Fistelspaltung

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
Geplagt
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Geplagt »

Wie immer, vielen Dank für die Antworten. War jetzt beim Chirurgen. Er meinte, dass die Wunde grundsätzlich abgeheilt ist, allerdings die Wundränder einen Wulst gebildet haben, die den Anschein erwecken, dass die Wunde eben noch nicht zu ist. Die derzeitigen nennen wir es Mal Missempfindungen kommen von ein paar kleinen Marisken, die etwas beleidigt sind und sich auch durch Bepanthen nicht beruhigen lassen. Daher wird diesen noch diese Woche der Garaus gemacht und die Wundränder, wenn möglich, geglättet. Dann heißt es wieder 4 bis 6 Wochen Heilungsdauer und dementsprechend ausduschen. Calpro ist übrigens nun bei 200. Mir geht es allerdings weder besser noch schlechter als noch Ende letzten Jahres, als das Drama seinen Anfang genommen hat. Naja, man versucht eben, der ganzen Misere mit etwas Gleichmut zu begegnen. So hoffe ich doch, dass die Operationsgeschichte nach diesem Eingriff endlich ein Ende findet und ich mich danach in meiner Haut zumindest wieder halbwegs wohl fühlen kann.

Lg

Geplagt
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Geplagt »

Update: OP ist ca 2,5 Wochen her. Hat zwar in der ersten paar Tagen etwas gezwickt, war aber absolut auszuhalten, auch ohne Schmerzmittel. Mittlerweile sind die Wunden auf trocken, aber eben noch nicht ganz abgeheilt. Bin froh, das erledigt zu haben, da die Marisken doch sehr unangenehm waren.

Die Wundränder, welche nach der Fistelspaltung übrig geblieben sind, können nicht geglättet werden, da der Chirurg nicht zuviel herumschneiden wollte, weil die Wunde grundsätzlich abgeheilt ist. Jetzt habe ich vom After ausgehend eine Einkerbung. Besteht da die Möglichkeit, dass sich das wieder angleicht? Und haben andere Abszess- und Fistelgeplagten auch so einen verunstalten Hintern oder habe nur ich wieder das Pech, dass das nicht sehr ästhetisch verheilt ist?

Lg

Konrad
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Konrad »

Moin,
Geplagt hat geschrieben:
Fr 15. Okt 2021, 11:02
Jetzt habe ich vom After ausgehend eine Einkerbung. Besteht da die Möglichkeit, dass sich das wieder angleicht? Und haben andere Abszess- und Fistelgeplagten auch so einen verunstalten Hintern oder habe nur ich wieder das Pech, dass das nicht sehr ästhetisch verheilt ist?
Es ist so, dass je öfter da geschnitten wird, dort immer weniger "normal" werden kann. Es ist vernarbt, und bleibt das auch ohne zusätzlichem Eingriff. Natürlich werden Narben aber auch im Laufe der Zeit von selber flacher. Wenn man aber bedenkt, dass jederzeit ein neuer Eingriff erforderlich sein könnte, wg.Abszess/Fistel, dann ist das "kosmetische" eher ein kleines Problem.

Die einzige Herausforderung wo ich da sehe, ist das mit der erschwerten Hygiene. Das ist im Schub sicherlich eine größere Sache, unangenehm, aber wohl handhabbar, da man dann ja meist daheim und in der Nähe einer Dusche ist.

Mit der Problematik lebe ich seit mindestens 2005. Hätte ich das angleichen lassen, wie vom HA mal vorgeschlagen, wäre das auch schon mehrmals wieder umsonst gewesen. Mein Rat: Jede OP die man vermeiden kann, ist eine gute OP. Und kosmetische OP's (ausgenommen Unfall, Fehlbildungen seit der Geburt, ...) sehe ich als überfüssig an.

LG Konrad
Timschal

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Dannilein
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Dannilein »

Ich hatte jetzt schon einige Operationen am Hintern. Allein 11 OPs wegen abszesse und 2 mal Thrombose. Von einer Thrombose habe ich auch eine doch recht große mariske behalten. Meine chirurging wollte sie auch schon entfernen. Hatte sogar einen Termin. Aber das soll wohl ziemlich schmerzhaft sein und als sie damit anfing, das man da mit viel wundschutz etc arbeiten muss und das ziemlich heftig brennen kann, habe ich die OP abgesagt. Meine mariske ungefähr mandelgroß. Vielleicht etwas kleiner. Manchmal muckt die auch auf... Ich arbeite dann mit zinksalbe und manchmal auch jodsalbe. Hilfreich sind sitzbäder.aber wenn deine jetzt weg ist, ist das ja nicht mehr nötig ☺️

Lg

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Dannilein
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Dannilein »

Achso.. Und wegen der vernarbungen... Bei mir sieht man das auch etwas. Insgesamt ist aber alles eigentlich optisch immer gut verheilt. Die Narbe der letzten OP allerdings merke ich halt. Die ist nicht so elastisch und wenn ich mal mehr auf die Toilette muss, spannt sie ordentlich.

Geplagt
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Geplagt »

@konrad: ich hoffe ja doch, dass ich in Zukunft zumindest halbwegs davor gefeit bin, weitere Operationen über mich ergehen lassen zu müssen. Klar, kann man nie wissen, was noch auf einen zukommt, aber mich würde eine weitere OP auf Grund eines Abszesses oder einer Fistel wirklich über die Grenzen meiner Belastbarkeit bringen. Ich bewundere deine dahingehende Resilienz. Optisch ist mir eh eher egal, da dies doch eine Stelle ist, die man nicht ständig im Blick hat, aber hygienisch ist es vor allem für mich eine ziemliche Katastrophe, da ich diesbezüglich einfach extrem empfindlich bin. Macht so eine Kerbe die Körperpflege ja nicht unbedingt leichter, vor allem, wenn man nicht Zuhause ist.

@dannilein: wie gesagt, ich hatte nur ein paar Tage ein leichtes Zwicken und habe auch absolut keine Schmerzmittel gebraucht. Die ausduscherei nervt natürlich gewaltig, weil sich das bei mir ja auch schon seit März (durch die vorangegangenen OPs) zieht, aber die durch die Marisken verursachten Missempfindungen waren quasi sofort weg. Ich hätte mich damit nicht abfinden können und war daher froh den Schritt gewagt zu haben, auch mit der Aussicht auf einen schmerzhaften Heilungsprozess (der bei mir nicht eingetreten ist). Die Abwägung von 10 Tagen fürchterlicher Schmerzen oder lebenslanger Missempfindungen fiel mir eigentlich relativ leicht, sodass ich mich für die Entfernung entschieden habe. Kann natürlich bei jedem anders sein, immerhin kenne ich auch die Horror-Stories, die im Internet herumschwirren.

Lg

Konrad
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Re: Fistelspaltung

Beitrag von Konrad »

Hallo Geplagt,
Geplagt hat geschrieben:
Di 26. Okt 2021, 18:41
Ich bewundere deine dahingehende Resilienz.
Die habe ich erlenren müssen. 1999 mit knapp über 40 hatte ich das erste Mal mit Abszessen zu tun, dann erst wieder 2005, dann 2009, und 2010 gings erst richtig los. Mit zunehmendem Alter kamen dann auch noch andere Sachen hinzu, weggehen tun später die wenigsten. Wenn man sich mit den unterschiedlichsten Krankheiten auseinandersetzen muss, kommt die "dicke Haut" irgendwann automatisch. Ich hoffe für DIch, das bleibt DIr erspart. Ich selber hadere nicht mit meiner Situation, auch da ich schon mehrere gute Freunde wg.Krebs o.Ä.verloren habe. Was zählen kleine "Zipperlein" gegen tödlich ausgehende Erkrankungen, die man auch noch miterleben muss...

Ich bin mit über 60 noch mobil (WE-Pendler), und kann 100% arbeiten um noch etwas für den Ruhestand anzusparen. Das ist dann mein Ziel für 2023

LG Konrad
Timschal

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