Hallo Zusammen,
Derzeit stehe ich vor der Entscheidung zu einer neuen Medikation meiner Colitis Ulcerosa mit Biologika. Da Vergleichsstudien zwischen den einzelnen Biologika Mangelware sind, fällt mir die Entscheidung zwischen den verschiedenen etablierten Medikationen bzw. zu einer ebenfalls in Frage kommenden Studienteilnahme mit Risankizumab sehr schwer.
Zunächst kurz zu meiner Krankheitsgeschichte:
Bei mir (m, 30J.) wurde 2015 eine Colitis Ulcerose diagnostiziert. Die Entzündung beschränkt sich auf die letzten 30 cm des Dickdarms und ist - auch wenn ich den Verlauf mit ca.3-9 blutigen Durchfällen am Tag eher als mild einschätzen würde mit erheblichen Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens verbunden. Eine Remission wurde in den ersten beiden Jahren nicht erreicht. Neben diversen komplementärmedizinischen Versuchen hat auch die klassische Medikation mit Cortison, Mesalazin, und im nächsten Schritt auch mit Azathiprin keine dauerhafte Besserung erzielen können. In 2017 habe ich mich daher erstmals zu einer Behandlung mit TNF-Alpha-Blockern durchgerungen. Infliximab hat direkt Wirkung gezeigt und bis 2020 war ich unter dieser Medikation weitgehend frei von Beschwerden. Die Nebenwirkungen beschränkten sich bei mir auf eine erhöhte Infektanfälligkeit. Da ich die Hoffnung auf eine längere medikationsfreie Remissionsphase hatte und auch die Wirksamkeit / Antikörperkonzentration gegen Infliximab laut Monitoring zunahmen habe ich im vergangenen Jahr Infliximab in Rücksprache mit meinem Gastro abgesetzt. Bis Februar diesen Jahres ging dies auch weiter gut...
Nun ist die Colitis leider wieder zurück und die Beschwerden nehmen langsam aber stetig zu. Eine Dosisanpassung mit Mesalazin (oral und rektal) brachte bislang keine Besserung, insofern steht die Frage nach einer Wiederaufnahme der Biologika Therapie an. Angesichts der bestehenden Antikörper ist eine Infliximab-Therapie mittelfristig keine Option. Ansonsten ist die Bandbreite an vorhandenen Biologika noch unausgeschöpft: Neben weiteren TNF-Blockern wie Adalinumab besteht die Option des Integrin-Hemmers Vedolizumab sowie der Interleukin-Hemmer (Ustekinumab oder Studie zu Risankizumab). Mein Gastro hat mir die Teilnahme an der Risankizumab Studie nahe gelegt. Nach seiner Erfahrung handelt es sich um ein sehr wirkungsvolles und vergleichsweise Nebenwirkungsarmes Medikament. Nach allem was ich gelesen habe, trifft dies auf Wirksamkeit auch zu. Auch die Nebenwirkungen sollen im Vergleich zu Ustekinumab geringer sein. Ein Vergleich mit Vedolizumab oder TNF-Alpha-Blockern fehlt mir jedoch.
Bestehen von Eurer Seite bereits Erfahrungen mit Risankizumab? Würdet ihr dies vom Nebenwirkungsprofil tatsächlich den bestehenden Alternativen wie etwa Vedolizumab / Entyvio vorziehen? Ich würde mich über eure Erfahrungen und Anregungen freuen.
Schöne Grüße und einen schönen Ostermontag!
Biologika bei Colitis Ulcerosa (Alternativen zu Infliximab, u.a. Risankizumab)
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Re: Biologika bei Colitis Ulcerosa (Alternativen zu Infliximab, u.a. Risankizumab)
Hallo,
ich stand vor einer ähnlichen Entscheidung. Nach dem Wirkungsverlust von Remicade sollte ein neues Medikament her. Die Entscheidung lag eigentlich zwischen Stelara und Mirikizumab, ebenfalls ein Studienmedikament. Ich habe mich für Stelara entschieden, da eine Studienteilnahme mit mehr Arztterminen verbunden ist. Für mich war es die beste Entscheidung, ich bin seitdem in Remission. Du wirst hier aber wahrscheinlich von jedem eine andere Meinung hören, was sagt denn dein Bauchgefühl?
ich stand vor einer ähnlichen Entscheidung. Nach dem Wirkungsverlust von Remicade sollte ein neues Medikament her. Die Entscheidung lag eigentlich zwischen Stelara und Mirikizumab, ebenfalls ein Studienmedikament. Ich habe mich für Stelara entschieden, da eine Studienteilnahme mit mehr Arztterminen verbunden ist. Für mich war es die beste Entscheidung, ich bin seitdem in Remission. Du wirst hier aber wahrscheinlich von jedem eine andere Meinung hören, was sagt denn dein Bauchgefühl?
Re: Biologika bei Colitis Ulcerosa (Alternativen zu Infliximab, u.a. Risankizumab)
Ich habe bis märz 2021 ca 8-9 Monate Entyvio bekommen, seitdem begleitet mich Arthritis! Mein Darm geht es gut, aber ich kann seit 6 7 Monaten kaum laufen! Die Ärzte können nicht weiterhelfen, die verschreiben einfach Kortison das wars auch! Diese ganze medikamente die nicht langzeitig getestet wurden, die möchte ich erstmal nicht einnehmen. Aber wenn ich die Nebenwirkungen nicht hätte wäre ich zufrieden.