COVID-19 Impfung

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
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Setsuko
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Setsuko »

Hallo Zusammen,

mich würde einmal interessieren, ob die die nun schon geimpft wurden aufgrund ihrer CED beim Impfen vorgezogen wurden.
Ich selbst würde, wenns nach dem Impfplan ginge, vermutlich erst im Sommer dran sein mit dem Impfen.
Aktuell nehme ich Amgevita und bin somit doch auch anfälliger für diverse Krankheiten,
Ich bin hin und her gerissen, ob ich einfach mal eine Terminanfrage im Impfzentrum starten sollte.

Liebe Grüße
Setsuko
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hellothere
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von hellothere »

Setsuko hat geschrieben:
Mi 24. Mär 2021, 14:31
Hallo Zusammen,

mich würde einmal interessieren, ob die die nun schon geimpft wurden aufgrund ihrer CED beim Impfen vorgezogen wurden.
Ich selbst würde, wenns nach dem Impfplan ginge, vermutlich erst im Sommer dran sein mit dem Impfen.
Aktuell nehme ich Amgevita und bin somit doch auch anfälliger für diverse Krankheiten,
Ich bin hin und her gerissen, ob ich einfach mal eine Terminanfrage im Impfzentrum starten sollte.

Liebe Grüße
Setsuko
Also ich glaube nicht, dass dich eine Anfrage an das Impfzentrum weit bringt. Mit einer CED, egal ob mit oder ohne Immunsuppression, bist du in der Gruppe 3, das heißt aktuell noch nicht dran, wenn du nicht z.B. bestimmten Berufen arbeitest. Wird vielleicht etwas schneller gehen, wenn die Hausärzte ebenfalls impfen. Bis dahin brauchst du noch Geduld.

TomB
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von TomB »

Ich hatte das vorher die Imfpung bei meiner Gastroenterologin angesprochen und empfielt auch die Covid Impfung. Allerdings haben wir das auch angesprochen mit verschiedenen Medikationen. Mittlerweile bin ich ein zweites mal geimpft und habe außer den üblichen Beschwerden, die sowieso da sind keine besonderen Veränderungen durch die Impfung bemerkt. Wir haben allerdings, weil es nicht anders ging deshalb auf Cortison mit Pentasa umgestellt.
Beim Impfzentrum habe ich das auch angesprochen und man hat sich dort sogar die Zeit genommen und nochmal mit mir die Medikation, welche wie oft in welcher Stärke durchgesprochen. Natürlich kann auch dort kein Arzt 100% garantieren, wie welche Wechselwirkungen es gibt. Was Cortison angeht, hat man mir allerdings gleich gesagt, dass dies unproblematisch ist. Da jedoch Cortison das Immunsystem leicht dämpft, kann es aber zu einer Verminderung der Impfwirkung kommen. Man meinte zu mir man rechnet mir einer 30%igen Verlust der Wirksamkeit, allerdings sind die Aussagen alle Vermutungen und betont immer wieder, genau können man das noch nicht sagen.

Ellie89
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Ellie89 »

Hallo zusammen,

ich kann heute auch nochmal ein Update geben.

Diagnose:
- Morbus Chron
- PSC
aufgrund der PSC in Impfgruppe 2 und bereits impfberechtigt.

Derzeitige Medikation:
- Infliximab 4-wöchentlich (Infusion)
- Cortison noch 8mg derzeit
- Ursolfalk (für die PSC)

Die Impfung sollte möglichst in der Mitte der Infusionen liegen. Bei 8-Wochen-Rhythmus sind hier mehrere Wochen möglich (Woche 3,4,5), bei mir aber eigtl nur eine Woche.
Hier war es für mich unmöglich ein Termin online oder per Hotline zu bekommen.
Daher war ich am Freitag bei unserem Kreisimpfzentrum.
Ich musste erst dem Security-Beauftragten meine Lage schildern, dann dem organisatorischen Leiter und letztendlich der ärztlichen Direktorin.
Sie sind sehr skeptisch, da es wohl oft vorkommt, dass Leute (nicht impfberechtigte oder Leute die einfach nicht gerne in der Hotline warten) sich so einen Termin ergattern möchten.
Je genauer ich aber meine Situation beschrieben hatte, desto mehr Verständnis wurde mir auch entgegen gebracht.
Ich muss dazu sagen, dass ich pro Tag 28 mal bei der Hotline angerufen habe und auch online einen Termin bekommen hatte, aber dieser fiel dann natürlich in die Woche meiner Infusion und somit musste ich diesen ablehnen.

Die ärztliche Direktorin hat mich auf die Themen hingewiesen, die hier auch schon erwähnt wurden:
- Wie viele Antikörper bei Immunsuppression hergestellt werden ist nicht vorherzusagen
- Es wird empfohlen einen Antikörper-Test 2 Wochen nach der Zweitimpfung zu machen.
- Therapie sollte nicht unterbrochen werden (klar)
- Wer stabil ist, kann überlegen die Infusion etwas zu schieben (bei mir nicht möglich)
- mRNA-Impfstoff sollte dem Vektor-Impfstoff vorgezogen werden (hier liest man unterschiedliches online; das war jetzt ihre Aussage)

Ich wurde dann durch das Impfzentrum gelotst und bei der Zweitterminvergabe/Dokumentation wurden mit mir individuell meine beiden Termine festgelegt.
Ich habe also jetzt meine Erstimpfung mit BionTech am Montag den 29.03.2021 (was genau der Tag ist zwischen meinen Infusionstagen) und den Zweittermin dann genau 4 Wochen später um wieder zwischen den Infusionen zu liegen.

Diese Organisation wäre online oder per Hotline nicht möglich gewesen.
Diese Info soll allen dienen, die in der selben Situation sind und an wenige Tage/Wochen gebunden sind durch Immunsuppression und Wochenrhythmus. Die Kreisimpfzentren sind nicht dafür ausgelegt, für jeden so Termine zu organisieren. Dies ist nur in einem solchen Sonderfall möglich und nötig!
Andernfalls kriegt man mit etwas Geduld online auch einen Termin.

Ich geb wieder Rückmeldung sobald ich geimpft bin.
Außerdem werde ich zusammen mit einer gesunden Freundin, welche als Erzieherin ebenfalls schon geimpft ist, einen Antikörpertest machen. Somit habe ich einen Vergleichswert einer gesunden Person versus meine Werte.
Das wird entsprechend noch 6 Wochen dauern. Aber auch hier werde ich die Infos hier wieder teilen.

Bis dahin euch allen alles gute, bleibt gesund!
Grüße Ellie

Sarah7481
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Sarah7481 »

Hallo Zusammen
Erstmal herzlichen Dank für eure aufschlussreichen Feedbacks z. T. Morbus Crohn und Covid - Impfung. Ich vermute, dass sobald die Hausärzte mit den Impfungen starten, diese laut Medien individueller statt strikter Impfreihenfolge entscheiden dürfen und somit CED - Patienten rascher dran kommen. Nur dürfen diese wohl nur im Kühlschrank langernde Impfstoffe anwenden (AstraZenica, Johnson& Johnson), wobei ich nicht nur Imagetechnisch auch schon gelesen hatte, dass Biontech, Moderne statt Vektro - Impfungen bei CED bevorzugt werden sollen. Kurz zu mir:

Morbus Crohn seit 21 Jahren
Medikation: Azathioprin 50 bis 100mg/Tag und bei Bedarf Cortison 20mg
keinerlei OPs oder sonstiges bislang

Ich bin gespannt auf eure weiteren Berichte zur Covid- Impfung. Herzliche Grüsse und allen gute Gesundheit
Sarah

sweetkarin
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von sweetkarin »

Hallo,

ich durfte schon impfen gehen. Habe die erste Impfung am 19.3. erhalten, die zweite kommt am 9.4.
Ich komme aber aus Österreich, möchte aber dennoch mein Erfahrungen schildern, falls sich noch weitere Österreicher hier aufhalten sollten (oder zufällig darauf stoßen sollten.)
Bei uns kann man sich vom Hausarzt ein Attest ausstellen lassen, das bescheinigt, dass man zur Hochrisikogruppe zählt. Es gibt dazu ganz schön strenge Richtlinien wer zu dieser Gruppe gehört, aber wenigstens habe ich einmal "Glück" mit meiner Krankheit, und habe das Attest bekommen. Da jetzt die Hochrisikogruppe zum Impfen dran war, konnte ich mich also schon anmelden. Bei uns (bzw. in "meinem" Bundesland) ist auch das Gute, dass man gleich beide Impftermine auf einmal bucht, also kann man aufgrund der Abstände schon erkennen welchen Impfstoff man bekommt. Habe mich natürlich für Pfizer entschieden, weil man dann schneller fertig mit dem Impfen ist.

Meine Internistin meinte, dass man die Impfung mit dem Medikament koordinieren soll. Da ich Stelara aber nicht weiter nehme, musste ich nicht darauf achten. Aber wir werden mit dem nächsten neuen Medikament erst 10 Tage nach der neuen Impfung beginnen. Sie möchte da auf Nummer sicher gehen. Es gibt aber andere Internisten, die meinen, dass man darauf nicht achten muss. Die Meinungen sind hier also ziemlich unterschiedlich.

Aso ja und bezüglich Nebenwirkungen: bei mir war fast nichts. Der Arm hat von der Impfung einige Tage geschmerzt, aber das habe ich nach jeder Impfung. Am zweiten Tag hatte ich leicht Kopfschmerzen und war müde (beides bin ich aber gewohnt, müde bin ich immer, Kopfschmerzen habe ich Wetterbedingt sehr häufig). Kurz hat es bis in die Kopfhaut gekrippelt, aber vielleicht hab ich mir das nur eingebildet. Ich hoffe, die nächste Impfung ist auch so nett.

Wie haltet ihr das jetzt mit der Pille? Ich muss ehrlich sagen, dass ich sicherheitshalber zufällig die Pille am Tag der Impfung vergessen habe. Ich weiß nicht, ob man dann das Risiko wegen Thrombose geringer hält, aber es war mir lieber so.

Liebe Grüße

Geplagt
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Geplagt »

Hallo!

@sweetkarin

Bezüglich der Pille: solange es eine 1-Phasen-Pille ist wie z.B. Valette kann man diese durchnehmen. Mittlerweile gehen die Empfehlungen sogar dahin, die Pillenpausen nicht zu machen, da die Thrombosegefahr bei Ersteinnahme nach längerer Pause am höchsten ist. Also diejenigen, die meinen, dass sie ihrem Körper etwas Gutes tun, in dem sie in regelmäßigen Abständen für mehrere Monate mit der Pille pausieren und dann wieder anfangen, handeln genau verkehrt und provozieren durch die extremen Hormonschwankungen eher eine Thrombose als bei durchgehender Einnahme.

Wie genau hast du das geschafft, als Hochrisikoperson eingestuft zu werden? Lt Gesundheitsministerium ist man evtl. im aktiven Schub vielleicht Risikoperson. Hättest du vielleicht einen Link für mich, wo ich die Kriterien nachlesen könnte oder bzw. Infos, nach welchen Kriterien bei dir die Einstufung stattgefunden hat?

Vielen lieben Dank im Voraus und lg

sweetkarin
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von sweetkarin »

Hallo Geplagt,

danke für die Rückmeldung bezüglich Pille. Ich mache normalerweise nie eine Pause, wegen der Covid-Impfung war ich mir aber jetzt unsicher, und wie gesagt, es war nur ein Tag wo ich pausiert habe. Ich nehme die Midane, also eigentlich eine starke Pille. Da wir aber jetzt ev. auf Xeljanz umsteigen (Stelara hat nicht gewirkt), soll ich anfangs sowieso keine Pille mehr nehmen, auch wegen Thrombosegefahr. Also würde ich jetzt damit aufhören. Die zweite Impfung ist dann am 9.4., also hoffe ich das passt alles.

Die Verordnung findest du hier: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassu ... r=20011167
Zur Hochrisikogruppe zählen unter anderem Personen, die Immunsuppressiva, laufend Biologika und/oder dauernd Kortison nehmen müssen. Dadurch zähle ich auch dazu.

Liebe Grüße

Vesta
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Vesta »

Ich habe CU und erhalte alle acht Wochen eine Infusion mit Remsima (Infliximab).

Als Risikopatientin wurde ich für den 2. März zur Impfung eingeladen. Eine Woche davor war ich bei meinem Gastro und habe gefragt, ob ich gefahrlos die Impfung erhalten kann, wenn ich am 9. März die nächste Infusion erhalte. Er hat gemeint, das ist kein Problem, Impfung und Infusion sollten nur nicht am selben Tag sein! Gleichzeitig hat er mich gefragt, ob ich bereit wäre, an einer wissenschaftlichen Untersuchung teilzunehmen. Untersuchungsgegenstand: Immunsuppressiva und Covid 19 Impfung. Da habe ich natürlich zugesagt. Ach ja, er hat gemeint, ich soll unbedingt darauf achten, dass ich einen mRNA-Impfstoff erhalte.

Die 2. Impfung mit BioNTech Pfizer erhielt ich am 23. März. In vier Wochen wird mir wieder Blutabgenommen, um die Antikörper zu eruieren. Letzte Blutabnahme 6 Monate nach der 2. Impfung.

Ich hatte keinerlei Nebenwirkungen.

Ich bin übrigens Patientin an der MedUni Wien (Gastro und Impfung).
Vesta

sweetkarin
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von sweetkarin »

Hallo Vesta,

danke für die Infos. Das ist gut zu wissen, dass nicht direkt an einem Tag beides erfolgen soll (Impfung und Infusion). Freut mich auch, dass bei dir alles gut geklappt hat, und du schon geimpft wurdest. Es beruhigt mich auch etwas, dass du bei der zweiten Impfung keine Nebenwirkung hattest. Ich hoffe, das ist bei mir auch so.

Bist du also direkt an der MedUni Gastro und nicht im AKH?

Liebe Grüße

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