,

willkommen im Forum.

Blähungen werden besonders auch durch Zuckerkonsum verursacht. Man meidet also am besten Zucker in jeglicher Form als erste Maßnahme. Dazu gehören versteckte Zucker in Zubereitungen und auch Fruchtzucker. Dann natürlich all die netten Formulierungen der Industrie, hinter der sich die diversen Zuckerrohstoffe verstecken.

Wenn man Zubereitungen nicht mehr kauft, es ist viel getan. Die sind übrigens ohnehin nur ein Gewinn der Industrie, nicht des Konsumenten, der allenfalls darauf getrimmt ist.

Wichtiger wäre aber bei Dir eine rektale Behandlung, wie bei cu nach der Leitlinie und in der Praxis üblich. Je nach Höhe der Entzündung gibt es Zäpfchen, Schaum und Klysma mit Mesalazin. Immer zur Nacht nehmen, denn der Wirkstoff muß länger Kontakt zur entzündeten Darmschleimhaut haben.

Sollte sich nach einiger Zeit damit noch nicht ein guter Zustand einstellen, man kann dies mit einem cortisonhaltigen Schaum am Vormittag ergänzen, wenn man min. eine halbe Stunde nicht auf die Toilette muß.

Dies wäre sicher besser, als nur und länger auf Cortiment zu setzen.

Hätte Dir eigentlich Dein Arzt auch mal anbieten sollen zur Therapie.

Kennst Du denn den aktuellen Calprotectinwert im Stuhl als spezifischen Marker für Entzündungen im Magen-Darm-Trakt?

LG Neptun

Angel14
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Re: Beim 2 Schub ist alles anders... und viel länger

Beitrag von Angel14 »

Hallo Neptun,

ich danke Dir für das nette "Willkommenheißen"!
Mein Arzt ist gerade im Urlaub, gestern habe ich versucht einen Termin zu bekommen.
Somit heißt es warten.

Deinen Rat mit dem Zucker befolge ich und passe auf.
Das Cortiment nehme ich schon seit über 6 Wochen nicht mehr.
Als ich im Dezember bei der Spiegelung war, hat mein Gastro gesagt, dass die Entzündung nicht so ausgeprägt ist ist ... also nicht mehr als Cortiment 9 mg braucht. Auch die anderen Werte waren seiner Aussage nach im Rahmen.
Wären die Blähungen nicht und der frühe Toilettengang (der mal so und mal so ist), wäre es in Ordnung.
Tagsüber ist nichts, ich arbeite normal. Aber je länger es morgens so läuft, umso höher ist die Angst, dass es wieder in das viel schlimmere umschlägt.

Ganz viele Grüße,
Angel.

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