COVID-19 Impfung

Austausch zu medizinischen Aspekten von Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und mikroskopischen Kolitiden.
tosca
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von tosca »

Hallo,

wollte auch kurz berichten von meiner Impfung, da ich vorher sehr unsicher war, ob ich mich impfen lassen möchte und mir die Beiträge hier sehr geholfen haben mich zu entscheiden. Danke an alle!

Mein erster Termin war gestern, ich wurde mit Moderna geimpft und habe es gut vertragen. Mein Oberarm tat weh und ich hatte leichte Erkältungsbeschwerden. Das war alles. Heute ist schon wieder alles normal. Ich nehme für den Crohn Azathioprin.

Allerdings war die Aufklärung im Impfzentrum mehr als dürftig und ich würde jedem empfehlen, bei Fragen vorab zum Hausarzt oder Gastro zu gehen.

Liebe Grüsse von tosca

Paulamama
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Paulamama »

Hallo! Habe hier im Forum schon einige Male geschrieben. Meine Tochter ist jetzt 16 hat Morbus crohn und PSC. Nun dringt die Gastroenteorologin auf eine Corona Schutzimpfung. Unser Hausarzt tut sich schwer damit. Eben wegen des Alters und der Medikamente. Paula bekommt alle 8 Wochen Remicade und täglich Salofalk Granustick. Der Crohn befindet sich seit kurzem in Remission. Natürlich mache ich mir Sorgen wegen einer Ansteckung. In Paulas Altersgruppe sind sie doch eher unvorsichtig und ungezwungen. Die Tests in der Schule finden bei vielen Eltern nachweislich nur auf dem Papier statt usw. Ich selbst bin durchgeimpft, weil ich in einer Grundschule arbeite, mein Mann noch nicht. Natürlich habe ich auch große Angst vor Nebenwirkungen und einem erneuten Schub. Grippeschutz hat Paula super vertragen, aber das ist ja auch kein.Biontec. :|
Was sagt ihr zur Impfung von vorerkranten Jugendlichen? Gibt es jemanden mit ähnlichen Sorgen oder Erfahrungen?

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Suchender75
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Suchender75 »

Hallo alle zusammen,

@Paulamama: Ich habe keins meiner erkrankten Kinder geiimpft, da sie noch zu Jung sind. Aber ich würde meine 15 jährige Herzkranke Tochter, mit Asthma, gerne Impfen. Mein fast 17 jähriger Sohn wurde als Kontaktperson geimpft. Er hatte keine Nebenwirkungen (als junge Person). Ich würde impfen, das ist meine Meinung. Ich wurde geimpft und hatte keine Probleme mit meinem Crohn oder Rheuma. Auch keine anderen Nebenwirkungen. Alle Gastros die ich zu diesem Thema gehört habe (heute noch im Onlineseminar) sagen impfen. Mein Gastro und Rhematologen haben mir gesagt, bevor ich bald mit Humira anfange, soll ich durchgeimpft sein.
Es gibt keine 100 % Sicherheit ob deine Tochter keine Probleme mit dem Crohn/wegen den Medikamente bekommt. Ich glaube die Gefahr die Covid mitbringt ist größer. So sehe ich das.
Und das sich ein Hausarzt schwer tut, glaube ich gerne, das sie sich teilweise, mit solchen Medikamente nicht auskennen.
Das ist nicht bös gemeint.
Ich weiß jetzt nicht ob ich hier ein Youtube Link posten darf...schau mal bei Youtube beim DCCV Konto nach. Dort gibt es ein Infovideo zum Thema CED und Impfen. Dieses Video heißt "Live-Talk Corona-Impfung für CED- und PSC-Betroffene"

Suchender

Wase
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Wase »

Salü Paulamama,Habe mein Sohn mit 17 im März impfen lassen.Er fängt aber jetzt erst mit Methotrexat an.Davor habe ich deutlich mehr Angst.
L.G.von uns

Ellie89
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Ellie89 »

Hallo zusammen,

ich habe nun auch den Antikörper-Test machen lassen.
Nochmal kurz zu mir:
Erkrankung: MC & PSC
Medikamente: Infliximab (4-wöchentlich) + Cortison (8mg bei Erstimpfung; 4mg bei Zweitimpfung)
Impfung: BioNTech

Mit einem Wert von knapp 700 BAU/ml kann man sagen, dass die Impfung sehr gut angeschlagen hat!
Unter 0,8 BAU/ml gilt der Test als negativ.

Eine 3. Impfung ist somit bei mir nicht notwendig.
Vielleicht hilft die Info ja dem ein oder anderen.

Grüße Ellie

Chariu
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Chariu »

Mischkas hat geschrieben:
Sa 8. Mai 2021, 16:56
Hallo Gambit
Wieso denn dritte Impfung, ich dachte man braucht nur zwei?
In der Testphase des Impfstoffes wurden Leute unter Immunsuppressiva ausgeschlossen deswegen lagen keine Statistiken vor.
Offiziell sollen Leute unter "leichter" Immunsuppressiva (Azathioprin, Purinethol, Biologicals) genügend Antikörper bilden und zwei Impfungen sind ausreichend.

In Frankreich gibt es nun Statistiken bei denen festgestellt wurde dass bei einem geringen Prozentsatz der Leute die ein multiple Immunsuppressiva bekommen ( bei mir war es Kombotherapie Mercaptopurine/Infliximab und vor kurzem Kortison) die Bildung von Antikörper unzureichend ist.

Deswegen wurde ich als Risikopatient überprüft und mir eine dritt Impfung nahegelegt.

LG Mischkas
Hallo an alle,

ich weiß nicht, inwieweit es hier schon bekannt ist, aber es gibt jetzt auch eine erste Studie aus Deutschland, die einen Mangel an Antikörpern bei einem von zehn Geimpften mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen und unter Immunsuppression bestätigt. Bei den gesunden Geimpften entwickelt nur einer von hundert zu wenige Antikörper.

Es wird deshalb auch hier eine Antikörperbestimmung frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung empfohlen und bei zu wenigen Antikörpern dann eine Nachimpfung, vorzugsweise mit einem anderen Impfstoff.

Interessanterweise sehen die Forscher nicht die immunsuppressive Therapie als Ursache, sondern die chronisch-entzündliche Erkrankung selbst.

Hier ist der Link dazu:

https://www.uk-erlangen.de/presse/press ... rkrankung/

Ich lasse das nur zu Eurer Information da, an Diskussionen oder Spekulationen darüber werde ich mich nicht beteiligen.

Beste Grüße,
Chariu
Pancolitis ulcerosa seit 2002,
Azathioprin zwischen 150 mg und 100 mg tgl. seit 2007,
1 fehlgeschlagener Ausschleichversuch.

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Mischkas
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Mischkas »

Hallo zusammen,

ich wollte nur kurz nochmals auf mein Geschriebenes eingehen um Missverständnise zu verhindern:
Offiziell sollen Leute unter "leichter" Immunsuppressiva (Azathioprin, Purinethol, Biologicals) genügend Antikörper bilden und zwei Impfungen sind ausreichend.
Azathioprin, Purinethol, Cortison, Biologicals sind selbstverständlich keinesfalls als "leichte" Immunsuppressiva zu betrachten.
Das leichte bezieht sich auf die geringere Dosierung bei CED etc. im Verhältnis zu Transplantationen oder Chemotherapie.

Hier eine Liste von Dosierungen die als Immundepression gelten:

Un traitement par glucocorticoïdes pendant ≥2 semaines à doses équivalentes à 15 mg/j
est considéré comme immunosuppresseur, tout comme le méthotrexate (MTX) ≥0,4 mg/kg/se-
maine, l'azathioprine ≥3,0 mg/kg/jour ou la 6-mercaptopurine ≥1,5 mg/kg/jour

Diese Liste stammt von Ende April und kann durchwegs schon als veraltert angesehen werden.
Im Schnitt kommen pro Monat etwa 4 neue Studien raus um alles zu aktualisieren.

Es geht mehr darum zu zeigen dass wir unter CED eine geringe Dosierung haben.

Aber von Fall zu Fall ist nach der Zweitimpfung eine Überprüfung der Antikörper ins Auge zu fassen.

LG Mischkas
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Talaha
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Registriert: Fr 10. Apr 2020, 16:48

Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Talaha »

Hallo,
ich hab mal eine allg. Frage zu den Daten.
Hat man mit Morbus Crohn eigentlich ein höheres Risiko für COVID?
Wie ist das unter Immunsuppression mit Aza? Hat man hier ein höherees Risiko?
Und wie ist das mit dem Risiko für einen schweren Verlauf?
Wie ist das, wenn man eher niedrig mit Aza eingestelllt ist?

Ich bin unsicher, weil für mich eine Impfung kontraindiziert ist...

Danke!
Talaha

Mike R.
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Mike R. »

Hallo zusammen,

kurz zu mir : MC, seit fast zwei Jahren alle 6 Wochen Entyvio, keine Probleme, Blutwerte sind in Ordnung, seitdem ohne Beschwerden.

Ich habe am Freitag meine zweite Impfung mit Biontec bekommen. Die Impfungen erfolgten genau zwischen den Entyvioinfusionen.
Außerdem lasse ich alle 4 Wochen Blut abnehmen.
Nach der ersten Impfung hat mir am darauffolgenden Tag der rechte Arm (ich bin Linkshänder) weh getan, körperliche Arbeit war an diesem Tag nicht möglich. Am Tag darauf keine Beschwerden mehr.
Im Augenblick, also am 2 Tag nach der letzten Impfung bin auch wieder beschwerdefrei.
Ich bin jedenfalls froh, das ich mich habe impfen lassen.

viele Grüße
Mike

Chariu
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Re: COVID-19 Impfung

Beitrag von Chariu »

Talaha hat geschrieben:
Sa 22. Mai 2021, 19:34
Hallo,
ich hab mal eine allg. Frage zu den Daten.
Hat man mit Morbus Crohn eigentlich ein höheres Risiko für COVID?
Wie ist das unter Immunsuppression mit Aza? Hat man hier ein höherees Risiko?
Und wie ist das mit dem Risiko für einen schweren Verlauf?
Wie ist das, wenn man eher niedrig mit Aza eingestelllt ist?

Ich bin unsicher, weil für mich eine Impfung kontraindiziert ist...

Danke!
Talaha
Hallo Talaha,

ich denke, das sind alles Fragen, die dir dein behandelnder Internist und Gastroenterologe oder ein Impfarzt besser beantworten können. Umsonst sind Menschen mit CED bzw. Immundefizienz sicherlich nicht in der Prio-Gruppe 3 eingeordnet. Mit Impfarzt meine ich aber nicht die Ärzte in den Impfzentren. In meiner Stadt gibt es in einer Klinik zum Beispiel eine angegliederte Abteilung für Tropenmedizin, die sich aber nicht nur um Urlaubsimpfungen, sondern um Impfungen generell kümmert.

Beste Grüße,
Chariu
Pancolitis ulcerosa seit 2002,
Azathioprin zwischen 150 mg und 100 mg tgl. seit 2007,
1 fehlgeschlagener Ausschleichversuch.

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